TransGender.at Forum

Normale Version: Androgyn, Bi-Gender, oder etwas anderes?
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
bitte, Je ne suis pas cliché,

blöder- und peinlicherweise sind mir in meinem, nicht mehr editierbarem, beitrag einige satzfehler (ausgelassene wörter) aufgefallen, vorallem aber fehler im sinne von (was mir noch etwas peinlicher erscheint) zusätzlichen informationen, die ich gar nicht hätte erwähnen brauchen, aber das kommt eben davon, wenn man einfach drauf los schreibt. den beitrag hätte ich auch kürzer verfassen können.

nun habe ich gerade den begriff bigender nachgeschlagen und ich denke, dass das bei dir (laut begriffserklärung) am ehesten passen würde. vielleicht gibst du dich dann auch damit zufrieden. was du jedoch wirklich bist, lässt sich natürlich schwer beweisen (es sei denn, du stellst dich mal als proband zur verfügung, diverser tests). in der bigender-beschreibung steht auch "beide geschlechter in sich vereinen": ich persönlich frage mich immer, wo hört das eine geschlecht auf und wo beginnt das andere (psychisch). aber gut. deswegen habe ich ja, im vorigen beitrag, von männlichen und weiblichen eigenschaften geschrieben. es kommt dann eben darauf an, welche überwiegen (und das wiederum, je nachdem, was als männlich und weiblich empfunden/interpretiert wird).

was aber viel wichtiger wäre, ist, dass du dich wohlfühlst als das, was du bist (der, der du bist und die, die du bist) bzw. in dem körper, in der gesellschaftlichen rolle und mit deinem namen, sowie mit deiner bekleidung. und so wie du selbst geschrieben hast, trifft das ja auch alles zu.

wenn du also glücklich bist, und es dich aber lediglich interessieren würde, was du sein könntest, würde ich dich dann eben als bigender oder androgyn (vom verhalten her, nicht anatomischen) einschlichten (vom hormonellen her könntest du es noch überprüfen lassen) und abstempeln (oder, in geheimnisvoller art und weise, als frau im gegengeschlechtlichen körper ohne leidensdruck oder als mann mit vielen als weiblich interpretierten eigenschaften). allerdings nicht als transvestit (siehe bekleidung). wäre natürlich blöd, wenn du dir aufeinmal eine damenjeans kaufen würdest. aber dann wärst du auch kein transvestit, denn, um einen kleinen vergleich heranzuziehen, ist ein heteromann, der mal sexuell mit einem mann experimentiert bzw. verkehrt hat, alleine deswegen auch nicht aufeinmal schwul.

und um auf deine antwort kurz einzugehen: solche eigenschaften werden entweder als männlich oder weiblich interpretiert (vielleicht sogar festgelegt), aber vorallem wahrgenommen und auf letzteres würde ich mich am ehesten verlassen, auf das natürliche empfinden und interpretieren.

du schreibst in deinem eingangsposting außerdem, dass du manchmal denkst, es wäre schön, eine frau zu sein. nun, das kann sich dann ja in dem fall wohl nur auf das optische beziehen, denn rein psychologisch könntest du ja eigentlich eine sein (wenn du anatomisch so geboren wärst), oder? leider ist es nicht möglich (unter berücksichtigung, dass du meinst, du fühlst dich ja auch in deinem männlichen körper wohl), das anatomische nach lust und laune zu wechseln (das kann dann nur in rollenspielen möglich sein). was jedoch in dem fall möglich ist, ist dich zum ersten so zu akzeptieren, wie du bist. nämlich eine einzigartige persönlichkeit. und zum zweiten könntest du diverse als typisch weiblich geltenden bereiche und aktivitäten erforschen (falls du dich darüber noch nicht getraut oder noch keine gelegenheit dazu bekommen hast), um einen ausgleich zu schaffen (falls dem noch nicht ganz so sein sollte).

die anderen meinungen könnten dir aber auch weiterhelfen, denn alles weiß ich selbst auch nicht und so wie die begrifflichkeiten heutzutage benutzt werden, liege ich mit meiner peniblen genauigkeit sowieso oft ein kleines bisschen daneben. ist dann halt die frage, wie genau man es nehmen möchte. aber das wichtigste ist, dass man sich selbst, zu irgend einem zeitpunkt, akzeptieren kann und sich dann um sich und andere kümmern kann.

alles gute noch

lg jenny
Ich denke auch, die "Diagnose" Mann mit weiblichen Anteilen oder so kann man am ehesten stehen lassen. Ich muss mich ja nicht abschließend in eine Schublade stecken sondern kann meine Meinung durchaus noch ändern - erstmal lebe ich als Mann und das ist so ok, und wer sich an irgendwelchen "unmännlichen" Aspekten von mir stört, hat halt Pech gehabt.

Auf Grund des fehlenden (oder nur schwachen) Leidensdrucks habe ich womöglich im Vergleich zu vielen von euch ein "Luxusproblem" - trotzdem oder gerade deshalb natürlich Danke für die Mühe die ihr euch gemacht habt meine Beiträge zu lesen und zu beantworten.

Achso, eine Frage dann doch noch:
(18.04.2013, 23:21)jennylove schrieb: [ -> ]was du jedoch wirklich bist, lässt sich natürlich schwer beweisen (es sei denn, du stellst dich mal als proband zur verfügung, diverser tests)

wenn du also glücklich bist, und es dich aber lediglich interessieren würde, was du sein könntest, würde ich dich dann eben als bigender oder androgyn (vom verhalten her, nicht anatomischen) einschlichten (vom hormonellen her könntest du es noch überprüfen lassen)
Das verwirrt mich jetzt Wink. Gibt es denn da Tests, bzw. macht sowas tatsächlich einen hormonellen Unterschied? Ich dachte eigentlich, dass TG auf körperlicher Ebene einfach nicht messbar ist. Huh

Jacob Winter

@ "Je ne suis pas cliché"

Zitiert aus meinem Vortrag "Transgender gestern und heute" 1999 vor TXKöln SHG:

"Und wie komme ich jetzt zum Wirken Magnus Hirschfelds im kaiserlichen Berlin von vor hundert Jahren und darauffolgenden republikanischen Jahren? Nun, von diesem berühmten Berliner Sexualforscher der ersten Stunde (1868-1935) stammt die für die damalige (wilhelminische) Zeit der überzogenen „Männlichkeit“ überaus provozierende aber gleichzeitig auch weitsichtige Aussage"

„Der Mensch ist nicht Mann oder Weib sondern Mann ùnd Weib“

" Es ist dies ein (Glaubens-)Bekenntnis, das wunderbar anknüpft bei der bereits besprochenen „androgynischen Idee des Lebens“ und das auch deswegen zu meinem ganz persönlichen Credo geworden ist . Denn diese Aussage ist wahrhaft pures „Transgender-Denken “ und bestens geeignet das in unserem gesellschaftlichen Kontext so dominierende „männliche Prinzip“ der geschlechtlichen Eindeutigkeit in die Schranken zu weisen"

Liebe JNSPC:
Mache Dich bitte fundiert kundig - es gibt so viel gute Literatur darüber was Dich bewegt und vor allem darüber wie die beiden Geschlechter überhaupt entstehen . Auch im Internet bestellbar (Queer, Männerschwarm. Prinz Eisenherz usw.)
Ich antworte mal direkt auf zwei Aspekte.

Zitat:erstmal lebe ich als Mann und das ist so ok, und wer sich an irgendwelchen "unmännlichen" Aspekten von mir stört, hat halt Pech gehabt.
Ich denke mal, dann ist ja so weit alles in Ordnung. Ich behaupte mal etwas vereinfacht, du kannst nicht alle Menschen dazu bringen, dich oder dein Verhalten zu mögen. Irgendwer wird sich immer an irgendwas stören und gerade Männer neigen dazu alles was sie an anderen Männer stört als "unmännlich" abzutun und direkte oder indirekte Angriffe auf die Männlichkeit des "Störenfrieds" zu unternehmen. Ich denke das hängt sehr stark mit Dominanzverhalten und dem Beweis der eigenen Männlichkeit zusammen.
Ich habe z. B. schon erlebt, dass Männer nur weil sie Deo benutzen oder sich bei trockener Haut der Gesicht eingecremt haben als "schwul", "Weichei" oder "Tussi-mäßgies Verhalten!" beschimpft wurden. Wobei Körperhygiene und Pflege absolut neutral sind, aber bei einigen gilt wohl schon alles was übers Duschen hinaus geht als "weibliches" Verhalten. Na ja, es kommt wohl auch auf das soziale Umfeld drauf an.

Zitat:Das verwirrt mich jetzt. Wink Gibt es denn da Tests, bzw. macht sowas tatsächlich einen hormonellen Unterschied? Ich dachte eigentlich, dass TG auf körperlicher Ebene einfach nicht messbar ist. Huh

Nein, auf körperlicher Ebene kann man nur Intersexuallität feststellen und einige andere sehr seltene Erkrankungen. Wenn z.B. eine DNA-Analyse einen XXY Chromosomen-Satz offenbart, dann liegt eine Intersexuallität vor. Man kann auch einen Hormonstatus erheben, um nach Anomalien zu suchen. Wenn der Hormonstatus Werte außerhalb der Norm aufweist, dann kann man nach deren Ursachen suchen. Zum Beispiel ein viel zu niedriger Testosteron-Wert könnte seine Ursache in funktionsunfähigen Hoden haben oder in einer Schilddrüsenerkrankung oder in sonstigen selten Erkrankungen.
Wie gesagt es ist ein Ausschlußverfahren, es liegt eine Intersexuallität vor, keine Erkrankung der Schilddrüse, keine Erbkrankheiten... dann muß die Ursache TG sein.
Je ne suis pas cliché,

transgenderismus wird allein auf hormoneller eben nicht messbar sein,

aber ich hab dir einfach einpaar möglichkeiten geschrieben, was du grundsätzlich tun könntest, um dich und deinen körper einbisschen besser kennenzulernen bzw. den aktuellen stand zu eruieren, indem du z.B. deinen hormonstatus testest. das wird dir natürlich nicht gleich eine antwort geben und dir sagen, du bist dies oder jenes, aber es wird dir eine tür mehr öffnen. es war eigentlich nur ein gedanke für etwas, was man tun kann, falls es dich interessiert hätte. (oh mann, heute bin ich aber schlecht im erklären.) du hättest also dann diese information über dich und könntest dir vielleicht anhand der informationen (je mehr umso besser) dies und das leichter erklären.

und mit den anderen tests meinte ich an studien teilnehmen, etwa an gehirntests (wo die dann so kabeln, oder was auch immer, an dein gehirn stecken und dann messen, wie du unter welchen umständen tickst, eher männlich oder weiblich). natürlich kann man das nicht verallgemeinern und ja, aber es gibt leute, die machen das, vielleicht auch um sich selbst psychologisch, biologisch etwas näher kennenzulernen.

lass dich von mir nicht verwirren. Smile diese zwei aspekte bezüglich tests waren also eigentlich einfach eine zusätzlich option, die du in anspruch nehmen könntest, falls es dir weiterhilft, in deinen überlegungen. mehr nicht.

ich wünsche dir jedenfalls alles gute und hoffe, dass dir unsere meinungen einbisschen weiterhelfen konnten.

lg jenny
(19.04.2013, 15:52)Jacob Winter schrieb: [ -> ].... „Der Mensch ist nicht Mann oder Weib sondern Mann ùnd Weib“....



ich bin zwar nicht JNSPC.. kann aber diese aussage voll und ganz unterstützen .... ich sehe das auch so ...

es muss im gehirn und in der äusserlichen ausprägung immer eine waage gehalten werden.. (die individuell ist)

eine starke polarisierung entweder in maskulin und feminin (körperlich und geistig) würde mich wahnsinnig machen...das ist wie wegsperren von einem teil der persönlichkeit..wie wenn man nur einen (hohen)schuh trägt....das wäre mir zu einseitig und ich würde stolpern...demenstsprechend bediene ich mich nach lust und laune beiden verhaltensmustern...und denke gar nicht darüber nach (bewusst wurde es mir, als eine freundin (ex-partnerin) versucht hat, mich zu verändern..in rein "maskulin".den "sie sei die frau von uns beiden"..das hat meinem 2. ich nicht gefallen und sie vor die tür gesetzt (nach einer weile)..).. ("ich bin ich und hab 26 jahre gebraucht um so zu werden"..sag ich dann immer Big Grin )

@JNSPC: genieß Dein Leben und lass Dich in nichts einschränken... lass die weibl Seite raus, wenn Du willst... und soviel Du willst ;-)
und mach dir Deine eigenen Meinung.. Leute die blöd argumentieren, haben, wie Du sagst, in Deinem Umfeld nichts zu suchen!

Denn solche Leute bauen Dir immer Schranken!!!!! Auch berufl. und Private Ziele würde sie niedermachen!!! Weg damit!!! Ballast sind die.....

würde mich interessieren, wie sich die nächsten Jahre so bei Dir verbessern/was sich so tut.

GLG
Mike
(19.04.2013, 17:44)jennylove schrieb: [ -> ]Je ne suis pas cliché,

transgenderismus wird allein auf hormoneller eben nicht messbar sein,

aber ich hab dir einfach einpaar möglichkeiten geschrieben, was du grundsätzlich tun könntest, um dich und deinen körper einbisschen besser kennenzulernen bzw. den aktuellen stand zu eruieren, indem du z.B. deinen hormonstatus testest. das wird dir natürlich nicht gleich eine antwort geben und dir sagen, du bist dies oder jenes, aber es wird dir eine tür mehr öffnen. es war eigentlich nur ein gedanke für etwas, was man tun kann, falls es dich interessiert hätte. (oh mann, heute bin ich aber schlecht im erklären.) du hättest also dann diese information über dich und könntest dir vielleicht anhand der informationen (je mehr umso besser) dies und das leichter erklären.

und mit den anderen tests meinte ich an studien teilnehmen, etwa an gehirntests (wo die dann so kabeln, oder was auch immer, an dein gehirn stecken und dann messen, wie du unter welchen umständen tickst, eher männlich oder weiblich). natürlich kann man das nicht verallgemeinern und ja, aber es gibt leute, die machen das, vielleicht auch um sich selbst psychologisch, biologisch etwas näher kennenzulernen.

lass dich von mir nicht verwirren. Smile diese zwei aspekte bezüglich tests waren also eigentlich einfach eine zusätzlich option, die du in anspruch nehmen könntest, falls es dir weiterhilft, in deinen überlegungen. mehr nicht.

ich wünsche dir jedenfalls alles gute und hoffe, dass dir unsere meinungen einbisschen weiterhelfen konnten.

lg jenny

Ein Hormontest wird nicht mehr ergeben als die Hormonwerte zum Zeitpunkt der Blutabnahme, und ein Gehirntest, Deiner Beschreibung nach wohl ein EEG, wird auch nichts aussagen.

Es gibt bis heute keine einzige physische Untersuchungsmethode, mit der man "Trans-was-auch-immer" meditzinisch nachweisen kann.

Die seinerzeitigen Studien vom AKH Wien und aus Neuseeland sind mittlerweile klar widerlegt, und der Verdacht liegt nahe, dass sie getürkt waren, um das Wunschergebnis zu erhalten.
(18.04.2013, 18:44)Je ne suis pas cliché schrieb: [ -> ]@Jenny: Wow, das ist mal ein langer Beitrag. Danke dafür. Ich werde das später noch mal in Ruhe durch lesen. Erstmal nur zu deiner Frage mit den Komplimenten: Wenn man mich mutig, stark, entschlossen, führungsstark, zuverlässig oder so nennt, freut mich das natürlich auch. Aber ich glaube die angeblich typisch weiblichen Eigenschaften erfülle ich meist besser.

Also ich würde nicht von typischen Eigenschaften, Fähigkeiten und Interessen sprechen, das sind meist eh nur Meinungen wer angeblich etwas "besser" kann oder wer etwas "von Natur aus" mitbekommen haben soll.

Ich habe z.B. eine überdurchschnittlich gute, räumliche Wahrnehmung und mein räumliches Denken ist extrem gut. Bei Vergleichstests ist mein Ergebniss sogar weit über dem Durchschnitt für Männer.
Dafür bin ich dann in Mathe eine Null, die Logik, die angeblich dahinter stecken soll, verstehe ich nicht.
Aber in Naturwissenschaften kenne ich mich dann wieder aus, genauso mit wie mit Sprachen.
Frauen sollen ja angeblich kommunikativer sein, aber im Vergleich mit anderen Frauen bin ich doch eher ruhig und zurückhaltend.
Das sind im Grunde nur Meinungen, wer etwas können sollte und bei den Interessen ist es genauso.
Meine Freundin schminkt sich nahe zu nie, weil es sie kein Interesse daran hat und es auch nicht gut kann.
Anderseits spielt sie gerne Computerspiele (die selben wie ich).
Alles eher untypisch für eine Frau, aber sie als CIS-Frau würde nie darüber nachdenken, ob das nun männliche Interessen sind oder nicht, sie sagt einfach nur, daß sie andere Dinge mag als die meisten Frauen.
Ich habe jetzt das ganze Thema ein paar Tage "sacken" lassen und auch nicht mehr weiter geschrieben, da ich nicht wirklich zu neuen Erkenntnissen komme... aber da ja immer noch weiter antworten kommen, wollte ich mich mal wieder zu Wort melden.

Zum Thema Hormontests etc.: Soweit ich es beurteilen kann deutet eigentlich nichts bei mir aus Intersexualität hin. Einfach auf Verdacht hin testen fände ich jetzt erstmal nicht so naheliegend. Ich dachte Intersexualität und Transsexualität wären zwei komplett verschiedene Paar Schuhe... oder liege ich da falsch?

@Mike: Ja... einfach das Leben genießen und das machen, wonach mir ist, ich glaube das ist die Quintessenz. Ich sollte mir vielleicht weniger darüber Gedanken machen wer/was ich bin, sondern was ich gerne tun würde Wink - was ich bin ergibt sich dann ja daraus. Stellt sich die Frage ob ich das Frau-sein gerne noch mehr vertiefen würde. Beim Rollenspiel mag ich es sehr gerne, aber anderswo? Wäre ja immer noch die Sache mit dem Frauenkleidung probieren... vor der ich Feigling mich etwas drücke Blush. Ich habe tatsächlich mal Sachen von meiner Freundin ausprobiert (was übrigens lustigerweise IHRE Idee war, aber wohl mehr als Scherz gemeint). Es war... seltsam. Einerseits fand ich es befremdlich, aber andererseits hat es mir irgendwo auch ein Stück gefallen. Aber meine Freundin hat auch gleich durchblicken lassen, dass sie das (wenn es ernst gemeint wäre) wohl nicht so ganz toll finden würde (also nicht im Sinne von verwerflich, nur wäre es halt nicht ihr "Geschmack") - und ich habe dann auch ganz dezent den Mund gehalten. Hinter ihrem Rücken ihre Kleidung noch mal ausprobieren fände ich allerdings auch etwas unnett, wenn dann müsste ich mir eigene kaufen - und da stehe ich noch vor mehreren kleinen Hemmschwellen. Zumal ich mir immer noch nicht sicher bin, ob mir das wirklich gefällt.

Wenn ich ehrlich bin: Irgendwo oben kam doch der Hinweis, es gehe womöglich nur um das "als Frau schön aussehen". Und tatsächlich war einer meiner Gedanken: Wenn ich die Brusthaare wegrasieren würde, würde mir der BH echt gut stehen Big Grin.

@Eva: Ja, das mit dem "typisch männlich/weiblich" meinte ich auch nur aus der Sicht dessen, wie es allgemein gerne einsortiert wird. Aber ich halte auch nicht viel von so einer Einteilung, die maximal eine statistisch häufig auftretende Zuordnung widerspiegelt.
Solche Clichés sind tatsächlich einer der Punkte an denen mein "Bin ich wirklich (komplett) Mann?"-Gedanke angefangen hat - aber im Grunde bin ich mir schon bewusst dass das eher unsinnig ist.
Natürlich sind solche Gedanken unsinnig.
Bin ich komplett Frau? Offensichtlich nicht, meine Anatomie ist anders als bei anderen Frauen, aber auch davon ab, reagiere ich nicht immer wie man es von einer Frau erwartet und mein Benehmen ist auch nicht immer weiblich. Aber a) sagt mein Verstand, daß ich eine Frau bin, b) ist der Großteil meines Verhaltens weiblich und c) möchte ich auch eindeutig als Frau idenifiziert werden.

Ich war am Samstag auf einem Konzert, 3000 Leute und ich glaube nicht, daß irgendeiner dort nicht der Meinung war, daß ich eine Frau bin. Und darum geht es meiner Meinung nach hauptsächlich bei Transsexuallität: Wie möchte ich meinen Alltag leben, wie möchte ich von anderen wahrgenommen werden, wie möchte ich behandelt werden? Und gar nicht so sehr um die Frage "Was bin ich?"
Diese Frage ist es auch, die letztlich zu den enormen Konflikten mit sich selbst und der Umwelt führt, zu mindestens dann, wenn sie immer wieder aufs Neue gestellt wird und beantwortet werden muß. Man muß halt mit sich selbst Frieden finden und mit der Umwelt, indem man halt eine Annahme als "Wahr" definiert und das der Umwelt vermittelt.
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11