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Normale Version: Hormonstatus?
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Hallo Schwestern,

ich hab mich letztes Jahr bei meiner Familie geoutet und bin seitdem in Therapie. Gestern wurde die Indikation F64.0 bei mir gestellt und ich wurde zum Endokrinologen überwiesen, wegen den Hormonen.
Eigentlich ein Grund zum feiern, aber ich habe letztens was mitbekommen was mich ziemlich bedrücktSad.
Und zwar nehme ich bereits schon seit Jahren Hormone, die ich mir übers Internet bestelle.
Der Grund: Ich war 13 und hatte Angst wie meine Eltern reagieren würden. Deswegen habe ich mich nicht zum Psychologen getraut und hab die Hormone so genommen, da ich Angst davor hatte mich körperlich in einen Mann zu verwandeln. Alles hat perfekt funktioniert, ich habe breite weibliche Hüften entwickelt, Brüste(C Körbchen) und mein Gesicht ist nicht maskulin geworden.
Da ich jetzt 18 bin und die Hormone offiziell kriegen möchte, muss ich mich ja erst untersuchen lassen. Daraufhin bin ich auf das hier gestossen.

Zitat:Unter dem Begriff "Endokrinologie" versteht man das Teilgebiet der Medizin, das sich mit der Funktion und Regulation von Hormonen und dem Hormonsystem (endokrines System) auseinandersetzt. Dies umfasst vor allem Störungen in der Hormonproduktion und -wirkung sowie die Behandlung der entsprechenden Krankheitsbilder.

Wenn Ihr für die Hormonbehandlung bereit seid und eine Überweisung für den Endokrinologen braucht, wundert Euch nicht, wenn Euer Hausarzt Euch anblickt und fragt: "Woher kennen Sie denn den Begriff?" (Schon alles passiert).

Das Problem bei Endokrinologen ist die lange Wartezeit auf einen Termin, die zwischen 1-3 Monaten dauern kann. Wenn ihr einen Termin habt, solltet Ihr unbedingt auch eine Indikation Eures Psychotherapeuten zur Hormonbehandlung dabei haben, welche von den meisten Ärzten verlangt wird.

Ein weiteres Problem kann auftauchen, wenn Ihr Euch schon Hormonpräparate "schwarz" besorgt habt. Wichtig für den Verlauf des TS-Wegs ist die Feststellung des Hormonstatus vor Beginn der Hormonbehandlung, auch um auszuschließen, dass Eure Transsexualität durch gegengeschlechtliche Hormongaben herbeigeführt wurde. Dieser erste Hormonstatus wird später sehr wichtig, wenn der MDK einer Entscheidung zur Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen zustimmen soll.

Ob ein Endokrinologe bereits nach der ersten oder erst nach der zweiten Sitzung Hormone verordnet ist unterschiedlich. Auch wenn jeder Körper anders reagiert, verordnen die Ärzte gerne einen Standard (z.B. kontinuierliche Einnahme von Antiandrogenen und Östrogenen - MzF). Mittlerweile hat sich aber die Nachbildung des schwankenden, weiblichen Östrogenspiegels durch Phasenpräparate auch als erfolgreich erwiesen. Was besser für den Körper ist, sei dahingestellt, schließlich muss jeder Mensch "eingestellt"werden, was durch regelmäßige Statuskontrollen sicherzustellen ist (halbjährlich).

Eine weitere Sache, die der Endokrinologe bei Eurem ersten Besuch auch zu kontollieren hat, ist der Auschluss eines intersexuellen Syndroms, was ebenfalls auf dem Hormonstatusbogen protokolliert wird.
Quelle:http://www.txkoeln.de/infothek/lexikon/endokrinologie.htm

Stimmt das wirklich? Ich habe große Angst, dass die denken das meine Transexualität deswegen hervorgerufen wurde!!!Sad

Nun ein paar Fragen an euch:
1.Denkt Ihr ich sollte aufhören die Hormone zunehmen um meinen Hormonstatus zu normalisieren?
2.Denkt Ihr überhaupt, dass es notwendig ist?
3.Wenn ja wie lange würde es denn dauern bis die Werte sich normalisieren?
4.Angenommen 1 Monat. Kann es sein das ich breite Schultern entwickle oder meine Stimme tiefer wird?Undecided

PS: Ich komme aus Deutschland.
Hm, wie soll man den Anfangsstatus feststellen, wenn der vor 5 Jahren war? Big Grin
Das ist immer das Problem, wenn man offizell was haben möchte, aber schon vorher angefangen hat.

Ich werde auch immer wieder gefragt, ob ich schon Hormone genommen habe und wenn ich nein sage, werde ich immer doof angeguckt. Und wenn die Ergebnisse vorliegen gucke ich immer doof zurück. Tongue Oh, da hab ich wohl die Wahrheit gesagt, oh Wunder, oh Wunder...
(06.02.2014, 16:01)seda_ts schrieb: [ -> ]1. Denkt Ihr ich sollte aufhören die Hormone zunehmen um meinen Hormonstatus zu normalisieren?

Musst Du selbst entscheiden, könnte aber sinnvoll (nicht unbedingt nötig) sein;

(06.02.2014, 16:01)seda_ts schrieb: [ -> ]2. Denkt Ihr überhaupt, dass es notwendig ist?

Denke ich nicht (unbedingt);

(06.02.2014, 16:01)seda_ts schrieb: [ -> ]3. Wenn ja wie lange würde es denn dauern bis die Werte sich normalisieren?

Wenn 1. "Ja": schwer zu sagen, da Du die Internet-Hormone bereits seit 5 Jahren nimmst und nicht erst seit 5 Wochen;

(06.02.2014, 16:01)seda_ts schrieb: [ -> ]4. Angenommen 1 Monat. Kann es sein das ich breite Schultern entwickle oder meine Stimme tiefer wird?

In einem Monat, auch nicht in zwei oder drei Monaten wird dir ein männliches Skelett und Muskeln wachsen; Jedoch könntest Du in den Stimmbruch kommen, kommt halt darauf an, wie aktiv Deine natürlichen Hormonquellen (Keimdrüsen) noch werden können...

Ich würde bei der/dem (mit Transsexualität erfahrenen) Endokrinolog/in/en die Wahrheit auf den Tisch legen (bzw sagen dass Du schon seit vielen Monaten diese und jene Hormone nimmst), egal ob Du nun schon von selbst pausierst mit Deinen Internet-Hormonen oder nicht - die/der Ärtzin/Arzt könnte Dir nämlich auch vorschlagen, dass Du erstmal zB ein Monat (oder kürzer oder länger) Pause machst, und dann nochmal zu ihr/ihm kommst für eine weitere Untersuchung... Könnte aber auch sein, dass Du ganz einfach und sofort für Dein Alter und aktuelle Werte passende(re) Hormon-Präparate verschrieben bekommst...
(06.02.2014, 16:01)seda_ts schrieb: [ -> ]Nun ein paar Fragen an euch:
1.Denkt Ihr ich sollte aufhören die Hormone zunehmen um meinen Hormonstatus zu normalisieren?

weitermachen und ggf optimieren.... Werte posten. ich bin neugierig ;-)


Zitat:2.Denkt Ihr überhaupt, dass es notwendig ist?

nein, was sollte es bringen?


Zitat:3.Wenn ja wie lange würde es denn dauern bis die Werte sich normalisieren?

"normale" werte würden deinen weibl. körper sehr schnell schaden anrichten.. siehe Frau-zu-Mann-TG ... 5 Wo. reichen um einen Stimmbruch hervorzurufen.


Zitat:4.Angenommen 1 Monat. Kann es sein das ich breite Schultern entwickle oder meine Stimme tiefer wird?Undecided

siehe oben
(06.02.2014, 16:01)seda_ts schrieb: [ -> ][hier gekürzt] Stimmt das wirklich? Ich habe große Angst, dass die denken das meine Transexualität deswegen hervorgerufen wurde!!!Sad [hier auch]

Das mit dem "TS durch HRT auslösen" ist mit Sicherheit keine ganz unumstrittene Sache, da F-64.0 ja eine Frage des Denkens und Fühlens ist. Ich weiß schon, dass Gefühle auch vom hormonellen Status beeinflusst werden können, aber die Vorstellung, dass ein Mann zum kichernden Klischee-Mädchen mutiert und ein Kleidchen tragen möchte, nur weil er mehr Östrogen als in der Referenztabelle angegeben im Blut hat, stimmt ganz sicher nicht.

Und wenn die Threadstarterin feminin aussieht und sich dabei gut fühlt, was sollte an ihr "falsch" oder "unecht" sein? Rolleyes
(06.02.2014, 21:26)Mike-Tanja schrieb: [ -> ]
Und wenn die Threadstarterin feminin aussieht und sich dabei gut fühlt, was sollte an ihr "falsch" oder "unecht" sein? Rolleyes

Ich will mal versuchen, daß so zu beschreiben das du es verstehst: Wenn ein Richter oder ein Staatsanwalt keinerlei Bedenken hat Beweise zu benutzen, von denen bekannt ist, daß die Ermittlungsbehörden bei der Beweissicherung ungenau gearbeitet haben, was würdest du dazu sagen?
Fragt man sich dann nicht, ob die Beweise möglicherweise manipuliert wurden, oder schließt man diese Möglichkeit einfach aus, weil sie so gut ins Konzept passen?

Wenn ein Mediziner von anderen Vorrausetzungen ausging, muß er sich dann nicht fragen ob seine Diagnose korrekt war? Oder soll er diesen anderen Vorraussetzungen keinerlei Wert beimessen und sagen, die Diagnose paßt schon irgendwie?

Natürlich sagt das alles nichts über darüber aus, ob ein Mensch TS ist oder nicht, aber die grundsätzliche Frage ist doch, will man das die Mediziner korrekt arbeiten oder das sie pfuschen?

Und so nebenbei, die Hormonwerte sagen nicht immer was über die körperliche Entwicklung aus, mein Testosteronwert ist überdurchschnittlich hoch und trotzdem sehe ich nicht aus wie ein Mann.
(07.02.2014, 02:52)Eva_Tg schrieb: [ -> ]
(06.02.2014, 21:26)Mike-Tanja schrieb: [ -> ]
Und wenn die Threadstarterin feminin aussieht und sich dabei gut fühlt, was sollte an ihr "falsch" oder "unecht" sein? Rolleyes

Ich will mal versuchen, daß so zu beschreiben das du es verstehst: Wenn ein Richter oder ein Staatsanwalt keinerlei Bedenken hat Beweise zu benutzen, von denen bekannt ist, daß die Ermittlungsbehörden bei der Beweissicherung ungenau gearbeitet haben, was würdest du dazu sagen?
Fragt man sich dann nicht, ob die Beweise möglicherweise manipuliert wurden, oder schließt man diese Möglichkeit einfach aus, weil sie so gut ins Konzept passen?

Wenn ein Mediziner von anderen Vorrausetzungen ausging, muß er sich dann nicht fragen ob seine Diagnose korrekt war? [hier gekürzt]

Ja, Punkt für dich. Ich würde aber sagen, dass der Mediziner vom Status präsens, also vom Hier und Jetzt ausgehen sollte.

Ja, er wird nie exakt beweisen können, was die Patientin positiv dazu veranlasst hat, die selbstgestrickte HRT zu beginnen. Die Erfahrung spricht jedenfalls dafür, dass es die psychischen Symptome von F-64.0 waren. Es ist ja nicht so, dass ein nicht-transsexueller Mann leichtsinnig mal kurz an einem Östrogentablettchen nascht, und, *puff*, schon ist er eine Transsexuelle! Tongue

Die meines Wissens nach den Regeln der Wissenschaft gebotene diagnostische Lösung ist, dass man hier und jetzt die psychologischen Tests durchführt, die zum Ausschluss anderer Diagnosen (also insbesondere irgendwelcher heftiger Psychosen mit Wahnvorstellungen vom Frausein) notwendig sind. Und ich habe noch nie gehört, dass ein hoher Östrogenspiegel und wenig Testosteron die Diagnose einer solchen psychischen Störung verhindern könnten.

Dann bleibt am Ende F-64.0 übrig. Im Grunde genommen ist das nicht anders, als bei einem Menschen, der ohne HRT zum Psycho-Doc kommt.

Yuna

(06.02.2014, 16:01)seda_ts schrieb: [ -> ]Alles hat perfekt funktioniert, ich habe breite weibliche Hüften entwickelt, Brüste(C Körbchen) und mein Gesicht ist nicht maskulin geworden.
Somit kannst du deine Hormone weiternehmen weil es ja eh offensichtlich ist, dass du sie dir schwarz besorgt hast. Sag einfach die Wahrheit, erzähl deine Geschichte und man wird dir helfen.

Es ist ja nicht so, dass gleich Hilfe verweigert wird, nur weil sich jemand die Hormone schwarz besorgt hat. Aber es muss halt einen guten Grund haben, weil der Großteil der das macht, nicht wirklich TS ist.

Also keine Panik Smile
(07.02.2014, 08:24)Mike-Tanja schrieb: [ -> ]
Ja, Punkt für dich. Ich würde aber sagen, dass der Mediziner vom Status präsens, also vom Hier und Jetzt ausgehen sollte
Nun, es ist aber nicht korrekt, den aktuellen Wert als Wert 0 (auch Ausgangswert genannt) festzulegen.
Fakt ist, der Wert 0 ist nicht bekannt und diese Tatsache muß der behandelnde Mediziner in seiner Betrachtung berücksichtigen und kann sie nicht einfach unter den Tisch fallen lassen.
Welches Gewicht er dieser Tatsache beimessen will, läßt sich als Laie nicht vorhersagen. Ich rate jedenfalls davon ab, vorherzusagen welche Schlüsse zu ziehen sind, wenn man nicht über die fachliche Kompetenz verfügt.

(07.02.2014, 08:24)Mike-Tanja schrieb: [ -> ]
Die meines Wissens nach den Regeln der Wissenschaft gebotene diagnostische Lösung ist, dass man hier und jetzt die psychologischen Tests durchführt, die zum Ausschluss anderer Diagnosen (also insbesondere irgendwelcher heftiger Psychosen mit Wahnvorstellungen vom Frausein) notwendig sind. Und ich habe noch nie gehört, dass ein hoher Östrogenspiegel und wenig Testosteron die Diagnose einer solchen psychischen Störung verhindern könnten.
1. Die Tests verlieren an Aussagekraft.
Oh, sie werden unter anderen Bedingungen durchgeführt, aber wir bewerten sie trotzdem mal so als wären die Bedingungen nicht anders. Ganz tolle Idee! Confused
2. Glaubst du wirklich niemand wird über die Werte stolpern? Ach, das ist nur rein zufällig so hoch bzw. so niedrig? Das ein Endorinologe noch 2 und 2 zusammenzählen kann, davon würde ich mal ausgehen. Einfach alles mit Zufall zu begründen geht auch nicht.
Wie ich bereits sagte, ich wurde schon mehrfach gefragt, ob ich Hormone nehme und als ich verneinte wurde ich oft zweifelnd angeguckt. Bis die Ergebnisse vorlagen.

Man kann nicht einfach Fakten ignorieren und so tun als wäre nichts los.
Hier muß ich Yuna Recht geben, einfach mal die Geschichte erzählen und die Fakten auf den Tisch legen. Dann müssen die behandelden Mediziner ihre Schlüsse daraus ziehen und entscheiden wie die Behandlung weitergeht.
Wenn man etwas ohne einen Arzt macht, kann es immer zu Problemen bei der Behandlung kommen. Das ist nunmal so.
Hab mir gerade ein Termin beim Endokrinologen genommen. Leider erst im JUNI!!!Angry Hätte ich gewusst dass das solange dauert, hätte ich mir schon vorher ein Termin genommenUndecided

So wie es aussieht nehme ich dann doch lieber weiterhin die Hormone.
Oder ich nehme ein paar Wochen davor noch Progesteron, damit Östrogen und Testosteron im Gleichstand sind.Undecided

Wollte eig. dieses Jahr alles zu Ende bringen mit meinem Personenstand und der Namensänderung, aber so wie es aussieht muss ich noch warten. Kann ich eigentlich den Antrag für die VÄ/PÄ stellen ohne die Hormone (offiziell) genommen zu haben? Denn die Indikation ist ja bereits festgestellt.Huh
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