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Normale Version: als mann und als frau
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hallo ihr lieben

mich würden gerne eure meinungen interessieren

mich persönlich nervt es regelrecht, dass die bekleidung ausschlaggebend dafür ist, ob man nun als mann oder als frau lebt
für mich ist es nicht so, dass ich erst dann als frau lebe, wenn ich weibliche kleidung trage oder als mann, wenn ich männliche kleidung trage, ich habe mein bisheriges leben als (transsexuelle) frau gelebt, und nie als mann, auch ohne geschminkt oder weiblich gekleidet zu sein
mich stört es, dass das als was man lebt lediglich an der bekleidung festgestellt wird
es ist nicht so, dass, wenn es nach mir ginge, ich als frau in männlicher bekleidung zu leben bevorzuge (falls das wer glaubt), sondern es geht mir um die formulierung, die ich für wichtig halte, vorallem was die aufklärungsarbeit angeht
selbst wenn dieses "als mann/als frau" vom fasching hergeleitet wurde, wo man dann eben als etwas auftritt, bloss weil man die kleidung trägt (zb als katze, als engel, als frau), halte ich diese formulierung für sehr gewagt und unrichtig

ich möchte da kurz einbringen, dass transsexuelle frauen biologisch keine männer sind, da das gehirn anatomisch weiblich ist, und wir somit biologisch transsexuell sind (da ja transsexualität, meines wissens nach, den (ganzen) körper nach der vorgeburtlichen entwicklung beschreibt, welcher zu transsexualität führt), wären wir also biologisch männer, müsste es sich bei transsexualität um eine geistige störung, geistige krankheit oder einbildung sonstiger herkunft handeln

ich nehme das sehr genau, weil genau durch ebenso solche formulierungen unrichtige erklärungsmodelle entstehen

ich bin weder biologisch ein mann, noch bin ich vor der operation, die den penis in meine scheide verwandelt, ein mann, noch lebe ich als mann, noch bin ich als mann geboren
ich bin biologisch eine transsexuelle frau, bin vor der genital-operation eine pre-op transsexuelle frau, lebe als frau und bin als transsexuelle frau geboren
wenn eine cis-frau sich männerkleidung anzieht (also kleidung, die vom schnitt her, männlich ist und/oder in der männerabteilung zum verkauf angeboten wird), lebt sich nicht plötzlich als mann,

was mich direkt zum nächsten punkt leitet, welcher sich mit dem alltagstest beschäftigt, möchte aber jetzt nicht den schwerpunkt auf den alltagstest legen, sondern auf die formulierungen
da frage ich mich nochmals, ab wann verbringt man seinen alltag als frau? erstmal möchte ich sagen, dass der alltag nicht nur in der öffentlichkeit, sondern auch zuhause stattfindet, wenn ich also zuhause weiblich gekleidet und geschminkt bin und dann mit männerkleidung hinausgehe (aufgrund von angst), dann verbringe ich meinen alltag als frau, natürlich auch in der öffentlichkeit, da ich mein geschlecht nicht über die bekleidung definiere

nun könnte man meinen, eine "frau" wäre man erst, wenn man rundum weiblich aussieht, d.h. mit einem anatomisch weiblichen gehirn inklusive vollständiger chirurgischer angleichung, weiblichen hormonen, weiblich bekleidet, weiblich geschminkt, weibliche frisur, schmuck und accessoires, sowie weiblich anerzogener verhaltensmuster

da frage ich mich wieder, wie sieht weibliche kleidung überhaupt aus?
das sollte eigentlich einfach zu beantworten sein, da weibliche bekleidung das ist, was man als weiblich interpretiert, genauer gesagt, kleidung, die von menschen als weiblich wahrgenommen wird, und so verhält es sich auch mit allen anderen merkmalen und eigenschaften einer person

ich sollte jetzt dann schlafen gehen, ich werde schon müde bzw. hab ich morgen einpaar sachen zu tun, aber ich möchte noch mal kurz zum ausgangsthema kommen,

ich finde einfach, es wäre besser, wenn es mehr leute geben würde, die ihr geschlecht nicht über die bekleidung definieren würden und wenn eine ts nun den mut hat und die sicherheit, mit weiblicher kleidung (so wie sie es sich höchstwahrscheinlich wünscht), in die öffentlichkeit zu gehen, dann geht sie nach wie vor als transsexuelle frau oder als frau (wenn man rein von ihrem empfundenen geschlecht ausgeht) da raus und nicht plötzlich als frau, nachdem sie vorher etwa als mann rausging, nein, sondern als transsexuelle frau in der männlichen rolle und/oder männlich gekleidet

für die medien und außenstehenden wiederum, das verstehen zu können, also sich ein bild machen zu können, erschwert eine richtige formulierung das verständnis wiederum, das ist mir klar, aber es geht mir ja nun nicht nur um die formulierung "als mann", sondern auch um die anderen formulierungen, sowie darum, einfach aufzuzeigen, dass man nicht erst dann "als frau" rausgeht, wenn man sich in weiblichen kleidern hüllt

möchte mich entschuldigen, dass ich soviel geschrieben habe, aber ich kann mich nicht so professionell ausdrücken, damit es die sätze kürzer machen würde

♥ jenny

Yuna

Also es gibt schon bestimmte Kleidungsstücke, die nur für Frauen sind.

"Ab wann verbringt man den Alltag als Frau"
Nunja klar kannst du, ohne dich entsprechend zu kleiden / schminken den Alltagstest zuhause machen da dies ja auch Alltag ist, In der öffentlichkeit wäre das aufgrund von Mobbing aber nicht empfehlenswert.
Wenn du mit Männerkleidung rausgehst, dann umgehst du den Zweck eines Alltagstest (blödes Wort, ich sag jetzt Real Life Experience dazu).
Diese RLE sollte eigentlich nur dabei helfen, deine endgültige Entscheidung zu treffen. Es gibt sicher viele, die in dieser Phase erst merken, dass sie das Leben als Frau gar nicht meistern könnten.
Immerhim wirst auch du später mal Schminke und Kleider anziehn müssen und nicht ewig mit Männerkleidung herumlaufen (was du privat gerne machen kannst, ich dachte eher an Arbeitsplatz, sonstige Veranstaltungen)
liebe yuna

ich wollte nun absichtlich den schwerpunkt nicht auf den alltagstest legen, sondern nahm ihn als gutes beispiel dafür, worum es mir ging,
für den alltagstest und seine sinnhaftigkeit selbst, gibts einen thread, wo du auch meine ansichten dazu in den beiträgen #4 und #16 lesen kannst, wenn du möchtest:
Alltagstest wozu?

um deinen beitrag dennoch kurz zu kommentieren:
ich denke, ob man sein leben als frau auch unter menschen in der öffentlichkeit meistern kann oder nicht, hängt meiner ansicht nach, vorallem davon ab, ob man sich in der öffentlichkeit, in seiner weiblichen rolle wohlfühlt, gut,
wenn man selbst nun der meinung ist, man würde zu männlich aussehen und man aber ein mensch ist, der diese umstände trotz aller überzeugungsversuche nicht verkraftet, dann würde man den alltagstest nicht oder nur schwer meistern können bzw. ihn so meistern, in dem man sich all die peinlichkeiten gefallen läßt (selbst, wenn man sich selbst kritischer sieht als es andere tun), man sollte sich wohlfühlen und ihn dann machen, wenn man sich dazu bereit fühlt (egal was es dafür braucht, um diese selbstsicherheit erreichen zu können, das kann eine arbeit an der inneren einstellung und/oder eine optische angleichungen sein), denn niemand sollte gezwungen sein, sich lächerlich machen zu müssen, nur um den spezialisten beweisen zu können, dass man es drauf hat, sondern jedem die zeit gegeben werden, die er braucht, schließlich hat man sein bisheriges leben bereits in der für sich als falsch empfundenen rolle verbracht und bereits das war kein zuckerlecken, und eben auch als ihm falsch empfundenem körper, der nunmal auch zum leben als frau (ob daheim oder in der öffentlichhkeit) dazugehört

♥ jenny

Yuna

Also grundsätzlich hast du ja recht, sich "gezwungenermaßen blamieren" sollte sich wirklich niemand.
Es bleibt ja sowieso jeden selbst überlassen, wann man die RLE macht. Der Zeitpunkt hängt wie du schon richtig gesagt hast davon ab, wann man sich bereit fühlt.
Meiner Ansicht nach wäre es grundsätzlich OK, weiter in Männerklamotten oder eben "männlich" zur Arbeit etc zu gehen. Es kann ja sein, dass man es nicht getraut dem Chef zu sagen oder einfach viel Kundenkontakt hat und man deshalb nicht "weder das eine noch das andere" ist.
Aber zumindest beim EInkaufen, Kaffee trinken etc. sollte man sich einer Frau auch anpassen. Man kann sich ja langsam herantasten, wenn man noch wenig Selbstvertrauen besitzt.

Dass alles zusammen kein Zuckerschlecken ist, das kann ich doppelt unterstreichen. Auch ich habe / hatte Angst. Aber im Nachhinein ists nicht so schlimm, wie man es sich immer selbst vorstellt (z.B. das erste mal als Frau rausgehen, einkaufen etc.)

Natürlich respektiere ich deine Meinung, wenn du nicht meiner Ansicht bist. Wink

PS.: mein Name ist übrigens Lisa. Ich wollte nur ein Anmeldepseudonym haben sodass mein Account nicht meinen "richtigen " Namen wiederspiegelt
Zitat:"Ab wann verbringt man den Alltag als Frau"
Nunja klar kannst du, ohne dich entsprechend zu kleiden / schminken den Alltagstest zuhause machen da dies ja auch Alltag ist, In der öffentlichkeit wäre das aufgrund von Mobbing aber nicht empfehlenswert.
Wenn du mit Männerkleidung rausgehst, dann umgehst du den Zweck eines Alltagstest (blödes Wort, ich sag jetzt Real Life Experience
Dazu möchte ich eine Frage in den Raum werfen. Entsprechend kleiden ? Was versteht man darunter ? Wie kleidet sich eine Frau entsprechend ?

Nunja meiner Meinung nach kann man diese Frage nicht Pauschal beantworten. Ich kleide mich z.B ziemlich Geschlechtneutral. Jeans T-Shirt, Sportjäckchen usw. Ich finde ich bin entsprechen gekleidet. So ist mein Stil eben. Da ich selten Rock, Kleid etc trag. Nur zu Anlässen aber da auch gerne.

Zitat:Aber zumindest beim EInkaufen, Kaffee trinken etc. sollte man sich einer Frau auch anpassen. Man kann sich ja langsam herantasten, wenn man noch wenig Selbstvertrauen besitzt.

Ok, ich geh auch als Frau Kaffee Trinken. Wie gesagt recht androgyn gekleidet, meist ungeschminkt. Ich hab aber kaum Probleme, vielleicht manchmal ein Blick von jemanden den ich nicht kenne. Aber damit lässt es sich Leben. Es mag sein das meine Optische Erscheinung derzeit etwas die Grenzen zwischen Mann und Frau verwischt, da ich zur Zeit auch beide Attribute in sachen Optik verein. Klar, würde ich mich schminken und herrichten, würde die Optik eher ins weibliche übergehen. Aber ist das der Sinn ?
Viele Leute hier in meinem Dörfchen wo ich leb wissen das ich Transident bin, das ich auf dem Weg bin. Auf dem Weg mein Leben als " Ich " zu Leben. Aber um mein Leben als "Ich " zu Leben, bringen mir Klamotten, etwas Makeup und andere Dinge nicht wirklich viel.

Um mein Ich zu Leben hilft es mir wenig mein äusserliches mit sehr femininer Kleidung und Makeup zu kaschieren. Den irgendwann sollte ich auch als Frau mal ungeschinkt und in Trainingshosen und T-Shirt kurz vor Ladenschluss in ein Geschäft laufen können um eben noch schnell einzukaufen. So wie das auch viele andere Frauen machen. Das ist für mich Altagstest, zu leben ohne Maskerade, ohne irgendwelche Abschnitte seines Lebens verstecken zu müssen, mit offenen Karten zu spielen. Klar zu sagen, wer man ist, woher man kommt und wohin die Reise führt. Ich hab mich 36 Jahre lang versteckt, verkrochen und mir und den anderen was vorgemacht. Es ist nicht in meinem Sinne dies weiter zu machen. Einen neuen Lebensabschnitt einzuschlagen und den Leuten wieder was zu verheimlichen. Nochmals, ich bin ich, ich war schon immer (auch in meinem gespielten männlichen Leben, wobei ich viele viele tolle Dinge da erlebt durfte und die niemals missen will) ich bin (auch jetzt zwischen den Geschlechtergrenzen, irgendwo auf dem Weg) und werde immer so sein (auch in meinem zukünftigen Leben als Frau). Ich werde seelisch nicht neu Gebohren, lediglich gleiche ich meinen Körper an meine Seele an. Meine Seele ist seit der Geburt immer schon das was sie ist und das wird sich in Zukunft auch nicht ändern.

Zitat:Dass alles zusammen kein Zuckerschlecken ist, das kann ich doppelt unterstreichen. Auch ich habe / hatte Angst. Aber im Nachhinein ists nicht so schlimm, wie man es sich immer selbst vorstellt (z.B. das erste mal als Frau rausgehen, einkaufen etc.)

Das es kein Zuckerschlecken ist ...... ja da hast Du Recht, dennoch versinke ich nicht in Angst Wink Warum auch .... ich bin ja auf dem Weg mein Ich zu Leben.


Zitat:hallo ihr lieben

mich würden gerne eure meinungen interessieren

Jenny Toller Beitrag Smile Hier fehlt der GEFÄLLT MIR Knopf

Yuna

(25.05.2012, 12:52)Chiara09 schrieb: [ -> ]
Zitat:"Ab wann verbringt man den Alltag als Frau"
Nunja klar kannst du, ohne dich entsprechend zu kleiden / schminken den Alltagstest zuhause machen da dies ja auch Alltag ist, In der öffentlichkeit wäre das aufgrund von Mobbing aber nicht empfehlenswert.
Wenn du mit Männerkleidung rausgehst, dann umgehst du den Zweck eines Alltagstest (blödes Wort, ich sag jetzt Real Life Experience
Dazu möchte ich eine Frage in den Raum werfen. Entsprechend kleiden ? Was versteht man darunter ? Wie kleidet sich eine Frau entsprechend ?

Nunja meiner Meinung nach kann man diese Frage nicht Pauschal beantworten. Ich kleide mich z.B ziemlich Geschlechtneutral. Jeans T-Shirt, Sportjäckchen usw. Ich finde ich bin entsprechen gekleidet. So ist mein Stil eben. Da ich selten Rock, Kleid etc trag. Nur zu Anlässen aber da auch gerne.
Ich verstehe unter entsprechend kleiden so Dinge wie:
wenn in der Arbeit eine Besprechung ansteht, dann ein elegantes Sakko und nen Rock oder Hose (Hosen unterscheiden sich in der Hinsicht stark zwischen Mann und Frau)
sollte ich mal ins Theather gehen (wollen), dann auch was eleganteres und keine 0815 Jeans
usw.

(25.05.2012, 12:52)Chiara09 schrieb: [ -> ]
Zitat:Aber zumindest beim EInkaufen, Kaffee trinken etc. sollte man sich einer Frau auch anpassen. Man kann sich ja langsam herantasten, wenn man noch wenig Selbstvertrauen besitzt.

Ok, ich geh auch als Frau Kaffee Trinken. Wie gesagt recht androgyn gekleidet, meist ungeschminkt. Ich hab aber kaum Probleme, vielleicht manchmal ein Blick von jemanden den ich nicht kenne. Aber damit lässt es sich Leben. Es mag sein das meine Optische Erscheinung derzeit etwas die Grenzen zwischen Mann und Frau verwischt, da ich zur Zeit auch beide Attribute in sachen Optik verein. Klar, würde ich mich schminken und herrichten, würde die Optik eher ins weibliche übergehen. Aber ist das der Sinn ?
Viele Leute hier in meinem Dörfchen wo ich leb wissen das ich Transident bin, das ich auf dem Weg bin. Auf dem Weg mein Leben als " Ich " zu Leben. Aber um mein Leben als "Ich " zu Leben, bringen mir Klamotten, etwas Makeup und andere Dinge nicht wirklich viel.

Um mein Ich zu Leben hilft es mir wenig mein äusserliches mit sehr femininer Kleidung und Makeup zu kaschieren. Den irgendwann sollte ich auch als Frau mal ungeschinkt und in Trainingshosen und T-Shirt kurz vor Ladenschluss in ein Geschäft laufen können um eben noch schnell einzukaufen. So wie das auch viele andere Frauen machen. Das ist für mich Altagstest, zu leben ohne Maskerade, ohne irgendwelche Abschnitte seines Lebens verstecken zu müssen, mit offenen Karten zu spielen. Klar zu sagen, wer man ist, woher man kommt und wohin die Reise führt. Ich hab mich 36 Jahre lang versteckt, verkrochen und mir und den anderen was vorgemacht. Es ist nicht in meinem Sinne dies weiter zu machen. Einen neuen Lebensabschnitt einzuschlagen und den Leuten wieder was zu verheimlichen. Nochmals, ich bin ich, ich war schon immer (auch in meinem gespielten männlichen Leben, wobei ich viele viele tolle Dinge da erlebt durfte und die niemals missen will) ich bin (auch jetzt zwischen den Geschlechtergrenzen, irgendwo auf dem Weg) und werde immer so sein (auch in meinem zukünftigen Leben als Frau). Ich werde seelisch nicht neu Gebohren, lediglich gleiche ich meinen Körper an meine Seele an. Meine Seele ist seit der Geburt immer schon das was sie ist und das wird sich in Zukunft auch nicht ändern.
Und genau diese Blicke können für andere Personen schmerzhaft sein. Ich zum BEispiel hasse es, wenn man mich so anguckt, als wäre ich eine Auserirdische.

Ja irgendwann nach Ladenschluss einkaufen ... da bekomm ich schon Hormone und das Erscheinungsbild sieht nach einiger Zeit ganz anders aus als jetzt ohne Make Up. Und wie schon gesagt will ich möglichst schiefe Blicke vermeiden (wird zwar nicht immer funktionieren das ist mir auch klar).
Ausserdem macht es mir Spaß mich zu schminken, immer was neues ausprobieren. Aber das sind ja nur verschiedene Interessen über die wir glaub ich nicht diskutieren müssen da der Altersunterschied zwischen uns sicher groß ist und demnach die Interesse völlig andere sind.

(25.05.2012, 12:52)Chiara09 schrieb: [ -> ]
Zitat:Dass alles zusammen kein Zuckerschlecken ist, das kann ich doppelt unterstreichen. Auch ich habe / hatte Angst. Aber im Nachhinein ists nicht so schlimm, wie man es sich immer selbst vorstellt (z.B. das erste mal als Frau rausgehen, einkaufen etc.)

Das es kein Zuckerschlecken ist ...... ja da hast Du Recht, dennoch versinke ich nicht in Angst Wink Warum auch .... ich bin ja auf dem Weg mein Ich zu Leben.
Naja für mich gibt es gute Gründe, vor einigen Dinge Angst zu haben. Einen guten Job findet man nicht leicht, und schan gar nicht als transsexuelle Frau.
Ich habe eine Wohnung, Auto zu erhalten und ebenso Arztbesuche zu bezahlen. Wenn ich meinen Job verliere, habe ich ernsthafte Probleme.
Die Angst den Job zu verlieren ist in meinen Augen berechtigt.
Zitat:Ich verstehe unter entsprechend kleiden so Dinge wie:
wenn in der Arbeit eine Besprechung ansteht, dann ein elegantes Sakko und nen Rock oder Hose (Hosen unterscheiden sich in der Hinsicht stark zwischen Mann und Frau)
sollte ich mal ins Theather gehen (wollen), dann auch was eleganteres und keine 0815 Jeans
usw.

Auch hier, wenn es die Situation nicht anders zulässt kleide ich mich auch dementsprechend.

Zitat:Ausserdem macht es mir Spaß mich zu schminken, immer was neues ausprobieren. Aber das sind ja nur verschiedene Interessen über die wir glaub ich nicht diskutieren müssen da der Altersunterschied zwischen uns sicher groß ist und demnach die Interesse völlig andere sind.

Aaja ich schmink mich ja nicht ungerne, versuche auch gerne was neues ....... Ist ja nicht so das ich in der Steinzeit leb Smile ^^

Mit gings dabei um alltägliches ..... und da kann ma auch nicht alle in einen Topf werfen. Hat ja jede und jeder seine eigenen Interessen.

Zitat:Naja für mich gibt es gute Gründe, vor einigen Dinge Angst zu haben. Einen guten Job findet man nicht leicht, und schan gar nicht als transsexuelle Frau.
Ich habe eine Wohnung, Auto zu erhalten und ebenso Arztbesuche zu bezahlen. Wenn ich meinen Job verliere, habe ich ernsthafte Probleme.
Die Angst den Job zu verlieren ist in meinen Augen berechtigt.

Da magst Du recht haben, Arbeit zu verlieren ist niemals gut. Und klar ist die Angst vor Verlust des Arbeitsplatz berechtigt.



Im grossen und ganzen ist der Altagstest für jede anders. Da wir ja alle individuelle Individuen sind. Wäre ja auch traurig wenn wir alle im selben Takt laufen würden.
(25.05.2012, 11:50)jennylove schrieb: [ -> ]liebe yuna

ich wollte nun absichtlich den schwerpunkt nicht auf den alltagstest legen, sondern nahm ihn als gutes beispiel dafür, worum es mir ging,
für den alltagstest und seine sinnhaftigkeit selbst, gibts einen thread, wo du auch meine ansichten dazu in den beiträgen #4 und #16 lesen kannst, wenn du möchtest:
Alltagstest wozu?

um deinen beitrag dennoch kurz zu kommentieren:
ich denke, ob man sein leben als frau auch unter menschen in der öffentlichkeit meistern kann oder nicht, hängt meiner ansicht nach, vorallem davon ab, ob man sich in der öffentlichkeit, in seiner weiblichen rolle wohlfühlt, [Rest gekürzt]

Tja, wer sich innerlich seiner Rolle/n gewiss ist, der kann vielleicht auch auf die Eintragung des Geschlechts in Registern und Urkunden, den amtlichen Vornamen und die Signalwirkung von Kleidung und Accessoires pfeifen und einfach sie/er selbst sein.

Die meisten Menschen brauchen diese Stützen aber halt, um sich sozial integrieren zu können. Weil sie äußere Anerkennung brauchen, weil sie nicht auffallen möchten, weil im Job die Dinge runder laufen, wenn alles zusammenpasst.

Man kann sozusagen die Dinge an der Wurzel packen und sagen: "Ich lehne die Gender-Zweiteilung der Gesellschaft ab!" Keine amtlichen Eintragungen mehr, freie Wahl des Vornamens, vielleicht auch die Möglichkeit, so etwas wie "Trans*Mensch" als drittes Geschlecht eintragen zu lassen.

Jetzt könnte ich hundert Bedenken aufzählen, warum das in der Praxis derzeit (noch) nicht geht, oder welche, vielleicht unerwünschten, Konsequenzen es haben könnte.

Derzeit richtet "die Gesellschaft" sozusagen an alle TG die Forderung: "Wenn Du dein Geschlecht offiziell ändern willst, dann beweise es!" Man kann den ganzen bürokratisch-medizinischen Feuerzauber, Psychotherapie, körperliche Angleichung, Gutachten, auch als eine Feuerprobe sehen. Wer sie besteht, ist offenbar weder Schelm noch Schwindler sondern wirklich Trans*Mensch.

Yuna

Also ich persönlich lege unter anderem Wert darauf, einen weiblichen Vornamen zu haben und dass alles schwarz auf weiß passt. Ich hasse es nämlich, wenn mich jemand mit meinem männlichen Namen anspricht. Auch bei Kleidung zieh ich nur das an, was mir gefällt, nicht was anderen gefallen könnte. Drum akzeptier ich es auch, wenn jemand nur mit Hosen ausser Haus geht oder halt einfach nur androgyn gekleidet ist. Aber zumindest in der RLE könnte man das eine oder andere Mal auch etwas weiblicher gekleidet sein um ebene die Erfahrung zu machen, ob man damit klar kommt. Darauf wollte ich hinaus. Soll jetzt nicht heißen, dass sich jede Frau während der RLE immer schminken und ein Kleid anhaben muss. Hier gehts nur ums kennenlernen.

Und da ich auch sehr modebewusst bin, könnt ich nie auf Kleidung pfeifen. So bin ich selbst genauso wie die Jenny sie selbst ist. Smile
Ich denke nicht, dass solche Menschen jetzt ihrer innerlichen Rolle ungewiss sind. Ich spreche da jetzt von mir und nehme es mal an, dass es bei anderen auch so ist.
Prinzipiell muss ich Jenny Recht geben. Auch ich definiere mich nicht über Kleidung oder Make Up. Auch wenn ich im schmierigen Schlosseranzug unter dem Auto liege und z. B. einen Ölwechsel mache, weiß ich, dass ich eine Frau bin.

Zu denken, dass sich das Geschlecht durch das Anziehen der Kleidung des anderen Geschlechts, oder einen Eintrag in irgendeinem Register ändert, ist eine Illusion. Entweder man ist eine Frau oder man ist ein Mann. Egal welche Kleidung man trägt und egal was in irgendeienr Datenbank vermerkt ist.

Das Problem ist halt, dass an den Datenbankeinträgen des Staates sehr vieles angehängt ist. Und daher wird eine (Trans-)Frau mit einem Einträg "männlich" dort immer wieder falsch zugeordnet. Aus diesem Grund ist die PÄ wichtig.

(25.05.2012, 14:43)Mike-Tanja schrieb: [ -> ]
Tja, wer sich innerlich seiner Rolle/n gewiss ist, der kann vielleicht auch auf die Eintragung des Geschlechts in Registern und Urkunden, den amtlichen Vornamen und die Signalwirkung von Kleidung und Accessoires pfeifen und einfach sie/er selbst sein.

Ja, wer sich innerleich seiner Rolle sicher ist, kann durchaus auch auf Make Up oder extem feminine Kleidung verzichten. Bei der Geschlechtseintragung in Regiostern und Urkunden sieht es schon wieder anders aus.

An diesen Eintragungen hängen der Vorname (NÄG), sowie die amtliche Anrede (ist ja nicht grad lustig, wenn man als Frau in sämtlichen amtlichen Schreiben als "Herr" angeschrieben wird), und noch viele andere Dinge. Daher ist eine PÄ für Transidente Menschen absolut unverzichtbar um ihr wirkliches Leben leben zu können.

(25.05.2012, 14:43)Mike-Tanja schrieb: [ -> ]
Die meisten Menschen brauchen diese Stützen aber halt, um sich sozial integrieren zu können. Weil sie äußere Anerkennung brauchen, weil sie nicht auffallen möchten, weil im Job die Dinge runder laufen, wenn alles zusammenpasst.

Nein sie brauchen die PÄ, da es ihnen von den Behörden ansonsten verwehrt wird ihr eigenes Leben zu leben. Eine Ehe z. B. ist halt rechtlich nun einmal etwas anderes als eine EP.

(25.05.2012, 14:43)Mike-Tanja schrieb: [ -> ]
Man kann sozusagen die Dinge an der Wurzel packen und sagen: "Ich lehne die Gender-Zweiteilung der Gesellschaft ab!" Keine amtlichen Eintragungen mehr, freie Wahl des Vornamens, vielleicht auch die Möglichkeit, so etwas wie "Trans*Mensch" als drittes Geschlecht eintragen zu lassen.

Solche Aussagen wirst Du von primären TS niemals bekommen. Es gibt nun einmal 2 Geschlechter. Und die Geschlechtsidentität sitzt im Gehirn. TS sind Menschen, die eben das Pech hatten mit einem falschen Genital geboren, und deshalb falsch zugeordnet worden zu sein. Aber sie sind kein 3. Geschlecht.

Eine Eintragung "Trans*irgendwas" unter dem begriff Geschlecht wäre in meinen Augen eine massive und bösartige Diskriminierung von Menschen, die ohnehin schon genügend Probleme damit haben, nicht so zu sein, wie sie sich tief in ihrem Innersten empfinden.

Daher ein klares und eindeutiges Nein zu einem 3. Geschlecht.

(25.05.2012, 14:43)Mike-Tanja schrieb: [ -> ]
Jetzt könnte ich hundert Bedenken aufzählen, warum das in der Praxis derzeit (noch) nicht geht, oder welche, vielleicht unerwünschten, Konsequenzen es haben könnte.

Ich hoffe, dass es das nie geben wird. Denn wie schon angemerkt, wäre das eine neuerliche schwere Diskriminierung. Der "Judenstern" für Trans* sozusagen.

(25.05.2012, 14:43)Mike-Tanja schrieb: [ -> ]
Derzeit richtet "die Gesellschaft" sozusagen an alle TG die Forderung: "Wenn Du dein Geschlecht offiziell ändern willst, dann beweise es!" Man kann den ganzen bürokratisch-medizinischen Feuerzauber, Psychotherapie, körperliche Angleichung, Gutachten, auch als eine Feuerprobe sehen. Wer sie besteht, ist offenbar weder Schelm noch Schwindler sondern wirklich Trans*Mensch.

Wenn jemand den Geschelchtseintrag ändern will, so doch wohl nur deshalb, weil er falsch ist. Und dies ist eben nachzuweisen. Man bekommt ja auch keinen Behindertenausweis ohne Nachweis eines Anspruchs.

Geschlecht ist nicht frei disponierbar, daher halte ich es für richtig, das der Anspruch auf Änderung des Eintrags im Geburtenbuch nachgewiesen sein muss. Was allerdings nicht sein darf, ist eine behördliche Forderung nach medizinischen oder operativen Maßnahmen.
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