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Nun, ich arbeite zwar als Mann, aber ich habe auch schon Bewerbungen als Frau gemacht.
Nein, ich habe dabei nur Absagen bekommen und wurde zu keinem Vorstellungsgespräch eingeladen. Ob es daran lag, daß ich TG bin oder schlicht und einfach an der schlechten Arbeitsmarktlage, das ist nun müssig zu disskutieren.

Ich habs jedenfalls so gemacht, Anschreiben und Lebenslauf ganz normal auf meinen Frauennamen ausgestellt, danach ein extra Blatt
eingefügt, mit folgendem Text:
"Vorname

Sie werden feststellen, dass der von mir angegebene Vorname auf dem Bewerbungsschreiben und der auf dem Lebenslauf nicht dem Vornamen und ggf. auch der Anrede auf den Zeugnissen
entspricht. Hierbei handelt es sich nicht um einen Betrugsversuch meinerseits, sondern um die Tatsache, dass ich mich derzeit einer Geschlechtsangleichung unterziehe und dementsprechend auch, so wie es für mich notwendig ist und ich persönlich auch wünsche, mit dem angegebenen Vornamen lebe.

Ich bin eine transsexuelle Frau (häufig auch als „Mann-zu-Frau“- transsexuell bezeichnet).
Derzeit strebe ich eine Vornamensänderung nach dem deutschen Gesetz an und bin gerade im Begriff einen neuen Pass auf den o.g. Vornamen zu beantragen.

Dessen ungeachtet hoffe ich, dass Sie mich als einen Menschen mit meinen Qualitäten betrachten und mich nicht nach meinem Geschlecht oder meiner Vergangenheit beurteilen.

Vielen Dank für Ihr Verständnis


Unterschrift"

Und danach meine Zeugnisse und sonstigen Papiere mit meinem Männernamen und der männlichen Anrede.
Natürlich trifft diese Begründung, die ich geschrieben habe nicht 100% auf mich zu, aber das dürfte in diesem Moment irrelevant sein.
Ich hatte den Text selbst aus dem Internet und die Verfasserin sagte, so hat sie ihre Bewerbungen abgeschickt und damit einen Job bekommen.

Ist natürlich auch keine super elegante Lösung, aber immernoch besser als Zeugnisse zu manipulieren oder gar nichts zu diesen Unstimmigkeiten zu sagen. Und das in den Lebenslauf einfügen halte ich auch für eher zweifelhaft, denn dort kann es leicht übersehen werden. Viele Leute überfliegen einen Lebenslauf nur und wissen am Ende schon gar nicht mehr was am Anfang stand.
Das Problem ist, dass die Firmen bei Deienr Formulierung dacvon ausgehen, dass Du eine GA-OP und dergleichen planst, die zwangsläufig einen mehrwöchigen krankenstand bedingt.

Und der Arbeitsmarkt ist ja auch nicht so toll, dass wir jederzeit einen Job finden, weil die Firmen froh sind überhaupt Personal zu bekommen.

Möglicherweise wäre es einfacher, wenn Du einen Beruf hättest, der extrem gesucht ist, oder eventuell später, wenn Du alle Anpassungen hinter Dir hast.

Trotzdem wisen wir leider, dass ungefähr 70 % der TS in die Langzeitarbeitslosigkeit rutschen.

Also besser vorerst mal im derzeitigen Job durchhalten, sofern Du den Weg ins andere Geschlecht gehen willst. Da Du im Handel beschäftigt bist, wäre es vielleicht möglich, dass Du den Geschelchtswechsel einfach, nach Absprache mit der Firma, während eines Urlaubs vollziehst.

Natürlich sollten die KollegInnen aber drauf vorbereitet und die Sache mit der Geschäftsführung abgesprochen sein.
Um meinen Job gehts doch gar nicht, der Text war als Inspiration für Lara gedacht.

Ich habe auch gesagt, es ist keine wirklich elegante Lösung, aber es ist meiner Meinung nach, immernoch besser als Name und Anrede in Zeugnissen und anderen Dokumenten zu ändern, denn das ist im engeren, juristischen Sinne Urkundenfälschung oder es gar nicht bzw. nur klein im Lebenslauf zu erwähnen, denn dann weiß der Leser es nicht oder übersieht es und die Bewerbung landet wegen Betrugs/Täuschung im Papierkorb (hat aber wenigstens keine rechtlichen Auswirkungen).
Klar, mit dem Text fällt man mit der Tür ins Haus: OP, mehrere Wochen krank, usw. Aber es ist wenigstens ehrlich und stellt den Arbeitgeber nicht plötzlich vor vollendte Tatsachen.
Ich weiß nicht ob der Vergleich angebracht ist, aber jede schwangere Frau steht doch vor dem gleichen Problem, wann sagt sie es ihrem Arbeitgeber? Möglichst früh, damit er Zeit zum Planen hat oder wartet sie bis zur letzten Minute?

Ich bin mit meinem Job eigentlich zufrieden und auch mit der Tatsache, daß ich als Mann arbeite. Mein Traumjob, der mir erlaubt das volles Spektrum meiner Persönlichkeit auszuleben, der muß erst noch erfunden werden. *lach*
(21.11.2011, 01:55)Eva_Tg schrieb: [ -> ]Um meinen Job gehts doch gar nicht, der Text war als Inspiration für Lara gedacht.

Ich habe auch gesagt, es ist keine wirklich elegante Lösung, aber es ist meiner Meinung nach, immernoch besser als Name und Anrede in Zeugnissen und anderen Dokumenten zu ändern, denn das ist im engeren, juristischen Sinne Urkundenfälschung oder es gar nicht bzw. nur klein im Lebenslauf zu erwähnen, denn dann weiß der Leser es nicht oder übersieht es und die Bewerbung landet wegen Betrugs/Täuschung im Papierkorb (hat aber wenigstens keine rechtlichen Auswirkungen).
[hier gekürzt]
Ich bin mit meinem Job eigentlich zufrieden und auch mit der Tatsache, daß ich als Mann arbeite. Mein Traumjob, der mir erlaubt das volles Spektrum meiner Persönlichkeit auszuleben, der muß erst noch erfunden werden. *lach*

Ich glaube, Angelika hat gemeint, dass so ein nachdrücklicher Hinweis auf eine klassische transsexuelle "Karriere" bei einem Menschen, der sich, so wie Eva_Tg, nicht als TS definiert, die Bewerbungs- oder Karrierechancen unnötig herabsetzt (weil er die Vorstellung wochenlanger Krankenstände etc. provoziert).

Es ist nun einmal so, dass ein Personalchef bei der Besetzung einer 08/15-Stelle, deren Profil auf dutzende bis hunderte Bewerber/innen passt, wohl kaum die/den nehmen wird, die/der sich durch absehbar zahlreiche Krankenstandstage und einen leichten psychischen Knacks (laut ICD-10 Rolleyes ) "empfiehlt". Extravaganzen sind vielleicht bei Bewerbungen um bestimmte Jobs im Kreativ- und Kulturbereich ein Bonus. Oder wenn man eben sehr gefragt ist (dann stören sie jedenfalls nicht).

Wenn man "es" daher erwähnt, sollte man sich meiner Ansicht nach genau an die bekannten Fakten halten. Nicht mehr, nicht weniger. Auch wenn, zugegeben, die Menschen mit dem "Problem" Transsexualität rein wissensmäßig mehr anfangen können (--> "Schublade").

(21.11.2011, 01:55)Eva_Tg schrieb: [ -> ]Um meinen Job gehts doch gar nicht, der Text war als Inspiration für Lara gedacht.

Ich habe auch gesagt, es ist keine wirklich elegante Lösung, aber es ist meiner Meinung nach, immernoch besser als Name und Anrede in Zeugnissen und anderen Dokumenten zu ändern, denn das ist im engeren, juristischen Sinne Urkundenfälschung oder es gar nicht bzw. nur klein im Lebenslauf zu erwähnen, denn dann weiß der Leser es nicht oder übersieht es und die Bewerbung landet wegen Betrugs/Täuschung im Papierkorb (hat aber wenigstens keine rechtlichen Auswirkungen).
Klar, mit dem Text fällt man mit der Tür ins Haus: OP, mehrere Wochen krank, usw. Aber es ist wenigstens ehrlich und stellt den Arbeitgeber nicht plötzlich vor vollendte Tatsachen.
Ich weiß nicht ob der Vergleich angebracht ist, aber jede schwangere Frau steht doch vor dem gleichen Problem, wann sagt sie es ihrem Arbeitgeber? Möglichst früh, damit er Zeit zum Planen hat oder wartet sie bis zur letzten Minute?

Ich bin mit meinem Job eigentlich zufrieden und auch mit der Tatsache, daß ich als Mann arbeite. Mein Traumjob, der mir erlaubt das volles Spektrum meiner Persönlichkeit auszuleben, der muß erst noch erfunden werden. *lach*

Ok, dann hatte ich Dich missverstanden.

Der Vergleich mit der Schwangerschaft hinkt gewaltig. Auf Grund der Gesetzesklage sind schwngere Frauen eben ab dem Tag des Beginns der Schwangerschaft weitgehend unkündbar. Und das gilt sogar schon wenn sie selber nocht nicht mal weiß, dass sie schwanger ist. Sprich auch eine erfolgte Kündigung ist unwirksam, wenn die Frau danach nachweisen kann, schwanger zu sein.

Sie hat also ab dem Tag des Beginns der Schwangerschaft bis 1 Monat nach dem Ende der 2 jährigen Karenzzeit einen befristeten Kündigungssschutz.

Diese Tatsache fällt bei TS leider weg.

Allerdings wird eine Frau, die Arbeitslos schwanger wird, auch keine Chance haben einen Job zu finden.

TS befinden sich also leider meist in der Situation wie eine arbeitslos schwanger gewordene Frau. Nur mit den Unterschied, dass eine Schwangerschaft normalerweise nach 9 Monaten endet, und sobald eine Kinderbetreuung organisiert ist, kann diese Frau wieder arbeiten gehen.

Das ist bei TS anders. hier hilft es oft nichtmal wenn GA-OP und PÄ bereits erfolgt ist.

Entweder also, so es gelingt alle relevanten Zeugnisse ändern zu lassen (aber Finger weg vom Versuch das selber zu ändern, denn das wäre Urkundenfälschung), und wenn das Passing ausreichen ist, dann kann sie ihre Trans*-Vergangenheit im Lebenslauf ruhig verschweigen, oder sie wird weiterhin das Problem haben kaum eine Möglichkeit zu haben einen neuen Job zu finden.

Was wir in Österreich dringend brauchen würden wäre ein wirksames Offenbarungsverbot, ähnlich den im deutschen TSG festgelgten Bestimmungen. Das ist etwas woran wir in den nächsten Jahren ebenfalls politisch arbeiten müssen.

Das Problem ist aber noch weit vielschichtiger als es hier darstellbar ist.

Ich habe allerdings eine Zusage vom AMS, dass dann, wenn sich 12 bis maximal 15 arbeitslose TS finden, die an einer bestimmten Kursmaßnahme Interesse hätten, so etwas organisiert werden könnte. Meldung gegebenenfalls bitte bei mir.
offenbarungsverbot?
(21.11.2011, 18:50)Lara K schrieb: [ -> ]offenbarungsverbot?

§ 5 des deutschen Transsexuellengesetzes - TSG.


ah ok wusste ich nicht. danke Smile
So, um das Thema mal auf zu wärmen:
Ich denke zur Zeit ernsthaft über einen Jobwechsel nach, in dem Unternehmen in dem ich jetzt arbeite dürfte es über kurz oder lang einen Stellenabbau geben. Man hört zwar nichts Konkretes, aber es gibt zu viele Gerüchte und Spekulationen, als daß man so tun könnte alles wäre alles in Ordnung. Und ich halte es jedenfalls für Vernünftig mich schon mal nach Alternativen umzusehen und selbst wenn es alles nur Gerüchte sind, die Arbeit ist Stress pur und ich mache sie nur wegen dem Geld.

Tja, jetzt ist die große Frage wie meine Transidenität ins Bild paßt. Fakt ist ich lebe nicht Vollzeit als Frau und ich habe keine NÄ oder PÄ. So mit könnte man behaupten bin ich gerade zu gezwungen mich als Mann zu bewerben. Sicherlich könnte man weiter die Linie fahren Beruf ist Beruf und Privat ist Privat und das eine geht das andere nichts an, aber ich nun mal so, daß ich keinen Hehl aus meiner TS mache.
Ich weiß nicht, soll ich das in die Bewerbung schreiben oder beim Bewerbungsgespräch erwähnen oder doch ganz verschweigen?
Wie gesagt, daß ganze ist im Moment eine rein hypothetische Frage, ich habe noch nicht mal eine Stelle gefunden, die mich reizen würde. Aber ich denke halt an die Zukunft, und da halte ich es für wahrscheinlich das bis Ende des Jahres mein Arbeitgeber einige Kündigungen verschickt haben wird und mit nur 3 Jahren im Unternehmen kann es mich sehr wahrscheinlich auch treffen.

Yuna

Also ich finde es ist doch egal ob du schon einen offiziellen anderen Namen hast, oder nicht. Wenn die Firma mit TS umgehen kann, wird davon eh nur die Buchhaltung und der Chef / Abteilungsvorstand was wissen. Auf Wunsch wird man dich den Kollegen sicherlich als Frau vorstellen.

Einerseits würde ich es erst beim Bewerbungsgespräch sagen, aber andererseits ist das wieder doof, weil du dann nicht einfach mal in der weiblichen Rolle hingehen kannst. Ich würde es im Bewerbungslauf anmerken und evtl. bei einer Email oder besser einem Telefonat vor dem Bewerbungsgespräch sagen, damit die Leute (also wer das Bewerbungsgespräch durchführt / startet) bescheid wissen.
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