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Danke für die Aufnahme.

Ich habe mir früher nie Gedanken darüber gemacht, ob ich ein Mann oder eine Frau bin. Ich bin ich, so wie ich bin.

Gegen Sprüche wie "ein Bub weint nicht", "ein richtiger Mann trinkt Bier", "du bist doch ein Kerl", etc. habe ich Abneigungen gehabt, aber das war es auch schon. In der Schule haben mir welche erzählt, dass ich wie ein Mädchen gehen würde, aber ich habe das nicht verstanden und gedacht, dass ich doch ganz normal gehen würde. Der Schulsport war allerdings frustrierend, denn ich war immer einer der Letzten, den man für eine Mannschaft haben wollte.

"Du hast so schöne Beine wie eine Frau" hat einmal ein Freudenmädchen zu mir gesagt und ich habe mich darüber gefreut. Es hat auch Männer gegeben, die mich als Kind und Jugendlicher angefasst und geküsst haben. Seltsam habe ich das schon gefunden, aber eine Belästigung war das nie für mich.

Älter geworden, war ich in der Disco vor meinem Bier gehockt, denn keine Mädchen wollte mit mir reden noch tanzen. Da habe ich mir schon was gedacht, denn mein Spezl, mit dem ich oft unterwegs war, war nicht gerade eine Geistesleuchte, aber er hat die heißesten "Weiber" abgeschleppt.

Mit fast siebzig Jahren, einem Bierbauch, immer noch schönen Beinen und einem stolzen Busen bin ich immer noch so wie ich bin. Eher vergeistigt und wenig mehr geerdet, dem Hopfensaft noch zugeneigt, bin ich nicht unglücklich, schließlich habeich  ein wenig mehr über mich herausgefunden und hier bin ich...

Sunburst

Hallo und herzlich willkommen Smile

Liest sich doch alles ganz gut bei Dir Smile

Nur zu Deinem Kumpel kann ich mir nicht verkneifen: "Die dümmsten Bauern haben die dicksten Kartoffeln" Big Grin
Im Teenager-Alter wurde ich immer für schwul gehalten. Das war die logische Bezeichnung für einen weiblichen kleinn Mann, der rot wird, wenn er von einem großen Typen angesprochen wird...

Eine andere Zuordnung gab es früher nicht. Und es war besser, es für sich zu behalten... Vor 15 Jahren wurde ich in einer Sexualberatungsstelle
als schwul eingestuft. Wäre interessant, ob das heute auch noch so ist.
Ist ein weiblicher 'Mann" ohne Hormontheraphie schwul
(19.07.2019, 06:01)lari schrieb: [ -> ]... Ist ein weiblicher 'Mann" ohne Hormontheraphie schwul
Nein, nicht unbedingt - doch solange dieser weibliche "Mann" nicht sagt, dass "er" eine Frau ist, könnten das viele Leute wohl (irrtümlich) annehmen.

Ein homosexueller Mann, egal wie weiblich dieser auch sein mag, wird niemals (im Ernst) behaupten, eine Frau zu sein.
Für schwul gehalten zu werden, hätte mich auch hart getroffen. Bemerkungen in die Richtung hat es schon gegeben, aber nie direkt.

Nach dem BSRI- und dem Cogiati-Test bin ich etwa im Verhältnis 50:50 androgyn. Das innere Gefühl war wohl bereits seit meinen jungen Jahren vorhanden, bewusst ist es mir allerdings erst vor nicht allzu langer Zeit geworden. Späteren Ahnungen habe ich es wahrscheinlich durch meine Erziehung und mein Umfeld verwehrt, bis zur Oberfläche der Erkenntnis durchzudringen.

Wenn es mir bewusst gewesen wäre, hätte ich anderen und vor allem mir selbst etliches ersparen können, denn mein Erfolg in der von mir erwarteten traditionellen Männerrolle war eher bescheiden. Ich sehe dennoch keinen Grund mit dem Verlauf meines bisherigen Lebens zu hadern.

Sunburst

Der Weisheit letzter Schluß sind diese Tests nun auch nicht. Den BSRI habe ich gerade zum 1. Mal gemacht, da bin ich "undifferentiated" mit "masculinity 70" und "femininity 84". Naja, die Idee, daß ich mehr "weder-noch" als "beides" sein könnte, ist nicht ganz neu für mich Wink Aber einige der Fragen bezogen sich auf Aktionen, die ich echt saublöd fände Tongue

Ist jetzt natürlich auch höchst interessant, wie das mit der Orientierung aussieht, wenn man denn "undifferenziert" ist Rolleyes
(19.07.2019, 10:17)Sunburst schrieb: [ -> ]Der Weisheit letzter Schluß sind diese Tests nun auch nicht.

Sicher nicht. Als Bestätigung von dem, was man bereits weiß oder nur ahnt, können sie hilfreich sein. Den Cogiati-Test halte ich für besser, weil er ausführlicher ist.
Ich befürchte das solche Tests mehr verunsichern als das sie weiterhelfen. Ich habe so einen Test nie gemacht. Kein Psychologe , Psychotherapeut oder irgendein Mediziner kann einem sagen ob man Trans ist. Es können nur Sachen ausgeschlossen werden die evtl ein ähnliches Gefühl auslösen bzw Indikation haben, oder auch Begleiterkrankungen. Aber die Entscheidung oder das Gefühl das man so ist kann man nur alleine machen/haben. Vielleicht hilft es bei Findung oder eben nicht, aber jeder Mensch ist einfach zu Unterschiedlich und Gesellschaftlich geprägt als das es seriös wäre einem Testergebnisse zu trauen.
Achja, herzlich willkommen natürlich:-)

Patricia1975

Herzlich willkommen
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