TransGender.at Forum

Normale Version: Hormone, Testoblocker in unterschiedlichen Variationen
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3

Yuna

Guten Abend liebe Mitmenschen Heart

ich blicke derzeit irgendwie kaum durch und generell mache ich mir um jeden Schritt in der Zukunft umfangreiche Gedanken. Auch in der Hinsicht Hormone und Testosteron Blocker.

Anstoß für diesen Thread war eigentlich eine Aussage, dass Ärzte generell nur mit Androcur behandeln ausser Frau wünscht sich was anderes oder so auf die Art war das geschrieben.

Nunja was gibt es für mich dann für Möglichkeiten, worin liegen die Nebenwirkungen und was ist Positiv im Vergleich zur Standardbehandlung? Hier gehts um Hormone und Androcur.

Ich will halt von den vorhandenen Möglichkeiten das beste herausnehmen und nicht irgendetwas vorfüttern lassen, was ein Arzt bisher halt _immer so_ gemacht hat.

Ganz liebe Grüße und eine angenehme Nacht wünscht die verurlaubte Lisa Big GrinHeart (leider ist dieser Urlaub bald vorbei Sad )

versuchsanordnung

Es gäbe zum Beispiel GnRH-Agonisten. Die wirken nicht wie Androcur auf die Testosteronrezeptoren, sondern auf die Hypophyse. Generell weniger Nebenwirkungen, greifen die Leber nicht an, der Nachteil ist zum Beispiel der Preis. Die gibt es üblicherweise als Dreimonatdepot, und je nach Präparat und Stärke bewegen wir uns im Bereich von 700- 1600 Franken. Androcur liegt da wesentlich drunter.
In den USA, wo Androcur nicht zugelassen ist, ist das "Standardmittel" Spironolacton. Das ist eigentlich ein kaliumsparendes Entwässerungsmittel, wirkt aber in höherer Dosierung antiandrogen.
Wenn du keine Lust hast, für nen Zugang zum Austria-Codex Geld auszugeben, ist http://compendium.ch/default/Desktop/de eine nette Alternative. DAs ist die schweizer Variante, kostenfrei zugänglich und ne gute Quelle für Informationen über Nebenwirkungen oder ähnliches.
Ich kann da nur aus meinen persönlichen Erfahrungen was zu sagen ohne jeden Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

Als Alternative zu Androcur hört man oft von Spironolacton oder Progesteron.

Spironolacton ist von seiner Wirkung her eher unsicher. Während bei Männern Gynäkomastie und Potenzstörungen auftreten können kann Spironolacton eine potentiell irreversible Heiserkeit auslösen. Unter umständen führt das zu einer Verbesserung der Stimmlage nach oben. Bei Frauen kann es zu einer Vermännlichung des Behaarungstyps und dem Ausbleiben der Regelblutung führen. Also eher eine gegenteilige Wirkung. Wie das im Zusammenspiel mit Estrogenen dann aussieht ist wohl nicht leicht vorherzusagen.
Zudem erhöht es den Kaliumspiegel im Blut und senkt den Aldosteronspiegel und wirkt stark entwässernd. Deswegen ists bei Bodybuildern vor Wettkämpfen recht beliebt um subkutane Wassereinlagerungen zu verringern.
Persönliche Erfahrungen hab ich damit nicht, mein Endo riet mir davon aber ab. Wegen der vergleichsweise schwachen und unsicherun Wirkung und den negativen Auswirkungen auf Kaliumspiegel und Hormonhaushalt. Es soll auch den Bartwuchs fördern.

Mit Progesteron hab ich dagegen schon Erfahrung aber keine besonders tollen. Es ist zwar ein leichter 5-alpha-Reduktase Hemmer - behindert also die Umwndlung von Testosteron in das viel wirksamere und für uns unerwünschte DHT ist aber laut meinem Endo - trotz manchmal zu findenden gegenteiligen Behauptungen - viel weniger effektiv als Androcur. Über den Einfluss auf die lokale Bildung von DHT in der Haut (speziell der Kopfhaut was zum androgenetischen Haarausfall führt) kann man auch durch Bluttests wenig bis gar nix sagen, weil diese daurch nicht erfasst wird. Der Einfluss darauf scheint aber gering bis nicht vorhanden zu sein.
Es ist ein Antagonist zum Estrogen und kann dessen Wirkung schmälern. Positiv ist das wenn der Estrogenspiegel zu hoch ist oder man Estrogene nicht gut verträgt und unter der Hormontherapie starke Nebenwirkungen (Hitzewallungen, Kreislaufprobleme) bekommt. Bei mir war die Wirkung eher kontraproduktiv und ich hab es wieder abgesetzt.

Meine Erfahrung mit Androcur waren besser. Allerdings hat mein Endo mir nie Hammerdosen verschrieben. Eine 10 mg-Tablette statt den oft üblichen 50, 100 oder g<r mehr. 10 mg waren bei mir auch völlig ausreichend um den Testosteronspiegel ziemlich schnell an den unteren weiblichen Grenzbereich zu bringen. Inzwischen brauch ich es gar nicht mehr um den Testosteronspiegel unten zu halten. Bei der geringen Dosis hatte ich kaum Nebenwirkungen bemerkt. Speziell die oft gehörte, strark depressionsfördernde Wirkung.

Estrogene als intramuskuläre Injektionen sind bei uns kaum noch zu bekommen. Z.B. Delestrogen kann fast nur noch zu horrenden Preisen aus den USA oder aus Indien importiert werden. Die Wirkung war anscheinend gut aber problematisch für empfindlichere Naturen durch die extrem schwankenden Estrogen-Spiegel im Blut von Injektion zu Injektion. Eine Alternative soll Neofollin aus der Tschechei sein. Darüber kann ich aber keine Aussagen treffen weil ich nix konkretes weiß von Personen die das benutzen.

Bei uns gibt es eigentlich nur noch Estrogene als Tabletten, als Gele und als Pflaster.
Tabletten neigen durch die orale Zufuhr von der Leber abgebaut zu werden (first-pass-effekt), und kommen nur zu einem geringen Teil wirksam im Blutkreislauf an. Auf dauer belastet dies auch die Leber. Wie stark und schnell sie abgebaut werden und die Leber belastet wird ist wohl individuell stark unterschiedlich. Bei manchen wirken sie gut. Bei mir gar nicht. Meine Leber hat sie praktisch komplett abgebaut bevor sie ihre Wirkung entfallten konnten. Im Blut kam praktisch nix nenenswertes an. Einfluss auf die Leber lies sich aber bei mir auch keiner feststellen.

Gele zum Auftragen auf die Haut wie z.B. Gynokadin wirken bei manchen recht gut. Bei mir aber wieder gar nicht. Ich hätte darin täglich baden müssen damit nenneswerte Dosen durch die Haut gegangen wären. Man darf Gele auch nicht auf die Brüste schmieren um deren Wachstum zu fördern, da dadurch ein nicht unerhebliches Brustkrebsrisiko entsteht.
Wenn es durch die Haut gelangt dann immerhin direkt und muss nicht durch die Leber. Der Blutspiegel baut aber sehr schnell ab, sodass man sich mindestens zweimal am Tag einschmieren muss.

Am besten funktionieren bei mir die Estramon-Pflaster von Hexal. Das Estrogen muss nicht durch die Leber und mit einem 100 ug-Pflaster halte ich einen Blutspiegel von um die 200 mg/ml. Der Spiegel sollte nicht duerhaft zu hoch sein um Symptome der Östrogendominanz und eine verringerung der Rezeptoren durch den Körper zu vermeiden. Man sollte auf einen nicht zu hohen aber auch nicht zu niedrigen "Wohlfühlspiegel" achten der auch sehr individuell sein kann.
Dies lässt sich duch Tabletten (wenn sie funktionieren) und durch Pflaster am leichtesten erreichen.

Eine Möglichkeit wär noch das künstliche aber extrem wirksame Ethinylestradiol wie es in manchen Antibabypillen zusammen mit geringen Dosen CPA (Wirkstoff in Androcur) eingesetzt wird. Meist aber nicht zur Verhütung sondern gegen Akne und androenisierungserscheinungen bei Frauen. Ethinyestradiol gibts in Tablettenform aber auch pur. Die Wirkung soll aber meistr nur eine Zeitl lang gut sein bis die Rezeptoren überfordert sind und dann stark nachlassen (weiß ich nur vom Hörensagen). Zudem erhöht es sark die Gefahr von Thrombosen (ganz besonders wenn man raucht) und soll noch andere gesundheitliche Risiken erhöhen.

GnRHs wirken wie gesagt direkt auf die Hypophyse, sind extrem teuer und bedürfen ein viel genaueren Kontrolle durch den Arzt, da sie den Hormonhaushalt komplett zusammenbrechen lassen und so ihre Nebenwirkungen kaum einzuschätzen sind. Kaum ein Arzt traut sie sich zu verschreiben wegen Risiko und Kosten. Ich hab nur von Unikliniken gehört, wi sie vereinzelt eingesetzt worden sind.

Wenn die Haare auf dem Kopf ein Problem sind dann kann Finasterid ein gutes zusätzliches Mittel sein, weil es auch die lokale Bildung von DHT hemmen kann.
Minoxidil wie z.B in Regaine soll manchmal bei längerer Anwendung auch wirksam sein, allerdings fördert es oft den Haarwuchs am ganzen Körper und nicht nur am Kopf. Wenn man Pech hat nur am Körper. ^^

Das ist so was ich über die Hormontherapie weiß, gehört oder selbst an mir erfahren hab.
Für Richtigkeit und Vollständigkeit gebe ich keine Gewähr, empfehle nichts und übnernehme keinerlei Verantwortung wenns nicht so klappt wie erhofft. ^^

Ich denke es ist generell rastsamer sich einen Endokrinologen zu suchen der Erfahrung mit dem Thema gesammelt und etwas mehr Qualifikation als der Standarddoktor hat. Wenn er auch noch bereit ist etwas zu experimentieren dann ists ideal.
Weniger ratsam ists nach meiner Erfahrung zuviel auf Internet-Gurus und Hormonpäpstinnen zu hören ohne das kritisch zu hinterfragen und sich noch andere Meinungen einzuholen. ^^

versuchsanordnung

hah, wiedergefunden: Diese Studie ist zwar ein paar Jahre alt, bietet aber einen Überblick über die Behandlungsschemas, die an verschiedenen Zentren angewandt werden.

http://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&...mBg7G2ggWw

@alexandra: Hast du genauere Informationen zu den GnRH-Agonisten? Ich hab nur kurz in die Richtung recherchiert und eigentlich nur Informationen im Zusammenhang mit Prostatakrebs gefunden. Da ist es inzwischen soweit ich weiss inzwischen Standard, dass Androcur nur zur Verhinderung eines Testosteronpeaks am Behandlungsbeginn eingesetzt wird, zur laufenden Behandlung werden GnRHs verwendet, unter anderem wegen der Belastung der Leber durch CPA.
A propos Leber: der First- pass effekt lässt sich durch sublinguale Verabreichung verringern, was den Vorteil hat, dass man mit geringeren Dosen auskommt.
Zu GnRhs weiß ich leider nicht mehr.
Nur dass sie praktisch die brachialste Methode darstellen.
Deswegen die Anwendung bei Krebs und da auch nur wenn dieser fortgeschritten ist.
Sublingual bringt nach meiner Erfahrung bei Medikamenten die dafür nicht gedacht sind gar nichts. Sie werden von den Mundschleimhäuten kaum aufgenommen und landen trotzdem im Magen.

Yuna

Danke für die Links und umfangreichen Erklärungen. Zu den Haare kann ich micht nicht beschweren, sie wachsen relativ gut und dicht.

Ich will halt nur schon im Vorraus alles in Erfahrung bringen, bevor ich vielleicht im Falle des Falles schnell schnell was falsches mache.

Hatte in meiner Pubertät starke Antibiotika gegen Akne bekommen (Ciscutan).
Musste regelmäßig Bluttests machen damit man erkennt, ob die Organe geschädigt werden. Nunja mittlerweile ist mein Blut wieder in Ordnung und der Körper hat sich gut erholt.
Aber vielleicht ist das eine Möglichkeit für mich, "bessere" aber teurere Medikamente durch die Kassa zu bekommen, weil ich japraktisch vorbelastet bin.

versuchsanordnung

@ Yuna: Nachdem Du eh den hochoffiziellen Weg gehst: Dottoressa Kaufmann weiss schon, was sie tut Wink zumindestens hätte ich noch nie was gegenteiliges gehört.

@Alexandra: Klar. Ich hab mich auf Ethinylestradiol bezogen. Und da hab ich diesen Effekt ziemlich deutlich feststellen können.
Ethinyestradiol zeigt bei sublingualer Einnahme keinen First-Pass-Effekt weil es geschluckt auch keinen hat. ^^
Die Leber kann es kaum abbauen.
Man stelle sich vor eine Antibabypille wirkt bei einer und bei einer anderen nicht weil ihre Leber den Wirkstoff kaum durchlässt . xD
Es wird fast unverändert einfach irgendwann ausgeschieden.

Kläranlagen tun sich im übrigen auch schwer Ethinylestradiol abzubauen. In der Natur verschwindet es auch über sehr lange Zeit nicht. Es gelangt in die Gewässer und ist dort schon lange in nicht unerheblichen Konzentrationen nachzuweisen.

versuchsanordnung

hab ich da was falsch verstanden? ich hoffe, ich hab keinen kompletten blödsinn gepostet....

"Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt infolge präsystemischer Metabolisierung (First-pass-Effekt) ca. 45% (mit Variationen von 20–65%)."

"Ethinylestradiol wird präsystemisch sowohl in der Schleimhaut des Dünndarms als auch in der Leber metabolisiert. Cytochrom 3A4 ist am Metabolismus beteiligt.
In der Dünndarmschleimhaut wird es konjugiert, in der Leber durch Phase-I-Metabolismus (Hauptmetaboliten: 2-Hydroxyethinylestradiol und 2-Methoxyethinylestradiol) und Konjugation abgebaut. Die Glucuronsäure- und Sulfatkonjugate von Ethinylestradiol und Phase-I-Metaboliten unterliegen einem enterohepatischen Kreislauf."

Die Ethinylestradiol-Serumspiegel nehmen zweiphasisch mit einer terminalen Halbwertszeit von ca. 10–20 Stunden ab. Die totale Clearance beträgt ca. 2,3–7 ml/min/kg. Ethinylestradiol wird vollständig metabolisiert, seine Metaboliten werden mit dem Urin und der Galle im Verhältnis von 4:6 mit einer Halbwertszeit von ca. 24 Stunden eliminiert.
Quelle: http://swissmedinfo.oddb.org/de/swissmed.../reg/47879
Was Hormone betrifft,sind die Verschreibungen,sicher auch Altersabhängig.
Wie schon einmal geschrieben,2 mal 100 mg Andracur,das war von der Verordnung,vollkommen Ok.
Mein Terowert,ist im Keller auch der Wert von PSA,da gabs immer Probleme.
Estrogleel,wurde erhöht auf drei Hub im Tag,teile auf,morgens und Abends.
In 3 Monaten hat mein Brustumfang 5cm zugenommen,die Brust ist Prall und sehr Berührungssensiebel.
Alles was ich Spüre ist Positiv,und Andrakur,ist bei mir kein Problem,da es nicht für lange Zeit gedacht,kommt
doch bald die Op
Seiten: 1 2 3