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Normale Version: Alltagstest wozu?
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Richtig, denn ein miteinander fördert vielmehr die Gemeinschaft und dessen -sinn und bietet ausserdem noch die Möglichkeit in geballter Form gegen Ungerechtigkeiten aller Art auftreten zu können.

Kerstin-Sophia

Sarah deine Worte haben mich gerade sehr berührt.
Da wir meistens die gleiche Sichtweise haben.
Ist es nicht Sinn und Zweck gegen Ungerechtigkeiten gemeinsam vorzugehen? Ich finde ja.
Ist bzw. sollte auch Sinn und Zweck sein gegen Ungerechtigkeiten gemeinsam vorzugehen, auch wenn mitunter die Zugangsmotive andere sind, sollte das gemeinsame Ziel im Vordergrund stehen.

Kerstin-Sophia

Sehe das voll und ganz genauso wie du!
danke
Ich denke den "Alltagstest" - wenn man das so nennen will - sollte man für sich selbst beginnen.
Wobei ich Alltagserfahrungen und zu lernen wichtiger finde als was zu testen.
Das kritischte ist sicher der Job - wie weiter vorn schon mal geschrieben.
Bei manchen vielleicht auch Famile und soziales Umfeld.
Behutsamkeit bringt nach meiner Erfahrung aber mehr als ein Dampfhammerouting.
Deswegen bin ich eigentlich auch für HRT vor dem "Test".
Wenn man nicht mit monatelangen Überdosen Androcur ohne jedes Estradiol anfangen muss ists auch nicht wirklich "irreversibel". Ich weiß. Dagegen steht leider die Praxis vieler Ärzte gerade in Austria.
Zur Not kann aber auch Diane etwas helfen.

Vor kurzem habe ich irgendwo folgende sinngemäße Selbstdarstellung einer Transfrau gelesen:

Zitat:"Ich bin mir seit vielen Jahren sicher, eine Frau zu sein. Jetzt habe ich beschlossen, meinen Körper meiner Seele anzupassen. Ich bin nach einer Therapie zu diesem Entschluss gekommen. Jetzt habe ich mit Hormonen begonnen und fühle mich dabei besser und freier. Demnächst werde ich auch ein allgemeines Coming-out starten (noch wissen nicht alle Menschen in meiner Umgebung, dass ich TG bin) und vor allem versuchen, als Frau rauszugehen (bisher bin ich nur im Schutz meiner vier Wände Frau)."

Solche Geschichten verstehe ich einfach nicht ganz. Wie kann ein Mensch, der nur für sich selbst Frau ist, also scheinbar keinerlei soziales Feedback in dieser Rolle, keine Erfahrung hat, so sicher sein? Sicher darüber, dass er sich z.B. als Frau in Gesellschaft wohlfühlt und stimmig ist - und mit wohlfühlen meine ich nicht das gute Gefühl beim Tragen einer Seidenbluse!

Ist das nicht bisschen, wie wenn Mike sagen würde: "Klar bin ich Superman, ich weiß es einfach. Ich bin zwar noch nie geflogen, und ich war auch noch nie in meinem blauen Strampelanzug mit rotem Cape auf der Straße, aber ich weiß es einfach. Ich stehe vor dem Spiegel und weiß es: das bin ich, der Stählerne vom Planeten Krypton. Und das genügt, um morgen gleich vom höchsten Dach der Stadt zu springen!" Rolleyes

Wenn ich so etwas lese, verstehe ich die Befürworter/innen eines verpflichtenden Alltagstests vor einer HRT etwas besser. Es muss ja nicht unbedingt ein 24/7/mehrere-Monate-Test sein!
Klingt für mich eher wie der Gegensatz von Wissen und Glauben. Aber du kannst die Sache auch anders aufziehen, z.B. wenn du weißt, daß du als Mann nicht klar kommst, das es dir weh tut mit Herr angeredet zu werden und du dein Aussehen haßt und deinen männlichen Vornamen nicht leiden kannst, dann ist die einzig halbwegs logische Schlußfolgerung, daß eine Frau bist. Wie sicher du dir dann in dieser Schlußfolgerung bist, daß ist dann natürlich die nächste Frage.
Das ganze hab ich für mich auch rausgefunden seit ich zeitweise als Frau lebe. Ich komme wesentlich besser damit zu Recht, wenn die Leute mich als Frau akzeptieren, selbst wenn sie wissen, daß ich nur eine Transfrau bin und keine CIS-Frau. Da stört es mich dann auch wenig, wenn das Passing mal nicht so gut ist und mir etwas spöttisch nachgerufen wird, ob ich eine Frau bin. Was mich allerdings etwas verwirrt, weil ich nicht weiß, wo ich männlich aussehe, aber vielleicht war es der Gang. Aber das tut nichts zur Sache.
Wichtig ist halt auszutesten mit welcher Rolle man besser zu Recht kommt. Ich hab mich z.B. entschieden nur in der weiblichen Rolle zur Logopädie zu gehen und beim letzten Termin hab ich dann auch glatt verschlafen und dann mußte ich mich unter Zeitdruck schminken und zurecht machen. Aber es geht alles und ich fühle mich gut dabei, auch wenn ich auf andere, die ohne Make-up aus dem Haus können geschimpft habe.
@Mike-Tanja
Viele Dinge,sind oft nicht zu verstehen.
Ok,diese Frau,war es Jahre,in ihren 4 Wänden,hatte nicht den Mut rauszugehen.
Anscheinend,ist Sie sich jetzt sicher,habe keinen Grung,das Warum,Wiso zu Hinterfragen.
Sollte Sie den Wunsch haben,oder das Bedürfniss,so wird Sie sich Mitteilen,wenn nicht,ist es auch gut.
Ich weis aus meinem eigen Leben,man fühlt als Frau,doch das Umfeld,blockiert alles,Familie.
Das Einzige,was mir meine Frau gestattete,in einem Nachthemd zu schlafen.
Doch nur ein Nachthemd zum Schlafen,das ist zu wenig,wenn du leben willst,was du fühlst
Zudem,war ich nie auf Kleidung Fixiert,hatte keine irgenwelche Erotischen Gefühle,zog ich das Nachthemd an
War einfach,so konnte ich beim schlafen,einige Stunden Frau sein.
Doch es wird zu wenig,du hast das Betütfniss,den ganzen Tag Frau zu sein.
Dann komt der Wendepunkt,bist du Frau,ist die Familie weg,
bleibst Mann,lebst weiter im Frust,ich habe mich für die Frau entschieden,lebe jetzt in einem Inneren Frieden,
doch Einsam.
Doch auch das wird sich endern.
Alltagstest,für mich wars kein Test,ganz normaler Alltag,ja meine Umgebung,musste sich an mich gewöhnen,
Die müssen es Akzeptieren,so wie ich bin.
Für mich persönlich,sicher auch eine Probe,bin ich wirklich eine Frau,so meine Entwicklung,Pasing,na im
Alltagstest erfolgte.
Meine Gefühle,haben sich bestätigt,ich könnte es mir nicht mal als Geck vorstellen,nochmals als Mann auf die
Straße zu gehen.
Wenn ich das machen würde,kämme ich mir vor wie in einer Maske
Muß es ein Test sein oder nicht,mich persönlich,betrifft es nicht,der Alltag als Frau ist normal,
alles andere wäre Streß
(16.09.2012, 12:29)Mike-Tanja schrieb: [ -> ]
Vor kurzem habe ich irgendwo folgende sinngemäße Selbstdarstellung einer Transfrau gelesen:

Zitat:"Ich bin mir seit vielen Jahren sicher, eine Frau zu sein. Jetzt habe ich beschlossen, meinen Körper meiner Seele anzupassen. Ich bin nach einer Therapie zu diesem Entschluss gekommen. Jetzt habe ich mit Hormonen begonnen und fühle mich dabei besser und freier. Demnächst werde ich auch ein allgemeines Coming-out starten (noch wissen nicht alle Menschen in meiner Umgebung, dass ich TG bin) und vor allem versuchen, als Frau rauszugehen (bisher bin ich nur im Schutz meiner vier Wände Frau)."

Solche Geschichten verstehe ich einfach nicht ganz. Wie kann ein Mensch, der nur für sich selbst Frau ist, also scheinbar keinerlei soziales Feedback in dieser Rolle, keine Erfahrung hat, so sicher sein? Sicher darüber, dass er sich z.B. als Frau in Gesellschaft wohlfühlt und stimmig ist - und mit wohlfühlen meine ich nicht das gute Gefühl beim Tragen einer Seidenbluse!

Gegenfrage. Woher weißt Du, dass Du ein Mann bist? Weil es Dir Deine Eltern als Kind gesagt haben? Weil Du einen Penis hast? Weil Deine Mitmenschen Dich als "Herr" ansprechen? Oder wodurch?

Ich selber wusste schon als Kind, dass etwas nicht gestimmt hat. Ich konnte die Erwartungen, die Eltern und Großeltern in mich gesetzt hatten, weil sie meinten, dass ich ein Bub bin, nie wirklich erfüllen. Als das Geschelcht für micht ein Thema geworden ist, wollte ich schon immer ein Mädchen sein, denn mir war jetzt klar geworden, dass ich diese Männerrolle nie würde erfüllen können. Nur da ich damals in den 70er-Jahren keine ahnung davon hatte. dass es sowas wie TS gibt, habe ich halt versucht irgendwie damit klar zu kommen, und mit dem Verstand das zu steuern, was mir meine Gefühle versagt haben.

Ein(e) TS weiß einfach, dass er/sie im falschen Körper steckt.

Trotzdem halte ich es für fatal, wenn man mit der HRT beginnt, ohne dass zumindest die nähere Umgebung wie Familie und Freunde wissen was Sache ist. Und ich denke auch, dass es extrem wichtig ist im gefühlten Geschlecht rauszugehen und sich selbst in diesem Geschlecht zu erleben. Das ist für Transfrauen vermutlich noch viel wichtiger als für Transmänner.

Daher halte ich den Alltagstest auf jeden Fall für unverzichtbar.

(16.09.2012, 12:29)Mike-Tanja schrieb: [ -> ]
Ist das nicht bisschen, wie wenn Mike sagen würde: "Klar bin ich Superman, ich weiß es einfach. Ich bin zwar noch nie geflogen, und ich war auch noch nie in meinem blauen Strampelanzug mit rotem Cape auf der Straße, aber ich weiß es einfach. Ich stehe vor dem Spiegel und weiß es: das bin ich, der Stählerne vom Planeten Krypton. Und das genügt, um morgen gleich vom höchsten Dach der Stadt zu springen!" Rolleyes

Nun, der Vergleich hinkt jetzt ganz gewaltig. Superman ist nun mal eine Comicfigur und es ist wohl jedem klar, dass es diesen Planeten Krypton nicht gibt. Daher kann Mike zwar sagen er wäre Superman, aber wenn er das glauben würde, wäre er wohl ein Fall für die Gesellschaft der diversen Napoleons, Cäsars, Neros, etc., etc..

(16.09.2012, 12:29)Mike-Tanja schrieb: [ -> ]
Wenn ich so etwas lese, verstehe ich die Befürworter/innen eines verpflichtenden Alltagstests vor einer HRT etwas besser. Es muss ja nicht unbedingt ein 24/7/mehrere-Monate-Test sein!

Und wer soll diesen "verpflichtenden Alltagstest" wie und in welcher Form kontrollieren? Wer soll ihn bestätigen? Warum sollen TS gezwungen werden einen Spießrutenlauf abzuleisten? Sind sie dann bessere TS?

Wie gesagt, ich halte diesen Test, dieses ausprobieren wie es einem im gefühlten Geschlecht geht, wenn man raus geht und sich außerhalb geschützter Bereiche bewegt, für sehr wichtig. Aber es muss in eienr freiwilligen Form passieren. Es ist Aufgabe der TherapeutInnen diesen Test mit ihren KlientInnen zu besprechen um gemeinsam mit diesen rauszufinden ob es passend ist. Der Zeitpunkt ab wann dieser Test begonnen wird, ob schon vor,, oder erst mit der HRT, muss aber unbedingt individuell gestaltbar sein.

Daher auf alle Fälle weg mit den Fristen, die nicht medizinisch begründbar sind.
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