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Normale Version: Kann man TS "sehen" ?
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(27.05.2015, 19:57)danichi schrieb: [ -> ][hier gekürzt]
Du klingst so, wie jemand, der es jedem unter die Nase reiben muss, dass er transsexuell ist. Huh

Na, das wohl besser nicht!

Aber dazu stehen, wer man ist, und wie man die Frau/der Mann geworden ist, die/der man ist, dazu würde ich schon raten. Man kann die Vergangenheit nicht auslöschen. Ein transsexueller Lebensweg ist kein Neustart des eigenen Lebens! Was wäre das auch für einer bei einer Transfrau? Beginnt mit der (zweiten) "Pubertät" als Frau (eventuell auch im biologischen Alter über 40), Kindheit, Jugend, Teile des Erwachsenenlebens, alles "Krankheit, Schande & Irrtum", werden ausgelöscht? Oder schamhaft bis krampfhaft versteckt?

Das kann ja nicht funktionieren! Da erscheint es mir logischer und gesünder, zu seiner Geschichte zu stehen und einen gewissen Stolz zu zeigen, dass man es geschafft hat.
(28.05.2015, 11:41)Mike-Tanja schrieb: [ -> ]
Da erscheint es mir logischer und gesünder, zu seiner Geschichte zu stehen und einen gewissen Stolz zu zeigen, dass man es geschafft hat.

Stolz? Nein! Freude, Zufrieden und glücklich sein darüber, dass man es geschafft hat ja. Aber warum sollte man auf das Schicksal bzw. die Zufälle im Leben stolz sein?
Klar, könnte man das, aber für mich ist das anmassend und Angeberrei. Ungefähr so als wäre man stolz darauf, wenn man reiche Eltern hätte, man hat nichts dafür getan, aber man gibt damit trotzdem an. Undecided

Ich freue mich einfach darüber, dass ich mein Leben ohne größere Probleme leben kann, weil ich sehr selten als Transsexuelle erkannt werde; die meisten denken ich wäre eine CIS-Frau. Und wenn es doch mal jemand bemerkt ist das auch nicht schlimm, ich habe kein Problem damit dazu zu stehen.
Solange alle (inklusive mir) unbefangen damit umgehen gibt es keine Probleme. Außerdem erfahren es die meisten eh früher oder später, da ich nun nicht im luftleeren Raum lebe und ich deshalb auch nicht verhindern kann, dass die Menschen, die wissen das ich eine Transfrau bin, es mal irgendwo erwähnen.
Wie gesagt, ich bin glücklich darüber, dass man es mir nicht bzw. nur ganz schwer ansieht, dass ich nicht als Frau zu Welt gekommen bin; mehr nicht.
Manchmal erwähne ich es, manchmal erwähnen es andere. Mal erzähle ich meine Lebengeschichte, mal erzähle ich sie nicht. Ich hab keinen Plan dafür, es kommt immer auf die Situation und wie sich ein Gespräche entwickelt bzw. was die Menschen wissen wollen oder was sie wissen müssen.
Den Spruch hab ich schon so oft gehört, das ich ja so stolz auf mich sein kann. Nun ja, das kann man sehen wie man will. Stolz bin ich das ich mir nichts drein reden hab lassen und das ich meinen Weg gegangen bin. Aber das wäre auch schon.
Das macht man ja nicht freiwillig, das macht man ja nur weil es nicht anders geht.
Auch wenn ich mich wiederhole, aber es gibt unzählige andere Dinge auf die ich wesentlich stolzer bin.
Klar, ich bin unglaublich froh, dass ich nicht als Transsexuell erkannt werde, aber Freude und Stolz sind zwei unterschiedliche Emotionen.
Natürlich ist es schön, wenn man den Alltag leben kann, ohne sich groß von anderen Frauen zu unterscheiden, aber von der Gefühlen her, ist das etwas anderes. Das ist ein Stückchen Normalität und damit bekommt man auch ein kleinwenig Zufriedenheit.

Ich möchte auch ganz sicher keine Anerkennung dafür, dass ich mich, als Transfrau, von anderen Frauen wenig unterscheide.
Ein aufrichtiges Kompliment wie "Du bist eine hübsche Frau." ist mir tausend mal lieber als irgendeine gestellte Anerkennung wie z.B. "Für eine Transsexuelle sieht du ja ganz gut aus."
Ich glaub da sind sich alle einig.
(28.05.2015, 11:41)Mike-Tanja schrieb: [ -> ]Aber dazu stehen, wer man ist, und wie man die Frau/der Mann geworden ist, die/der man ist, dazu würde ich schon raten.
Das muss man anders betrachten. Wenn es denn offensichtlich ist, dann sollte man wohl dazu stehen ... ich mein es wird eh auffallen wenn man sich mal sieht oder die Stimme nicht passt.
Wer es geschafft hat, der würde ich emfpehlen so wenig wie möglich bzw am besten gar nix zu sagen!

(28.05.2015, 11:41)Mike-Tanja schrieb: [ -> ]Man kann die Vergangenheit nicht auslöschen.
Stimmt, das kann man nicht. Man kann die Vorkommnisse der Vergangenheit aber gut verstecken. Da bleiben Erinnerungen und mehr nicht. Immerhin hat die Vergangenheit mit der Gegenwart/Zukunft nichts mehr zu tun (wenn man angekommen ist)

(28.05.2015, 11:41)Mike-Tanja schrieb: [ -> ]Ein transsexueller Lebensweg ist kein Neustart des eigenen Lebens!
Das kommt auf die Person drauf an. Für mich war es ein Neustart!

(28.05.2015, 11:41)Mike-Tanja schrieb: [ -> ]Was wäre das auch für einer bei einer Transfrau? Beginnt mit der (zweiten) "Pubertät" als Frau (eventuell auch im biologischen Alter über 40), Kindheit, Jugend, Teile des Erwachsenenlebens, alles "Krankheit, Schande & Irrtum", werden ausgelöscht? Oder schamhaft bis krampfhaft versteckt?
Hier rede ich von meiner Situation:
Man wird ganz anders behandelt (eben wie eine Frau), man hat ganz andere Dinge zu tun, ganz andere Aufgaben zu bewältigen ...
Für mich war es so, als wäre ich neu geboren mit dem Unterschied, dass ich gehen, sprechen, handeln kann. Quasi eine Geburt mit Mitte 20

(28.05.2015, 11:41)Mike-Tanja schrieb: [ -> ]Das kann ja nicht funktionieren! Da erscheint es mir logischer und gesünder, zu seiner Geschichte zu stehen und einen gewissen Stolz zu zeigen, dass man es geschafft hat.
Man kann ja für sich selbst stolz sein, dass man es geschafft hat. Man muss es aber niemanden auf die Nase binden. Zumindest bei Männern werden 90% mit dieser Wahrheit ein Problem haben, da kann man es noch so gut geschafft haben.
Ja, genauso habe ich es gemeint.. Ich will Glück und Zufriedenheit. Scheiß auf Stolz.. lol
Glück und Zufriedenheit kommen von innen, und um das dort zu finden muß man sich sehr lange mit einem selbst auseinander setzen.

(28.05.2015, 18:28)Sunnymoon schrieb: [ -> ]Zumindest bei Männern werden 90% mit dieser Wahrheit ein Problem haben, da kann man es noch so gut geschafft haben.
Tja, dann gerate ich offenbar immer an die anderen 10%. Und dabei stehe ich noch nicht mal auf Männer. Vielleicht liegt es ja daran... Männer wollen immer das, was sie nicht haben können. Dodgy
(28.05.2015, 21:36)Eva_Tg schrieb: [ -> ]
(28.05.2015, 18:28)Sunnymoon schrieb: [ -> ]Zumindest bei Männern werden 90% mit dieser Wahrheit ein Problem haben, da kann man es noch so gut geschafft haben.
Tja, dann gerate ich offenbar immer an die anderen 10%. Und dabei stehe ich noch nicht mal auf Männer. Vielleicht liegt es ja daran... Männer wollen immer das, was sie nicht haben können. Dodgy
Oder den deutschen Männer ist egal was sie bekommen, hauptsache Spaß Big Grin

Ich hab definitiv die Erfahrung gemacht, dass das Männer gar nicht toll finden, wenn das rauskommt. Vielleicht mach ich nur in falschen Kreisen Bekanntschaften. Leute die im Leben was erreicht haben, haben immernoch Angst vor dem was die Kunden / Freunden etc. von denen denken wenn sie mit ner TS zusammen sind.
Um dem Problem aus dem Weg zu gehen - einfach nix sagen Smile

PS.: im Prinzip ist es nix anders wie die Situation von KayOne und Ameera.
Genau so würds mir gehn wenn ich das jedem an die Nase binden würde.
Oh, ich habe nicht gesagt, dass es deutsche Männer sind. Smile
Aber es ist schon interessant, dass sogar alte Bekannte, die mich schon 20 Jahre kennen, jetzt sagen, dass sie mich sehr anziehend und attraktiv finden.
Natürlich muß man sich immer fragen, ob das nicht bloße Fantasterei ist, aber allein solche Gedanken auszusprechen, zeugt ja schon von Mut.
Nach so einem Flirt frage ich mich dann immer, ob die das kleine Detail, dass ich transsexuell und lesbisch bin, einfach mal vergessen haben.

Und die Männer, die gar nicht wissen, das ich eine Transfrau bin, sind ja teilweise noch schlimmer. Ich kann nicht mal was zu trinken bestellen, ohne vom Barkeeper nach meiner Nummer gefragt zu werden.
Irgendwas muß ich ja haben, das die Männerwelt auf mich fliegt.
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