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Normale Version: SRS bei Dr. Chettawut 01.August 2014
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Aufgrund der besonderen Umstände in meinem Fall hat es sich ergeben, dass ich nun anstatt bei Dr. Suporn bei Dr. Chettawut operiert werde.

Dr. Chettawut ist ca. 3000.- Euro preiswerter als Dr. Suporn, was für mich nicht den Ausschlag gab, sondern einfach dass dort kurzfristig über eine Terminabsage ein Termin frei wurde.

Beide Chirurgen geniessen wohl den besten Ruf in Thailand und sind von ihren Ergebnissen her allen Chirurgen in Deutschland wohl um Längen voraus.

Bei Dr. Chettawut gibt es nicht so das „rundum sorglos Paket“. Erkläre das später genauer. Er hat auf seiner Webseite alles ziemlich gut und ausführlich beschrieben:

http://www.chet-plasticsurgery.com/

Ich gelangte leider erst nach meiner Rückkehr auf die Dr. Chettawut group auf Yahoo – kann ich also jeder interessierten Patientin nur empfehlen, sich dort anzumelden:

https://groups.yahoo.com/neo/groups/DrCh...ndFFS/info

Wie jemand bei Dr. Suporn schon sagte, wer gut Englisch kann wird sich hier viel leichter tun in Thailand, da es meistens jemanden in der Nähe gibt, der Englisch kann und bei Bedarf gerne aushilft.
[attachment=318]

Tips zum Flug:
Wer nach Thailand fliegt, dem empfehle ich mit EMIRATES zu fliegen. Zum einen weil die meist aufgrund der hohen Kapazität preiswerte Flüge haben (A380), zum anderen, weil in Dubai immer zwischengelandet wird. Ich fand das für mich die beste Lösung. Ich zähle nun auf warum.

Zum einen gelang mir die Zeitumstellung mit der Zwischenlandung und der Pause und dem damit verbundenen gehen und bummeln sehr leicht, zum anderen gibt es am Dubai Airport auf Flugsteighöhe ein Airport Hotel – ideal um bei ein paar Stunden Aufenthalt sich eine wohltuende Dilation zu gönnen. Somit sind dann jeweils 2 Mal gute 6 Stunden Rückflug gut verkraftbar.

Dr. Chettawut hat seine Klinik in Bangkok. Abgeholt wurde ich vom Fahrer der Klinik und ich entschied mich für das DusitPrincess Hotel, das etwas teurere der beiden Hotels, die jeweils einen Sonderpreis für Patientinnen von Dr. Chettawut anbieten.

Mein Fahrer Dom wartete am Flughafen in Bangkok schon auf mich, Namensschild in der Hand und flugs waren wir aus dem Flughafen, in seinem Wagen und im DusitPrincess Hotel.
Die Beschreibung den Ausgang zu finden, an dem mein Fahrer auf mich wartete, hatte ich mir von der Website schon ausgedruckt.

http://www.chet-plasticsurgery.com/sched...l-airport/

Von Anfang an also eine sehr, sehr gute Organisation von seitens Dr. Chettawut's Plastic Surgery Center.

Das DusitPrincess liegt direkt an der Hauptstrasse und wer etwas lärmempfindlich ist bucht am besten die Zimmer nach hinten hinaus oder Richtung Pool auf der Längsseite des Pooles. Das Personal ist super freundlich und super bemüht, die Buffets sind gigantisch und wirklich geschmacklich und qualitativ super.
Im Preis inbegriffen ist das Frühstücksbuffet – welches in Auswahl per Telefon kostenfrei auf's Zimmer gebracht wird – nach der OP ein für mich absolut unschlagbares Feature.

Ich hatte einen Tag vor meinen OP Vorbereitungen Zeit noch etwas von Bangkok zu sehen. Ich holte mir den Reiseführer von Lonely Planet - den ich nur empfehlen kann, weil ich ihn ausgezeichnet finde, sich das herauszusuchen was man in Bangkok tun möchte.

Ich entschied mich am ersten Tag in den ca. 15 Minuten vom DusitPrincess Hotel per Spaziergang entfernten King Rama IX Park zu gehen. Er ist wunderschön und ich war total erstaunt diesen Pol der Ruhe inmitten des chaotischen aber sehr reibungslos funktionierenden Bangkok zu finden

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Einen Tag genehmigte ich mir um in das Herz Bangkoks zu fahren, da das Hotel DusitPrincess etwas am „Stadtrand“ liegt, wobei der Begriff hier absolut nicht zutrifft.

Ich wollte einmal Skytrain fahren und ließ mich vom Taxi dorthin bringen - die Station die am schnellsten per Taxi angefahren werden kann ist ON NUT. Wer später auf dem Rückweg noch etwas urspüngliches bangkoker Straßenflair geniessen möchte sollte bis zu Endhaltestelle Bearing fahren und dort etwas schlendern bevor ein Taxi Richtung Hotel genommen wird. Die Tips zum Taxifahren bei LonelyPlanet sind Gold wert.

Lonely Planet meint: es ist schade dass so viele Touristen eine Ablehnung gegen Taxis haben – und nachdem ich versuchte eine Strecke zu laufen und ein paar Tuk-Tuks nach deren Preis fragte kann ich dem nur zustimmen – billig, sicher und gut. Wer etwas Herzrasen erleben will kann auch mit einem der Orangejacken Motorradtaxis fahren, die für ihren Fahrstil berüchtigt sind – aber ich will ja noch zu meiner OP, deswegen lass ich das mal.

http://www.transitbangkok.com/images/BTS...Khlong.png

Der Concierge im Hotel schrieb mir auf Thai auf, dass ich eine Tageskarte des Skytrain haben möchte – 120 TB – und das erweist sich beim Ticketkauf als supernützlich – bezahlt werden muss bar und die Verkaufsstellen sind am Aufgang zur Abfahrtsplattform.
Skytrainfahren ist dann echt ein Erlebnis – Gefühl Marke Sardinendose – würde man ohnmächtig – kein Problem, fallen ist unmöglich, so voll wird der Zug – also weniger das: „cool ich nehm den Skytrain und schau mir Bangkok mal von oben aus etwas an“ Feeling. Trotzdem ein Erlebnis und ein bisschen sah ich ja auch etwas ;-).

http://www.bangkok.com/attraction-temple/

Ich gin dann zum What-Po Tempel, 100 TB eintritt und den liegenden Buddha und allerlei andere Buddhastatuen zu sehen – und schön verzierte Tempelgebäude. ABER – für mich das Wichtigste – die einzigste Schule für Thai-Massage ist auf dem Gelände und für 450 TB gab es dann als Geschenk an mich eine Ganzkörper Thai Massage vom feinsten.
Das kleine unscheinbare, flache Gebäude mit verdunkelter Glasfront am anderen Ende gegenüber des Haupteingangs gelegen gefunden, dann eine Nummer gezogen und nach knapp 15 Minuten war ich an der Reihe. Meine Therapeutin deutete mir an, ihr in's andere Gebäude zu folgen und dann ging's los - da konnte ich total entspannen, obwohl mir Punkte gezeigt und gedrückt wurden, von denen ich gar nicht wusste das es die gibt. Danach wollte ich noch den Wat Arun anschauen. Als ich darüber nachdachte wie ich zur Fähre komme wollte ein findiger Tuk-Tuk Inhaber mir einreden, es wäre zu spät für Fähren und der Tempel schon zu. Zum Glück durch Lonely Planet vorgewarnt – Thailänder/innen sprechen niemanden von alleine an es sei denn es sieht so aus als ob Hilfe gefragt ist – lehnte ich lächelnd ab. Lief dann zum Chao Praya Fluss und genoss das Treiben auf den Fluten mit Blick auf den Wat Arun. Danach nahm ich das „Flusstaxi, welches regelmäßig von einem Ende des Flusses an das andere Ende des Flusses in Bangkok fährt. Tickets kaufe ich auf dem Schiff und kosten 15 TB .- ich fahre zum Central Pier, da von dort aus direkt auf den Skytrain hochgegangen werden kann. Die Fahrt auf dem Flusstaxi ist ebenfalls ein totales Erlebnis so nach Backpacker Art. Wer ungern dicht gedrängt zwischen Menschen auf dem Chao Praya tolle Aus und Einblicke in das Leben am Fluss haben möchte ist allerdings mit dem Taxi wohl besser bedient, welches allerdings tagsüber nie so schnell und zügig wie Flusstaxi oder Skytrain ist – und da in den ordentlichen Taxis nur per Zeit bezahlt wird für gutbetuchte Menschen wohl auch kein Problem.

In Bearing steige ich aus und finde das Bangkoker Straßenleben so vor, wie es im LP beschrieben wird – überall geschäftiges Treiben und der Bürgersteig ist mehr für Händler als für Fußgänger da. Dann nach einem Taxi gewunken – die findet man immer – freie Taxis erkennt man an dem rot leuchtenden Taxischild in der Windschutzscheibe – und gelange abends glücklich, müde und voll neuer Eindrücke am DusitPrincess an.

Super praktisch ist, dass gegenüber des DusitPrincess eines der größten und modernsten Einkaufszentren von Bangkok ist – also etwa 3 Minuten Fußweg – man wohnt daneben. Dort gibt es absolut alles und mann kann sich getrost nach Pillenboxen für die Medikamente nach der OP umsehen, Lebensmittel, Kosmetika, Kleider - einfach ALLES kaufen. Im Erdgeschoß und auf Ebene 4 gibt es Restaurants und Asia Schnellküche in super Qualität und doch preiswert. Nicht ganz so billig wie an den Straßenstränden, dafür aber mit „Magenfrieden-Garantie“.


Konsultation bei Dr. Chettawut war beeindruckend. Sein Team hat vor ihm höchsten Respekt und er ist wohl auch wie Dr. Suporn ein Genie. Seine Berührungen bei der Untersuchung waren absolut beeindruckend. Ich dachte mir nur: wenn er sein Skalpell so zart und doch zielsicher führt dann bin ich hier in den besten Händen.
Es lohnt sich allerdings im Vorfeld alle Fragen zu fixieren, die gestellt werden wollen. Ich vergaß das ein oder andere an Kleinigkeit und das dann nachher nachzuholen ist etwas schwierig.

Wichtig für alle deutschen Patientinnen:

1) Ihr solltet von Deutschland unbedingt eine HIV Untersuchung mitbringen, sonst muss die hier extra gemacht und bezahlt werden. Ich dachte das wird als Standardwert bei OP Vorbereitung in Deutschland gemacht – dem ist anders! Also unbedingt angeben, dass ihr den HIV Status benötigt – nicht älter als 2 Monate.

2) Sagt eurem Arzt er soll den BUN Wert machen ( Stickstoffgehalt im Blut wegen Nieren/ Leberfunktion) – in Deutschland wird dafür wohl zwischenzeitlich der Kreatininwert und GPT sowie Gamma GT verwendet, Dr. Chettawut möchte diesen BUN Wert – also entweder in Deutschland machen lassen oder hier nochmals kostenpflichtig nachholen.

Dann werden die OP Vorbereitungsdokumente und die Darmreinigungsmedikamente übergeben und ich wurde wieder zum Hotel zurückgebracht.

Die nachfogenden Schritte werden bei Dr. Suporn wohl teilweise in der Klinik von Personal als OP Vorbereitung erledigt – also das rundum sorglos Paket, bei dem die Patientin weniger Selbstverantwortung hat.

Bei Dr. Chettawut ist Eigeninitiative angesagt – wem das Unbehagen bereitet, der ist bei Dr. Suporn besser aufgehoben.

3 Tage vor der OP nur noch Tee, Kaffe, Wasser oder klare Brühe – kein Problem im DusitPrincess deren klare Hühnerbrühe schmeckt wie bei Oma :-)! Superlecker.

2 Tage vor der OP Abführtabletten und Abends den selbst zu verabreichenden Einlauf

1 Tag vor der OP SWIFF morgens und Abends – hört sich genau so an, wie das was es tut – der OP Vorbereitungsbogen drückt es so aus: daraufhin wird sich ein Durchfall einstellen ….

Am OP Tag morgens ab 7.00 Uhr nichts mehr zu mir nehmen und um 13.00 Uhr werde ich abgeholt und in die Klinik gebracht …... endlich …...

Kurzer Checkup in der Lobby bei Dr. Chettawut, dessen sehr unauffällige Praxis ich hier niemals vermutet - geschweige denn gesehen oder gefunden hätte. Dann nach oben, alles ablegen bis auf einen weißen Morgenmantel, den ich verkehrt herum anziehen soll. Dann in das kleine OP Vorbereitungszimmer – und ich bin total ruhig und gelassen, was sogar mich selbst etwas erstaunt, mir aber zeigt dass mein Herz die Führung übernahm. Nach kurzer Zeit in den – nicht zu sehr nach OP anmutenden - OP Raum. Der Anästhesist begrüßt mich, sagt er legt jetzt die Kanüle und beim 3. mal hat er eine gute Position gefunden – die erste Person, die das an meinem linken Arm bislang überhaupt schaffte. Dann sagte er es würde kalt werden und ich sagte: ja, aber wenig angenehm …. dann Sternstunde.

Im Aufwachraum werde ich konstant von einer neben mir liegenden Krankenschwester überwacht.

Wichtig für euch zu wissen:
Die Krankenschwestern, die euch nachher betreuen, sind bei der OP verpflichtend anwesend. Dr. Chettawut möchte das so, damit die Krankenschwestern genau wissen, durch was ihr durchgegangen seid, und auf was spezielles Augenmerk bei der Nachsorge gelegt werden soll – falls nötig.

Später Wechsel in das Patientenzimmer welches sich bei mir aufgrund von kaum kontrollierbaren Beinen und stetem Schwindel/Übelkeitsgefühl als schwierig erweist, schließlich gelingt es 4 Kräften mich mit meiner leidigen Fortbewegungsmöglichkeit die Treppe hinunter in das Patientinnenzimmer zu verlegen.

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Jedes angebotene Medikament sollte dankbar genommen werden – es sei denn, es wird Wahlfreiheit angeboten. Die Tiefe der OP ist viel gravierender als ich dachte, es geht auch gerade um die psychischen Folgen, für mich.
Es war für mich total ok - in dem kommenden 4 Tagen absoluter Bettruhe war ich gänzlich selbst mit mir beschäftigt und hatte vieles zu durchleben und zu durchdenken, ich benötigte den Fernseher im Zimmer absolut nicht. Das elektronisch verstellbare Bett ist wirklich super, aber nach 4 Tagen strikter Bettruhe hilft auch das nur wenig.
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Am Tag 4 kam der Deckverband ab und ich wurde per Fahrer wieder ins Hotel zurückgebracht.
Was für eine Wohltat anstatt des fensterlosen Zimmers nun wieder einen Blick nach Draußen richten zu können und das Gefühl wieder am Weltgeschehen teil zu haben.

In der Klinik bekomme ich noch mein Patientinnenpaket mit Dilatierset, Gleitgel, Doughnut (Ringsitzkissen), „Vaginaldusche“ (Ballonpumpe und Betadine Lösung), wasserfeste Unterlagen, Dilatierplan und Medikamente.
Außerdem gibt es später im Hotelzimmer den ersten Blick auf meinen frisch gelandeten Schmetterling. Und der ist ganz schön vielversprechend.

[Ein zuvor hier eingefügtes Bild (Ergebnis Post-Op) kann von Mona per Email angefordert werden; Bonita für Mona]

Katheter leeren ist Aufgabe der Patientin und das spielt sich dann auch doch schnell ein.

Als Nahrung ist nur Flüssignahrung erwünscht und natürlich viel Wasser.

Wer einen Wunsch hat, einfach mit dem Hotelpersonal reden – sie sind stets offen und kulant:

+ Bitte 6 anstatt 2 Flaschen Wasser pro Tag (ohne Aufpreis) – yes madame

+ bitte klare Hühnerbrühe mit Tofu oder Pilzcremesuppe mit etwas Kartoffelbrei, yes madame

stets wird auf die Wünsche eingegangen und versucht alles zu realisieren, was machbar ist.

Heute am Tag 7 kommt das Vaginalpacking raus – meine Guete, wieviel Meter Binde steckt denn da drin?
Dann Tiefenkontrolle mit nurse SRI, der leitenden Krankenschwester (die für Dr. Chettawut schon 10 Jahre lang diese Arbeit macht) 17,8 cm – VERY GOOD! Und Sri strahlt beinahe mehr als ich ;-)!

Und morgen beginnt das Dilationsprogramm.
Und essen darf ich ab heute nun auch wieder normal – super!!!!!!
Ich bin so dankbar für die Geschenke der letzten Tage, für die Führung meines Herzens und für die Menschen die mit mir durch diese Tage gingen – alles ist ein solch riesengroßes und wunderbares Geschenk – und fühlt sich schon jetzt so total vertraut und normal an, als ob es niemals anders war.

Meine erste Dilationssitzung hatte schon beinahe was erotisches – und es begann kurzzeitig am ganzen Körper zu kribbeln … hmmmm – das gefällt mir :-).

Stellte sich dann schnell heraus, dass dies vorerst die schönste Dilation sein sollte.

Am Tag 9 wird der Katheder von Sri so sanft gezogen, dass ich es kaum spüre – dann mein erster Pippi-Gang als Frau – ein absolut wunderbares Gefühl, klappt auch auf Anhieb – und des eigentliche pieseln fühlt sich total neu und wirr an – gefühlt kommt der Urin an einer Stelle heraus, welche es gar nicht mehr gibt – viel weiter vorne – und trotzdem fliesst an der nun richtigen Körperöffnung das flüssige Weissgold nach draussen – herrlich!!!

In den nachfolgenden Dilationen kann ich fühlen, wie mein Körper versucht, die Öffnung – die mir so wichtig ist - zu schließen. Also rede ich stetig mit meinem Körper und sage ihm, dass es ok ist wenn er es versucht, dass es dennoch offen bleiben soll – und mit jeder Dilation gelingt es mir besser mich zu entspannen und meinem Körper zu sagen dass ich als Frau nun bereit bin zu empfangen und aufzunehmen, und nach wenigen Tagen hat die Dilation für mich etwas meditatives – und ich kann mich auf ganz besondere Art und Weise in meinen Körper hineinversetzen und hineindenken.

Täglich – bis auf Sonntags – kommen die Krankenschwestern auf einen Besuch vorbei, reinigen die Region um die Klitoris und die Vagina, prüfen den Heilungsverlauf und achten darauf, dass die Medikamente ordentlich eingenommen werden und ich mich an den Dilatierplan halte.

Die Tage vergehen wie im Flug und nach den ersten 7 Tagen im Hotel gehe ich schon mal unten im Hotelgarten etwas umher, oder mal den Hotelflur auf und ab.
Mein Körper gibt mir dann ganz schnell Rückmeldung, wenn es ihm zuviel wird und dann lege ich mich auch sogleich hin – diese OP ist weitab von einer gewöhnlichen OP – Körper und Psyche begeben sich quasi an einen besonderen Neuanfang – und das spüre ich auch.

Nach guten 10 Tagen kann ich in den Seacon Square und hole mir leckeres Essen, welches ich dann in meinem Hotelzimmer gemütlich und genüsslich esse, den Blick aus meinem großen Fenster geniesse und so dankbar bin für ales was ich erleben darf. Täglich skype ich mit meinen Kindern, höre Vorträge und Meditationen von Robert Betz auf Youtube und habe sehr viel Zeit für mich, um mich über mich selbst, meine Welt und meine Gedanken klar zu werden.

Nach knapp 4 Wochen kann ich gut auch mal eine Stunde im Seacon Square einkaufen gehen – und habe das Gefühl, dass mir nun meine Berge und die frische Luft zuhause, als auch meine vertraute Umgebung mir bei der Heilung mehr Gutes tun, als der Komfort des wunderbaren Hotels und der Smog und die schwüle luft von Bangkok.

Ich buche den Flug um, organisiere mir im Dubai International Airport Hotel ein Zimmer für meinen Zwischenstopp und gebe das an Mrs. Som weiter.

Dann am Freitag Abschlusskonsultation bei Dr. Chettawut, Heilung verläuft sehr gut, Vaginalauskleidung sieht sehr gut aus, erste Vaginalspülung von Dr. Chettawut – alles wunderbar. Noch einmal überprüft ob ich genug Medikamente habe – es wird aufgefüllt, was laut Dr. Chettawut noch benötigt wird.

Dann Abschiedsphotos – und als ich mich von meinem Thai Papa Dr. Chettawut verabschieden möchte und ihm sagen möchte wie dankbar ich ihm bin – versagen mir die Worte, ich nehme seine Hand nur dankbar in meine beiden Hände und Tränen rinnen mir über's Gesicht - er versteht auch so – sagt mir sein Blick – und zum Schluss bringe ich nur ein paar leise „Koop Kun Ka“ heraus (Ich als Frau danke ihnen – sehr frei übersetzt).

Wieder zurück im Hotel dann schon Rückreisevorbereitungen, packen, letzte Einkäufe erledigen – Seacon Square hat auch Sonntags geöffnet – und Montag morgen ist der Fahrer pünktlich da, um mich abzuholen und zum Flughafen zu fahren.

Cappuccetto

Vielen Dank für deinen stimmungsvollen Reisebericht und die mindestens ebenso stimmungsvolle und umfassende Beschreibung des Ablaufs deiner GA-OP. Das Ergebnis sieht mAn hübsch und natürlich aus. Hast bestimmt große Freude damit.
Ich wünsche dir alles Gute und mögen sich sämtliche deiner Hoffnungen erfüllen. Heart

Anbei: Vielleicht wärst du noch so nett und würdest uns erzählen, was Dr. Chettawut für sein Können in Rechnung gestellt hat.

Kop kun mak kaa (Danke sehr, vielmals!) Smile
Hy Capuccetto,

Vielen Dank für die guten Wünsche - und wenn ich schreiben würde, wa sich da in meinem Kopf so alles zugetragen hat, in den 4 Tagen Bettruhe - das wäre der ganze Bericht hoch 2 :-)!

Die OP kostet bei ihm aktuell 333 000.- TB also Thai Bath - darin sind die OP komplett und die 4 Tage Betreuung im CPSC enthalten - inklusive der für Thailand üblichen 1. Nacht, in der eine Schwester direkt neben dem Bett schläft und sofort nach Frau schaut, sobald Frau die Augen aufmacht oder sich rührt.

Cappuccetto

Auf den heutigen Tageskurs umgerechnet rund 8.500 Euro.
Habe es mir schlimmer vorgestellt, wenn man bedenkt, dass eine umfassende FFS bei den Thais kaum unter 1 Million Bath zu haben ist.
Aber vielleicht ist eine Neovagina weniger chirurgischer Aufwand.

Danke für die Info,
Cappuccetto Smile
1) Ihr solltet von Deutschland unbedingt eine HIV Untersuchung mitbringen, sonst muss die hier extra gemacht und bezahlt werden. Ich dachte das wird als Standardwert bei OP Vorbereitung in Deutschland gemacht – dem ist anders! Also unbedingt angeben, dass ihr den HIV Status benötigt – nicht älter als 2 Monate.

WAS WÄRE, WENN MAN(N) HIV+ IST?? WÜRDE MICH INTERESSIEREN. DAZU IST EIN 2 MONAT ALTER HIV TEST ALLES ANDERE ALS AKTUELL. HMMM! IN EUROPA IST ES JA SO, DASS BEI JEDEM PATIENT SO VORGEGANGEN WERDEN MUSS, ALS OB ER/SIE HIV POSITIV SEI. ODER IST ES BESONDERS SCHWIERIG, EINE GAOP BEI HIV POSITIVEN ZU MACHEN? HMMMMM

noch eine frage: warum thailand und warum selbst bezahlen? geht doch auch in Ö oder?

Cappuccetto

Zitat:WAS WÄRE, WENN MAN(N) HIV+ IST?? WÜRDE MICH INTERESSIEREN. DAZU IST EIN 2 MONAT ALTER HIV TEST ALLES ANDERE ALS AKTUELL. HMMM! IN EUROPA IST ES JA SO, DASS BEI JEDEM PATIENT SO VORGEGANGEN WERDEN MUSS, ALS OB ER/SIE HIV POSITIV SEI. ODER IST ES BESONDERS SCHWIERIG, EINE GAOP BEI HIV POSITIVEN ZU MACHEN? HMMMMM

Von Dr. Suporn weiß ich, dass er grundsätzlich keine HIV+ Personen operiert. Weder GA-OP noch FFS. Vermutlich ist das bei den anderen Thai-Chirurgen ebenso. Im Gegensatz zu öffentlichen Krankenhäusern handelt es sich dort um Privatkliniken. Und die können sich ihre Patienten (wie auch in Österreich) aussuchen.
Mah bitte warum?? Find ich voll oarg! Was heißt hier "aussuchen"?
Eine HIV Person unter Therapie hat so wenig Viren (auch) im Blut, dass sie nicht mehr infektiös ist... Und europäische Kundinnen sind zu einem großen Teil in der HAART Therapie und somit "ungefährlich"!!!
Kein Schwein fragt nach Hepatitis C, welches 1000x infektiöser ist als HIV und noch dazu viel schwerer zu therapieren ist!
Echt ein Fall von Diskriminierung! Fuck!!

Cappuccetto

Zitat:Mah bitte warum?? Find ich voll oarg! Was heißt hier "aussuchen"?

Weil das eine Privatklinik ist und keinem öffentlichen Gesundheitsauftrag zu folgen hat und daher gibt es keine Verpflichtung jeden Patienten anzunehmen. Und wenn sie keine HIV+ Patienten wollen, dann wollen sie die eben nicht. Was ist daran so schwer zu verstehen?
Diese Leute sind ja auch keine Ärzte, die irgendetwas mit Hypokratischem Eid und dem Heilen und Gesundpflegen von Kranken auf dem Hut haben. Das sind hochspezialisierte Chirurgen, die primär abkassieren wollen und sich mit unsereiner dumm und deppert verdienen. So einfach ist das. Cool
Naja, auch HIV+ positive haben Geld und würden sich den Eingriff dort machen lassen. Entweder ist das ärztliche Team und der Arzt dort schlecht aufgeklärt oder sie sind diskriminierend. Anders kann ich mir das nicht erklären.
Auch die Tatsache, dass ein 2 Monatstest verlang wird, ist haarsträubend. Aber von PCR-Test hat dieser Arzt (wo immer auch er sein Diplom gemacht hat) wohl noch nie was gehört. Wenn die so fahrlässig mit der Hygiene umgehen (was wahrscheinlich der Fall ist, wenn sie HIV so vehement ablehnen), dann sollten sie wenigstens einen negativen PCR Test (direkter HIV Nachweis der eine Infektion nach 10-14 Tagen verlässlich anzeigt) einfordern. Weil in den Monaten (bis zu 2 Monate darf er alt sein und 3 Monate ist die Inkubationszeit von HIV) kann viel, sehr viel passieren, und das diagnostische Fenster bei HIV ist 3 (!!) Monate. Das heißt: ich geb ihm einen 8 Wochen alten HIV Test, der erfreulicherweise negativ war. Dieser HIV Test besagt aber nix anderes, als dass ich 3 Monate vor der Diagnose gesichert HIV NEGATIV war. Was ist jetzt mit den 5 Monaten, die bis zu meiner Ankunft in Thailand vergangen sind?? Grad in dieser HIV Akutphase hat man mehrere Millionen HI-Viren pro ml/Blut und ist HÖCHSTINFEKTIÖS!! Diskriminierung und Dummheit gehen echt häufig Hand in Hand!
Sag mal Sternschnuppe - was ist den dein Problem bei einem solchen Umgangston?
Es ist eine Entscheidung, die Dr. Chettawut traf - und dann ist das so. Genauso wie bei Dr. Suporn.
Dr. Sanguan operiert HIV Patienten und verlangt daür 30% Aufschlag.

Dein in den Raum gestellten Unterstellungen kannst du dir sparen - die sind total fehl am Platz. Bei Dr. Chettawut kannst du IN JEDEM ZIMMER - auch in der Eingangshalle - vom Fußboden essen.

Eine Blutuntersuchung aller gängigen Parameter ist zwingend erforderlich -ob da Hepatitis C dabei ist weiss ich jetzt auswendig nicht - gehe aber mal davon aus.
Und wo er sein Diplom gemacht hat sollte auch nicht dein Problem sein - schließlich steckt er jeden plastischen Chirurgen hierzulande mit seiner SRS Technik und OP Kunst ganz locker in die Tasche - die dürfen ihre Hausaufgaben erst noch machen.

Also lass bitte diese Kommentare und bleib sachlich.
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