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Normale Version: VOX - Männlich, weiblich, divers - Was ist das dritte Geschlecht?
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Männlich, weiblich, divers - Was ist das dritte Geschlecht? - VOX

Die Abkürzung "m/w/d" findet sich heute in jeder Stellenanzeige. Kein Wunder, denn schon seit 2018 ist es in Deutschland erlaubt, sich neben ‚männlich' oder ‚weiblich' als dritte Geschlechter-Option ‚divers' in amtliche Papiere eintragen zu lassen. Damit sind auch Firmen verpflichtet, ihre Anzeigen genderneutral zu formulieren. Doch: Was verbirgt sich eigentlich hinter der Bezeichnung ‚divers'? Was ist das dritte Geschlecht?


Sa I 15.01. I 20:15
Davon habe ich eine Vorschau bei einem Klienten gesehen. Ich bin gespannt wie das wird. Auch wenn ich mir von VOx irgendwie nicht viel erwarte.
wenn ich sehe, das es sich von 5 aufgeführten beispielen im begleittext bei 4 um transgeschl. m/w handelt, dann will für mich das ganze mit der überschrift: "was ist das dritte geschlecht" zumindest hauptthematisch nicht über inter dokumentieren, schon gar nicht über dinge wie z.b. (an m/w) zwangsangleichende maßnahmen bei kleinkindern, sondern lediglich das narrativ füttern, das trans m/w ja gar keine "richtigen" m/w wären und "eigentlich" in die schublade "drittes geschlecht" abgeschoben gehören. weder trans (m/w) noch inter tut man damit ein gefallen, dem einzigen, dem damit gedient ist, ist das gehegt-gepflegte selbstbildnis der ach so "normalen" cis-geschlechtlichkeit.
 
davon abgesehen... eine sendung mit dem inhalt auf einen samstag abend primetime zu zeigen ist dann wohl ein zeichen von einem gewissen grad des "ankommens" in der gesellschaft. ich hoff einfach mal, das der kram darauf verzichtet, sich in bullsh*t-bingo und voyeurismus zu ergehen und die akteure auch mal glücklich, zufrieden, schlicht menschlich in mehreren facetten zeigt.
Da gab es vor einigen Monaten schon eine Sendung mit dem fast gleichen Titel auf 3sat, die allerdings kürzer war. Evtl. werden hier einfach nur Sachen zusammengeschnitten und weiterverwertet. Mich hat die eher genervt, weil über weite Strecken alles vermischt wurde und mal wieder nicht verschiedene Dinge auch klar getrennt wurden. Außerdem kam in manchen Aussagen so ein wenig herüber, als wären es ja nur die bösen Geschlechterstereotypen, ohne die sowas wie eine Transition gar kein Thema wäre.

Ich habe (für mich!) zB überhaupt kein Problem mit der Binarität und möchte einfach nur in meinem weiblichen Geschlecht anerkannt und so behandelt werden. Das funktioniert bei mir glücklicherweise bisher ganz hervorragend. Ich würde mich jedenfalls strikt dagegen verwehren, in eine dritte Kategorie gesteckt zu werden. Geschlecht ist für mich nicht irrelevant. Natürlich erkenne ich an, dass andere Menschen das für sich ganz anders empfinden bzw. anders sind, und respektiere das (mit gewissen Grenzen). Aber ich möchte, dass diese Dinge zumindest in Dokus klar auseinandergehalten werden. Ganz schlimm wird es, wenn dann auch noch Drag daruntergemischt wird. So werden selbst Interessierte und positiv eingestellte Menschen nie verstehen, worum es geht.
also gut... zwar wollt ich schon nach den allerersten zwei? drei? sätzen gleich wieder ausschalten, als da bereits das wort "operation" fiel, hab dann aber doch noch weitergeguckt, fast bis zum schluss.
 
allgemein... es war sicher nicht perfekt, aber okay, hab schon schlimmeres gesehen, allein schon, das nicht ein einziges mal das wort "umwandlung" fiel, ist ja schon ein fortschritt... was ich vermisst hab, ist das thema hasskriminalität, was es rechtlich/medizinisch für ein spießrutenlauf ist, um überhaupt erstmal zu personenstandsänderung u. korrigierenden maßnahmen zu kommen, insbesondere, wo sich ziemlich oft an letzterem entlanggehangelt wird. und dazu vielleicht noch ein bißchen was zum tsg und zum abstammungsrecht ala: in geburtsurkunden von kindern wird der deadname geführt. aber rechtliche aspekte wurden leider komplett ausgeblendet.
 
im speziellen... gabs inter nur als m/w-ausgabe, die eben entsprechende körperliche anlagen haben. und trans inter (aka: nichtbinär) sind im gegensatz zu trans m/w schon mal gar nicht aufgetaucht. somit ist die doku nicht nur kaum, sondern schlicht mit nicht einem einzigen beitrag auf die selbst vorangestellte frage eingegangen, eben, was das dritte geschlecht ist, was es z.b. bedeutet, mit ebenjenem geschlechlichen Sein in einer gesellschaft zu (über)leben, in der von morgens bis abends auf sämtlichen ebenen u. kanälen einem vor allem eines mitgeteilt wird, nämlich, das man, zumindest im geschl. sinne, schlicht... nicht existiert. diese anerkennungsweigerung ist ein punkt, der von der doku konsequent weitergeführt wurde und das mit dieser überschrift, das muss man auch erstmal schaffen. inwieweit es schlicht auf unreflektiertheit beruht oder auf vorsätzlichkeit nach dem motto, es kann nicht sein, was nicht sein darf, sei dahingestellt. und was die vermischung von drittes geschlecht/divers und trans m/w betrifft, dazu hab ich ja schon kurz was getippst.
 
ansonsten eine im gegensatz zu anderen, früheren beiträgen eine fast angenehm distanzierte doku, weniger tendenziös und im bemühen, auch sprachliche abfälligkeiten zu unterlassen. mal schauen, wie das thema medial dann in 5? jahren behandelt wird.
 
so, reicht dann auch fürs näxte halbe jahr...