TransGender.at Forum

Normale Version: Intersexuell / Klinefelter / 3. Geschlecht - Problem
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Liebe Leidensgenossinnen!
In 35 Tage habe ich meinen Ersttermin im AKH bei der berühmten Dr. Kaufmann um einmal vorzusprechen,was mit mir los ist...

Denn was mit mir los ist, weiß ich selbst nicht so richtig. Ich bin mit Penis geboren und mittlerweile bin ich 38 Jahre alt, lebte in meiner Kindheit und Jugend weitgehend als geschlechtsloses bzw. eher weibliches Wesen. Es störte mich nicht weitgehend, da es für mich klar war, dass ich nur Männer lieben kann. Auch wenn es mir schon seit immer unmöglich war, jemanden anderen zu penetrieren, da ich die Erektion nicht halten kann, bzw. sie gar nicht bekomme. Das stört mich auch weiter nicht, weil ich es ja gar nicht will. 1-2 mal wollte ich es dem Partner zu liebe tun, aber es funktionierte nicht. Naja, das heißt, dass ich in diesem Sinne noch Jungfrau bin.
Diese kleine Auffälligkeit ist aber nicht das Einzige bei mir, was auf ein uneindeutiges Geschlecht hinweißt. Ich hab relativ breite Hüften, Brustansätze, Dehnstreifen an Hüfte und Oberschenkel auf Grund des Wachstums, kaum Bartwuchs (zum Glück!!), und einen Hodenhochstand...
Den absoluten Leidensdruck, eine Frau zu sein, habe ich aber NICHT! Aber ein Mann will ich schon gar nicht sein (werde als solcher auch nicht wirklich angenommen). Irgendwie lebe ich dazwischen, obwohl ich zumeist als schwuler, femininer Mann (vor allem auf Grund meine Stimme und Größe) wahrgenommen werde. Leider wurde seit meinen Mitte 20er Jahren mein Gesicht schon männlicher (irgendwie kantiger, und am Kinn haben sich einige Barthaare manifestiert). Dafür setze ich im Bereich der Hüften immer mehr Polster an und Männern, mit denen ich Sex habe sind entweder abgestoßen (schwule Männer) überrascht (Bi Männer) oder kurzzeitig Erregt (sog. Heten), wenn ich mich ausziehe... Ich hatte noch nie eine Beziehung zu einem Mann, dafür aber zu viele Sexpartner...
WAS WILL ICH NUN: hm, klar ist für mich, dass ich eine GAOP nicht machen würde. Ich würde nur gerne etwas eindeutiger werden, wobei ich schon zur weiblichen Seite tendiere. Ein Leben als Mann ist unmöglich für mich, für ein Leben als Frau mit 85% Passing ist es wohl schon ein wenig zu spät. Am liebsten wäre es mir, wenn ich als Shemale TransFrau leben könnte (Gesicht und Körper weiblich, Penis bleibt, Hoden könnten weg). IST DAS EIN WUNSCH, DER "NORMAL" ist? Und ein Wunsch, den ich mit Dr. Kaufmann besprechen kann? Der Körper ist ja bereits weiblich, das Gesicht leider nicht mehr so (außer mit mittelviel Schminke und KEINEM Tageslicht Rolleyes) und den Penis behalte ich, da ich Angst hätte vor der OP und ich nicht unbedingt eine Vagina brauche... Oder ist diese Wunsch zu progressiv für österreichische Verhältnisse? Ich bin jetzt sicher keine Freakin, die auffallen will. Im Gegenteil: Ich würde gerne weiblich(er) wirken, ohne eine komplette Frau zu sein (wenn ich jetzt noch mal vor der Pubertät wäre, dann würde ich mich anders entscheiden, aber in meinem Lebensalter will ich nicht meine halben 40er Jahre auf OP Tischen liegen....
hmmmm, ich hoffe, dass mir die eine oder andere Kollegin hier im Forum Tipps gegen kann, wie und was ich am Besten machen soll, um eben eventuell Testosteronblocker zu bekommen, um wieder ein weiblicheres Gesicht zu bekommen. Wie mein Östrogespiegel usw. aussieht (schätze, dass er eher hoch ist) würde mich auch interessieren. Aber der wird ja hoffentlich gemessen werden. Ich freue mich schon auf eure Diskussionsbeiträge. Zur Zeit nehme ich gar keine Hormone, da ich mir denke, dass das unbedingt in die Hände von Fachleuten gehört und überwacht werden muss. Alles andere wäre mir zu gefährlich Undecided
Liebe Dominique,
Heartlich Willkommen im Forum von transgender.at Smile

Wie Du leben magst / willst, musst Du nicht einer Endokrinologin (im AKH) erzählen. Du kannst, wenn Du willst, das mit einer (Psycho-) Therapeutin / einem Therapeuten besprechen, am Besten mit einer / einem, die / der sich auf dem Gebiet TransGender auskennt...

Jedenfalls ist es nicht (mehr) so unüblich, als TransFrau ("Shemale" ist in diesem Forum als Bezeichnung ein NoGo, ist in der PornoEcke zuhause) in Österreich leben zu können. Also so wie Du es willst, mit Deinem jetzigen Körper, ohne geschlechtsangleichende OP, wahrscheinlich mit Hormontherapie, eventuell mit Brust-OP oder ähnlichen Schönheits-OPs.

Wenn Du sogar "weibliche" Papiere (Geburtsurkunde, Ausweise, Reisepass, weitere wichtige Dokumente) haben möchtest, also auch "vor dem Gesetz" eine Frau sein willst bzw musst, so ist das auch ohne GaOP in Österreich bereits möglich.

Im AKH werden mal grundsätzliche Untersuchungen gemacht wzB Hormonspiegel und gegebenenfalls eine Hormontherapie verschrieben; In Deinem Fall sind weitere im Sinne von Genetik (wegen Verdacht auf Intersexualität) wohl auch angebracht...

Sicherlich werden noch weitere Antworten kommen, aber im Groben hab ichs mal skizziert - und in jedem Falle wünsche ich Dir alles erdenklich Gute Smile
Liebe Bonita! Vielen lieben Dank für die hilfreiche Antwort! Habs schon bei mehreren Foren/Stellen versucht, aber nie ernsthafte antworten bekommen! Nachdem ich schon relativ lange auf den Termin warte im akh, möchte ich mich natürlich ein bisi vorbereiten, um nicht noch mehr Verzögerung in mein Leben zu bringen (und um nicht ggf Schritte zu überspringen wie zb das man das psychologische Gutachten vor dem Besuch im akh bräuchte usw).
Der Verdacht der Intersexuallitaet existierte bei mir schon in der Grundschule (1980er Jahre) und auf Grund der oberflächlichen Untersuchung bei der Stellung (1993) und dem Gespräch mit dem Heerespsychologen (habs ihm erklärt, dass ich kein Bursche bin, nicht so fühle-schaute auch nicht aus wie ein Bursch usw) war ich dann auch sofort untauglich! Musste dann noch eine weitere (entwürdigende) Untersuchung in Weiz über mich ergehen lassen, die ich mein Leben lang nicht vergessen werde Sad! Er war aber dann eindeutig der Meinung, dass ich nicht ein 100% biologischer mann wäre! Ich hatte dann aber genug davon (was weiß man schon mit 17 zu Beginn der 1990er Jahre am Land? Gar nix! Ringsum nur desinteresse und null Informationen-WWW gabs ja damals noch nicht... keine Vorbilder, kein Verständnis). Also Sachen gepackt und nach Wien gezogen! Was für ein Dorado!!! Endlich raus aus der enge! Naja, da bin ich dann in die schwulenszene getaucht, nie wirklich ganz glücklich, in manchen gay Gruppen deplatziert oder von gays diskriminiert worden (zb mah, die Schwester.... mandl oder weiberl? Du schaust einfach nur transig aus usw...)! Aber noch immer besser, als die enge des landlebens... ich hab dann sehr lange so halb glücklich dahingelebt und und versucht, zu mindest fur schwule Verhältnisse ein bisi männlicher zu wirken! Glatze, mit Wimperntusche meine gesichtsbehaarung eingeschwärzt usw... mein Körperbau war aber so gar nix fur die scwulen Männer und stieß nur auf Ablehnung. ...
Ich schreib schon wieder zu viel! Aber mir liegt so viel auf der Seele und ich werde mir jetzt tatsächlich eine TherapeutIn suchen.... wird das von der WGKK übernommen? Wen ja, wie geht man das an? Sorry fürs vertratschen aber in 25 Jahren hat sich einiges aufgestaut!
Kein Problem Wink

Bei den österreichischen Verbänden für Psychotherapeuten gibt es Such-Masken, wo man ganz einfach jemanden in seinem Bundesland finden kann - zB:

http://www.psychotherapie.at/psychotherapeutinnen-suche

http://www.voepp.at/patienten/suche/

http://www.psyonline.at/psychotherapeuti...etailsuche

- einfach die Felder entsprechend (zumindest Bundesland, also in Deinem Fall "Wien" - und "Schwerpunkt Transsexualität" nicht vergessen) auswählen bzw ausfüllen und es werden Dir die Ergebnisse angezeigt; In der Regel muss man eine Therapie selbst bezahlen, aber man kann natürlich die Rechnungen/Honorare bei der Kasse einreichen und bekommt einen Prozentsatz zurück (die / der Therapeut/in hilft idR dabei); Es gibt auch "kostenlose Kassen-Plätze", allerdings sind diese sehr schwer zu bekommen - da muss man sich durchfragen...

Eventuell schaust Du auch mal bei http://www.courage-beratung.at/ vorbei;

Und auf http://transx.at/ findest Du viele Informationen zu allen T*Themen...
Wow Danke! <3
Hallo DominiqueIS! (beim 1. Beitrag muss der persönliche Gruß einfach sein!)

Ich glaube, dass die Zahl der Menschen, die eine ambivalente Geschlechtsrolle als für sich passend empfinden, ganz allgemein im Steigen begriffen ist. Die Gründe sind wohl nicht immer im Feld der biologischen Intersexualität zu suchen. Ich bin wohl sicher nicht intersexuell sondern biologisch-genetisch ein Mann, trotzdem habe ich einzelne Merkmale
Zitat:relativ breite Hüften, Brustansätze, Dehnstreifen an Hüfte und Oberschenkel auf Grund des Wachstums
wiedererkannt. Das sind Dinge, die mich in der Pubertät schwer belastet und gequält haben. Ich halte das aber bei mir für Zufall. Man muss sich mit manchen Dingen eben arrangieren, so gut es geht. Dass ich mich persönlich in der Frauenrolle als "besser" empfinde (interessanter, attraktiver, besser ins soziale Gefüge passend, mit weniger Erwartungsdruck belastet), ist wieder eine etwas andere, wenn auch damit verbundene Baustelle.
Liebe Mike-tanja! Ich bin ja auch schon gespannt, was da rauskommen wird! 1993 wurde halt noch viel optisch medizinisch beurteilt! Eine Harmonie stellt meine Darstellung aber echt nicht dar. Mein Körper mit all seinen Attributen ist fur tv/ts Liebhaber ein Hit, aber das Gesicht und die Stimme passen nicht dazu (ausser mit viel augenschminke und künstlich gedämpften Licht und da auch nicht wirklich...). Das Gesicht ist eher fur manche MSM (Männer die auch mit Männern sex haben) ok, aber die Figur ist fur die katastrophal.... ob das zufall ist oder nicht wird sich weisen. Das klinfelter Syndrom wurde in meiner Schulzeit häufig genannt. Und ganz viele Merkmale treffen auf mich zu, auch wenn ich die Photos auf Google unter diesem Schlagwort selbst sehr erschreckend finde! Sad und selbst das Merkmal (neben all den körperlichen), das klinfelter kinder häufig Logopäden brauchen, traf bei mir zu.... alles nur Zufall? Ich weiß es (noch) nicht, werde dem aber auf den grund gehen! Smile
Ein herzliches Willkommen auch von mir. Du wirst feststellen, daß hier einige TGs seelisch etwas angeschlagen sind, einschliesslich mir selbst, aber du kannst dir vermutlich die Gründe vorstellen. Ich hoffe, daß du trotz der gelegentlichen Skurilität der Beiträge eine langjährige Mitgestalterin wirst. Denn von den 5000 Mitgliederinnen Smile schreiben leider nur ein paar.

Auch ich habe mich in deiner Beschreibung teilweise erkannt. Zwar sehe ich mich als CD ohne OP Pläne, aber dennoch ist da mehr. Höre ich mir Aufnahmen von mir an, wird mir klar, wieso mich viele Männer für gay halten, ich spreche oft sehr feminin, wenn auch in Bariton. Ich kann deine Situation also teilweise nachvollziehen.

Als jemand, der keine Expertin ist, würde ich dir konkret (vorerst nur) zu einer feminisierenden Gesichts OP raten. In Anbetracht deines Portaits scheint es nur geringen Eingriffen zu bedürfen, sowie mässigen Hormondosen. Viele TGs werden dich um diese "Prädestination" beneiden.

LG
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Hi liebe madeleine Wink! Momentan bin ich mir mal wieder unschlüssiger den je! Fix ist, dass ich den kompletten wechsel nicht begehen werde! Eine vagina würde mich nicht glücklicher machen.... und für das komplette Frausein ist es glaub ich zu spät... wahrscheinlich werde ich mich für eine Zwischenlösung entscheiden... jetzt wo meine Haare wieder länger werden, kommt es wieder öfter zu Verwechslungen und beim Eintritt ins pissoir wurde ich auch gestern angestarrt! Ich will vor allem wissen, ob hinter meinen Vermutungen was steckt oder nicht! Vielleicht gehör ich wirklich zum 3ten Geschlecht und dann werde ich es dabei belassen! Brust ist vorhanden, Hüften und kleine Hände auch und nobody is perfect . Mir geht's heute psychisch wieder viel besser als noch vor ein paar tagen bSmile! Bin ja zum Glück kein gestandener mann und vielleicht ist die kleine Lösung die gangbarste Wink FFS finde ich heftig! Supertoll, dass es das gibt, aber ein Spaziergang ist das nicht...
Hi Dominique

Es ist zum Glück nicht so, daß ein/e TG gezwungen ist, sich für eine Seite zu entscheiden... genau das wollen wir ja beenden, den Zwang. Aber natürlich besteht das Recht, insb. für jene, die voll und ganz Frau sind und ihr Äusseres dahingehend angleichen wollen. Jede/r TG sollte die Kontrolle behalten, darüber, was er/sie wirklich will.

Das gilt auch für FFS. Es gibt kein Komplettpaket, das in jedem Fall passt. In gewissen Fällen ist eine geringe Absenkung des Wangenbeins schon genug.

Sogar eine geschickte Enthaarung, etwas Hormone und viel durchzogenes Kalbfleisch (im Essen, zum Wiederaufbau von "Babyspeck", bzw. zum brechen der Kantigkeit) reicht in vielen Fällen schon .

Das Fehlen eines Bartschattens alleine ist doch schon die Halbe Miete, und da hast du wie erwähnt besonderes Glück.

LG
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