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Normale Version: GA OP Ergebnisse - Erfahrungsbericht!
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Guten Morgen Mädels auch ich würde gerne die GA OP machen, ich möchte nicht mit dem Ding zwischen meinen Beinen weiterleben. Hab das ganze auch mit meiner Endokrinologien und meiner Therapeutin besprochen.

Ich bin mir schon sicher das ich die OP sicher nicht in Thailand machen kann und wahrscheinlich auf Wien ausweichen muß. Wer von euch hat sich in Wien operieren lassen. Und wie sind die Ergebnisse hattet ihr viele Schmerzen.
Es ist mir schon klar das die OP sehr schmerzvol ist aber wenigstens muss ich dann nicht immer enge Mieder tragen. Um mein Anhängsel zu verstecken.

Und sowieso möchte ich schöne Dessous tragen können und einen engen Rock aber das geht jetzt noch nicht. Will aber definitiv in 3 Jahren die OP machen.

Würde mich über eure Erfahrungen freuen.

Alles Liebe Sandra TG
In deinem Thread wirst du, wie das auch bei den anderen Threads der gleichen Themagattung der Fall war, mit verschiedenen Meinungen konfrontiert werden. Auch mir erging es so und obwohl die Verifizierung kein Zuckerlecken ist aber es möglich ist alle Meinungen kritisch zu lesen & sich seine eigene Meinung zu bilden. Apropos Desous, ..als ich noch unter Einfluss von Testosteron stand war mir Reizwäsche sehr wichtig. Es gab keinen Tag an dem ich nicht mich in Desouses & Strapse bewunderte, was ja aufgrund der damals noch vorhanden gewesenen männlichen Sexualstruktur zur Erregung führen mußte. Deshalb auch ist die HRT eine sehr interessante Zeit, wo man endlich die Gewissheit erlangen kann, ob die GaOP ein Ziel ist oder besser verworfen werden sollte. Es gibt auch preOp Frauen die ihr Leben lang glücklich leben als mit dem, ich sag jetzt mal Extra.

Es ist nicht so, daß ich keine Desous mehr trage aber die Motivation dahinter fühlt sich anders an als früher, ...potschert ausgedrückt. Ich hatte schon während der HRT dank Blockierung von Testosteron eine Vorahnung bekommen, wie sich das anfühlt wenn die Libido nicht mehr männlich ausgeprägt ist, und mir wurde bewußt das Sex mir doch nciht so wichtig war wie ursprünglich angenommen. Nicht unwichtig aber auch nicht Top Priorität Nr.1. Natürlich habe ich jetzt eine stärker ausgeprägte Libido als während der Zeit mit Androcur aber der Kitzler schwillt sich nicht so stark oder schnell an wie der Penis. Sprich du brauchst länger Zeit bist du erregt bist sowohl als auch mehr Geduld & Konzentration um den Orgasmus zu leben. Die weibliche Sexualität ist nun mal eine andere Welt egal wie du von der sexuellen Orientierung her gepolt bist.

Was ich unter anderem toll finde ist, daß ich nicht jeden Tag Sex brauche. 1x oder höchstens 2x die Woche & das genügt. Nicht jeden Tag wie einst & diese extreme Notgeilheit empfinde ich nur dann wenn ich mal 2 oder 3 Wochen mich nicht befriedigt habe, dann beginne ich häufiger an Sex zu denken. Das weibliche Kopfkino kann auch nicht 1 zu 1 mit dem der Männer vergliechen werden. Es ist anders für die Meisten, für Manche vielleicht mag sein auch nciht, was evenutell auch damit zusammen hängt wie das Sexualleben vorher war. Aber meistens treffen diese neue Erfahrungen zu, wie oben beschrieben. Ich bin froh, daß ich meine 10 000 euro für die Einrichtung meiner Wohnung, den ersten Rechnungen, PÄ, Kleidung & auch Gutachten invetsiert habe. Ich konnte mir sogar einen neuen Laptop leisten, ...aber gut, das sind eben die individuellen Bedürfnisse. Ich will halt von allem etwas haben but back to topic, ich möchte mir nicht ausmalen, wie ich mit Schulden gelebt & ob ich mit der thailändischen Technik überhaupt klar gekommen wäre. Es gibt bei jeder Technik Vor & Nachteile die man - abgesehen von der finanziellen Komponente - abwiegen sollte.

Mir haben die Nachteile nicht zugesagt & es hat vieles für unsere Möglichkeit in Wien gesprochen. In der Zeit vor meiner GaOp habe ich den Penis einfach nach hinten gezogen, wenn ich entweder eine Figurbetonte Hose oder Rock aus dem Haus wollte. Das Tragen von einem Mider und Korsett war nicht meins. Einfache Höschen tun es auch. Je größer dein Organ, je mehr Haut desto mehr Material. Ich persönlich habe nur die FORM abgelehnt aber nicht die Bestandteile an sich, denn die sind sehr wichtig für die GaOP.
Hallo Sandra!

Nachdem du nicht zu Dr. Suporn nach Thailand möchtest, kann ich dir über die OP Erfahrung in Wien nichts berichten. Ich hoffe du findest jemanden, der dir genauso offen und EHRLICH ALLES erzählt, wie ich das tun würde.

Ein paar Monate nach der OP sind die Unterscheide aber nicht mehr so groß denke ich.
Es gäbe vieles zu erzählen, was dir vorher keiner sagt, aber das schaffe ich aus Zeitmangel nicht zu beschreiben, da müssten wir schon telefonieren. Außerdem kann ich immer nur von MEINEN Erfahrungen sprechen. Die vielleicht in dem einen oder anderen Belang dann doch wieder unterschiedlich zu der in Wien gemachten Penilinversion sind.
Das über Sex und Libido war interessant zu lesen.
Die Form an und für sich abzulehnen nicht aber die Bestandteile, liest sich faszinierend. Das zeigt deutlich dass die Umwandlung ein optisches-körperliches Problem ist, und dass geschlechts-spezifische Merkmale wie Körperhaare, Bart, Männergesicht, und der Schmutz zwischen den Beinen abgelehnt wird, nicht aber der Körper und das Leben an und für sich.

Dann etwas über die OP. Schmerz ist subjektiv und hängt auch von Dingen wie Wundheilungsstörungen, Spannungen in Nähten oder ähnliches ab. Glaub mir die Freude dieses ekelhafte Ding zwischen den Beinen weg zu haben und unten ohne rumlaufen zu können, weil man es so wundervoll und toll findet weiblich zu sein, überwiegt. Es ist nicht immer die sexuelle Komponente, es ist die Freude über die Optik.

Schmerzen sind nicht die es zu fürchten gilt, dafür gibt es Paracetamol und Konsorten damit frau sich dennoch wohl fühlt und bloss ein Drücken Spannen Ziehen fühlt und auch sitzen kann, nicht aber grässliche Schmerzen.
Was es zu fürchten gilt ist die Orgasmus-Unfähigkeit wenn z.B. zuviel Nerven zerstört werden oder so.
Kommt aber niemals vor, also keine Sorge.
Interessanterweise gibt es keine konkreten spezifischen Infos wie sich des anfühlt und wie weh es tut, nun lass Dich überraschen Wink und hab nicht zuviel Angst davor.
Du schläfst ein, und nacher ist das igitt-igitt zwischen den Beinen weg.
Perfekt!
Kiss und viel Glück! Heart
(19.05.2012, 01:14)Julia Moniquè Chantal schrieb: [ -> ]... und der Schmutz zwischen den Beinen abgelehnt wird, nicht aber der Körper und das Leben an und für sich.
Also was du so schreibst. Nicht alle denken so wie du. Ich habe meine große Klitoris NIE abgelehnt! Sie ist heute ein Teil meiner Vagina und meiner kleinen Klitoris.

(19.05.2012, 01:14)Julia Moniquè Chantal schrieb: [ -> ]Dann etwas über die OP. Schmerz ist subjektiv und hängt auch von Dingen wie Wundheilungsstörungen, Spannungen in Nähten oder ähnliches ab. Glaub mir die Freude dieses ekelhafte Ding zwischen den Beinen weg zu haben und unten ohne rumlaufen zu können, weil man es so wundervoll und toll findet weiblich zu sein, überwiegt. Es ist nicht immer die sexuelle Komponente, es ist die Freude über die Optik.
Ah ja. Hier spricht eine, die es ja wissen MUSS. Schatzerl wann war denn deine GaOP?

Die Wahrheit ist natürlich, dass es extrem starke Schmerzen sind. Gar nicht so nach der OP. Die kommen erst mit der Zeit. Und ich habe keine Schmerzmittel verwendet, weil die nur begrenzt wirken und auch Nebenwirkungen haben. Zumindest die sehr starken.

Statt dessen habe ich die Schmerzen mit Meditation unter Kontrolle gebracht. Der Geist kann nämlich den Körper besiegen. Aber ich habe auch gut 10 Tage beim Dilaten geheult, trotz Meditation. Das ging an die Grenzen dessen, was ich aushalten konnte.
Aber das ist Suporn Technik und somit nicht interessant für Sandra.

(19.05.2012, 01:14)Julia Moniquè Chantal schrieb: [ -> ]Schmerzen sind nicht die es zu fürchten gilt, dafür gibt es Paracetamol und Konsorten damit frau sich dennoch wohl fühlt und bloss ein Drücken Spannen Ziehen fühlt und auch sitzen kann, nicht aber grässliche Schmerzen.
Jaaa Schatzerl! Du weißt es ja Confused !
So viel Unwissenheit auf einen Haufen und dann noch diese Überzeugung.

(19.05.2012, 01:14)Julia Moniquè Chantal schrieb: [ -> ]Was es zu fürchten gilt ist die Orgasmus-Unfähigkeit wenn z.B. zuviel Nerven zerstört werden oder so.
Kommt aber niemals vor, also keine Sorge.
Stimmt nicht. Es kommt mittlerweile sehr selten vor, aber der Prozentsatz ist nicht 0. Das kann dir übrigens überall passieren. Egal ob Dr. A. oder Dr. S.

(19.05.2012, 01:14)Julia Moniquè Chantal schrieb: [ -> ]Interessanterweise gibt es keine konkreten spezifischen Infos wie sich des anfühlt und wie weh es tut, nun lass Dich überraschen Wink und hab nicht zuviel Angst davor.
Du schläfst ein, und nacher ist das igitt-igitt zwischen den Beinen weg.
Perfekt!
Bei der Suporn Technik wird eine seeehhr lange Mullbinde (8..10m) in dich als Platzhalter versenkt. Diese hält den Vaginalkanal offen und die transplantiere Hodensackhaut am Platz. Außen liegt ein Pressverband der mit Fäden kreuz und quer an deiner Haut angenäht ist. Diese verursachen zwickende Schmerzen beim Bewegen.
Der Rest ist nicht so schlimm. Das schlimme sind die 5 Tage, die du dich nicht rühren darfst und am Rücken liegen musst.

Wenn dann alles heraussen ist, dann musst du dilaten. Das mit einem Gleitgel und DAS hat gebrannt wie Feuer die ersten 10 Tage. Das waren sehr starke Schmerzen und du hast dies jeweils 2x am Tag für eine Stunde. Das brauch viel Kraft das durchzustehen. Allerdings war das nicht bei jeder Patientin so. Hängt einfach ab wie man das Gleitgel verträgt.

Ich denke es ist besser nicht einer Blinden glauben zu schenken, wenn sie von der Farbe spricht Angel.
Ooooook jetzt muss ich sagen, hab ich ein bisschen Angst bekommen.
Nicht viel, denn was ist ein widerlicher Männerkörper schon angesichts von Schmerzen, aber Schmerzen sind doch sehr...real und problematisch wenn sie erstmal da sind, und dämpfen die Freude über die neue tolle Vagina doch eine Zeitlang.
Das mit dem Brennen ist sehr unangenehm und auch fühlbar wenn man bspw. versucht mit Mastix P Brustprothesenkleber den widerlichen Schwanz ganz nach hinten zu kleben um mit einem hübschen Cameltoe unterm Slip rumzulaufen, und wenn das innen ist und bei Wunden - aiaiaiaia...das wird etwas hart werden.

OK es ist also sehr schmerzhaft, und weinen wegen Schmerzen ist echt die Grenze des Erträglichen wenn man es gewöhnt ist bis jetzt im Leben nur wegen Liebeskummer, oder nur wegen dem Scheisskörper zu weinen und diesen mit Zigaretten und Lötkolben zu verbrennen um es ihm anständig zu zeigen diesem widerlichen falschen Stück Dreck der glaubt er kann so widerlich-masklin heranwachsen wie er will und aussehen wie er will.
Doch wegen Schmerzen, dem körperlichen Gefühl von Schmerz zu weinen und nicht wegen Kummer .....pfffff......des klingt hart, sowas kannte ich zum Beispiel bis jetzt noch nicht, und jetzt muss ich ehrlich gesagt sagen, ich füchte mich vor der gaOP ab jetzt.
Hmmmm..... blindes Vertrauen an die Schmerzmittel am besten mal, so wie damals bei der Mittelohrentzündung bis das Trommelfell gerissen ist und das Eiter raus, des war auch zum Überleben - dank Paracetamol!
Der Mensch überlebt körperlichen Schmerz, und ist nichtmal gezeichnet nacher, nur der Verlust von geliebten Menschen zeichnet. Schmerz ist etwas das vergeht.
Doch in der Zeit bis des alles abheilt, tut es sicher weh.
Jasminchen des wusste ich nicht wie weh des tut, sorry deswegen. Dachte des is so eine übliche OP wo frau nacher aufwacht und naja es zieht halt ein bisschen wo der Schnitt is, und dachte auch weil...nun weil Tiere oft kastriert werden und gleich darauf rumlaufen als wäre nichts, hatte ich die Vermutung es tut wahrscheinlich nicht sonderlich weh.

Dann etwas bezüglich Meditation....ich hab mal ein Buch über Selbsthypnose gelesen, aber des wiederum hat leider nicht funktioniert. Selbsthypnose hilft gegen Schmerz, aber nur für diejenigen die es wirklich können.
Am wichtigsten ist eiserner Wille bei der gaOP, frau sollte sich vor Augen halten schon soviel durchgestanden zu haben, und dennoch sind die Schmerzen real und nicht wegzukriegen.
Der Gedanke, es dem widerlichen Falschkörper jetzt entgültig besorgt zu haben, und seine Hauptgiftquelle seine Macht seine Testosteronfabrik die ALLES ENTSTELLT angefangen von Oberarmmuskeln bis zu Haaren im Gesicht, zerstört zu haben, ist ein positiver Gedanke.
Frau könnte beinahe sarkastisch sagen, frau hat diesen Dreckskörpern an den Eiern wenn er erstmal in den OP-Saal geschoben wird!

Hmmm es ist also schmerzhaft.
So schmerzhaft dass es zum weinen ist.
Aber normalerweise weinen Frauen nicht wegen Schmerzen die sich sich selber zufügen wie etwa Dilaten oder wie des heisst da es ja eine eigens auferlegte Schmerzgrenze ist, Frauen weinen wegen Kummer.
Jasmin kann es sein, dass Du nach der OP irgendwelchen anderen Kummer hattest ausser körperliche Schmerzen?
Zum Beispiel Familie verloren wegen der Geschlechtsumwandlung, oder Angst dass etwas danebengegangen ist und Du allein in Thailand, oder sonstige Probleme?
Frauen weinen selten wegen körperlichen Schmerzen, nur wegen Verzweiflung, Verlust, Angst und solchen Dingen.
Frauen weinen emotional, nicht mal bei Schmerzen wie Geburten.
Wenn Frauen weinen weil eine körperliche Schmerzgrenze überschritten wird, ist das schon ziemlich...............bedenklich...
Confused

Nun ja mal sehen was die Zukunft bringt. Vielleicht schrumpft bei einigen der Schwanz von Androcur und Östrogen so zusammen, dass gar keine Vaginoplastik notwendig wird Smile aber eher unwahrscheinlich.
Kussis an alle dies gaOP schon heil überstanden haben Sleepy
(19.05.2012, 02:45)Julia Moniquè Chantal schrieb: [ -> ]Jasminchen des wusste ich nicht wie weh des tut, sorry deswegen. Dachte des is so eine übliche OP wo frau nacher aufwacht und naja es zieht halt ein bisschen wo der Schnitt is, und dachte auch weil...nun weil Tiere oft kastriert werden und gleich darauf rumlaufen als wäre nichts, hatte ich die Vermutung es tut wahrscheinlich nicht sonderlich weh.
Auch meine 2te Bein OP tat sehr weh. Die erste war perfekt mit normalem Wundschmerz, aber die 2te war auch Hart. OPs sind nicht so leicht zu ertragen, wie Julia sich das vorstellt.

(19.05.2012, 02:45)Julia Moniquè Chantal schrieb: [ -> ]Jasmin kann es sein, dass Du nach der OP irgendwelchen anderen Kummer hattest ausser körperliche Schmerzen?
Zum Beispiel Familie verloren wegen der Geschlechtsumwandlung, oder Angst dass etwas danebengegangen ist und Du allein in Thailand, oder sonstige Probleme?
Nein meine liebe. Ich war sehr fröhlich in Thailand und ich habe meine Familie nicht verloren, sondern sogar einen Sohn durch mein Frau sein lieben gelernt.
Nein die Schmerzen kamen immer mit dem Dilaten. So lange, bis der Vaginalkanal, besser der Narbenring am Eingang gut genug verheilt war. Das war nach ca. 10 Tagen.

(19.05.2012, 02:45)Julia Moniquè Chantal schrieb: [ -> ]Frauen weinen selten wegen körperlichen Schmerzen, nur wegen Verzweiflung, Verlust, Angst und solchen Dingen.
Frauen weinen emotional, nicht mal bei Schmerzen wie Geburten.
Wenn Frauen weinen weil eine körperliche Schmerzgrenze überschritten wird, ist das schon ziemlich...............bedenklich...
Du bist eine Frauenkennerin Julia! Frauen weinen nicht wegen Schmerzen und auch nicht bei Geburten. Nein, die schreien dabei auch nicht. Die bekommen einfach so ein Kind und lächeln dabei Huh. Ja das steht so im Internet, gel? Ich fasse es nicht!
@Jasminchen:
Sie weiß doch gar nicht, was Schmerzen sind.
Ich hab zwar keine GAOP hinter mir, aber anderseits dürften die wenigstens hier wissen, wie es ist innerhalb kürzester Zeit über einen halben Liter Blut zu verlieren und ohne Betäubung eine offene Aterie zugenäht zu bekommen. Der Arzt kann jedenfalls keine Rücksicht auf das umliegende Gewebe nehmen, um die Blutung zu stoppen. Wenn der ganze Körper in Schmerzen explodiert und du nur noch schreien kannst, dann weißt du was Schmerzen sind. Und hinterher kannst du dich nicht mehr bewegen, weil du dich unendlich kaputt fühlst und aus Angst die Schmerzen könnten wiederkommen. Wenn du dann die Augen zu machst, dann dauert es ein paar Stunden bis du wieder zu dir kommst.

Shabana

Meine GA OP in der Rudolfstiftung, bei Dr. Angel, verlief im Großen und Ganzen problemlos. Dennoch brauchte ich zwei Tage später Blutkonserven, da meine Hämokritwerte derart im Keller waren, dass ich nicht einmal mit Hilfe zweier Schwestern aufstehen konnte, ohne extreme Schwindelattacken zu kriegen. Die Schmerzen waren erträglich, ich konnte sogar halbwegs schlafen, aber tagelang nur am Rücken liegen oder stehen. Das war für mich das Schlimmste. Sitzen war unmöglich, sich bücken oder etwas vom Boden aufzuheben ebenfalls. Bei Dr. Angel musste man bereits am zweiten Tag aufstehen und versuchen, ein paar Schritte zu gehen. Und das mit Harnkatheter und diversen Drainage-Schläuchen in der Wunde und am Handrücken. Aber ich biss mich tapfer durch, nach exakt 6 Tagen wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen. Als ich mit dem Taxi nach Hause fuhr, lag ich quer über der Rückbank.
Es dauerte wochenlang, bis ich ordentlich sitzen konnte, nach zwei Monaten probierte ich eine kurze Strecke mit dem Rad zu fahren, gab es aber wieder auf und wartete weitere drei Wochen. Dann ging es einigermaßen. Die äußeren Schamlippen waren anfangs ein wenig taub, mit Abheilung des gesamten Bereichs legte sich das aber. In Summe war ich 8 Wochen im Krankenstand. Das tägliche Bougieren war anfangs sehr schmerzhaft, überhaupt das erste Mal. Da ist alles so geschwollen, dass man nicht einmal genau weiß, wo der Dildo reingehört.
Leider kam es zu starken Nachblutungen, die äußerst unangenehm waren, da ich alleine wohnte und sich niemand um mich kümmerte.
Ich zog manchmal regelrechte Blutspuren durch die Wohnung. Meine Familie ging, bis auf meinen Vater, auf Tauchstation, und beschränkte sich auf gelegentliche Telefonate. Schmerzstillende Medikamente nahm ich keine, ich brauchte auch nichts um einschlafen zu können. Nur, das ewige am Rücken liegen, nervte, da ich eine Bauchschläferin bin.
Ein Jahr später, ich war gerade in SO-Asien, kam es zu gelegentlichem Harnröhrenverschluss. Konnte trotz hohen Blasendrucks nicht urinieren, was mir Panikattacken und Schweißausbrüche bescherte. Was das im südindischen Hinterland bedeutet, muss ich nicht näher erläutern. Ich musste meinen Urlaub abbrechen, flog heim und wurde einige Tage später nachoperiert. War eine Kleinigkeit, dauerte nur einen Spitalstag. Eine Narbe blockierte die Harnröhre, die Ursache lag vermutlich in einer undichten Naht, höchstwahrscheinlich der Grund für die anfänglichen starken Nachblutungen, die ich oben beschrieb.
Seither gibt es keine Probleme mehr. Meine Scheide ist ca. 10 cm tief, (Penis war beschnitten) das genügt völlig für Geschlechtsverkehr, die Klitoris ist empfindlich, aber für orgasmusfähig halte ich mich nicht. Zumindestens konnten weder ich, noch diverse Sexualpartner jemals einen auslösen. War aber trotzdem schön. So einmal im Monat, kommt es nachts zu erotischen Träumen, wenn Sekrete aus der Prostata und Samenblase abfließen. Das ist wie eine leichte Ejakulation. Dann erwache ich und erlebe einen Orgasmus, der vom Gefühl her exakt so ist, wie er als Mann war. Big Grin
Bewusst auslösen kann ich so etwas aber nicht.
Dr. Angel ist ein vielbeschäftigter, und wie ich meine, gestresster Arzt, aber er ist kompetent, freundlich und war für mich immer ansprechbar. Leider haben wir uns vor kurzem wegen einer Lächerlichkeit zerstritten, über die ich mich hier nicht ausbreiten will. Auch die Schwestern von der Urologie waren sehr verständnisvoll und lieb. Könnte kein negatives Wort sagen.
Ob das alles heute noch so ist, weiß ich nicht. Meine OP fand im Jahr 1998 statt.

Lieben Gruß,
ShabanaSmile
(19.05.2012, 03:40)Eva_Tg schrieb: [ -> ]@Jasminchen:
Sie weiß doch gar nicht, was Schmerzen sind.
Ich hab zwar keine GAOP hinter mir, aber anderseits dürften die wenigstens hier wissen, wie es ist innerhalb kürzester Zeit über einen halben Liter Blut zu verlieren und ohne Betäubung eine offene Aterie zugenäht zu bekommen. Der Arzt kann jedenfalls keine Rücksicht auf das umliegende Gewebe nehmen, um die Blutung zu stoppen. Wenn der ganze Körper in Schmerzen explodiert und du nur noch schreien kannst, dann weißt du was Schmerzen sind. Und hinterher kannst du dich nicht mehr bewegen, weil du dich unendlich kaputt fühlst und aus Angst die Schmerzen könnten wiederkommen. Wenn du dann die Augen zu machst, dann dauert es ein paar Stunden bis du wieder zu dir kommst.

Auszug aus dem Befundbericht (mit OCR Text Recognition):

Diagnose:
...
Transsexualismus
Nachblutung postoperativ
Bauchdeckenhämatom
Therapie:
26.04.2011 Emaskulation
26.04.2011 Rekonstruktion von Vulva und Vagina
26.04.2011 Rekonstruktion Urethra
26.04.2011 Anbringen therapeutischer Drainagen- Cystofix
27.04.2011 Revision und Blutstillung
27.04.2011 / 28.04.2011 Transfusion von 4 Erythrozytenkonzentraten
Histo:
unauffällig
...
Bei Bedarf jederzeit, sonst Kontrolle in der urologischen Ambulanz zur Wund kontrolle und Klammerentfernung am 6.5.2011
...


Dank meiner Psychotherapeutin & meine Kooperation war ich für diese hiesige Zeit optimal vorbereitet. Unter optimal verstehe ich in diesem Zusammenhang, daß ich mich auf alle möglichen Worst-Case Szenarien eingestellt habe, die eintreten KÖNNTEN aber NICHT MÜSSEN. Am 25.4 war der große Tag, wo ich mich angemeldet habe. Es war gegen 15 Uhr, ich hatte wieder Hunger aber ich durfte nichts mehr essen. Das Begrüßungscocktail - ein Abfuhrmittel - schmeckte grauslich. Mit etwas Zitrone war dieses 2 oder 3 Liter Gebräu mit mehlig-salziger Geschmack zu bewältigen. Ich verbrachte damit den halben Tag im Wartezimmer, bis ich gegen Mitternacht den ersten Teil & danach mit lästigem Durchfall den zweiten Teil des Pflicht-Programms erfüllt habe. Gegen 3 oder möge es auch 4 Uhr morgens gewesen sein, landete ich erschöpft im mein Krankenbett. Für alljene die preOP sind, habt bitte keine Sorge, denn bei solch einem Schritt ist es normal, daß ein Tag vor der OP ein Gefühlskarussell passiert. Bedenkt, daß ihr ein paar Wochen der OP die Hormone absetzen müßt (bis auf Androcur).

Das begünstigt sowohl vor als auch nach der Op Depressionsanfälligkeit. Es mag absurd klingen aber am 26.4 war ich glücklich & gar nicht sooo nervös (vor Einnahme der Beruhigungsmedizin!) wie das am 25.4 der Fall war. Mir ist sogar ein übler Scherz mit dem Penis eingefallen, als ich das letzte Mal mit der verlängerten Harnröhre uriniert hatte. Smile Am 25.4 war ich natürlich nicht nur mit dem Begrüßungscocktail & Durchfall beschäftigt, sondern ich hatte auch ein wirklich herziges Gespräch mit meinem Bruder, was mich zum weinen rührte & für immer in mein Gedächtnis gespeichert bleibt. Smile Und meine Mutter konnte das Wechselbad der Gefühle hautnah nach empfinden. Ich möchte nicht wissen wie es mir in Thailand ergangen wäre, weil meine Mutter dann nicht dabei gewesen sein hätte können, in diesem für mich sehr wichtigen Moment.

Ich weinte weil ich gerührt war, ich weinte weil aus Vorfreude & ich weinte auch, weil aus Angst. Obwohl mir dank Östrogen meine weibliche Emotionalität bereits nicht mehr fremd war & folgedessen mit weinen "an sich" keine negative Assoziation mehr zustande brachte wie einst ABER dieses Wechselbald der Gefühle war für mich eine sensationelle Erfahrung, welche sich nicht wirklich mit Worten beschreiben lässt & nichtsdestotrotz ein "für mich" tolles Erlebnis war. Meine Mutter hatte zu dem Zeitpunkt keine einzige Sekunde an meiner Entscheidung gezweifelt. Feedback & Reflexion ist etwas "sehr" wichtiges. Auch in solch einem Moment (eine Anspielung an jene die den Alltagstest verweigern möchten).

Ungefähr 4 Stunden später wurde ich geweckt, bekam noch etwas zu trinken, dann ein für die OP entsprechend "sexy" Outfit & ein Beruhigungsmittel. Ich schlief ein & habe den OP-Saal im ersten Anlauf, am 26.4, nicht gesehen aber hingegen im zweiten Anlauf, am 27.4, wo wegen Nachblutung eine Korrektur-OP statt gefunden hatte. Meine Mutter war emotional sehr belastet, sie war in große Sorge um mich, denn sie konnte die Blutung sehen. Das ist auch verständlich aber zeigt auf, wie wichtig eine optimale Vorbereitung ist. Ich war vorbereitet, ich war sogar zum scherzen aufgelegt nach dem ich was gegen die Schmerzen bekam. Nach einem lokalen Behandlungsversuch & Untersuchung (Ultraschall & ich glaube, das war ein Scan mit Computed Tomographie) gemacht wurde, war den Ärzten klar, daß eine operative Nachversorgung unausweilich ist. Ja, ich hatte eine bis dato mir unbekannte Intensität von Schmerz & Kälte erlebt aber es gab auch einige, ...so banal es klingt,... Glücks bzw. Befreiungsmomente sowohl während des Krankenhausaufenthalts als auch danach.

Die Herausforderung kam eigentlich erst nach der GaOP. Da denke ich an die Klammer, wo insbesondere bis zu der Entnahme ein korrektes sitzen mir nicht möglich war & der Bachdeckenhämatom war auch ein Ungustl & so zählt noch die hormonelle Umstellung, dann die schmerzvolle Bekanntschaft mit der Rosa-Spühlung, der Gestank, das Ziehen, das Jucken, der Druck & je mehr ich mich bewegte desto stärker war Steifheit & Trägheit. Für die ersten 6 Monate war ich ausser Gefecht gesetzt. Ich war physisch beim besten Wille nicht imstande den Alltag "normal" zu bewältigen. Ohne die täglich hingebungsvolle Unterstützung meiner Mutter wäre ich wahrscheinlich verloren gewesen. Danach fand ein Stärkungsprozess statt, vor allem auf der psychischen Ebene, weil ich mich mit meiner Vagina vertraut machen müsste. Heute kann ich sorglos mit mir umgehen aber es ist eine individuelle Angelegenheit, wie lange das Update dauert.

Und auch das nach Hause kommen war für mich ein beindruckend positives Gefühl. Ich hatte geweint aber ich war glücklich. Smile
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