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Normale Version: Trans*Menschen und die Religion
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[Moderationseingriff/Hinweis: Ausgangspunkt dieser Diskussion war diese Veranstaltungsankündigung des Vereins TransX; die folgende Diskussion wurde von mir als eigenes Thema ins Forum gestellt. Mike-Tanja, 14. April 2012]

Die Typen sehen ja ziemlich finster aus. Ich bilde mir zwar ein, kritisch zu sein, aber ich glaube, ich hab da ein entspanteres Verhältnis zur Kirche, und zwar erstens weil ich in katholischen Gruppen zB bei der Betreuung von Flüchtlingen wahnsinnig nette Menschen kennen gelernt habe und zweitens weil ich Religionen grundsätzlich mal mit Toleranz gegenüber trete. Das gilt für den Islam, das Judentum, die evangelische Kirche, viele andere Religionen, aber eben auch für die katholische Kirche.
Also die Kirche ist für mich eine Einrichtung welche vor über 2.000 Jahren enstanden ist und heute immer noch ihren Platz hat. Aber für mich selbst ist Religion frei wählbar und dies ohne den Zwang hier finanziell etwas besteuern zu müssen. Dagegen verwehre ich mich.
Ich seh das anders, Sekte ist Sekte, es geht da nur um Macht und Geld. Die Menschen werden erst wirklich frei sein sie aufhören an irgendwelche Märchen und Geschichten zu glauben. Das ist so wie die Geschichte vom schwarzen Mann, damit macht man auch Kindern angst das sie brav sind und tun was man ihnen sagt. Nichts anderes machen die Sekten auch, sei ja brav sonst kommst du in die Hölle...bla bla bla.
Mich wundert nur das das selbe Prinzip auch bei erwachsenen funktioniert.
Ich denke wir sollten primär einmal zwischen Glauben und Kirche unterscheiden.

Die Frage des Glaubens und der Religion ist eindeutig Privatsache und etwas, dass sich jeder Mensch mit sich selbst ausmachen muss. Der Glaube eines Menschen ist daher unbedingt zu achten und darf nicht schlecht gemacht werden.

Anders verhält es sich mit der Institution Kirche, wobei ich hier jede Religionsgemeinschaft, also nicht nur die christlichen Kirchen, meine.

Religionsgemeinschaften und Kirchen sind Vereine und Zusammenschlüsse von Menschen, die die gleichen, oder zumindest ähnliche Grundwerte vertreten. Das ist auch solange in Ordnung, solange es sich diese Institutionen nicht anmaßen ihre eigenen Wahrheiten allen Menschen, also auch jenen, die diesen Vereinen nicht angehören, aufzwingen zu wollen.

Wir kennen dieses Verhalten leider seit Jahrhunderten von der römisch katholischen Kirche, die auch heute noch der Ansicht ist das Recht zu haben in gesellschaftspolitisch relevanten Fragen den Ton anzugeben, und gleiches erkennen wir auch beim Islam, wenn wir nur einmal einen Blick in Richtung der islamische Staaten werfen.

Hier in Europa wurde der Einfluß der Kirche im Zuge der Aufklärung zwar massiv zurückgedrängt, und auch das kaiserliche Gottesgnadentum ist heute Geschichte, aber trotzdem existieren nach wir vor Privilegien der Kirchen und Religionsgemeinschaften, die absolut nicht mehr ins 21. Jahrhundert passen, und daher raschest beseitigt gehören. Und damit meine ich nicht nur das, vom austrofaschistischen Ständestaat in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts geschlossene Konkordat mit dem Vatikan.

In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf die derzeit laufende Sammlung von Unterstützungserklärungen zur Einleitung eines "Volksbegehrens gegen Kirchenprivilegien" verweisen, dem noch knapp 600 Unterschriften fehlen um die öffentliche Auflage in einer Eintragungswoche sicherzustellen.

Die Frist für die Abgabe von Unterstützungserklärungen läuft noch bis Februar 2013.

Nähere Infos unter: http://www.kirchen-privilegien.at/ bzw. unter info@kirchen-privilegien.at. Unter dieser E-Mailadrese können auch Unterstützungsformulare angefordert werden, falls diese am zuständigen Gemeindeamt nicht aufliegen.
Ich beziehe mich jetzt auf den Thread Titel:

Ich musste bis zu 14. Lebensjahr am Religionsuntericht teilnehmen und jeden Sonntag in die Kirche zum Gottesdienst. Meine Mutter ist sehr gläubig und war auch jahrzehntelang bei der Caritas tätig. Erst vor ein par Jahen hat sie mich verstanden und haben jetzt ein besseress Verhältnis als in meiner Kindheit. Genau so - wie ich es mir früher gewünscht hätte. Aber das war in den 60er Jahren. Man kann gar nicht oft genug darauf hinweisen, wie es damals war. Ich MUSSTE jeden Sonntag in die Kirche. Habe das mit meiner Mutter vor 4 Jahren ausgesprochen - sie ist ja auch im fortgeschrittenem Alter eine sehr kluge Frau und bedauert das heute.

Aber wenn man sich die Predigt des Papstes zu Ostern und die Diskussion um den schwulen Pfarrer ansieht, offenbart das die tiefe Zerissenheit der katholischen Kirche.

Nur eines verbindet und eint alle dort: "Bewahret das Vermögen, Macht und politischen Einfluß".
Leben trotz Kirche?

Wie sehr schränken uns die Folgen von Gottes-Kaisertum und Austrofaschismus ein?

Ein Diskussionsabend mit Vertretern der ökumenischen Arbeitsgruppe Homosexuelle und Glaube (HUG) die seit Jahren Menschen im Spannungsfeld zwischen eigener Identität, christlichem Glauben und klerikaler Homophobie unterstützt.

TransX am Mittwoch, den 18. April, 20:00, Rosa Lila Villa
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Ich lebe sehr gut ohne der katholischen Kirche und das ist gut so für mich. Es mag sein, dass es gläubige katholische Trans-Menschen gibt. Dann ist diese Veranstaltung auch auch sinnvoll.

Persönlich denke ich jedoch dabei an eine Profilierungsaktion!
Ich werd nie verstehen wieso Menschen an Gott, Allah oder was auch immer glauben. Es gibt keinen einzigen rationalen Grund dafür. OK die Sache mit Allah versteh ich irgendwie, die 72 Jungfrauen sind doch ein Anreiz.... Big Grin
Wobei ich Jungfrauen stressig auch find, denen muss man alles erst beibringen^^
Welchen Sinn hat das wirklich an irgendwelche Märchenfiguren zu glauben?
Ich denke man sollte den Thread teilen, da hier die Termine stehen sollten und anderwertig darüber weiterdiskussiert werden sollte.
(13.04.2012, 20:16)Mia schrieb: [ -> ]Welchen Sinn hat das wirklich an irgendwelche Märchenfiguren zu glauben?

Die Angst vor dem Tod, die Verweigerung des lebenden Bewusstseins vor dem nihilistischen Nichts, und auch ethische Grundsätze und Werte.
Es ist nicht alles durchgehend schlecht.
Interessanterweise haben Menschen Angst vor dem Tod, statt vor dem Angst zu haben was WIRKLICH ein Problem ist, in gewisse Leben hineingeboren worden zu sein, und nicht bloss eine difusse Angst vorm Unbekannten.
Man könnte noch tausende Jahre lang über den Glauben philosophieren, und es käme immer pro und contra.
Darum - am besten direkt zur Veranstaltung gehen und sich selber ein Bild machen. Smile
Ich sag gar nichts mehr zu dem Thema.
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