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Normale Version: Wie lasse ich mich testen?
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Rina

Hey,

ich weiß nicht so wirklich wie ich am besten Annagen soll, erst einmal, danke, dass du mich lesen willst, und dir die Zeit nimmst.

Geoutet habe ich mich Weihnachten 2016, im Hinterkopf die Gedanken „das schlimmste hast du geschafft„, am A*sch! von Termin
zu Termin, von einen Psychotherapeuten zum nächsten, von einer Klinik in die andere… es ist schon über zwei Jahre her, und ich habe
noch immer nichts erreichen können.

Langsam weiß ich nicht mehr was zu tun ist, meine Psychotherapeutin hat leider keine Ahnung von dieser Thematik, ich habe aber von Tests
erfahren, die man in einer solchen Therapie macht und möchte darüber mal mit meiner *seufzt* Psychotherapeutin reden. Habe aber
absolut keine Ahnung wie diese heißen oder wie ich sie am besten darauf ansprechen soll.

Wahrscheinlich ist es nicht so einfach wie ich mir das vorstelle… aber ich würde mich gerne mal testen lassen! nach zwei Jahren weiß ich
nicht mehr, ob ich weiter machen soll, da wäre etwas Klarheit willkommen...

Kurzinfo – in den Kliniken war ich nicht sonderlich lange und dort wurde ich in anderen Bereichen behandelt.
Langsam, langsam. Du hast in deiner Verzweiflung ganz vergessen uns mitzuteilen, warum du von Therapeut zu Therapeut gerannt bist und worauf du dich eigentlich testen lassen möchtest. Das kann schon passieren, wenn man in Gedanken ist.  Eyelashes

Werd erstmal wieder ruhig und fang einfach ganz von Anfang an. Dann können wir bestimmt irgendwie helfen.  Blush

Patricia1975

Was willst du denn testen lassen? Wer oder was du bist?

Liebe Rina - kein Therapeut, keine klin. Psychologin, kein Psychiater wird dir die Klarheit geben können, ob du transident bist oder nicht.

Das ist deine Aufgabe.

Ich hatte vor 9 Tagen die OP. Und noch vor dem OP-Saal dachte ich drüber nach und wusste - es ist meine Entscheidung, eine Klarheit gab es nie. aber ich habe mich entschieden. Und jetzt hocke ich am Sitzring um meine Neo-Vagina zu entlasten die grad noch meine Einlagen vollblutet. Und alles ist gut!

Aber ich kenne deine Situation. Ich habe lange Zait so verbracht und gehofft irgendein Impuls oder irgendwas kommt von außen und erledigt das. Wird es nicht!

Nur du allein kannst den Weg gehen. Es ist nämlich dein Weg und nur deiner! Es hat aber auch niemand das Recht dich auf diesem Weg zu kritisieren.

Du musst nur soweit kommen, dass dein Mut größer als deine Angst wird und du losgehst ;-)

Viel Glück dabei

Ирина

(02.10.2018, 22:47)Rina schrieb: [ -> ]Geoutet habe ich mich Weihnachten 2016, im Hinterkopf die Gedanken „das schlimmste hast du geschafft„, am A*sch! von Termin
zu Termin, von einen Psychotherapeuten zum nächsten, von einer Klinik in die andere… es ist schon über zwei Jahre her, und ich habe
noch immer nichts erreichen können.
Ich kann zwar hier klarerweise nur aus meiner Situation erzählen, aber für mich persönlich war das Outing bisher das Schlimmste, bzw. das, was ich insgesamt am längsten vor mir hergeschoben hab. Therapiestunden, Arzttermine und so waren davor und danach zwar oft auch nicht lustig und auch bei mir ist nicht alles so glattgegangen wie ich mir das gewünscht hätte, bzw. gab es auch kleinere und größere Zwischenfälle, aber summa summarum war nichts davon so nervenzerfetzend wie vor meiner Familie die Karten auf den Tisch zu legen.

Dass es anders aussieht, wenn man feststellt, sich während der Therapie quasi im Kreis zu drehen, kann ich aber trotzdem nachvollziehen. Immer nur herumgeschickt zu werden, ohne mal irgendwann einen konkreten Befund oder eine Bestätigung in den Händen zu halten, ist schlicht zermürbend, vor allem über so einen langen Zeitraum hinweg und ich kenne schon einige Geschichten, in denen Betroffene jedes Mal ein Tauziehen um psychologische Befunde veranstalten mussten und irgendwann entnervt den Therapeuten gewechselt haben. Was ich damit sagen will: Es muss nicht zwingend an dir liegen, dass du noch immer mehr oder weniger am Anfang stehst, ich hab viel eher den Verdacht, dass die ganzen Psychologen, bei denen du bisher warst, dich deshalb herumgeschickt haben, weil sie selber mit dir nicht viel anzufangen wissen, allerdings hättest du auch konsequenter sein und etwa konkret nachfragen sollen, ob sie dir nun helfen können oder nicht, schließlich geht es ja um deine Zukunft, nicht um ihre.

(02.10.2018, 22:47)Rina schrieb: [ -> ]Langsam weiß ich nicht mehr was zu tun ist, meine Psychotherapeutin hat leider keine Ahnung von dieser Thematik, ich habe aber von Tests
erfahren, die man in einer solchen Therapie macht und möchte darüber mal mit meiner *seufzt* Psychotherapeutin reden. Habe aber
absolut keine Ahnung wie diese heißen oder wie ich sie am besten darauf ansprechen soll.
Abgesehen von der Hormonstatus-Untersuchung ist der einzig mir bekannte Test jener, den ich bei meiner (auf Transgender spezialisierten) klinischen Psychologin absolviert habe. Es war ein relativ langer mehrteiliger Multiple Choice Test, bei dem es hauptsächlich darum ging, wie man sich im eigenen Körper fühlt, wenn man sich in diverse Lebenssituationen versetzt, bzw. wie man dann handelt, sowie diverse Fragen zu Kindheit, Jugend, Familie, Schule/Arbeit, etc. allerdings war dieser bei mir ebenfalls mit einem ausführlichen Gespräch verbunden und in Summe nur ein kleiner Teil der ganzen Therapie.

Ich hab allerdings keine Ahnung, ob es sowas auch in Deutschland gibt, das müsste jemand von dort beantworten. Ich möchte allerdings gleich dazu sagen, dass du - selbst wenn du diesen Test machst - auch dadurch keine endgültige Klarheit über dich und deinen Weg erlangen kannst und dich deshalb nicht komplett auf das Ergebnis versteifen sollst. Es ist mehr eine Prognose auf Wahrscheinlichkeitsbasis als eine fixe Bestätigung, ob du jetzt diese ganze Therapie weiter machen sollst oder nicht.

Auf jeden Fall würde ich an deiner Stelle aber zu einem Therapeuten wechseln, der mit dieser ganzen Angelegenheit wesentlich mehr anzufangen weiß wie deine bisherigen. Dann wirst du auch definitiv endlich mal weiterkommen.

Auch von mir alles Gute dir! Heart
(03.10.2018, 18:55)Ирина schrieb: [ -> ]Ich kann zwar hier klarerweise nur aus meiner Situation erzählen...

Das ist doch der springende Punkt.
Niemand hier kennt die Situation von Rina. Wir wissen noch nicht einmal als was sich Rina überhaupt geoutet hat. Reine Spekulation und eigene Erfahrungen nutzen hier gar nichts.

Rina

Hey!



Habe länger nichts geschrieben, viel passiert bei mir die letzten Tage.
Ich hielt es mit meinen Gedanken nicht mehr aus und bin eine Zeit lang
bewusst riskant Auto gefahren.

Als ich dies meiner Therapeutin erzählte schlug sie mir vor, mich Stationär
betreuen zu lassen. Ich bin also "Freiwillig" in einen BKH.... noch am selben Tag.

Dort wurde dann einiges festgestellt was ich so gar nicht glauben möchte und kann,
da ich ja auch nur 5 Tage dort war.
F33.2 Rezidivierende depressive Störung.
F40.00 Agoraphobie ohne Panikstörung.
F10.1 Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol: schädlicher Gebrauch.
F12.1 Psychische und Verhaltensstörungen durch Cannabinoide: schädlicher Gebrauch.
F15.1 Psychische und Verhaltensstörungen durch Stimulanzien: schädlicher Gebrauch.
F64.0 Störung der Geschlechtsidentität: Transsexualismus.

Ich habe diese Therapie dort zügig abgebrochen (war ja glücklicherweise "Freiwillig" da),
mir ging es dort sehr viel schlechter als Zuhause, mal davon abgesehen wollten die mir
relativ viele Medikamente geben.

Aber zumindest ist mir klar geworden das, wenn ich sowieso schon leide, ich es auch als Frau machen kann.
Ich habe jeden Bescheid gesagt, der mir wichtig ist. Und generell werde ich öfter als Frau leben, selbst
wenn es schwer ist für mich, mir ist mittlerweile klar, als "Mann" habe ich es mindestens genauso schwer!.

Ich werde am Freitag eine Selbsthilfe Gruppe besuchen, gemeinsam mit meiner Schwester, und ich suche mir
einen Therapeuten, der mir wirklich helfen kann. Ich gehe nach über zwei schmerzhaften Jahren, also endlich
einen großen Schritt nach vorne.

Nicht ganz sicher, wieso ich das schreibe, wollte euch wohl einfach mal Informieren. Big Grin
Liebe Rina,
die Chance, dass es Dir "als Frau" besser als jetzt geht und Du nicht (mehr, so viel) "als Mann" leiden musst, ist doch gar nicht so klein.

Wichtig ist, dass Du eine/n Therapeut/in/en findest, die/der sich tatsächlich mit TS auskennt bzw schon Erfahrung hat (und Dich nicht jahrelang zappeln lässt); Auch kann es Dir gut tun, Dich mit Leuten zu treffen, denen es ähnlich/gleich wie Dir geht - schön, dass Deine Schwester da zu Dir steht!

Alles Gute und Liebe! Favorite

Patricia1975

Liebe Rina!

Das psst ja doch. F64.0 ist mal wichtig für die "Behandlung".

Die Missbrauchs-Gschichtln. Das steht schnell drin, wenn man aufrichtig ist. War ich auch und hatte es gleich im ersten Gutachten vom Psychiater stehen für die HRT - war aber kein Problem. Nachdem ich aber nachweislich seit Frühling wieder komplett abstinent lebe, stand davon dann im 2ten Gutachten für die OP nichts mehr drin.

Und du hast Recht. Leiden kannst du so oder so. Als Frau wirst du vielleicht anders leiden. Es sind oft Kleinigkeiten, wenn man sie hört, aber je nach Persönlichkeit kann das Welten bewegen.

Wünsche Dir alles, alles Gute!!
depressive "störungen", agoraphobie sowie mißbrauchstendenzen (sucht/drogen) sind kein grund, um ts/f64 in frage zu stellen bzw. darauf abzuschieben. das würde bedeuten, das cis-menschen, die ebenfalls unter ebenjenen dingen leiden, ihr geschlecht abgesprochen werden würde.
 
das einzige, was f.64 in frage stellen könnte wäre eine unzurechnungsfähigkeit, aber von der bist du hoffentlich weit entfernt.  Tongue

viel glück mit der shg und dem finden einer therapeutischen hilfe, die diese bezeichnung auch verdient.
(18.10.2018, 20:01)Falling Snow schrieb: [ -> ]depressive "störungen", agoraphobie sowie mißbrauchstendenzen (sucht/drogen) sind kein grund, um ts/f64 in frage zu stellen bzw. darauf
abzuschieben...

Wo hatte Rina das denn geschrieben??? Wer hat etwas infrage gestellt? Ich kann da nichts in dieser Richtung herauslesen.
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