TransGender.at Forum

Normale Version: Salut
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3 4
Heyho Jazzica^^!Glaub mir wenn ich versteh was sache ist(naja nicht immer aber immer öfterAngel) wirst du da auch durchblicken^^!
(29.01.2014, 22:47)Mike-Tanja schrieb: [ -> ]
Für einen Transvestiten z.B. ist es mehr oder weniger kein großes Malheur, wenn Du ihn/sie mal mit dem falschen Geschlecht anredest. Für eine transsexuelle Frau kann derselbe Ausrutscher eine schwere Kränkung sein.

Frau, wie du schon sagtest, damit steht das Geschlecht ja schon fest. Wink
Es geht ja auch weniger um Kränkungen, außer man hat es Menschen zu tun, die einen bewußt verletzten wollen, dann spielen Kränkungen natürlich eine Rolle, sondern eher darum das es falsch klingt.

Ich meine Jazzica würde auch reichlich dumm gucken, wenn jemand zu ihr sagen würde: "He Junge! Komm mal her!"
Na ja, und so fühlt man sich ungefähr, wenn man als transsexuelle Frau mit dem falschen Geschlecht angesprochen wird.

Jazzica

erstmal danke für eure offenheit.

(30.01.2014, 04:19)Eva_Tg schrieb: [ -> ]... sondern eher darum das es falsch klingt.

Ich meine Jazzica würde auch reichlich dumm gucken, wenn jemand zu ihr sagen würde: "He Junge! Komm mal her!"
ich weiß was du meinst, aber ich glaube, ich bin da n schlechter vergleich. ich hab ne zeitlang eine art sport daraus gemacht: "hallo herr mama." oder in meiner ehemaligen klasse, die nur aus frauen bestand und einem mann "also jungs...". natürlich weils lustig ist, aber auch weil mich feste rollen bzw die gesellschaftlichen projezierungen, die damit verbunden sind eher nerven. das heißt, aus meiner sicht ist es für mich (emotional) leichter nachzuvollziehen, wenn jemand beides oder nix festes sein möchte oder es wie mike-tanja händelt.

für mich ist es auch leichter zu verstehen, wenn das "transgenderartige" (auch im subtilen) eher durch gesellschaftliche prägung bedingt ist. was ich als ganz gesund empfinde sich an diesen unreflektierten erwartungen zu stören. insofern hatte ich auch schon öfter das gefühl im falschen körper zu sein, aber eben eher wegen manchen erwartungen mit denen ich mich nicht identifizieren kann oder weil bestimmte eigenschaften eher männern zugeschrieben werden zb logisches denken, mathe-interesse, pragmatismus statts aussehen, direktheit statts "nettsein", usw. bis hin zu der art, wie man als frau zu sitzen hat. das klingt vllt nach feminismus, aber so meine ich das nicht, sondern das es konsequenzen haben kann, weil es unbewusst als respektlos bis hin zum persönlichen angriff empfunden werden kann, wenn man bestimmte (unreflektierte) erwartungen nicht erfüllt. insofern war es in wirklichkeit nicht "mein körper", sondern nervige fremdprojezierungen wieso ich manchmal das gefühl hatte "falsch zu sein". was für mich eher ein grund ist gegen bestimmte kategorien zu sein. als allgemeingültig sehe ich meine einstellung nicht und ich würde es gerne verstehen, aber es ist wie gesagt schwer für mich nachzuvollziehen, warum jemand anderes etwas "festes" sein möchte.

mal abgesehen davon, dass die guten männer eigenschaften haben, die man eher frauen zuschreibt, was aber wieder an allgemeingültigen mindfucks liegt, die nicht stimmen, wenn man hinschaut zb das "weiche". männer die etwas weiches, emotional intelligentes haben, sind die angenehmeren alphatiere und keineswegs unmännlicher. man möchte so einem menschen lieber folgen (unabhängig vom geschlecht). das klingt nun vllt hippiemäßig, aber menschen, die reinen herzens handeln sind größer.

manches das ich hier gelesen habe klingt für mich nach alten verletzungen, durch gesellschafts-mindfucks (gelinde gesagt), aber für mich befindet sich dieses denken genauso in einer art dualismus und wäre die andere seite der medaillie. mir gehts nicht um eine pauschalisierung aller "TG's", aber wieviel prozent (über den daumen gepeilt), solcher menschen, die negativ geprägt wurden, machen transgender aus?

liebe grüße, jazz
(30.01.2014, 10:37)Jazzica schrieb: [ -> ]erstmal danke für eure offenheit.
... mir gehts nicht um eine pauschalisierung aller "TG's", aber wieviel prozent (über den daumen gepeilt), solcher menschen, die negativ geprägt wurden, machen transgender aus?

Liebe jazz,
lass Dich in keinem Falle von irgendwelchen Begriffen verwirren (die folgenden Links führen in die Wikipedia mit den dortigen Beschreibungen der einzelnen Begriffe) ;-)

Bezüglich Deiner "Suche": Es gibt doch einige "Bio"-Frauen - also "CIS" Cisgender-Frauen, die auf "besondere" Männer stehen;

Also Männer die (mehr oder weniger übertrieben) weiblich sind oder wirken, aber jedenfalls auf weibliches Aussehen (Kleidung und/oder Make-Up und/oder Haare/Perücke, usw usf) in deren Leben regelmäßig Wert legen

Bezeichnungen dafür gibt es viele, genauso, wie es da auch gewisse Unterscheidungen geben kann - also den "TV" Transvestit, "CD" Cross-Dresser, "DWT" Damenwäscheträger, Drag-Queens oder auch Travestie-Künstler;

Manches wird "nur zum Spaß" gemacht, manches wird auch "pathologisiert"; Das muss aber jeweils kein Hinderungsgrund sein, sich als (mehr oder weniger) "normale" Frau mit so einem Mann anzufreunden respektive eine Beziehung mit diesem einzugehen;

Eine Freundin von mir war sehr lange auf der Suche nach so einem Partner - und sie fand ihn schließlich auch...

Egal, wie oder wo Du nun so einen besonderen Partner finden wirst - ich wünsch Dir jedenfalls alles Gute! Smile

Jazzica

ich verstehe... die linksammlung war sehr hilfreich. =)
Hallo Jazzica,

ein herzliches Willkommen erstmal auch von mir.
Da Du aus Berlin kommst habe ich für Dich diese Berliner Seite rausgekramt. Ich dachte dort kannst Du Dich möglicherweise vor Ort informieren, sowie eventuell Kontakte knüpfen und mir macht die Seite sowie die Mädels einen recht seriösen Eindruck.

Sowohl dort als auch noch hier findest Du weitere Webseiten und chats zum Thema um die Verwirrung möglichst komplett zu gestalten. Wink

Und natürlich würde ich mich freuen, Dich in unserem chat begrüßen zu dürfen.

Hope this helps.

LG Rosi
(30.01.2014, 10:37)Jazzica schrieb: [ -> ]ich weiß was du meinst, aber ich glaube, ich bin da n schlechter vergleich. ich hab ne zeitlang eine art sport daraus gemacht: "hallo herr mama." oder in meiner ehemaligen klasse, die nur aus frauen bestand und einem mann "also jungs...". natürlich weils lustig ist, aber auch weil mich feste rollen bzw die gesellschaftlichen projezierungen, die damit verbunden sind eher nerven. das heißt, aus meiner sicht ist es für mich (emotional) leichter nachzuvollziehen, wenn jemand beides oder nix festes sein möchte oder es wie mike-tanja händelt.

Gut, vielleicht bist du ein schlechter Vergleich, aber das von dir geschilderte war in diesem Kontext normal, akzeptiert und bekannt.
Wenn das alles unerwartet kommt, dann guckt so ziemlich jeder dumm aus der Wäsche.
Ich hab mit meiner Lebensgefährtin (ja, ich bin lesbisch und lebe mit einer Frau zusammen) mal ein kleines Experiment gemacht. Ich hab von ihr vor versammelter Mannschaft plötzlich von "Ihm" geredet bzw. "Er". Sie wußte nicht was los war, sah völlig verwirrt aus und wußte nicht wen ich meinte. Da sagte ich dann: "Siehst du, das klingt für dich ziemlich dumm und ziemlich falsch. Jetzt weißt du wie es mir immer geht."
Ob sie es wirklich verstanden hat, weiß ich nicht, aber es war im Grunde sehr anschaulich. Ich denke so verdeutlicht man anderen Menschen, wie man fühlt und denkt, nämlich das man plötzlich merkt "Moment, hier läuft was völlig falsch, andere reden kompletten Unsinn über mich."

Wenn andere sich nicht festlegen wollen, dann soll mir das auch recht sein. Jeder soll das tun, was er mag und was ihn glücklich macht.
Ich kann nur für mich sprechen und ich weiß, daß ich mit der männlichen Rolle nicht klar komme. Ich habs jahrelang versucht, quasi offizell Mann privat Frau, aber das ging nicht, der Spagat war emotional so anstrengend, daß ich letztlich Burnout, Depressionen und Angstzustände davon bekommen habe. Das erzähle ich jetzt nicht, um Mitleid zu bekommen oder um Transsexualität als schlimmer als andere Transgender-Formen hinzustellen, sondern einfach um zu zeigen, wohin es führen kann, wenn man zu große Probleme mit sich selbst und der eigenen Rolle im Leben hat. Ich bin seit gut einem Jahr in Psychotherapie und bin immernoch dabei das alles aufzuarbeiten. Mir wäre es auch lieber mein Leben wäre einfacher und anders verlaufen, aber nachträglich kann man nichts mehr ändern. Na ja, solange ich halbwegs zu Recht komme und es kleine Verbesserungen gibt, bin ich eigentlich ganz glücklich mit der Entwicklung.

Und was die Zuweisung von Eigenschaften und Rollenbildern angeht, da kümmere ich mich nicht groß drum. Ich verfüge auch über ein logisches-analytisches Denkvermögen und mein räumliches Denken liegt nach einschlägigen Tests sogar weit über dem männlichen Durchschnitt und juckt mich das? Nö, jeder Mensch hat männliche und weibliche Eigenschaften. Aber die meisten Menschen, bis auf ein paar Ausnahmen, bezeichnen sich trotzdem als entweder männlich oder weiblich. Trotz der einen oder anderen Unstimmigkeit bin ich trotzdem eine Frau. Kein Mensch paßt perfekt in ein Rollenbild und trotzdem teilen wir die Menschen in der Mehrzahl in Männer und Frauen auf. Vielleicht weil es einfach Gewöhnheit ist.
Ich meine, wenn man sich an schaut wie ich aussehe, dann ist es im Grunde nur logisch, warum ich zu den Frauen gezählt werde. Und ich, in meiner Gesamtheit, mit allen Eigenschaften, Macken und meinem Verhalten fühle mich da auch einfach besser aufgehoben.
Ich machen keinen Hehl daraus, daß ich transsexuell bin, aber ich sage eigentlich nur, früher war ich anders, jetzt bin ich so, weil es für mich besser paßt.
Nur was für mich paßt, muß nicht für andere passen. Andere Menschen gehen damit anders um.

Hm, ich hab wieder ziemlich viel über mich geschrieben, aber ich will nur verdeutlichen, daß das für mich normal und selbstverständlich ist.
Falls ich zu egozentrisch bin, bitte bremst mich. Ich kann manchmal schwer einschätzen, wie viel andere davon überhaupt wissen wollen.

Jazzica

roswitha:
danke, da werde ich erstmal ne weile stöbern, bis ich mich überall umgeschaut habe.

eva:
du hast nicht zu viel erzählt, sondern es trifft genau den punkt, den ich nicht richtig verstanden hatte. das transgendersein konnte ich nachvollziehen, allerdings nicht das festlegen. ich kuriere auch grade mein burnout aus... jetzt weiß ich immernoch nicht, wie es ist einen falschen körper zu haben (was nicht daran liegt, dass deine erklärung nicht gut ist), aber wie es sich anfühlen kann sich damit nicht wohl zu fühlen.
(30.01.2014, 18:46)Jazzica schrieb: [ -> ]roswitha:
danke, da werde ich erstmal ne weile stöbern, bis ich mich überall umgeschaut habe.

eva:
du hast nicht zu viel erzählt, sondern es trifft genau den punkt, den ich nicht richtig verstanden hatte. das transgendersein konnte ich nachvollziehen, allerdings nicht das festlegen. ich kuriere auch grade mein burnout aus... jetzt weiß ich immernoch nicht, wie es ist einen falschen körper zu haben, aber wie es sich anfühlen kann sich damit nicht wohl zu fühlen.

Hm, ich kann dir auch nicht erklären, wie es ist einen falschen Körper zu haben. Der Ausdruck ist für mich auch ein wenig unglücklich gewählt, weil jeder Mensch nur einen Körper hat. Zu sagen Transsexuelle stecken im falschen Körper ist im Grunde nur eine grobe Vereinfachung bzw. ein übertragenes Bild für ein komplexes Problem. Ich glaube zu sagen, das innere Wesen und die äußere Erscheinung passen nicht zusammen, ist ein besser Ausdruck. Daraus könnte man ableiten, daß der Ausdruck "Transsexuelle stecken in der falschen Rolle/Identität" treffender ist.
Schau mal, ich bin jetzt auch kein anderer Mensch als früher, weder benehme ich mich wirklich anders, noch denke ich anders, aber jetzt paßt mein Wesen und mein Verhalten zu meinem Rollenbild. Klar, mein Aussehen hat sich geändert, die weiblichen Eigenschaften und Attribute sind jetzt eindeutig und unverkennbar. Aber ich würde höchsten sagen, daß ich meinen Körper meinem inneren Wesen angepaßt habe, damit ich zweifelsfrei als Frau erkannt werde, aber sonst bleibt mein Körper gleich.
Ich glaube das diese ganzen Transsexuellen-Probleme zum Teil gleichzeitig recht oberflächlich sind "Hauptsache ich sehe zu 100% so aus, wie eine Frau, die schon als Frau geboren wurde" und gleichzeitig doch wieder recht tiefgründig bis komplex sind "Meine Rolle /Identität als Frau ist wichtiger als das aussehen."
Ich glaube das macht es auch so schwer das Themen zu erfassen und zu beschreiben, weil man nicht erklären kann wieso etwas oberflächlich und gleichzeitig komplex ist.
Aber genau das ist der Kern, wenn die innere Persönlichkeit und das äußere Erscheinungsbild nicht zusammenpassen. Wie erklärt Menschen, bei denen es paßt, dass es bei einem selbst nicht paßt?

Jazzica

(30.01.2014, 20:02)Eva_Tg schrieb: [ -> ]Hm, ich kann dir auch nicht erklären, wie es ist einen falschen Körper zu haben. Der Ausdruck ist für mich auch ein wenig unglücklich gewählt, weil jeder Mensch nur einen Körper hat. Zu sagen Transsexuelle stecken im falschen Körper ist im Grunde nur eine grobe Vereinfachung bzw. ein übertragenes Bild für ein komplexes Problem. Ich glaube zu sagen, das innere Wesen und die äußere Erscheinung passen nicht zusammen, ist ein besser Ausdruck. Daraus könnte man ableiten, daß der Ausdruck "Transsexuelle stecken in der falschen Rolle/Identität" treffender ist."...
jetzt isses rund. Smile

das is vllt n komisches beispiel, aber man hat mir erst mit 14 gesagt, wo mein erzeuger herkam, bis dahin dachte ich immer ich wäre behindert oder sowas, weil ich irgendwie anders aussah. wenn mich jemand gefragt hat, wo ich herkomme, dann hab ich immer gesagt, wo ich grade herkam "na, von zu hause.". das klingt seltsam und is ne lange geschichte, aber ich bekomme quasi regelmäßig ne identität übergestülpt, mit der ich nix zu tun habe. ich seh nur so aus. ich weiß auch nix über das land oder die leute und muss immer lange und ausführlich erklären, was ich nicht weiß bzw nicht bin und warum das so ist und warum ich das nicht ändern möchte. das ganze endet dann in einer erklärung über den osten und die arbeitsweise der stasi bis hin zu meinem wiki-wissen über kambodscha. wobei ich mir davon nix merken kann und beim erzählen immer die hälfte vergesse, weil ich keinen bezug dazu habe, aber dann sind die leute erstaunt, weil ich quasi einen teil meines lebenslaufs vergessen habe, wobei ich doch garnix damit zu tun habe. anschließend bekomme ich mitleidsbekundungen und die leute sind ganz betroffen. was mir jedes mal leid tut und dann sage ich, dass es ok ist, weil ich nichts davon mitbekommen habe und beginne am anfang der erklärung.
das ist auch ne identität durch das aussehen, mit der ich mich selbst nicht identifizieren kann.
Seiten: 1 2 3 4