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Normale Version: Verwirrender Weg zur Hormonbehandlung
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Hi Leute!


Ich bin Elena (23), ich lebe im Moment noch als Mann, stehe aber am Beginn meiner Transition und habe einige Fragen zur notwendigen Bürokratie, die mir den ersten medizinischen Schritt der Hormonbehandlung ermöglicht.

Leider hat mir bei dieser Thematik bisher weder die Beratungsstelle Courage, noch das AKH Wien (Transgenderambulanz) die Info zukommen lassen können, die ich bräuchte.

Ich habe nun bereits von meiner Psychologin, und meiner Psychiaterin jeweils ein Befund mit der Diagnose Gender-Dysphorie. Laut Courage genügt das nach aktuellem Stand der Dinge für die HRT, mein Betreuer bat mich jedoch die Ärztin der Transgenderambulanz (die's ja wissen sollte) zu kontaktieren, was nach zwei Wochen langem Versuchen beinahe unmöglich erscheint.

Nun stellen sich mir die Fragen:

Wo stehe ich im Behandlungsprozess? Benötige ich nach aktuellem Stand noch einen Befund einer psychotherapeutischen Fachkraft, oder kann ich mich bereits an die Ambulanz wenden? (laut Courage-Berater: "Ja, denke schon")

Wird die urologische Untersuchung vor Ort durchgeführt, oder muss ich dafür den Urologen meines Vertrauens aufsuchen?

Ich fühle mich im Moment etwas aufgeschmissen, da die Courage über den Sommer geschlossen ist und ich sonst keine Kontakte habe.

Würde mich sehr freuen, wenn ihr mir erzählen könnt wie's bei euch ablief, oder vielleich kennt sogar wer die aktuellste Lage.

Vielen Dank für's lesen!

Eli
Als erstes solltest du Mal eine psychologische Begleittherapie beginnen. Diese wird dich auf deinen Weg begleiten und dir auch entsprechende Kontakte und Ärzte die deine Transition bestätigen empfehlen. Sie wird dir auch entsprechende Schreiben ausstellen damit du bei einen Hormonspezialisten deine Hormone verschrieben bekommst entweder erfolgt das im AKH, einen Arzt der sich mit Hormonen beschäftigt oder bei einen Frauenarzt. Somit ist der Weg bis zu den Hormonen ein langer und steiniger Weg aber wenn du das mal geschafft hast, ist schon viel erreicht. In weiterer Folge kommt dann die PÄ/VÄ und zum Schluß dann die angleichende OP sofern du diese auch anstrebst.
Moin Eli,
im Prinzip schließe ich mich obigen Ausführungen an, ich denke nur, dass du nach deiner Beschreibung eh schon in psychotherapeutischer Betreuung bist. Die TG-Ambulanzen in Wien und Innsbruck (wo ich meine HET im Vorjahr begonnen hatte), und auch in DE, zum Beispiel Hamburg Eppendorf, wo ich jetzt wohne, sind hoffnungslos überlaufen, daher keine zeitnahen Termine.
Die sind zwar praktisch, weil "alles unter einem Dach", aber auch eben mühsam. Daher machen das viele in Eigenregie und laufen von Dr.Pontius zu Dr.Pilatus.
Für die HET brauchst du mal eine psych. Stellungnahme, in der auch explizit drin steht, dass nichts einer HET entgegenstehen würde. Dann kannst du, wie Michaela schon sagte, ein*e Endokrinolog*in oder Frauenärzt*in die entspr. Hormone verschreiben. Ich brauchte dann auch noch je ein Gutachten von einem Internisten und Urologen, weil es könnte ja sonst was (keine Ahnung allerdings, was das sein könnte) von dieser Seite einer HET entgegenstehen.

Ich hatte mir hier in Hamburg von einer trans Beratungsstelle Adressen von Ärzt*innen, die auch eine gewisse Expertise mit trans Menschen mitbringen, geben lassen (auch für Hausärzt*in).

Nur so nebenbei: die PÄ/VÄ hatte ich schon ein halbes Jahr vor der HET (und das trotz Lockdown, weil ich hartnäckig war) in der Tasche, da reichte ein Gutachten der Psychotherapeutin, dass sich an meinem Empfinden, Frau zu sein, eh nie wieder was ändern wird.

Weiteres gerne auch per PM.

Ich wünsche die alles Gute auf deinem Weg!
Schritt 1: Psychotherapie beginnen da du schon eine Diagnose hast. Du solltest bei der Courage eine Therapeutenliste bekommen. Ich zum Bsp. hatte das Glück, das mein Courageberater, mein Therapeut wurde. 
Schritt 2: Schön langsam mit dem Therapeuten arbeiten und eine Vertrauensbasis aufbauen. Denn du brauchst für Hrt und Pä/VÄ auch eine Stellungnahme von deinem Therapeuten.
Alles andere ergibt sich danach schon. Und glaub mir eins. Jetzt kanns dir nicht schnell genug gehen, aber wenn du mal alles am Laufen hast, vergeht die Zeit zu schnell.
Danke Michaela, Eva und Chiara für die Hilfe!

Ich bin bereits in Therapie, jedoch ist es sehr schwierig, eine Fachkraft in meiner Umgebung zu finden, die bereits Erfahrung mit dem Thema hat.
Ich werde das Thema auch noch mit meiner Therapeutin genauer beleuchten und mal auf "Gutachtenjagd" gehen.

Eva, du meintest, die Hormone können mir auch von einer/einem Gynäkolog*in verschrieben werden? Die sind zum Glück etwas verbreiteter als Endokrinolog*innen und das würde mir auch zusätzlich viel Warte- und Anreisezeit ersparen.

Danke nochmal!

Eli
Liebe Sheepish, natürlich kann auch ein*e Frauenarzt/ärztin dir die Hormone verschreiben ich empfehle dir aber eine eine*n die auch Erfahrung damit hat, ich selbst habe meine Hormone von einer solchen Ärztin erhalten. Und bin froh das ich Sie darauf angesprochen hatte. Sie hatte ihre Ausbildung bei Dr. Kaufmann im AKH. Auch mich kannst du ruhig per PN anschreiben wenn du Hilfe/Fragen brauchst/hast. eine transerfahrene Therapeutin ist Niccole Kienzl in Mödling. Sie hat auch mich begleitet.
Zu meiner Zeit (vor ca. 5 Jahren) hat man als drittes auch eine klinisch-psychologische Stellungnahme gebraucht. Bitte nicht darauf vergessen! sonst fehlt dann was und es heißt beim Amt oder sonstwo dann "Geht leider nicht, Zettel fehlt". Alle Zettel müssen jünger als 1 Jahr sein.

Viiiel Glück!!!
Wenn es vorerst "schnell gehen soll", dann verschreibt vorübergehend (wenn man die eine oder andere Diagnose schriftlich ihm vorzeigt) auch z.B. Dr. Günter Egger in 1050 Wien Östrogen und das Androcur (welches ich aber nie genommen habe). Wenn du das Rezept für das Östrogen (in deinem Alter wahrscheinlich Tabletten oder Gel, vielleicht Pflaster) hast, dann auf die Dosierung von Dr. Egger achten, was er empfiehlt. Danach in der Transambulanz Akh anrufen. Dort wirst wahrscheinlich einen Termin im Jänner oder Feber bekommen.
Somit verlierst du nicht unnötig Zeit und die Hormone können schon mal "arbeiten".
Den Rest dann mit Doc Kaufmann abklären...
Nach meinen Informationen ist Dr. Egger, FA f. Urologie, seit einiger Zeit in Pension.

Wenn das Warten im AKH zu langwierig ist, was ich gut verstehen kann, ist hier eine Liste von Ärzte in Wien und Umgebung die eine HRT anbieten:

Die seriöseste Unterstützung bei Hormontherapien in Wien bietet das AKH:

AKH Wien
Universitätsklinik für Frauenheilkunde
Klin. Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin

Dr.in Ulrike Kaufmann
Mail: ulrike.kaufmann@meduniwien.ac.at

1090 Wien, Währinger Gürtel 18-20, Ebene 8C

Voranmeldung unter +43 (0)1 40400 28160.

sowie an der Klinischen Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel am AKH Wien, Leitstelle 6J
Dr.in Lana Kosi-Trebotic (Anmeldung per Mail: lana.kosi-trebotic@meduniwien.ac.at)

und Dr.in Carola Deischinger (Anmeldung per Mail: carola.deischinger@meduniwien.ac.at)

Weitere ÄrztInnen, die Hormontherapien betreuen:
Dr. Sanja Kaiser   1030 Wien, Obere Viaduktgasse 24; keine Neueinstellung, nur Weiterbehandlung
Dr. Florian Breitenecker, Team Praxis   1060 Wien, Otto Bauer-Gasse 15/10
Dr. Amal Soliman 1140 Wien, Dreyhausenstraße 4/12; keine Neueinstellung, nur Weiterbehandlung
Dr. Dominik Pernkopf 1170 Wien, Jörgerstraße 52/24-25; Nur FzM
Dr. Elisabeth Ayad 1230 Wien, Maurer Hauptplatz 4
Dr. Gabriele Nahlik 1230 Wien, Kellerberggasse 55-57; keine Neueinstellung, nur Weiterbehandlung
Dr. Elisabeth Girsch 2231 Strasshof, Maulbeerallee 5/8; keine Neueinstellung, nur Weiterbehandlung.
Dr. Günter Jungmeister 2822 Bad Erlach, Hauptstraße 4/7

Die Zusammenstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
(Quelle: https://www.transx.at/Pub/Hormone.php)
Hallo. Habe ich das richtig verstanden: Sobald man die Diagnose "Gender Dysphorie" schriftlich hat, kann man schon bei einem/einer Gynäkologen/-in die HET beginnen?
Ich bin seit ca. 3 Monaten in psychotherapeutischer Behandlung, habe aber noch keine schriftliche Diagnose erhalten.
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