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Normale Version: Personenstandsänderung ohne GaOP?
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(09.12.2012, 01:18)Eva_Tg schrieb: [ -> ]Jetzt lenkt nicht vom Thema ab, Post-OP-TS sind nicht Gegenstand der Disskusion.
Man sieht es auf den ersten Blick nicht, also entsteht ein gewisser Anspruch auf Normalität. Diese Sichtweise lassen wir jetzt mal so im Raum stehen.
Wenden wir uns wieder den Ausnahmen zu und ich wiederhole meine Frage: Ist der Begriff Ausnahme neutral zu werten oder doch eher negativ?

Wertend von außen betrachtet ist er für mich neutral, keinesfalls negativ.

Innerlich kann das Selbst-Gefühl, eine Ausnahme zu sein, bekanntlich Probleme vielfältiger Art verursachen, von Minderwertigkeitskomplexen bis zu egozentrischem Größenwahn.
Minderwertigkeitskomplexe und/oder geringes Selbstwertgefühl würde ich ausschließen, zu mindestens bei den Non-OP-TS, die aus persönlichen Gründen eine OP ablehnen.
Wenn sie nicht damit klar kommen würden, daß ihnen was im Schritt baumelt, dann können sie sich immernoch für eine OP entscheiden.

Das andere Extrem halte ich auch für unwahrscheinlich. Ein starkes Selbstwertgefühl ist vielleicht nicht schlecht und vielleicht haben einige Non-OP-TS das auch ausgeprägter als der Durchschnittsmensch, aber vielleicht braucht man das um mit gewissen Situationen umzugehen.
Wenn sich das dann mit einigen unangenehmen Charaktereigenschaften mischt, wie etwas Sarkasmus oder Eitelkeit oder Aufdringlichkeit, dann kann das natürlich zu einer unangenehmen Persönlichkeit führen, aber das würde ich jetzt nicht pathologisch einordnen.

Ich würde jedenfalls davon ausgehen, daß sich Non-OP-TS als normal ansehen, auch wenn sie sich des Umstandes, daß ihr soziales Geschlecht und ihr biologisches Geschlecht gegensätzlich sind, sehr wohl bewußt sind.
Ich denke die Antwort einer Bekannten von mir, auf die Frage, ob sie ein Mann sei, bringt es auf den Punkt. Sie antwortete nämlich einfach mal: "Biologisch gesehen leider ja."
Das ist eine durchaus ehrliche und offene Antwort, sagt sie doch aus: Ich bin eine Frau, ich lebe als Frau, auch wenn die Anatomie etwas anderes sagt und es tut mir leid, daß das für Verwirrung sorgt.

Es ist nunmal ganz, ganz schwer zu erklären, wie und warum Non-OP-TS so leben können, wie sie leben. Zur Not muß man halt den offenkundigen Widerspruch aussprechen: "Ich bin eine Frau, aber biologisch gesehen halt männlich." und diesen unlösbaren, widersprüchlichen Umstand einfach so im Raum stehen lassen. Auch die meisten Menschen mit diesem unüberwindbaren Widerspruch überfordert sind.
Vielleicht hilft es einfach davon auszugehen, daß für Non-OP-TS Gefühle und Verhalten wesentlich mehr zählen als die Biologie, dann kann man vielleicht ein Stück weit erahnen, warum sie sich trotz des Widerspruchs als (normale) Frauen ansehen.
Es ist einfach eine andere Sichtweise, was die Geschlechtsidentität nun genau ausmacht. Aber dagegen zu mauern und versuchen sie zu zerreden, wird diese Sichtweise weder beseitigen, noch sie schlechter machen, noch andere Sichtweisen besser machen.
Danke Eva für diesen - wie ich finde - wertvollen Beitrag! Smile
Dafür nicht, ich hab doch nur zu erklären versucht, daß man keine rationale Erklärung gibt, warum Non-OP-TS so sind, wie sie sind. Man kann diesen Widerspruch nicht mit Vernunft auflösen, sondern nur mit ja... ich weiß nicht... dem Gefühl?
(08.12.2012, 14:13)Eva_Tg schrieb: [ -> ]Eine interessante Aussage, wenn man diese Annahme weiter verfolgt, kommt logischerweise da rauf, daß Non-OP-TS die Ausnahme sind.
Wenn man dieses Postulat so stehen läßt, dann ist natürlich die Frage in wie weit das alle anderen Aussagen über Non-OP-TS tangiert und in welchen Kontext sie dann erscheinen.
Eine Ausnahme ist schließlich auch immer eine Abweichung von der Norm.
Wie gesagt, darauf ergibt sich ein völlig anderer Kontext.

Es scheint aber zu stimmen, dass Non-OP-TS die Ausnahme sind.

Wenn man dem Ergebnis der Umfrage auf tg.at glauben darf, dann haben von 3996 Teilnehmenden folgendermaßen geantwortet:

Ich bin operiert, vornehmlich wegen passender Papiere 1 % (33)

Ich bin operiert, hab's nur für mich gemacht
57 % (2287)

Ich bin nicht operiert, möchte es auf jeden Fall für mich machen
26 % (1020)

Ich bin nicht operiert, brauch es nicht mehr wenn ich passende Papiere bekomme
4 % (149)

Ich bin nicht operiert, tendiere eher es nicht zu machen wenn ich auch so Papiere bekomme
5 % (186)

Ich bin nicht operiert, lebe als Frau, OP & Papiere sind egal
8 % (321)

Also sind 17 % der Teilnehmenden eher als Non-OP-TS einzustufen, während hingegen für 83 % die GA-OP wichtig ist.

Nur 1 % sagt, dass sie die OP nur wegen der Papiere haben machen lassen.

Fakt ist also, dass nur eine eher kleiner Teil der TS meint auch ohne GA-OP als Frau leben zu können.

Die PÄ ohne GA-OP erscheint also vor allem für Prä-OP-TS wichtig zu sein, damit sie sich im Alltagstest den Spießrutenlauf mit den falschen Papieren ersparen, und in Österreich auch den Wunschvornamen bewilligt bekommen können.
(09.12.2012, 22:10)Angelika schrieb: [ -> ]Wenn man dem Ergebnis der Umfrage auf tg.at glauben darf, dann haben von 3996 Teilnehmenden folgendermaßen geantwortet:

Ich würde "Teilnehmenden" besser durch "Stimmen" oder "Abstimmungen" ersetzen. ^^
Weil ja schließlich ... Big Grin

Yuna

(09.12.2012, 22:41)Alexandra schrieb: [ -> ]
(09.12.2012, 22:10)Angelika schrieb: [ -> ]Wenn man dem Ergebnis der Umfrage auf tg.at glauben darf, dann haben von 3996 Teilnehmenden folgendermaßen geantwortet:

Ich würde "Teilnehmenden" besser durch "Stimmen" oder "Abstimmungen" ersetzen. ^^
Weil ja schließlich ... Big Grin
Aussagekräftig ist es trotzdem, ob Stimmen oder Teilnehmer, viel würde sich an den Prozentzahlen nicht mehr ändern.
Von Aussagekraft hab ich nix gesagt.
(09.12.2012, 22:10)Angelika schrieb: [ -> ]
(08.12.2012, 14:13)Eva_Tg schrieb: [ -> ]Eine interessante Aussage, wenn man diese Annahme weiter verfolgt, kommt logischerweise da rauf, daß Non-OP-TS die Ausnahme sind.
Wenn man dieses Postulat so stehen läßt, dann ist natürlich die Frage in wie weit das alle anderen Aussagen über Non-OP-TS tangiert und in welchen Kontext sie dann erscheinen.
Eine Ausnahme ist schließlich auch immer eine Abweichung von der Norm.
Wie gesagt, darauf ergibt sich ein völlig anderer Kontext.

Es scheint aber zu stimmen, dass Non-OP-TS die Ausnahme sind.

Wenn man dem Ergebnis der Umfrage auf tg.at glauben darf, dann haben von 3996 Teilnehmenden folgendermaßen geantwortet:

Ich bin operiert, vornehmlich wegen passender Papiere 1 % (33)

Ich bin operiert, hab's nur für mich gemacht
57 % (2287)

Ich bin nicht operiert, möchte es auf jeden Fall für mich machen
26 % (1020)

Ich bin nicht operiert, brauch es nicht mehr wenn ich passende Papiere bekomme
4 % (149)

Ich bin nicht operiert, tendiere eher es nicht zu machen wenn ich auch so Papiere bekomme
5 % (186)

Ich bin nicht operiert, lebe als Frau, OP & Papiere sind egal
8 % (321)

Also sind 17 % der Teilnehmenden eher als Non-OP-TS einzustufen, während hingegen für 83 % die GA-OP wichtig ist.

Nur 1 % sagt, dass sie die OP nur wegen der Papiere haben machen lassen.

Fakt ist also, dass nur eine eher kleiner Teil der TS meint auch ohne GA-OP als Frau leben zu können.

Die PÄ ohne GA-OP erscheint also vor allem für Prä-OP-TS wichtig zu sein, damit sie sich im Alltagstest den Spießrutenlauf mit den falschen Papieren ersparen, und in Österreich auch den Wunschvornamen bewilligt bekommen können.

War auch nicht anders zu erwarten, auch wenn es natürlich nicht repräsentativ ist, aber es zeigt eine klare Tendenz.

Nimmt man diese Umrage als kleinen Maßstab, sollten diejenigen - welche immer und immer wieder die Horrorszenarien von "der Mann mit Schwanz, zeugungswillig und fähig mit weiblichen Papieren" schlicht ad absurdum führt!

Also als Conclusio: Viel Staubwirbel um (fast) nichts. Und den Rest muß eine Demokratie eben "ertragen" und akzeptieren müssen.
(09.12.2012, 22:10)Angelika schrieb: [ -> ]Es scheint aber zu stimmen, dass Non-OP-TS die Ausnahme sind.

Wenn man dem Ergebnis der Umfrage auf tg.at glauben darf, dann haben von 3996 Teilnehmenden folgendermaßen geantwortet:
[hier gekürzt]

Wie lange läuft diese Umfrage eigentlich schon?
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