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Normale Version: "Er, er, er" Es regt mich auf!
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Ein Haufen Leute aus meinem Umfeld bekommen es immernoch nicht hin, mich korrekt zu gendern.
Ich hab keine Lust mehr, ständig zu korrigieren. Wie kann man nur so ignorant sein? Frustrated
Konnte letzte Nacht nicht schlafen und bin jetzt noch wach, weil es gestern wieder die Härte war. Das verdirbt mir die Freude an meinem Nebenjob, den ich leider brauche, sonst würde ich denen mal.......
Da fragte eine Kundin meinen Chef, wer ich denn wäre. Er antwortete: "Das ist der Christian." Als wär ich unsichtbar und taub... Facepalm Fremdouting, falsch gegendert und den alten Namen gesagt. Das komplette Paket. Angry

So. Jetzt tröstet mich mal bitte Eyelashes
Ob Dir das Folgende ein Trost ist weiß ich leider nicht, aber Du bist nicht allein...

Ein Beispiel: Meine Familie (Meine Mutter, das Vatertier, meine Großmutter und ich) waren letztens bei einem guten Italiener zum väterlichen Geburtstag essen. Zunächst wurde nur geschwiegen, dann kam doch ein Gespräch auf - meine Großmutter erinnerte sich an manche Begebenheiten aus ihrer Vergangenheit und kam dann so auf meine Gegenwart (Freunde, Uni usw.) - und sie er-te mich in jedem einzelnen Satz mindestens ein Mal! D.h. Sie schaute mich an, redete so laut, dass man es durchs halbe Restaurant hörte, und erwartete/forderte und bekam auch Antwort von mir (leider viel zu "brav", obwohl ich durchaus eine Szene hätte machen können).
Auch der Vater stimmte für einen Satz mit ein paar "er"s ein.
Resultat: der Ober schaute komisch, der Nachbartisch blickte mich analytisch an (wobei sie uns bis dahin zwar beim Reinkommen angeschaut aber wohl als 0815-Familie gesehen hatten) und ich schämte mich in Grund und Boden.

Dazu muss ich noch erwähnen, dass meine Großmutter bei uns im Haus lebt und ich sie jeden Tag sehe. Fast am Schmlimmsten ist hier wohl, dass ich mich ihr als erstem Menschen anvertraut habe und sie mich sogar manchmal unterstützt. - Sie meint, sie hätte einfach das Recht dazu mich weiter männlich anzusprechen. ...Was soll man/frau da noch sagen....
Arg, das kenn ich. Ich werde zwar meistens Julia genannt, aber trotzdem kommen die "er´s" dazu. Und ich traute mich immer noch nicht, es zu korrigieren. Ich wünschte, ich könnte es denen sagen.

Lg Julia
Sowas muss man cool nehmen!Bei Familie,Freunden und Verwandten kann es es ein bisschen dauern und der Rest muss einem Egal sein.Ich habe sowieso noch nie verstanden was am Missgendern so extrem schlimm sein soll.
Chiara, hat es dich auch tierrisch genervt oder war dir das völlig egal?
Komischerweise nie.Bei Freunden Verwandten Familie sowieso nie und bei anderen war es mir einfach nur egal.Ich flippte eher aus wenn ich dank meiner Disphorie mal wieder glaubte das sich nichts tat,aber was das Mißgendern betraf hat es mich nie gerührt!Denn ich wußte immer wer ich bin und wohin ich wollte und ob mich andere dabei Unterstützen oder nicht war mir immer egal,genauso war es mir vollkommen egal wie mich andere sehen!
@EinfachSusi: Klar ist das ein Trost. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Kann deine Situation auch sehr gut nachfühlen.

@Chiara: Beneidenswert, dass du das kannst. Wenn ich falsch gegendert werde, besonders wenn es gehäuft von verschiedenen Seiten kommt, verletzt es mich zutiefst. Als würde mir meine Weiblichkeit abgesprochen werden.
Das Argument mit der Gewohnheit lasse ich nicht gelten, weil ich Leute kenne, die haben es sofort geschafft, den Schalter umzulegen. Kann also nicht schwer sein, wenn man nicht völlig empathielos ist.

Komisch auch, wenn manche immer Lydia sagen und trotzdem "er" benutzen. Der Lydia, oder was?

Foxy Lady

Willkommen in der Wirklichkeit, Katzenmutti! Smile
Muss mich grad echt zusammenreißen, nicht den Troll zu füttern. *hust*

Also nochmal zum Thema. War gestern doch mal positiv überrascht. Da hat es ein alter Freund nach über einem Jahr endlich mal geschafft, mich permanent korrekt zu gendern. Mein Partner und ich hatten uns schon lustig drüber gemacht und gedacht, er lernt es nie. So kann man sich irren.
Was ganz liebes hat besagter alter Freund auch noch rausgehauen. Muss ich jetzt aber nicht wiederholen. Daydream

Ирина

Hach, das leidige Thema Sad ... ja, ich kenn's natürlich auch zur Genüge Getlost 

Wie oft muss ich mir auch noch immer das dämliche "T....s" oder das "er" anhören, wobei es ausgerechnet die Leute sind, die es ständig rausplappern, die fast am längsten von allen wissen, dass es "Irina" und "sie" heißt, sprich meine Großeltern (obwohl sie sich dann eh immer gleich korrigieren, das muss ich fairerweise dazusagen). Ich mein, klar ist es für sie nicht leicht und ich bin eh sehr nachsichtig, aber trotzdem ist es für mich immer wieder ein kleiner Stich ins Herz und das tut einfach weh! Cwy

Lustig war aber auch unlängst so eine halb-richtige Aussage am Frühstückstisch: "Die Irina trinkt jetzt noch schnell einen Kaffee und nachher fährt er gleich in die Stadt." Ja genau, eh klar! Pinch 

Ich für meinen Teil empfinde Misgendern aber sowieso viel verletzender als Beschimpfen (gut, letzteres bin ich auch schon seit meiner Kindheit gewohnt), selbst wenn ich ganz genau weiß, dass es nicht mit Absicht geschieht ... Sick
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