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Sunburst

TSQ The Surgery Issue

https://read.dukeupress.edu/tsq/issue

Bislang habe ich nur die Einleitung als PDF. Auf sci-hub.tw ist sonst wohl noch nichts angekommen.

Plemons, Eric & Chris Straayer (2018): Introduction: Reframing the Surgical. Transgender Studies Quarterly 5 (2), May 2018: 164–173. DOI 10.1215/23289252-4348605.

Einige Themen sind zugestandenerweise für mich selbst sehr bedrückend. Etwa die Frage nach den Umständen und der Qualität von 1970er-Jahre OPs (pp. 169f). Was ich erlebt habe, ein "grassroots network of gathering and sharing medical information" zu nennen, wäre allerdings arg schmeichlerisch. Sowas wie hier dieses Forum, nur in Echt, gab es nicht. Mag aber sein, ich war auch dafür zu sehr Außenseiterin. Was die Qualität angeht, hatte ich schonmal diskret angedeutet, daß für mich im Prinzip die Ästhetik ein größeres Problem ist als die Funktionalität. Leider gibt es da aber gewisse Überschneidungen. Ohne innere Schamlippen und v.a. Klitoris ist an bestimmte sexuelle Praktiken (zu zweit, aber auch alleine) erst gar nicht zu denken. Zudem muß ich leider zugeben, daß ich so verzweifelt war, daß ich selbst schlimmeres noch sehenden Auges riskiert hätte. Und so entspannt wie später war ich damals wirklich nicht.

Noch härter ist für mich das Thema, wie so viele Lebensentscheidungen in Hinsicht auf dieses übergeordnete Ziel abgestimmt werden mußten (und das ist offensichtlich heute immer noch nicht viel besser):

op.cit.: 166 schrieb:The desire to undergo a surgical operation is often a major organizing force in the lives of prospective surgical patients, influencing decisions about where to live, what work to pursue, what school to attend, and how to manage travel, insurance, investments, savings, personal safety, and intimate relationships.

Ich habe meine Lebensumstände oft genug nichts weniger als gehaßt, konnte daran aber nicht viel ändern, bzw. meine Versuche waren nicht sehr lange haltbar. Manchmal war es wie mich an der Quadratur des Kreises zu versuchen, wenn ich nichteinmal einen Kreis hatte Sad
Als Transfrau die alle Rechte hier genießen darf,bin ich jenen Transpersonen von früher dankbar,die allen Widrigkeiten trotzten und für ihr Recht und somit auch für uns kämpften.Ohne die,hatten wir heute ganz andere, viel schlimmere Zustände.

Patricia1975

Das unterschreib ich ohne Widerworte, Chiara!!

Sunburst

Ich habe da ein paar Probleme: Ganz so glücklich über die heutigen Verhältnisse bin ich nicht. Das ist immer noch für viele Leute sehr schwierig. Wenn nicht zu schwierig... Ich war da nur zwischenzeitlich mal etwas naiv, aber dann sah ich doch, wie die Realität für viele immer noch aussah.

Rechte waren zu meiner Zeit und noch lange danach was für die Profis, die am TSG gestrickt haben, sowie für die legendäre Maria Sabine Augstein. Es soll ja bis heute Leute geben, die am TSG wenig zu kritisieren haben.

Ich weiß nicht, warum damals nicht mehr passierte. Dabei liefen da einige Alte '68er herum, die doch gewußt haben müßten, wie man politisch arbeitet. Meine Befürchtung ist, die waren arg fertig und kamen erst gar nicht auf die Idee, daß sie in diesem Bereich überhaupt etwas erreichen könnten.

Ich hätte auch sonst mal naiverweise gehofft, man könnte sich vielleicht regelmäßig zusammensetzen und Überlegungen aller Art aushecken. Wurde irgendwie nichts draus. Eine sagte mir lachend, ich sei aber radikal, nahm das also offensichtlich nicht ernst. Kurz darauf zickte sie mich mal an, ich sei ja wohl total bescheuert.

Später hatte ich jahrelang zur "Szene" keinerlei Kontakt mehr. Was zwischenzeitlich an aufregenden Dingen in Nordamerika passiert war, bekam ich erst mit, als ich da war. Und das auch zunächst nur aus wissenschaftlichen Veröffentlichungen, die mir lediglich durch dummen Zufall in die Hände gerieten... Aber ich wäre bis heute viel zu unfähig, um in Bereichen wie Queer Studies arbeiten zu können.
(23.05.2018, 14:53)Sunburst schrieb: [ -> ] 
Ich weiß nicht, warum damals nicht mehr passierte. Dabei liefen da einige Alte '68er herum, die doch gewußt haben müßten, wie man politisch arbeitet.

die meißt überschätze generation. die wissen doch nur wie man geld zur bank trägt. grummel.
aber mit dir selber kannste gerne weniger streng sein.

Sunburst

Im Mai 1968 war ich erst 10 und glücklicherweise noch weit weg von Europa Blush Allerdings habe ich mir als Teenager noch viele viele Illusionen gemacht. Irgendwann war aber das böse Augenreiben doch unumgänglich. Ich dachte, die seien jetzt aber echt durchgeknallt.