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Hallo Ihr,
ich bin neu hier im Forum und komme gleich mal mit einer Frage.
Seit dem ich denken kann, habe ich gewünscht ich wäre als Mädchen geboren worden. Es fing schon im Kindergarten an (ich war wohl immer in der Puppenecke). Als Jugendlicher im Schwimmbad war es ganz furchtbar. Irgendwie bin ich aber durch die Schule gekommen und habe mir dann ernsthafte Gedanken über die Veränderung gemacht. Damals waren aber die Samenbanken noch kein Thema und ich wollte immer eigene Kinder haben. Die habe ich jetzt und die Rolle im Falschen Geschlecht zu stecken wird immer anstrengender. Ich bin 41 verheiratet, habe 3 Kinder und ein Haus. Mit meiner Rolle habe ich mich abgefunden, aber stecke immer wieder in Gedanken in einem Frauenkörper. Jeden Tag denke ich darüber nach.
Nun habe ich da ich Zugang zu Medikamenten und medizinischer Überwachung habe, mir selbst Estradiol verschrieben. Ich probiere es seit einer Woche aus. Ich muss sagen, es fühlt sich gut an. Die Schwere ist verschwunden, eine Leichtigkeit im Gemüt ist an dieselbe Stelle getreten. Irgendwie als ob, das nie dagewesene plötzlich richtig geworden ist. Der Test Zeitrahmen von 1 Woche ist um, aber ich möchte weiter das Östrogen nehmen, da es sich gut anfühlt.
Nun zu meinen Fragen:
1. Macht Östrogen abhängig?
2. Ist es wert die eigene Familie aufzugeben, um als Frau vielleicht ein vermutlich passendes Leben zu führen, obwohl es heissen wird, dass man alles aufgeben wird und vermutlich einsam sein wird?
1. Wie kannst du dir das selber verschreiben und keine Antwort darauf haben?
2. Wie soll dir das jemand beantworten? Liebst du Deine Frau und Kinder? Musst du sie denn aufgeben? Ich würde, hätte ich eine Familie, die um nichts in der Welt tauschen wollen.
(10.02.2016, 22:41)Julie schrieb: [ -> ][hier gekürzt]
Nun habe ich da ich Zugang zu Medikamenten und medizinischer Überwachung habe, mir selbst Estradiol verschrieben. Ich probiere es seit einer Woche aus. Ich muss sagen, es fühlt sich gut an. Die Schwere ist verschwunden, eine Leichtigkeit im Gemüt ist an dieselbe Stelle getreten. Irgendwie als ob, das nie dagewesene plötzlich richtig geworden ist. Der Test Zeitrahmen von 1 Woche ist um, aber ich möchte weiter das Östrogen nehmen, da es sich gut anfühlt.
Nun zu meinen Fragen:
1. Macht Östrogen abhängig?
2. Ist es wert die eigene Familie aufzugeben, um als Frau vielleicht ein vermutlich passendes Leben zu führen, obwohl es heissen wird, dass man alles aufgeben wird und vermutlich einsam sein wird?

Wenn Du formell-legalen Zugang zu Hormonmedikation hättest, also Arzt wärst, wüsstest Du die Antwort auf Frage 1. Nein, jedenfalls nicht mehr und nicht weniger, als man psychisch auch von üppigem Essen oder Sex abhängig werden kann. Man kann aber durch langdauernde Zufuhr gegengeschlechtlicher Hormone ohne Indikation sein endokrines System bzw. seine Gonaden so nachhaltig schädigen, dass man anschließend dauerhaft auf irgendeine Form von Hormonersatztherapie (HRT) angewiesen ist.

Ich kann also nur zum Aufhören, zu einer Nachdenkpause und eventuell nach einer Entscheidung, wohin der Weg führen soll, zu einem Neustart unter psychotherapeutischer und ärztlicher Assistenz raten.

Ann Lie

Hallo

Die Frage nach der Abhängigkeit wurde eh schon beantwortet. Zur zweiten Frage kommt drauf an. Ich bin so alt wie du, hab ebenso Familie. Nur ich mach jetzt die Angleichung allerdings weil ich keine andere Wahl mehr hab, der Druck ist viel zu stark aber immer leicht ist es nicht und immer so glücklich bin ich auch nicht. Ist ja nicht so das mir das mit daheim egal ist, wir haben uns zur Zeit zusammengerauft wegen der Kinder aber oft alleine und zeitweise einsam bin ich trotzdem. Nur der kleine Unterschied noch ist dass ich keine eigenen Hormone sprich Testosteron mehr hab allerdings wegen IS und ganz ohne geht's auch nicht. Sogesehen ist jeder abhängig von Hormonen nur natürlich nicht im Sinne von Sucht und das du ja die eigenen immer noch hast. Das muss dir ebenso im Klaren sein dass es dir unter Umständen so ergeht wie mir und du dann lebenslang auf HRT angewiesen bist wenn du die eigenen nicht mehr hast. Wenn du so damit klarkommst ohne Angleichung und es evtl. "auslebst" wie ich früher in Form von Crossdressing wie es TV ja auch machen würd ich die Finger davon lassen weil es den Verlust der jetztigen Existenz nicht wert ist. Die zweite Frage kannst du dir nur selber beantworten welchen "Preis" du bereit wärst dafür zu zahlen und ob es nicht sinnvoll wär zuerst andere Möglichkeiten auszuschöpfen.

LG Ann Lie
Hi und Heart-lich WillkommenBig Grin!
1.)Mir hätte nichts besseres passieren können und ich möchte um kein Geld der Welt noch einmal mit Testosteron vergiftet sein!Ich genieße es frei von Aggressionen zu sein und ich bin einfach nur unglaublich gut drauf seit beginn der Hrt!Also es macht nicht süchtig aber unglaublich Glücklich^^!

2.)Das musst du selber wissen wie weit du gehen würdest!Ich hatte zwar das Glück das mein Umfeld sehr gut reagiert hat und mich so wie ich bin Akzeptiert, aber ich habe mich erst geoutet als ich mir sicher war,das ich alles hinter mir lassen kann,sollte es denen nicht passen!
Also jeder ist da anders und darum musst du auch selber wissen,ob du alles auf eine Karte setzen willst/kannst,oder ob dir doch deine Familie und das was du dir aufgebaut hast wichtiger ist^^!"
Ansonsten viel Glück und viel Spaß und wie immer du dich entscheidest es ist die richtige entscheidung^^!

Heart kisses Chiara Heart
Abhängig... naja es kann zu absetzerscheinungen kommen. Es kann zu depressionen,anderer selbstwahrnehmung, aggressionen und sonstigen dingen kommen. Beim testosteron ist das noch um einiges schlimmer, wenn man das substituier aber generell das gleiche. (Deswegen ist es z.b nicht ratsam in länder zu reisen, in denen estrogel ect verboten ist wie zb saudi arabien. Man wird nicht männlicher aber die absetzerscheinungen u.a auch kreislaufprobleme, sind unlustig)

Und zu zweitem: wenn du weißt, dass es für dich nötig ist, solltest du dich fragen, ob du stark genug bist. Es wird nicht einfach, das ist es nie.

Und ich meine, einsam kann man sich nur fühlen- allein kann man sein. Letzteres bist du doch nicht, weder auf der welt noch mit deiner lebenssituation. Gegen das gefühl der einsamkeit gibt es halt kein patentrezept aber, man kann dagegen was tun. Vereins-aktivitäten, hobbymäßig verlinken usw.
Ich danke für Eure ehrlichen Antworten und lieb gemeinten Ratschläge.Ich hätte nie erwartet, dass so viele in diesem Forum unterwegs sind, und auch so gerne antworten. Ist ja schon süss, wie sich hier um andere gekümmert wird.
Einen Psychotherapeuten habe ich als Freund ja schon gefragt. Der meinte, ich sollte es halt mal 1-2 Wochen ausprobieren. Der Test sollte zeigen, wie ich mich mit Östrogen fühlen würde. Er meinte, er hätte davon in einer Publikation gelesen,dass man das so machen könnte. Ich fand diesen Ansatz interessant und habe mich darauf eingelassen. Ich nehme auch nur das Östrogen und kein Antiandrogen. Dass es sich allerdings so befreiend anfühlt, und mir ständig innerlich ein Grinsen beschert, hätte ich nicht gedacht. Was das heissen kann, weiss ich nicht. Heisst es dass ich einfach dumm bin, und ich mit diesem Test meine Gesundheit ruiniere, oder ist es wirklich eine Möglichkeit herauszufinden was ich möchte???

Ich liebe meine Familie, meine Kinder würde ich auch gegen nichts in der Welt tauschen oder abgeben wollen. Mit meiner Ehefrau läuft es auch ganz gut. Irgendwie kommt es mir vor, dass sie seit 1 Woche anhänglicher ist. Kann das sein? Liegt es am Östrogen, welches in mir und nicht in Ihr ist? Kann es sein, dass sie davon was unbewusst merkt? Am Geruch? Hat der sich verändert? Glaub ich nicht nach so kurzer Zeit.
Auf jeden Fall ist da noch redebedarf. Erst mal mit meinem Freund, dem Psychotherapeuten. Allerdings sehe ich den aufgrund der räumlichen Trennung eher selten. Danach erst mit meiner Frau.

Glaubt Ihr, dass es nach 1-2 Wochen schon zu Absetzungserscheinungen kommen könnte?
Ganz liebe Grüsse
Julie
Wieviel nimmst du denn davon? Spielt wohl auch ne Rolle.

(Also ich habe keinerlei Glücksgefühle. Nur Nebenwirkungen die mir aufn Arsch gehen. Selbiger ist gering größer geworden und das gilt auch für meine Boobies. Ich glaub ich bin die einzige bei ders nicht klappt. Hätt gern nen KK-Arzt für sowas. Das Leben ist scheiße. Willkommen im Club.)
Hallo Julie!

Wir beide sind in etwa gleichalt (42). Und stehen vor den selben Problem. Ich habe zwar keine Kinder, dafür aber noch eine andere Verantwortung. Vielleicht könnten wir unsere Gedanken untereinander austaschen, und so gegenseitig helfen. Also wenn du magst, kannst du mir gerne schreiben.

LG Cathleen!
Wann absetzerscheinungen einsetzen kann man nicht genau sagen. Sobald du etwas stetig nimmst, und einen spiegel künstlich anhebst bzw absenkst, kann es zu absetzerscheinungen kommen.
Zwei wochen sind jetzt nicht tragisch, meiner meinung nach. Allerdings ist sowas subjektiv

Und ich glaub kaum, dass deine frau auf deinen körpergeruch reagiert. Du wirst dich wohl unterbewusst etwas anders verhalten, etwas anderes ausstrahlen- wer weiß. Aber das ist realistischer, als über einfluss des geruchs, wenn er sich denn schon verändert hat, zu spekulieren.
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