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Normale Version: Wie spreche ich TGs und Non Binary Personen in Briefen an?
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Augrund der neuen Erfahrungen, die ich im Moment in meinem Leben mache, beschäftigt mich zur Zeit auch die Frage wie man TGs und Non Binary Personen in direkter, werblicher Kundenkommunikation bzw. Briefen ansprechen soll/kann. Die gebräuchlichen Formeln "Sehr geehrte Frau ...", "Sehr geehrter Herr ..." und "Sehr geehrte Familie ..", eventuell noch "Sehr geehrte Herr und Frau ..." passen ja nicht wirklich. Es geht nicht bloß um die Frage eines ditten "Geschlechts" ("X", "Unbestimmt", "Unbekannt", etc.) in einem Formular oder einer Datenbank, sondern darum, wie ich TGs und N-Bs auf Basis dieser Angabe in einem Schreiben korrekt anspreche.

Ich habe N-Bs kennengelernt, welche als "Es" oder in der Mehrzahl angesprochen werden möchten (also kein "Du", sondern "Ihr"). In einigen Threads in diesem Forum habe ich auch herausgelesen, dass die Anrede in der Mehrzahl (quasi kombiniert als Frau und Mann) auch für viele TGs eine Möglichkeit wäre. In diesem Fall wäre "Sehr geehrte Familie ..." noch ein, wenn auch sehr, sehr holpriger Ausweg, oder?

Habt Ihr Vorschläge, Vorstellungen, Wünsche, Tipps? Danke!
Bei TGs ist ja noch einfacher, nämlich mit dem gefühlten Geschlecht ansprechen, anschreiben. Bei Non Binary tu ich mehr selbst schwer, wie. Eventuell "Sehr geehrtes .... wäre sächlich.
Wie möchte doch gleich gleich Taylor Mason, die Non-Binary-Rolle von Asia Kate Dillon in "Billions" (sehr sehenswerte Serie übrigens), angesprochen werden:



(21.05.2017, 12:38)Meandra schrieb: [ -> ]Bei TGs ist ja noch einfacher, nämlich mit dem gefühlten Geschlecht ansprechen, anschreiben. Bei Non Binary tu ich mehr selbst schwer, wie. Eventuell "Sehr geehrtes .... wäre sächlich.

Ersterem kann ich nur zustimmen. 

Aber wenn ich jemanden (egal wen) mit "Sehr geehrtes" etc. ("Es-Form") anspreche, würde sich das für mich so anfühlen, als ob ich in dem Moment die Person "als minderwertiges Wesen herabstufe" oder beleidige - ich würde mich jedenfalls nicht gut dabei fühlen. Diese "Es-Form" käme für mich nicht in Frage, weil ich es für etwas Respektloses halte. Und falls es wirklich jemand ist, der in dieser Form so angesprochen und behandelt werden möchte, man selbst aber eine andere Anrede verwendet hatte, dann kann man sich ja im Nachhinein noch immer höflich entschuldigen. Jeder von uns ist auch nur ein Mensch (mit einigen Ausnahmen vielleicht  Alien ) und da darf man auch mal Fehler machen^^
da gebe ich dir absolut recht. Daher auch von mir ein "eventuell", weil ich es selbst nicht besser weiß.
(21.05.2017, 12:38)Meandra schrieb: [ -> ]Non Binary tu ich mehr selbst schwer, wie.

Kommt das überhaupt so oft vor das man weiß das eine Person non-binary ist, jedoch nicht weiß wie sie angesprochen werden möchte?

Ich würde nach dem Vornamen entscheiden, falls der eindeutig männlich oder weiblich ist. Sonst halt einfach "Hallo xxx". Das ist vielleicht in formeller Kundenkommunikation nicht so üblich, aber geht halt für alle. Im Englischen hat man es mir "Dear xxx" (oder Überhaupt nur "Xxx," - das mir aber sehr unsympathisch ist) um einiges einfacher.
bei der Eingangsfrage ging es ja, wie man einen Non-Binary anschreibt, zb, wenn dieser dir fremd ist.....da wirst ihn nicht mit dem Vornamen ansprechen. Außer du wagst es Smile
(21.05.2017, 13:24)Julia79 schrieb: [ -> ]
(21.05.2017, 12:38)Meandra schrieb: [ -> ]Non Binary tu ich mehr selbst schwer, wie.

Sonst halt einfach "Hallo xxx". Das ist vielleicht in formeller Kundenkommunikation nicht so üblich,...

Das stimmt, aber kam bei mir schon vor, dass mich (durchaus seriöse) Onlineverkäufer mit Hallo... angesprochen haben. Das ist sicher unüblich, aber auch nicht unprofessionell mMn.
Ich würde mir da nicht so viel Gedanken machen ehrlich gesagt. Wie schon gesagt; wir können (und dürfen) uns ja immer noch nach korrigieren. Dabei wird dir sicherlich kein Mensch böse Smile
(21.05.2017, 13:27)Meandra schrieb: [ -> ]bei der Eingangsfrage ging es ja, wie man einen Non-Binary anschreibt, zb, wenn dieser dir fremd ist.....da wirst ihn nicht mit dem Vornamen ansprechen. Außer du wagst es Smile
Aber so fremd kann er/sie/es mir ja gar nicht sein sonst wüsste ich ja nicht das die Person non-binary ist. Wenn ich nur den Namen kenne und ich den nicht einordnen kann (bei ungewöhnlichen oder fremdsprachigen Namen), wäre meine Annahme ja nicht automatisch sie wäre non-binary. Unisex namen gehen auch meist eher in eine Richtung. "Andrea" würde ich zB weiblich ansprechen, und mich gegebenenfalls korrigieren lassen.

Als weitere geschlechtsneutrale Anrede würde mir noch "Sehr geehrter Kunde" einfallen.
im nonbinärem sinn würde es für mich schon reichen, auf bezeichnungen wie m/w und förmliche unterteilungen (z.b threadstarterInnen) zu verzichten. ich finde es absurd, mit meinem genitalien angesprochen zu werden oder aufgrund meiner gebärfähigkeit. (dame/herr) Devilish
 
eine (geschlechter)trennung sollte anwendung finden, wo es nötig ist (z.b. ärztliche fachbereiche) und nicht überall dort, wo es möglich ist.
statt unterschiede hervorzuheben, würde ich mich auf gemeinsamkeiten berufen, in diesem fall, das wir in erster linie menschen sind und uns darüber definieren (sollten)...
also den begriff "mensch" zugrundelegend und auf geschlechtliche zuweisungen verzichtend wären folgende anreden für mich sinnvoll.
 
anrede einzeln: sehr geehrter (name)
anrede familie: sehr geehrte family (name)
anrede unbekannt einzeln: sehr geehrter (angestellter, mitarbeiter, kollege, besucher usw.)
anrede unbekannt mehrzahl: sehr geehrte (angestellte usw.)
 
anrede persönlich: du
anrede förmlich: sie
anrede dritte person: er (der mensch)
 
(der sprache selbst männliche und weibliche zuschreibungen auszutreiben, würde für mich übers ziel hinausschießen, bzw. wäre der zweite vor dem ersten schritt. wenn überhaupt.)
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