TransGender.at Forum

Normale Version: Hallo - mein Freund ist trans*
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Hallo an alle,

ich stell mich mal kurz vor: bin 32 und eine Cis-Frau (sagt man glaub ich) und hetero, fühl mich außerdem monogam.
Bin seit einigen Jahren in meiner bisher längsten und besten Beziehung mit meinem Freund.

Vor kurzem hat er mir eröffnet, dass er trans ist, oder wie sich inzwischen heraus kristallisiert, vielleicht non-binary.

Seitdem ist mein Leben auf den Kopf gestellt, ich habe sehr gut und auch sehr schlechte Tage.

Natürlich reden wir viel und holen uns auch Infos und Hilfe, aber ich hoffe, dass ich mich hier mit Anderen austauschen kann, denen es ähnlich geht wie mir.

Also ein freundliches Hallo an alle

Liebe Grüße

Glori

Sunburst

Hallo und Willkommen Smile

Wenn Du konkretere Fragen hast, kannst Du die gerne stellen.

Aber falls mir denn eine – nur scheinbar naive – Gegenfrage gestattet wäre: Was ist für Dich so schwierig daran, eine trans*/nonbinary Partnerin zu haben? Shy

Alles Gute Euch beiden!

Patricia1975

Keine Scham!

Frag was du willst. Ich empfehle dir auch die "Deutsche Transgender Gruppe" und die dgti auf Facebook. Da melden sich auch immer wieder Angehörige.

LG
Patricia aus Linz
Hallo Glori,
Herzlich willkommen! Ich kenne die Situation sehr gut. Oder besser gesagt meine Frau. Wenn du fragen hast stelle sie ruhig.
Liebe Grüße Sonja
Hallo,

@Sunburst Wir sind schon über 7 Jahre zusammen und ich steh halt auf ihn so wie ich ihn kenne. Und jetzt verändert sich in sehr kurzer Zeit sehr viel und ich hab halt verschiedene Ängste und Reaktionen an mir festgestellt. An sich ist es gut, dass es jetzt endlich heraus ist.

Sunburst

Dem würde ich zustimmen. Von Selbstunterdrückung hat weder man selbst, noch di_er Partner_in was. Wenn sonst in der Beziehung keine allzugroßen Probleme bestehen, dann sollte das zu schaffen sein. Wenn nicht sogar zu Verbesserungen führen.

Wahrscheinlich denken jetzt viele, wie kann ich nur so naiv-optimistisch sein, zumal bei der Lebenserfahrung Shy Naja, ich kann es mir auch etwas zu einfach machen, indem ich als bequeme Erklärung für meine zahlreichen Frusterlebnisse immer wieder Transphobie annehme. Das gibt es zwar auch... Blush
Hallo,

@Sunburst ja, das hoffe ich auch, weil ich ihn ja liebe und wegen sowas hört sich das ja nicht auf.
Was meinst du mit Transphobie? Das ist doch wohl keine echte, klinisch anerkannte Phobie sondern eher eine schiefe Haltung mit Selbstwertproblemen, oder?

@Patricia1975 und SonjaSis danke für eure netten Antworten.

Ich habe viele Fragen - und hole mir auch die meisten Infos direkt von einer Fachperson und lasse mich beraten.
Aber mich interessiert eure Erfahrung - von allen eigentlich, egal welchem gender sie sich zuordnen.

Und da sind wir schon bei meiner 1. Frage an die Community:
Wenn ein biologischer Mann seine innere Frau ausleben will, aber dennoch funktionsfähig bleiben will,
hat das einen Namen außer non-binary? Er verortet sich zwischen den Geschlechtern, will aber ein weibliches Erscheinungsbild haben.
Ist das dasselbe wie trans oder gibt es einen besseren Ausdruck als non-binary?

Patricia1975

Puh - interessante Frage. Transvestit?

Um ehrlich zu sein, ich habe mich nie mit diesen Begriffsdefinitionen auseinandergesetzt. Weil ich für mich ziemlich klar wusste, was ich bin - eine Frau.

Ich habe immer auf Cis, bibabpo verzichtet. Liegt wohl auch an politisch korrekter Quälerei in 20 Jahren Sozialarbeit.

Und wenn dir dann mal ein gelähmter Rollifahrer wütend sagt, dass er das ganze Gerede kacke findet und er sich selber als "Behinderter" bezeichnet, weil er eben behindert ist, dann fängst an zu überlegen...

Und wenn bei mir manche rumeiern "Ja, ok Frau. Anber echt? Oder Bio oder Cis?" Dann bekomm ich auch Krampfadern im Gehirn.

Frag deine Liebe doch einfach, was er/sie im Selbstverständns ist - und das ist es dann.
@Patricia1975 das ist es ja, so genau weiß er das selber nicht - aber ich merke, dass er nach einer Zuordnung sucht. Deswegen meine Frage in die Runde.
Er hat sein halbes Leben jetzt als Mann gelebt, sich aber mehr als Frau (mit extra, sag ich mal) gefühlt. Er wäre gern eine Art "Mischwesen" - ich hoffe da fühlt sich jetzt niemand angegriffen Smile Aber seit er erfahren hat, dass er nicht alles so haben kann, wie er will, ist er ein bisschen verloren.

Er dachte eben so viele Jahre, er könnte mit einer HET gleichzeitig seinen Bart auf wundersame Weise verlieren, weiblicher werden, natürliche Brüste bekommen UND gleichzeitig funktional bleiben. Die Aufklärung, dass das so nicht funktioniert, hat ihn ziemlich fertig gemacht.

Und jetzt suchen wir nach Methoden, wie er wenigstens in die Richtung kommt, in die er will. ZB Bart entfernen etc.
Hallo Glori, ich kann deine Sorgen verstehen. Meine Frau hat ein ähnliches Problem. Bin aber seit Beginn unserer Beziehung vor 23 Jahren offen zu ihr und hab ihr alles erzählt. Das ich Kleider trage, aber nicht täglich, das ich mich gerne als  Frau sehe und von anderen so wahr genommen werde. Hab drei Kinder und meine Frau will immer weniger davon wissen, aus welchem Grund auch immer. Ich möchte aber auch nicht zurück. Ich will die Familie nicht aufgeben, aber auch nicht die Frau in mir. Existiert seit meiner Kindheit. Wenn erst mal vorhanden, gibt es kein zurück, jedenfalls nicht bei mir. 
Möglicherweise könnt ihr gemeinsam einen Weg finden der für beide okay ist, auch mit Frau an deiner Seite, aber auf die du dich immer verlassen kannst.
Lg Christine
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