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Transsexuelle in der Türkei: Michelles Kampf (spiegel.de)


http://www.spiegel.de/panorama/transsexu...06382.html schrieb:
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[sie] sagt, so etwas passiere ständig. Man wird ausgegrenzt, beleidigt, belästigt. "Ich musste erst einmal lernen, dass ich weder krank noch ein schlechter Mensch bin." Die Türkei verlassen will sie trotzdem nicht. "Ich will bleiben und für eine offenere, liberalere Gesellschaft kämpfen. Gegen das jetzige System."

Viele Menschen sehen in ihr, der mutigen, selbstbewussten Transsexuellen, ein Vorbild.

Vor ein paar Wochen hat ihr Sender, IMC TV, sie entlassen. Demishevich sagt, sie sei schlechter bezahlt worden als ihre Kollegen. Auch eine Krankenversicherung habe man ihr verweigert. Schließlich hätten ihre Chefs ihren Kleidungsstil bemängelt und ihr vorgehalten, sie sei keine richtige Journalistin.

Jetzt arbeitet sie freiberuflich für die Internetzeitung T24, für die auch Journalisten schreiben, die von ihren Redaktionen entlassen wurden, weil sie regierungskritisch berichtet haben.

Aber es gibt viel schlimmere Geschichten als die von Demishevich. In den vergangenen Jahren wurden in der Türkei Dutzende transsexuelle Frauen umgebracht, mehrere davon in Istanbul. "Kein einziger Täter wurde zur Rechenschaft gezogen", sagt Demishevich. "Die Polizisten sagen sich: 'Ist ja nur eine Transsexuelle.'"

Wie viele Transsexuelle es in der Türkei gibt, weiß niemand. In Istanbul leben schätzungsweise 5000, die meisten davon arbeiten als Prostituierte. "Eine andere Arbeit bekommen sie ja kaum", sagt Demishevich.

Auch da hatte sie selbst großes Glück.