In Bezug auf den (zitierten) rechtlichen Gesichtspunkt...
Sicherlich ist es möglich, Posts usw. so zu formulieren, das zwar noch immer jeder weiß, was "gemeint" ist, ohne es letztendlich auch so gesagt zu haben und sie können trotzdem nicht belangt werden.
Das ist wohl der schmale Grat, der bewußt genutzt wird zwischen Punkten wie Meinungsfreiheit, geltendes Recht und sonstigen Dingen.
Eine dann "unterstellte" evtl. rechtswidrige Meinung allein ist nicht ausreichend für eine Belangung, solange eine erfolgreiche Beweisführung auf Fakten und nicht auf Vermutungen/Unterstellungen basiert.
Aber zumindest hat der/diejenige dann auch nicht den Arsch in der Hose, offen zur eigenen Meinung zu stehen und die Konsequenzen dafür zu tragen, sondern muß sich verstecken hinter Andeutungen. Wenn's denn tröstet.
Mit Geschmack- bzw. Pietätlosigkeit zu leben bzw. umzugehen ist sicherlich die entspanntere Variante, als dagegen zensorisch vorzugehen. Auf sowas treff ich auch im normalen Leben und da ist niemand, der mich davor beschützt bzw. mir abspricht, selbst damit umgehen zu können.
Und selbst, wenn solche Sachen gesellschaftsfähig werden könnten... damit müßte ich dann wohl leben. Nur, weil "viele" eine bestimmte bescheuerte Einstellung haben macht sie das (rechtlich) nicht (un)angreifbarer, als wenn es nur eine einzelne Person wäre (und umgekehrt).
Aber irgendwie... ist das irgendwie recht theoretisch.
Überspitzt gesagt... ich kann nicht Gott und die Welt verbieten lassen nur, weils mir nicht in meinen Kram passt und irgendwie find ich den Gedanken gruselig, daß die Social-Media's nun toller und friedlicher sein sollen als das, was uns alltäglich umgibt.
Wie lang und stark der Arm des Gesetzes nun ist im Internetz... das ist wieder ein anderes Thema.
Aber sicherlich sollte diese Gewalt nicht ausgelegt/interpretiert werden von Facebooks Gnaden, (und wie sie alle heißen) was auch der Ausgangspost auf den Punkt gebracht hat. Denn damit stiehlt sich der Staat aus seiner ureigensten Verantwortung und könnte irgendwie gleich die Verfassung an einen höchstbietenden Invenstor verkaufen...
Für mich schauts ein wenig so aus, als ob gewisse politische Kräfte sich fürchten vor dem zumindest fragwürdigem Einfluß von Social-Media's und nun versuchen, die Betreiber vor den eigenen Karren zu spannen.
Zumindest, was Fake-News, Manipulation, (Wut)Echo-Kammern und ähnliches betrifft.
Hass, Gewalt und ähnliche Abgründe gab es dort schon, solange es die Social-Media's selbst gibt.
Ein Schelm, wer an Zufall glaubt, das die unsrigen Politiker ausgerechnet nach der US-Wahl ihr Herz und ihre Verantwortung entdeckt haben für die ach so gequälte Gerechtigkeit innerhalb der Social-Media's...
(Nebenbei, bin auch keine Expertin, was Recht usw. betrifft, auch, wenn es so klingen mag.
Aber ich bin sicher, das mir auf meine Finger gehauen wird, falls ich womit falsch liege.
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