TransGender.at Forum

Alles ist reine Geschmakssache.
Ich möchte es nicht,mich so zu verzieren Tatoos ect,doch
Geschmäcker sind nun mal verschieden

Ich habe ein Plann eine neues, erstes Tattoo immer haben, 2 Worten eigentlich: Frau (Transsexualität), als ich bin sehr stolz und glücklich auf meine Gender und Gender Identität! Alle Gender/Genders/Agender oder Gender Identität(en) sind gut, etwas schön! Das wird nachdem Operation wahrscheinlich, aber es wird irgendwann bald in die Zukunft passieren!

Beim Stichwort "Sehen" fällt mir noch eine nette Geschichte ein:
Ich war letzte Woche beim Rathaus, um Unterlagen für meine PÄ/VÄ zu besorgen.
Als die Beamtin mich nach meinem Ausweis fragte und sah, dass darauf das Foto eines Mannes war, fragte sie verwirrt: "Holen Sie die Unterlagen für ihren Mann?"
Ich hab sie nur angelächelt und sagte: "Nein, das ist mein Ausweis. Die Unterlagen brauche ich, damit das alles mal geändert wird und ich solche Gespräche nicht mehr führen muss."
Sie drehte sich schnell weg, um meine Daten im Computer abzufragen. Dann wandte sie sich wieder zu mir, vielleicht hatte sie die Befürchtung, dass ich mich beleidigt fühlte, aber sie sagte dann: "Nehmen Sie es doch einfach als Kompliement."
Ich lächelte sie weiter an und antwortete: "Das tue ich durchaus, aber da mir das andauernd passiert, wird es irgendwann lästig. Es ist halt doof, wenn man eine Frau ist, aber der Ausweis ist noch für einen Mann ausgestellt. Außerdem will ich endlich meinen blöden, männlichen Vornamen loswerden."
Dann wurde sie neugierig und wir haben noch kurz über meinen neuen Vornamen geredet und als ich alle Unterlagen hatte, habe ich mich verabschiedet. Immerhin war es kurz vor Feierabend und Beamte werden dann immer hecktisch.

Das war auch einer der Gründe weshalb ich dann die PÄ gemacht habe, es war urlästig immer alles erklären zu müssen. Hab dann auch keine Briefe oder Geldsendungen mehr bei der Post bekommen.

Das ist weniger ein Problem, ich habe schon Dokumente mit neuen Fotos. Gewisse Dokumente, wie z.B. der Führerschein müssen nunmal regelmäßig erneuert werden und die Behörden brauchen dafür akutelle Fotos.
Also bin ich da hin, hab denen meine neuen Passbilder vorgelegt und gesagt: "Hier, meine neuen Passbilder. Ich bin nunmal transsexuell, aber die PÄ/VÄ ist noch nicht durch. Also nehmt von mir aus ein neues Foto und den alten Namen, mir egal."
Haben sie auch gemacht, blieb ihnen ja auch nichts anderes übrig, mit alten Passbildern können sie nichts mehr anfangen und den neuen Vornamen bzw. Personenstand dürfen sie noch nicht eintragen.

Sieht zwar extrem doof aus: Das Bild einer Frau neben einem Männernamen, aber es hilft wenn mir jemand dumm kommen will. Dann halte ich den Leuten meinen Führerschein unter die Nase: "Mein Führerschein, mein Foto, mein Name! Damit sind das wohl meine Briefe, Pakete, etc., etc...."
Ist mir dann ziemlich egal, was die denken oder ob die sich verarscht vorkommen. Aber ich lass mich bestimmt nicht behandeln, als wäre ich eine Betrügerin oder eine Diebin, die sich widerrechtlich irgendwas aneignen will, was nicht ihr gehört.
Die meisten bei meiner Post kennen mich eh schon, das Spielchen habe ich schon öfters gespielt.

Wieso hast du nicht schon längst auch den Namen geändert?

Hm, die Kurzfassung: Erstmal ist das aufwändiger und langwieriger in Deutschland. Das ganze läuft über ein Verfahren am Amtsgericht und kann sich im Extremfall auch mal 2 Jahre hinziehen. Zweitens brauchte ich ewig, bis ich alle notwendigen Unterlagen zusammen hatte; hier kann offenbar niemand eine vernünftige Antwort geben, was man beim Gericht eigentlich alles einreichen muss.
Und drittens ursprünglich wollte ich das alles im Sommer 2014 erledigen, aber dann ist mein Vater plötzlich verstorben und da er es sich nicht hat nehmen lassen ein schrecklich kompliziertes Testament aufzusetzen, war ich ein Jahr lang mit der Abwickelung der Erbschaft und Nachlassangelegenheiten beschäftigt. Ich mußte das ganze Jahr lang, so ziemlich jeden Monat zu unzähligen Terminen bei Gericht, bei irgendwelchen Behörden, Anwälten und Notaren. Da hatte ich schlicht und einfach keinen Nerv mehr noch irgendwelche Anträge zu stellen und mir noch mehr bürokratische und juristische Arbeit auf zu halsen.
Um das ganze bildhaft darzustellen: Ich erinnere mich noch sehr gut an einen Termin bei dem Notar, bei dem das Testament hinterlegt war, das war im Herst 2014. Nachdem ich wieder unzählige Dokumente unterschrieben hatte, fragte ich, ob es das endlich gewesen ist und der sagte nur: "Noch lange nicht, das dauert noch Monate.", da hätte ich am liebsten los geheult und war kurz davor einfach rausgelaufen. Es ging mir so auf die Nerven, diese blöden Bürokraten und Juristen können nur einen Schritt nach dem anderen machen und immer lassen sie sich was neues einfallen, was sie noch brauchen. Da ist man nur noch angenervt, weil es kein Ende nimmt.
Aber davon abgesehen, wie sehr mir das nun aufs Gemüt schlug, hätte ich in der Zeit meinen Namen geändert, wäre die ganze Erbschaftsangelegenheit wahrscheinlich noch komplizierter geworden. Juristisch hätten der Name im Testament und mein dann gültiger Name nicht mehr zusammengepasst, und das alles wieder auseinander zu nehmen und aufzuklären, hätte mich sicherlich noch mehr Zeit und Nerven gekostet.

Das hat mir alles sicherlich nicht gefallen und ich war auch alles andere als glücklich, aber im Leben läuft es oft es nicht so wie man es geplant hat und dann muß man eben Prioritäten neu setzen. Ich hatte alles so schön geplant, letztes Jahr PÄ/VÄ, dieses Jahr HRT, aber das wurde alles über den Haufen geworfen.

Ach so du bist aus DE, dort ist alles anders und schrecklich kompliziert. Deshalb kommen so viele TS aus Deutschland zu uns her.
Hier holt man sich ein Schrieb von der Psychologin, dauert einen Tag, mit dem geht man zur Gemeinde wo man geboren ist oder ruft dort hin an wenns weiter weg ist und lässt die Geburtsurkunde ändern, dauert ca. 10 Minuten, damit geht man dann zum Gemeindeamt für die Namensänderung, dauert auch 10 Minuten. Kosten für alles vielleicht 50€.

Ich muss sagen an deiner Stelle hätte ich alles hingeworfen, das wäre mir echt zu viel geworden, bewundernswert wie du das alles aushältst.

Das ist wie mit dem Outing, oder sowas, wenn man TS ist, man hat keine große Wahl außer es durchzuziehen.

Ich weiß gar nicht, wie oft ich rumdisskutieren und erklären mußte, wer ich bin: "Ich bin die Tochter des Verstorbenen...", Antwort: "Laut Testament gibt es keine Tochter..."
Teilweise hatten sogar die Juristen den Durchblick verloren: "Was schreib ich denn jetzt in die Unterlagen? Herr? Frau? Sohn? Tochter?"
War auch schwer, weil mich alle logischweiser nach meinem Erscheinungsbild eingestuft und angesprochen haben.

Nach der Zeit kann mich eigentlich auch nichts mehr aus der Ruhe bringen, ich hab bestimmt schon tausend mal meinen Werdegang als Transfrau erzählt.

(21.06.2015, 23:37)FreedomMusic schrieb: [ -> ]Ich habe ein Plann eine neues, erstes Tattoo immer haben, 2 Worten eigentlich: Frau (Transsexualität), als ich bin sehr stolz und glücklich auf meine Gender und Gender Identität! Alle Gender/Genders/Agender oder Gender Identität(en) sind gut, etwas schön! Das wird nachdem Operation wahrscheinlich, aber es wird irgendwann bald in die Zukunft passieren!

Diese Woche ich werde die Tattoo Spezialisten kontaktieren! Ich kann nicht mehr warten, JA!