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Normale Version: ELGA - Handeln wer raus will
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ELGA - Opt out Möglichkeiten verfügbar ab heute.

Hallo,

Wollte diesen Thread nur nutzen allen die Möglichkeit des Opt out aus ELGA ins Gedächtniss zu rufen.

Was ist ELGA? / Was tut ELGA?

Kurz gesagt Die Elektronische Gesundheitsakte ist eine Datenbank wo zukünftig ALLE gesundheitsdaten
erfasst und miteinander verlinkt werde. Im weiteren Verlauf werden dann alle
sogenannte "Gesundheitsdiensteanbieter" Zugang auf diese Daten haben und zwar auch automatisch
und nicht beschränkt auf die jeweils gerade notwendigen Daten.

Warum ELGA? / Warum ist das schlecht?

ELGA soll zu einer Verbesserung beitragen in zusammenarbeit mit Behandlungen.
Der Gesundheitsdiensteanbieter hat Zugriff auf alle Daten und soll so mögliche Behandlungsfehler
vermeiden können oder vorab schon Informationen haben die die Behandlung beschleunigen können.
ELGA ist per se nicht gut oder schlecht sondern letztlich wenn man ehrlich ist eine konsequente
Weiterentwicklung der gesellschaftlichen Entwicklung auch im Gesundheitswesen.
Warum ich persönlich die Opt out Option verwenden werde liegt viel mehr an der aktuellen Ausgestaltung.

1) Der zugelassene Personenkreis ist viel zu weitläufig gewählt.
Unter dem schwerfälligen Wort "Gesundheitsdiensteanbieter" versteckt sich angefangen beim Zahnarzt
bis hin zum Apother und deren Angestellten alles was in Österreich direkt oder indirekt mit
dem Oberbegriff Gesundheit zu tun hat.
Ich persönlich sehe es nicht für angebracht an das eine jede Apotheke selbst eine zu der ich nur
ausnahmsweise weil ich gerade auf Reisen bin gehe umfassenden Zugriff auf meine Gesundheitsdaten
hat und alle Diagnosen Berichte etc einsehen kann.
Nicht nur für den Moment die Stunde oder den Tag wo ich dort bin sondern für den Tag + 28 weitere.
Gerade im sensiblen TS Bereich ist dies zuviel des guten.
Es kann mir egal sein op Apotheker x oder y weiß wann ich letztes mal die Grippe hatte bei TS
bin ich mir schon nicht mehr sicher.

2) Im dafür zuständigen Gesetz werden zwar Sanktionen in Aussicht gestellt falls ein "breach of
information" passiert. Nur ist das vergleichbar zum Passing allgemein. Ist die Katze mal aus dem
Sack ist das einfangen schwer bis unmöglich. Weiters muss man mal beweisen können wo der breach
aufgetreten ist was durch die in 1 angeführte Personenbeschreibung schwer sein dürfte.
Weiters ist es im österreichischen Rechtssystem irrelevant ob Informationen legal oder illegal
erhalten wurden sie sind jedenfalls weiterverwendbar auch wenn der breach prinzipiell bestraft wird.
Insbesondere Versicherungen Arbeitgeber etc haben begründet keinen Zugriff.
Erhalten sie solche Daten können diese dennoch verwendet werden.

3) ELGA ist zwar "nur" ein Verweissystem sprich es wird direkt nichts gespeichert aber durch
das umfassende verweissystem (ala Google für Gesundheitsdaten) ist es einfacher und lukrativer für
Hacker etc etc nur einen Angriffspunkt zu haben und somit zugriff auf alles. Gerade heutzutage wo
jeden 2ten Tag Informationsleaks durchs Netz gehen ist es etwas viel verlangt einer österreichischen
Behörde welche sich gelinde gesagt in der Vergangenheit nicht gerade für Kompetenz ausgezeichnet hat
vollständig und umfassend zu Vertrauen. (Sozialversicherung)


Allgemein will ich hier nicht schlechtreden oder Angst schüren.
Ich persönlich habe für mich selber entschieden aus den oben genannten Gründen opt out zu wählen.
Jede/r sollte sich aber informieren und persönlich diese Entscheidung für sich treffen.
Es gibt durchaus sehr gute und nachvollziehbare Vorteile bzw Szenarien die für ELGA sprechen.

weiterführende Informationen:
http://www.elga.gv.at/ ELGA Homepage naturgemäß pro ELGA gefärbt
http://www.dsk.gv.at/DocView.axd?CobId=42793 Stellungnahme der Datenschutzkommission zu ELGA
naturgemäß eher negativ gefärbt.
http://www.argedaten.at/php/cms_monitor....s=89335etg Argedaten Info zu ELGA
auch eher negativ gefärbt.
http://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXIV...271567.pdf beschlossene Regierungsvorlage


mfg
Ich stimme Dir hierbei

(02.01.2014, 21:34)Ash schrieb: [ -> ]ELGA - Opt out Möglichkeiten verfügbar...

bzw angeführten Gründen zu und werde dies auch tun; Infos dazu respektive das Formular, welches man ohne eine sog Bürgerkarte online ausfüllen bzw in Papierform zusenden lassen kann und ausgefüllt samt Ausweiskopie etc pp an die Widerspruchsstelle zu senden (per Einschreiben), erhält man übrigens via dieser Seite: https://www.gesundheit.gv.at/Portal.Node...nahme.html

Bis 14 Jahre muss das der gesetzliche Vertreter (also zB Elternteil) für einen tun.

(02.01.2014, 21:34)Ash schrieb: [ -> ]... Nicht nur für den Moment die Stunde oder den Tag wo ich dort bin sondern für den Tag + 28 weitere.
Gerade im sensiblen TS Bereich ist dies zuviel des guten.
Es kann mir egal sein op Apotheker x oder y weiß wann ich letztes mal die Grippe hatte bei TS bin ich mir schon nicht mehr sicher...

Hierbei mag ich eine kleine Verbesserung zufügen: GDA - also die Gesundheits-Dienste-Anbieter dürfen grundsätzlich 1 + 28 Tage auf die Daten zugreifen - die man allerdings auch selbst (online, einloggen nur mit Bürgerkarte) verwalten kann - also welchem GDA sprich Klinik, niedergelassenen Arzt usw usf man erlauben mag auf seine Daten Zugriff zu gewähren, lt den jeweiligen Seiten sollte dies auch auf die Art der Daten anwendbar sein (nicht jeder GDA könnte dann alle Daten, sondern nur die ihm persönlich zugewiesenen abrufen können - vgl deren FAQ); Würde ich mir gern mal ansehen, so ich mich mal überwinden kann, eine Bürgerkarte zu ziehen - also man kann auch nach einem Widerspruch noch - ganz oder teilweise - die ELGA (wieder) aktivieren;

Aber Apotheken haben - so (persönlich) erlaubt - maximal 2 Stunden Zugriff, und dann auch nur auf die Medikamentenliste "e-Medikation" samt jeweiliger Dosis...

(03.01.2014, 05:30)Bonita schrieb: [ -> ]Ich stimme Dir hierbei

Aber Apotheken haben - so (persönlich) erlaubt - maximal 2 Stunden Zugriff, und dann auch nur auf die Medikamentenliste "e-Medikation" samt jeweiliger Dosis...


Danke fürs verbessern.
Hab ich tatsächlich überlesen.
Dennoch auch das find ich schon bedenklich.
Gehst in die Apotheke willst banales Aspirin überspitzt formuliert und die sehen dann Androcur + Estrofem + Finasterid + xyz (um ne standardmedikation zu nehmen). Dreimal darf man raten ob sich ein Apotheker die Diagnose ausrechnen kann mit erfolgtem Zwangsouting.


Zum anderen Punkt:
Wenn wir ehrlich sind wirds keiner machen. Also jedem Arzt bzw GDA spezifische rechte einzuräumen und die Zeitrechte einschränken.
Vor allem das man dafür ne Bürgerkarte braucht usw ist ja schon den allermeisten zu nervig.

lg

Natürlich,
da man wohl in Zukunft mehr mit Gesundheitsdaten "vor haben wird" hat man wohl damit gerechnet - Widerspruch einlegen werden wohl die wenigsten (ähnlich wie bei der Organspende*) - sonst hätte man ja ein Opt-In ausgwählt Wink

Und grade bezüglich "Zwangs-Outing" bin ich ganz bei Dir...

*) in Österreich ist man automatisch Organspender, so man nicht ausdrücklich Widersprochen hat!
Was ich davon halte, könnt ihr euch ja vorstellen. Das ganze Data Mining hat mittlerweile eine alarmierende Eigendynamik entwickelt. Und wenn irgendwo damit Geld verdient wird (was anderes interessiert eh niemanden), dann praktisch immer zum Nachteil der Person.
Die Firmen, die Adressen verkaufen, werben mit Slogans wie "finden Sie heraus, wer für Sie als Kunde noch interessant ist" und wer weiß schon, nach welchen Kriterien die das bemessen. Vielleicht erhält man ein Häkchen bei "Randgruppe" und das wars dann mit der Wohnungssuche...usw...
Wenn es nicht schon zu spät wär, würd ich sagen "wehret den Anfängen!"

Yuna

(03.01.2014, 05:44)Ash schrieb: [ -> ]Gehst in die Apotheke willst banales Aspirin überspitzt formuliert und die sehen dann Androcur + Estrofem + Finasterid + xyz (um ne standardmedikation zu nehmen). Dreimal darf man raten ob sich ein Apotheker die Diagnose ausrechnen kann mit erfolgtem Zwangsouting.
Also DAS finde ich nunmal wirklich lächerlich. Welchen Apotheker intressierts nun, was du für Medikamente brauchst? Und die Medikation muss ich nicht Zwangsweise nur für TS sein.
Glaubst du nicht, dass dort tagtäglich TS vorbeikommen und Apotheker genauso wie Ärzte mittlerweile gewohnt sind?

Ausserdem, wie kaufst du dir deine Medikamete? Nach deiner Denkweise wirst du jedesmal geoutet, wenn du dir mittels Rezept in der Apotheke deine Medikamente holst, ganz ohne diesem onlinedingsbums.
Findest du das nicht irgendwie banal und lächerlich zugleich? - ich irgendwie schon.
(03.01.2014, 12:53)Yuna schrieb: [ -> ]... irgendwie banal und lächerlich zugleich?

Liebe Yuna,
wie auch immer Du das finden magst - es ist eine weiteres "gläsern" machen des Menschen, inkl anhängenden Gefahren (Daten-Mißbrauch).

Auch ist bei dem Apo-Beispiel jener Fall gemeint, wenn man zB als TS nicht in seiner Stamm-Apo etwas auf Rezept holen mag/muss, was nichts mit TS (Hormon-Präparate-Kombis) zu tun hat...

Eine zentrale Medikamenten-Datenbank samt Dosierungshinweis mag für manche - vor allem aber wohl für betagte Pensionistinnen oder Leute mit argen Unverträglichkeiten - von Vorteil sein, für den Normalverbraucher aber nicht.

Deshalb wäre es richtiger gewesen, wenn man solche Datenbanken einführt, aber man sich dafür erst anmelden muss und nicht automatisch dabei ist. Das könnte zB auch der Hausarzt übernehmen, wenn jemand Unverträglichkeiten hat bzw (bereits) gebrechlich u/o zerstreut/verwirrt ist...
(03.01.2014, 12:53)Yuna schrieb: [ -> ]
(03.01.2014, 05:44)Ash schrieb: [ -> ]Gehst in die Apotheke willst banales Aspirin überspitzt formuliert und die sehen dann Androcur + Estrofem + Finasterid + xyz (um ne standardmedikation zu nehmen). Dreimal darf man raten ob sich ein Apotheker die Diagnose ausrechnen kann mit erfolgtem Zwangsouting.
Also DAS finde ich nunmal wirklich lächerlich. Welchen Apotheker intressierts nun, was du für Medikamente brauchst? Und die Medikation muss ich nicht Zwangsweise nur für TS sein.
Glaubst du nicht, dass dort tagtäglich TS vorbeikommen und Apotheker genauso wie Ärzte mittlerweile gewohnt sind?

Ausserdem, wie kaufst du dir deine Medikamete? Nach deiner Denkweise wirst du jedesmal geoutet, wenn du dir mittels Rezept in der Apotheke deine Medikamente holst, ganz ohne diesem onlinedingsbums.
Findest du das nicht irgendwie banal und lächerlich zugleich? - ich irgendwie schon.

Wie in meinem Eingangspost geschrieben geht es um "fremde" Apotheken die ich nicht kenne.
und nein diese Kombination wirst du ausser bei TS in regelmässiger Abgabe nicht finden.
Ich habe eine Stamm Apotheke die auch meine Krankengeschichte kennt das war aber meine persönliche Entscheidung weil ich den Apotheker gut genug kenne und es durchaus Sinn macht das der Bescheid weiß.
Das heißt aber noch lange nicht das ich allen Apothekern im In (und in weiter Ausbaustufe Ausland vlt?) das gleiche Vertrauen entgegen bringe.

Sorry,

lg

Yuna

Mir ist schon bewusst, dass es um fremde Apotheken geht.

Keine Ahnung wie Ash das bei neuen Partnern macht, auch die Vergangenheit verschweigen? Man muss TS nicht jedem an die Nase binden, doch bei einigen ist es sowas von egal weils niemanden interessiert. Sobald du die Apotheke verlassen hast habens die Mitarbeiter eh schon vergessen

Gläsern hin oder her, solang meine Datwn anderweitig gesammelt werden ist mir so ne Onlinekrankenhistorie völlig egal. Wenn man Daten von dir haben will, fragt man bei Telekomanbietern nach, etc.
Niemand intressiert sich dafür was du zu dir nimmst.

Sorry,
Yuna,
es ist ein (schwerer) Eingriff in das Menschenrecht der Privatsphäre, wenn Daten über Dich und Dein Leben gesammelt werden, egal welche Daten.

Peter Schaar: "Datenschutz ist ein Menschenrecht"




Dass gewisse Tele-Daten nicht so sehr "gegen" Dich persönlich verwendet (sprich mißbraucht) werden können, gilt zu dieser Zeit noch - aber anderes Kaliber sind gesundheitsbezogene Daten! Die werden nun von einer ö Gesellschaft mit beschränkter Haftung "verwaltet" bzw "vernetzt"...

Niemand würde im Dorf, Stadt etc pp auf den Hauptplatz gehen und alles erdenkliche aus seinem Leben auf eine Pinwand heften (außer gewisse Exibitionisten); Klar gehen da 99,9 % Leute daran vorbei - aber grade die 0,1 %, die sich dafür interessieren und sammeln (kopieren) sind nicht unbedingt Deine "Freunde"; In einigen Jährchen, wo solche "offenen" Daten dann gegen einen verwendet (und dann ev gar nicht mehr mißbräuchlich, weil "legalisiert") werden können, also ganz unerwartet, dann umsoweniger...
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