TransGender.at Forum

Normale Version: Weiß mit mir nicht weiter
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Guten Abend,
Ich bin neu hier im Forum und würde mich eben kurz gerne vorstellen:
Ich bin Martin, bin 32 Jahre alt und komme aus Deutschland. Ich bin biologisch männlich, aber es gibt und gab in der.Verganhenheit, gewisse Probleme,- auch in meinem Verhalten, wo ich nicht wirklich weiter mit mir weiß.

Ich hoffe, dass ich eine etwas verständliche Beschreibung hinbekomme, die nicht ganz in ein Wirrwarr endet... Falls etwas unstimmig oder nicht verständlich beschrieben ist, würde ich gerne drauf hingewiesen werden.

So es geht los: 
Ich kam auf die Welt, als meine leibliche Mutter, kurz nach der Geburt, verstorben ist. Meinen leibleichen Vater, habe ich bis heute nicht kennen gelernt. Ich bin also ein Adoptivkind. Habe keine Geschwister und somit Einzelkind. Seit der Geburt an, bzw. wohl schwinbar danach, leide ich an Hospilation (eine Art Depressionen) und habe in Vwelaif meines Lebens, bis heute Depressionen und kein gesundes Selbstwertgefühl,- sowie Selbstbewusstsein. Ich habe aufgrund meiner Andersartigkeit,.oft schwierigkeiten mit meinen Mitmenschen gehabt und wurde auch schon als "Creep" bezweichnet. In meiner Adoptivfamilie, ist meine Mutter eher der dominantere Part gewesen, während mein Adoptivpapa, eher der ruhigere Part ist. Da ich auch an Autismus leide, verstehe ich mich durch die Diagnose mittlerweile besser. Jetzt kommt der Part, an dem ich ich verzweifle und langsam nicht weiter weiß:... 
Ich kann mich noch gut drann erninnern, dass ich als Kind bzw. junger Jugendlicher (denke da war ich 10 o. 11?) mich oft nakig angesehen hatte und mit meinem Geschlechtsteil überhaupt nicht zufrieden war. Damals als ich oft alleine war, nur für mich im Kinderzimmer, hatte ich die Augen verschlossen, dachte in meinen Gedanken daran, dass ich gerne, eine "Vagina" hätte, machte die Augen wieder auf, und war natürlich enttäuscht, da sich mein Geschlechtsteil nicht geändert hatte. Dies kam damals öfter vor. Mit 10 oder 11 Jahren. Hatte ich meinen Eltern nie erzählt. War zu peinlich. Viel zu peinlich. In einem jüngeren Alter, ca 4 oder 5. Gab es so, billigen Ohrschmuck für Mädchen aus Gold. Die wollte ich damals UNDBEDINGT haben. Wurden mir gekauft und hatte ich angezogen. Fand dass schön. Meine Eltern bzw. Meine Mutter nicht so. Mir war durch die Reaktion durch meine Mutter, sehr ungangenehm. Hatte die nichr lange getragen. Als Kind hatte ich einige Freundinnen gehabt.jnd fühlte mich unter den Mädchen sehr wohl. Aber auch mit Jungs, fühlte ich mich wohl. Aber eher unter den Mädchen. Ich wollte damals auch dazu gehören. Ein Mädchen sein. Ich war damals enttäuscht, dass ich ein Junge war und irgendwie neidisch war ich auf die Mädchen auch. Der Neid, auf andere Mädchen, bzw. Heute Frauen, ist übrigends mmer noch da.. Ich habe natürlich von meinen Eltern, Jungsklamotten bekommen und fühlte mich nicht soo wohl in den Sachen, aber ich mochte auch nix sagen. Als.ich dann jungendlich wurde, habe ich mit 13!Jahren, hellen Bartwuchs bekommen, an den Beinen Haare bekommen und es hat sich langsam, alles entwickelt. Ich war davon soo enttäuscht und fand es eklhaft, dass es gerne geändert hätte werden sollen... Starke Akne kam auch dazu, so dass ich von anderen, als Ekelhaft und von den Mädchen, als abstoßend befunden wurde. Dies hatte nebenbei, mein Selbstwertgefühl massiv nach unten gebracht und verstand die Welt nicht mehr. Es war wirklich eine schlimme Zeit, psychisch und körperlich. Mittlerweile, habe ich mich daran gewöhnt, aber froh und glücklich, bin ich nicht. Irgendwie bin ich es nicht. Ich hätte einfach gerne nichts. Seit dem ich auch denken kann, bzw. Fing es wohl in der Kindheit oder Pubertät an, hatte ich mich innerlich mit Mädchen verglichen. Ich habe deren Verhalten, Zickigkeit und Aussehen beneidet und wollte aber parallel dazu, eine Freundin haben. Eine Freundin im sexuellen Sinne, auch um deren Körper besser kennen zu lernen, aber auch als Freundin eben, um Interessen und so zu teilen. Hat leider aufgrund der starken Akne, nicht funktioniert. Beim älter werden hatte und Anfang 20, als die Akne dann lnagsam verschwand, hatte ich bessere Chancen bei Frauen und hatte auch dann sexuelle Erfahrungen sammeln können. Ich war damals innerlich, neidisch wieso weshalb, Frauen so aussehen, sich so geben und Verhalten. Mit Anfang 20. Ich bin 32 und es ist immer noch so. Momentan bin ich single, kinderlos und versuche, meine Psyche besser zu verstehen und komme so langsam dahinter, dass ich durch Unterstützung, Hilfestellung und von euch evrl. aus Erfahrungen, besse verstehe, was eigentlich los ist, mit mir. Der Vorteil ist, dass ich jünger aussehe, am Oberkörper weniger behaart bin wie der Durchschnitt der Männer und meine Stimme, nicht ganz so tief und basslastig ist. Dazu kommt auch noch, dass ich unter 1,70m bin und zielich gebaut. Wenn ich liege, habe ich wirklich, (kein Scherz) eine Hüftform, ähnlich einer Frau, auch aufgrund dessen, dass mein Hintern, etwas größer und fülliger ist. Und ich bin stolz darauf, mag den Teil an mir und würde gerne den Bereich auch mehr betonen können. Ohne Witz, wenn ich eine weiblichere Form hätte, würde ich schon sehr gerne, irgendwie damit posen können, um zu zeigen, was ich hätte! Warum auch immer. Bei dem Gedanken, bekomme ich Konkurrenzgefühle, anderen Frauen gegenüber, was aber natürlich nicht geht, da wenn ich stehe, meine Körperkonturen, wieder männlicher sind. Ich hatte irgendwie nie und habe auch nicht, so die typischen männlichen Merkmale, wie bspw. Durchsetzungsvermögen, eine blöde Klappe, Konkurrenzkämpfe, oder irgendwelche Machtspielchen. Die typische Männerwelt, lehnte ich immer innerlich ab, hab mich da nie so richtig wohl gefühlt und es ist bis heute auch so. Von meiner psychischen Seite her bzw. Seelenseite, bin ich weiblicher. Ich mag es, Gefühle zuzulassen, ich mag Liebe, Kuscheln, Ehrlichkeit, Loalität, allgemeine Weiblichkeit, Tiere, in die Natur gehen, teilweise Liebesfilme. Ich mag es mich, zu unterhalten, tiefgründige Gespräche zugühren, anderen zu helfen, bei Ihren Problemen, liebe zu erhalten und zu geben. So ticke ich. Dazu kommt, dass ich oft verstört wurde, im Kindesalter, als ich Dinge in Filmen, Fernsehen habe, die icj osychisch nirgendwo einordnen konnte, aber auch Aggressives Verhalten hatte ich nicht so richtig verstanden, da es mir einfach zu brutal ist/war. Dass ist leider bis heute so, auch wenn man natürlich etwas abgestumpfter ist. Ich mag einfach keine Brutalität und mag eher sanfte und schöne Dinge. Hinzukommt ebenfalls, dass wenn ich schlechte Dinge getan hatte, sofort danach ein schlechtes Gewissen hatte und im Nachhinein, entschuldigt hatte. Teilweise musste ich danach auch weinen. Ich musste oft weinen, auch  als Kind. Wieso auch immer. Bin bis heute emotionaler, mehr am Wasser gebaut und mag auch diese Eigenschaften an mir. 

So jetzt kommt dass Problem, womit ich nicht weiter komme. Vielleicht kann jemand mir Ratschläge geben, was ich tun kann, oder in welche Richtung ich evtl. Zukünfitg gehen kann: Bis heute verspüre ich gegenüber hübschen Frauen, Neid. Teilweise sogar leichte Konkurrenzgefühle. Geht aber ja nicht, da ich optisch ein Mann bin. (Noch?) Auf der anderen Seite, bin ich an Frauen, sexuell Interessiert, und allgemein, ich bin sehr auf Frauen fixiert. Nicht nur im sexuellen Interesse, sondern auch wegen dem Geschlecht an sich, was für mich ein Wiederspruch an sich ist. Seit Jahren, schaue ich mir indirekt oder direkter, deren Verhalten an, die Art und Weise, wie sich geben. Auch aufgrund der Optik. Auf der anderen Seite aber, hatte und habe ich natürlich auch, männliche Eigenschaften, wie Bartwuchs, Stimmenbruch, mag Computerspiele, höre Teckno, mag Autos und mittelalterliche Themen. Dazu schaue ich mir gerne Burgen, Schlösser und alte Häuser an. An Frauenkleidung, war ich nie so richtig interesdiert, alleine schin deshalb, weil es keine Gelegenheiten gab, etwas davon anzuziehen, aber auch, weil es für mich cringe war, dass auszuprobieren und später meine Eltern in die Augen zu sehen. Alleine der Gedanke daran, hatte in in mir, in der Gegenwart meiner Eltern, Fremdschamgefühle ausgelöst. Ein Wiederspruch finde ich. Ich hstte bis ich 31 bin, bei meiner Mutter gelebt, zwar in einer eigenen Wohnung, aber mit ihr, in dem gleichen Haus. Jetzt habe ich ne eigene Wohnung und hatte neulich die Gelegenheit, einen BH anzuziehen. Was soll ich sagen? Es hatte mir weniger etwas ausgemacht, als ich vorerst gedacht hatte. Nachdem ich den wieder ausgezogen hatte, war ein Gefühl da, als würde etwas fehlen?? Ganz seltsam. Ehrlich. Achso, in meiner Pubertät, ca mit 14, wollte sich in der rechten Brust, eine Milchdrüse bilden, was letztendlich zu einem Knubbel unter der Brust entwickelt hatte, was bis heute ist. Also eine leichte Erhöhung ist da. Vor 10 Jshren, also 2014, hatte ich mir schmink Videos angesehen, als "Vorher und Nachher" Ergebnis, und war schon erschrocken und auch ja, neidisch, wie hübsch und weiblich einige Jungs hinter ausgesehen hatten. Da war war wirklich mussgunst dabei... Hab mich auch gefragt, wie ich wohl aussehen würde und hätte echt Lust drauf gehabt, aber es gab nie eine Gelegenheit, es auszuprobieren. Ich hatte dass dann auch durch Schul- und Ausbildungszeiten, vergessen. Naja, jetzt schaue ich mir Videos aber auch Bilder auf Reddit an, wo es sich um den Thema "Men to Female" handelt und finde es schon krass und spannend, wie die Ergebnisse sind. Einige sind sehr hübsch und wirklich attraktiv geworden. Deren psychische Gesundheit, soll sich wohl auch gebessert haben. Was ich sagen ist, das ich an chronischen Depressionen leide, mit der typischen männlichen Rolle nicht wirklich zurecht komme, und vor mir selbee fliehe... Dass merke ich. Ich würde sogar soweit sagen, dass ich berwit wäre, für eine HRT, wenn diese irgendwann ausgestellt werden würde. Es würde quasi, dass optische, an dass innerliche angeglichen werden. Auf der einen Seite mache ich mir aber Gedanken, ob ich überhaupt eine HRT verschrieben bekommen würde und ob ich psychisch damit zurecht kommen würde. Früher hatte ich mir oft die Beine rasiert, aber mache es seit Jahren nicht mehr, da die Hsut so empfindlich geworden ist, dass der Juckreiz zu stark ist... Zum Glück habe ich am Oberkörper wenig. 

Wie sehr ihr mein Anliegen, wenn man es sich so durchliest? Ich glaube zwar nicht, dass ich Trans bin, würde eher wohl sagen "fühle mich nicht binär", aber wenn ich mich optisch verweiblichen würde, würde es zu meinem innerlichen passen. Evtl. Würde es endlich mir psychisch besser gehen, kann besser aus mir heraus kommen und endlich wirklich leben. Ich schmeiße seit Jahren theoretisch mein Leben weg, und bin zur Zeit, erwerbs- und perspektivlos... Ich weiß mit mir nicht weiter. Fitness oder Sport mache ich nicht, da ich nicht gerne, diese komischen Muskeln haben möchte
.
Es tut mir leid, wenn der Text so lang geworden ist und ich hoffe dass ich nichts vergessen habe. 

Ich würde mich auf einen Austausch freuen und frohe Ostern.

LG
Martin
Frohe Ostern zurück!

Ich bin jetzt kein Experte für solche Sachen, aber ich vermute schon, dass Du Tranfrau oder zumindest transfeminin bist. Ich selber beschreibe das Gefühl des Transseins eigentlich genau so – dass man sich zum jeweiligen Geschlecht zugehörig fühlt. Oder auch der Spiegeltest: Schau dein Gesicht im Spiegel an und versuche, dich als das andere Geschlecht vorzustellen, also als ob dein Gesicht zu einem Mann/einer Frau/sonstwas gehören würde. Deine eigene Reaktion darauf, ob es sich "richtig" oder "falsch" anfühlt, verrät meistens schon genug. c:

Lass dich durch deine Sexualität nicht verunsichern. Man kann auch als Transfrau zu Frauen sexuell hingezogen sein! Und "typisch männlich" oder "typisch weibliche" Persönlichkeitsmerkmale sind absolut kein Indikator dafür, wer jemand wirklich ist! Meine männlichen Freunde sind allesamt auf der sanften, liebeswürdigen Seite, sonst würde ich mit ihnen auch nichts zu tun haben wollen Cx

Und dräng dich selber zu nichts – auch mit deinen 32 Jahren hast du noch reichlich Zeit, dich selbst zu erkunden und das Beste für dich zu entscheiden. Fang langsam an: Bitte Freunde und Verwandte (obwohl, vielleicht weniger Verwandte :S) darum, dich Martina zu nennen, das weibliche Genus zu benutzen und schau, wie du dich damit fühlst. Ziehe auch ruhig mal weibliche Klamotten an – es muss ja keiner sehen, wenn es dir peinlich ist, aber vielleicht gibt es dir Euphorie. Versuch dich ans Stimmtraining, vielleicht gefällt sie dir! Oh, und denk daran, dass OPs und Hormone eine Option, aber nicht der einzige Weg sind. Finde selbst heraus, was für dich passt, das ist das Wichtigste c:

Alles Gute!
Hey,
Danke für deine liebe Antwort. Ich würde es gerne psychologisch untersuchen lassen und ggf. Wäre ich für eine Transition bereit. Nur ich bin etwas mit der Suche, des passenden Psychologens, überfordert. Hast du oder jemand anders einen Tipp, wie ich anfangen kann und wo evtl. Jemand sich damit auskennt?
Als ich vor dem Spiegel stand und mir vorgestellt hatte, ein weibliches Ges7cht zu haben, gefiel mir auf der einen Seite der Gedanke, da ich mir vostellen könnte, einigermaßen hübsch zu werden, aber auf der anderen Seite, reichte meine Vorstellungskraft nicht zu 100% aus. Aber könnte schon in eine gute Richtung gehen. Verändert sich bei einer HRT, auch der Gesichtsknochen bzw. Der ganze Knochen? Einige Transfrauen, haben ja im Gegensatz zu vorher, einen etwas kleineren Kopf
bekommen. Klingt komisch, ich weiß Big Grin

Dass ist es eben... Meine Sexualität, verunsichert mich... Auch dass wenn ich sexuell jemanden attraktiv finde, ja, eben die Hormome hoch fahren... Hmm... Merke aber dass ich ganz im innerlichen, einfach weiblicher bin und auch dass gut finde. Als ich neulich die Gelegenheit hatte, den BH anzuziehen, gefiel es mir ja schon^^.

Stimmt, aber ich mache mir leider schon Zeitdruck... Wie war bei dir, deine Transition? Magst du dazu etwas schreiben? Ich würde pers. Erstmal nur Hormone nehmen, über größere OP's wie eine Goap, werde ich noch nicht mir Gedanken zu machen... Ich habe aber auf der anderen Seite, irgendwie Respeckt vor langen Haaren... Naja, mal sehen was meine Zukunft bringt.

Euch schönes Fest.

LG
Hallo, kein Problem :D

Leider kann ich dir beim Medizinischen überhaupt nicht weiterhelfen. Ich bin weder gut informiert noch habe ich selbst Erfahrungen gemacht :/ Hoffentlich kann da jemand anders noch guten Rat geben… ✌

Haha, eigentlich meinte ich das so, dass du dein eigenes Gesicht als weiblich interpretierst Cx Also mit dem Gedanken rangehst, dass du jetzt eine Frau sehen wirst. Vielleicht ist das ein wenig schwer zu beschreiben… :q
Und soweit ich weiß, verändert sich die Gesichtsstruktur auch, aber viele Transmenschen entscheiden sich trotzdem dazu, noch mit einer Operation nachzubessern.

Es ist ein komisches Gefühl, wenn der eigene Körper anders funktioniert, als  gewünscht/im Inneren erwartet – das ist dann wohl einfach die Erfahrung des Transseins :P Aber das eigentliche Geschlecht, das man wirklich ist, sitzt ja im Gehirn und nicht in den Geschlechtsteilen – genau auch wie die Sexualität. Eine Transition ist ja immer eine ANPASSUNG des Körpers an das eigentliche Geschlecht ^^

Leider kann ich auch nicht großartig über meine Transition berichten, da ich nur eine soziale Transition gemacht habe :F Gegen Hormone habe ich mich schon ganz früh entschieden, weil ich einfach keinen Wunsch hatte, meinen Körper so zu verändern, und OPs sind nicht so geil, wenn man noch Kinder haben will. Sowas muss immer nach den eigenen Bedürfnissen und Anforderungen entscheiden, da kann man keine pauschalen Aussagen treffen.
Viele Frauen rocken auch kurze Haare :D Aber wenn es eher eine Scheu ist von wegen, was andere sagen, dann gewöhn dich besser schnell daran, denn das ist leider noch Alltag des Transseins in der heutigen Gesellschaft. :S

Hoffe, es war ein schönes Fest! :D
Hey,
Sorry für die späte Antwort. Es wäre hilfreich, wenn jemand hier schreiben würde, der eine Transition hinter sich bzw. Oder auch in einer Transition steckt. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, bei welchen Therapeuten man sich anmelden muss, oder ob es einer sein soll, der sich damit gut aus kennt? Ich möchte langsam anfangen, es abzuklären bin aber irgendwie überfordert, mit den Anfang.

LG
Hey Martin,

ob du Trans bist, das wird dir niemand sagen können, weder jemand hier aus dem Forum, noch irgendein Psychologe. Das kannst nur du alleine wissen. Wenn du dich als Frau identifizierst (oder gerne dein ganzes Leben als Frau verbringen würdest), dann ist die Chance recht hoch, dass du Trans bist.

Kennst du den Button Test?

Stell dir vor, du hättest einen Knopf. Wenn du diesen Knopf drückst, dann bist du eine Frau, mit allem was dazugehört, eine perfekte Cis-Frau, alle die dich kennen, kannten dich schon immer als Frau und niemand würde auf die Idee kommen, dass du jemals ein Mann warst. Du kannst den Knopf nur einmal drücken und wärst unwiderruflich und für immer eine Frau.

Würdest du den Knopf drücken?

Wenn die Antwort ja lautet, dann bist du mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass du Trans bist...
(100%ig kannst natürlich nur du alleine das wissen aber mir hat der Button-Test sehr viel weitergeholfen, denn ich hätte den Knopf sofort gedrückt!)

Leider ist es im wirklichen Leben nicht so einfach...



Zur Transition:

Eins vorweg: Es gibt medizinische Maßnahmen, wie Hormontherapie, GAOP, FFS, usw... aber du solltest solche Sachen nur machen, wenn du das wirklich von dir aus möchtest! Du bist nicht weniger Trans und nicht weniger Frau, wenn du keine medizinischen Maßnahmen durchführen lässt.

Es gibt verschiedene Arten von Transition:

1. Die soziale Transition:

Du musst dich nicht sofort bei jedem den du kennst als Transfrau outen, du kannst erst zuhause mit Makeup und Klamotten experimentieren und schauen was gut aussieht, was dir gefällt.
Du kannst Menschen die dir Nahe stehen bitten, dich mit einem weiblichen Vornamen anzusprechen und sie/ihr Pronomen für dich zu verwenden und schauen wie es sich anfühlt, fühlt sich das richtig an?
Du kannst erst zuhause feminine Kleidung tragen, du musst nicht sofort so vor die Tür, ein Schritt nach dem anderen.
Wenn du dich einigermaßen sicher in dieser Kleidung fühlst, kannst du vielleicht ein paar Freunde einladen (natürlich sollten diese vorher Becheid wissen) und auch hier, schauen wie es sich anfühlt.

Wenn du dir sicher bist, dass das das richtige für dich ist, dann kannst du dich überall outen, dich mit deinem neuen Namen vorstellen und beginnen, dein Leben als Frau zu leben.

2. Die juristische Transition

Wenn du dir sehr sicher bist, dass du für immer als Frau leben möchtest und auch deine Papiere anpassen lassen möchtest, dann kannst du deine Vornamens- und Personenstandsänderung beantragen. Du kommst aus Deutschland, oder?

Es wurde vor kurzem das Selbstbestimmungsgesetz beschlossen, ab dem 01.08.2024 kann man beim Standesamt die Erklärung, dass man den Vornamen und den Personenstand ändern will anmelden. 3 Monate später muss man dann nochmal zum Standesamt und die Erklärung abgeben, dann wird sie rechtskräftig.
Durch das Selbstbestimmungsgesetz ist das massiv vereinfacht worden, du brauchst keine Gutachten mehr, keinen Termin beim Amtsgericht und die Kosten sind auch überschaubar. Du solltest dir aber vorher natürlich sicher sein, dass du das wirklich möchtest und das wirklich das richtige für dich ist.

Wie das in Österreich abläuft, weiß ich nicht.


3. Die medizinische Transition:

Das ist natürlich das, was für die meisten der größte Schritt ist. Aber nochmal: du musst nicht medizinisch transitionieren, wenn du das nicht möchtest!

Auch diese Info´s gelten für Deutschland, wie es in Österreich läuft, weiß ich nicht.

Es ist so oder so sinnvoll, wenn man eine Therapeutenperson hat, mit der man das alles besprechen kann. Eine transerfahrene Therapeutenperson zu finden ist teilweise echt schwer und die Wartelisten sind lang, am besten beginnst du sofort mit der Suche nach einer Therapeutenperson, ob du medizinische Maßnahmen möchtest oder nicht, eine Therapie ist bei sowas wirklich hilfreich, auf dem ganzen trans-weg, nicht nur für medizinische Maßnahmen.

Der Ablauf für eine Hormontherapie ist der:

Du suchst dir einen Therapeuten, der stellt dir ein Indikationsschreiben aus. Die meisten wollen dich erst etwas kennenlernen und sicher sein, dass das wirklich das richtige für dich ist, manche stellen das schon nach der ersten Stunde aus. Es gibt für die Hormontherapie keine Mindestanzahl von Stunden und auch sonst keine Anforderungen, du brauchst lediglich ein Indikationsschreiben von einem psychologischen Psychotherapeuten. Frag am besten vorher nach, ob die Therapeutenperson sowas ausstellen würde.
Mit dem Indikationsschreiben gehst du zu einem Endokrinologen und der macht zuerst die Voruntersuchung (Blutwerte, Chromosomenanalyse, ...) und wenn alles in Ordnung ist, dann verschreibt er dir die Hormone.

Erwarte von der Hormontherapie keine Wunder, auch das ist ein Prozess. Die Knochenstruktur wird sich durch die HRT (Hormone replacement therapy/hormontherapie) nicht ändern aber die körperlichen Änderungen werden mit der Zeit immer sichtbarer sein. Die Fettverteilung ändert sich, die Haut wird weicher, das Brustwachstum beginnt...

Was man auch nicht vergessen darf: Die HRT hat auch heftige psychische Auswirkungen. Natürlich ist das bei jedem anders aber ich z.B. bin sehr viel emotionaler geworden, bin viel näher am Wasser gebaut, mein Bedürfniss nach sozialen Kontakten ist größer geworden, ....

Die HRT kann alles ziemlich durcheinanderwirbeln. Auch deine Sexualfunktion wird beeinträchtigt. Deine Keimzellen (Hoden) stellen dadurch die Arbeit ein und "atrophieren", das bedeutet, dass sie verkümmern. Das geht natürlich mit Zeugungsunfähig(!) einher, die irgendwann auch nichtmehr Rückgängig gemacht werden kann. Viele verlieren die Errektionsfähigkeit.
Für mich war der Verlust der Errektionsfähigkeit und das Atrophieren der Hoden eine unglaubliche Erleichterung und ich freue mich richtig, dass da unten endlich Ruhe ist! Aber man sollte sich im Klaren darüber sein, ob man das wirklich will.

GAOP:

Für eine gaop brauchst du mindesten 12 monate (therapeutisch begleitete) Alltagserfahrung (du musst also in dieser Zeit deinen Alltag als Frau verbracht haben) und mindestens 6 Monate Therapie mit mindestens 12h â 50min. Danach kann dir deine Therapeutenperson eine Indikation für die gaop schreiben und du kannst einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse stellen. Wenn dieser genehmigt ist, kannst du dich auf die Warteliste eine Klinik setzen lassen.
Informiere dich vorher gut darüber! Die Ärzte die das ausführen haben unterschiedlich OP-Methoden und auch unterschiedlich gute Skills. Danebengehen kann aber natürlich immer was, ohne Risiko ist das absolut nicht!

Weil du aber sagst, dass du das noch nicht vor hast, geh ich hier nicht so genau drauf ein


Stimmtraining:

Stimme ist unglaublich wichtig für das Passing! Mindestens so wichtig wie das Aussehen. (Auch hier: gilt für Deutschland).
Ein Rezept für die Logopädie kann die dein Hausarzt oder ein HNO-Arzt ausstellen. Es ist empfehlenswert zu einem HNO-Arzt zu gehen, damit er die Stimmbänder untersuchen kann, denn für die Logopädie müssen deine Stimmbänder gesund sein.

Du kannst natürlich auch schon von zuhause üben, auf youtube gibt es viele Anleitungen dafür.

Mit Logopädie kann man sehr viel erreichen, sollte das nicht zu einem zufriedenstellenden Ergebnis führen, gibt es noch die Möglichkeit einer Stimmband-OP. Damit kenne ich mich aber nicht gut aus, hier kann ich keine sichere Auskunft geben.


Ich hoffe ich konnte ein Paar deine Fragen beantworten


LG Smile