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Normale Version: Depathologisierung - Ohne mich
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Hilde das sind zwar harte worte aber widerlegt wurden diese noch nicht. Es ist manchmal schon verdaechtig wie infam agiert wird. Oft wohl im hintergrund. Dies hat mitunter auch zur folge dass die grenze der eigenen ueberschritten wird.
(30.09.2012, 19:54)Mike-Tanja schrieb: [ -> ]
Ich weiß natürlich, dass ÖVP oder FPÖ niemals auch nur den kleinen Finger für Transgender-Interessen krumm machen würden, aber diese Geschichten von knapp verhinderten Anschlägen auf diverse, mühsam erstrittene TG-Rechte glaube ich nicht. Mag sein, dass solche Ideen vereinzelt von ÖVP-Kabinettsmitarbeitern in der Herrengasse umgewälzt worden sind, aber spruchreif war so etwas meiner festen Überzeugung nach noch nie.

Nun, ein Papierchen, dass koalitionsintern bereits abgestimmt werden soll, dass versteckt in jeder Menge Bestimmungen zur EP zwei Paragraphen enthält, die dazu geeignet wären die Kosten und Verfahrendauern für VÄ und PÄ extrem in die Höhe schnallen zu lassen, ist wohl mehr als eine Idee irgendwelcher KabienettsmitarbeiterInnen eienr ÖVP-Innenministerin.

Dieser Anschlag konnte nur dank Frauenministerin Gabi Heinisch-Hosekl verhindert werden, die klar gemacht hat, dass sie nicht bereit ist diesem Paket im Ministerat zuzustimmen, wenn diese zwei Paragraphen nicht herausgenommen werden.

Die Nachricht, dass diese Punkte nicht kommen, habe ich am Montag vor dem entscheidenden Ministerrat um etwa 22 Uhr bekommen.

(30.09.2012, 19:54)Mike-Tanja schrieb: [ -> ]
2000 bis 2006 hatten ÖVP und FPÖ/BZÖ eine gemeinsame Mehrheit, und in dieser Zeit wurden keinerlei ernsthaften gesetzgeberischen Versuche unternommen, unseren rechtlichen Freiraum wieder zu beschränken, obwohl die SPÖ damals wenig dagegen tun hätte können.

In dieser Zeit gab es einen TS-Erlass aus 1996, der sowohl den Scheidungszwang als auch den OP-Zwang festgeschrieben hatte und für unabänderlich gegolten hat. Noch Ende Mai 2005 hat es von einem Beamten des BMJ geheißen, es es nur über seine Leiche in Frage käme, dass eine verheiratete TS eine PÄ bekäme.

Als der VfGH den Schidungszwang und den gesamten TS-Erlass im Juni 2006 aufgehoben hat, war der Nationalrat schon aufgelöst, weil es ja Anfang Oktober 2006 Wahlen gegeben hat. Trotz der Wahlniedelage der blau/schwarzen Regierung Schüssel hat der damalige Innenminister Platter noch im Jänner 2007 einen sogenannten Erlass herausgegeben, der zumindest den OP-Zwang sicherstellen sollte. An eine gesetzliche Festschreibung war ja nicht mehr zu denken.

Noch Anfang Februar 2009 wurde dieser "Erlass" von Innenminsiterin Fekter so verschäsrft, dass sie taxativ hat aufzählen lassen, welche OP´s für eine PÄ erforderlich sind.

Als der VwGH Ende Februar 2009 den OP-Zwang aufgehoben hat, wude mir vom BMI angekündigt, dass man das irgendwie aushebeln wolle, oder zumindest die Sache so verteuern werde, dass ssich das dann kaum noch wer leisten kann.

Es waren der VfGH im Dezember 2009 und der VwGH im Februar 2010, die das BMI endlich zur Räson gebracht haben, und es war Gabi Heinisch-Hosek und die SPÖ, die verhindert hatten, dass es nicht so wie von der ÖVP geplant, ab Jänner 2010 zu massiven Verteuerungen und Verschlechterungen gekommen ist.

(30.09.2012, 19:54)Mike-Tanja schrieb: [ -> ]
Was ich meine ist: das Thema TG ist für die konservativen Parteien viel zu unwichtig und unbedeutend, um deswegen eine mögliche neue Front zu eröffnen. Da ist politisch einfach "nichts rauszuholen", oder glaubt jemand, die von Schwarz oder Blau möchten mit "Wir haben dafür gesorgt, dass es weniger Transsexuelle gibt!" in einem Wahlkampf auftreten? Die meisten Leut' wissen doch ned amol, was das genau heißt!

Da geht es nicht um Wahlkampf, sondern um Weltanschaung. Und diesen Parteien sind halt nun mal Menschen, die sich mit der vorgegebenen oder auch gottgewollten Geschlechterordnung nicht abfinden, extrem suspekt.

So etwas würde erst gar nicht breitgeteten, sondern einfach gemacht, und basta.

(30.09.2012, 19:54)Mike-Tanja schrieb: [ -> ]

Das ist eine klassische "Gespenstergeschichte", die ein Gefühl der Bedrohung hervorrufen soll und immer wieder dann erzählt wird, wenn man bemüht ist, uns möglichst alle rund um die Fahne der sozialdemokratischen Partei zu scharen.

Nein das ist keine Gespenstergeschichte, sondern das sind Tatsachen. Und mir soll dann nur ja niemand komen und jammern, dass er nicht gewusst hat was passieren könne, als er am Wahltag das Kreuzerl wo anders als bei SPÖ oder GRÜNEN gemacht hat.

Jeder der lesen kann, weiß was unter blau/schwarz hier passieren kann.
Die Eine-Er sagt Gespenstergeschichten,die Angelika,schreibt Fakten.
Ich glaube kaum,die hat sie sich aus dem Finger gesaugt,tut dies dann Öffentlich kunt.
Das wir öffentlich sind,ist nicht zu bestreiten,kann jeder lesen und rein.
Das es bestrebungen gibt,gegen Ts zu arbeiten,wird auch offensichtlich.
Ich werde einen Antrag an die Betreiberin stellen,Jasminchen Beiträge über Dr Angel auf strafrechtliche
Aussagen zu überprüfen,wenn diese vorhanden,auch Anzeige zu erstatten.
Doch,wer ist die Betreiberin.
Wer ist verantwortlich,für das was Jasminchen verzapft,sie selber
ZITAT ANGELIKA,da geht es nicht um Wahlkampf, sondern um Weltanschaung. Und diesen Parteien sind halt nun mal Menschen, die sich mit der vorgegebenen oder auch gottgewollten Geschlechterordnung nicht abfinden, extrem suspekt.

So etwas würde erst gar nicht breitgeteten, sondern einfach gemacht, und basta.

ANTWORTBig Grina kann ich Angelika nur voll und ganz Recht geben.Es geht um Weltanschauung und Gesellschaftspolitik....da wird wohl Rot oder Grün ,näher bei uns sein.Ein Lob auf Heinisch-Hosek

Unabhängig davon,was auf nationaler Ebene bei uns bisher erreicht wurde,da dürfen wir uns auch zu den fortschrittlicheren Ländern in EU zählen,möchte ich nochmals meine Ansicht deponieren,dass zukünftige Gesetzesänderungen erstens, in einer europaweiten Angleichung der einzelnen Länder bestehen werden und sicher auch auf übergeordneter EU Ebene beschlossen werden.So gesehen haben nationale "Gespenstergeschichten" ihren Schrecken wohl etwas einbebüßt.
Da es dabei um Fragen der Gleichheit,Menschenrechte,Antidiskriminierung und Depathologisierung geht,die ja auch auf dei EU Fahne geheftet flattern,werden zumindest die heute noch etwas nachhinkenden Länder und deren Transidente davon profitieren können.Das wäre ja auch schon als Fortschritt zu werten....Shy

Gerade eben habe ich im heutigen KURIER gelesen dass die neuen Pensionsregelungen auch schon dahingehend angedacht werden,sie EU einheitlich regeln zu lassen.Es steht zu befürchten,dass unpopuläre Maßnahmen auf die EU abgeschoben werden,und die populären als Schmuckfedern auf den Hüten heimischer Politiker stecken bleiben...Confused
Die EU kann nur Mindeststandards vorgeben, die von den Mitgliedsstaaten umgesetzt werden müssen. Hat ein Mitgliedsstaat aber bessere Regelungen dürfen diese beibehalten werden.

Ich will da nochmals das Lebensmittelrecht erwähnen. Zwar dürfen alle Produkte, die in der EU irgendwo nach den dortigen nationalen Standards produziert werden, EU-weit in den verkauf gelangen, das bedeutet aber nicht, dass Hersteller in Österreich nun z. B. nach rumänischem Standard produzieren dürfen. Für sie gilt nach wie vor der bessere österreichische Standard. Daher auch die Werbung mit dem AMA-Gütesiegel und der Hinweis auf Made in Austria.

Andere Dinge z. B. fallen ohnehin in nationales Recht. Das ist derzeit auch bei den Transgenderregelungen der Fall. Solange Brüssel da kein Arbeitsprojekt startet, darf Österreich das regeln wie es die Regierung und das Parlament wollen. Beginnt Brüssel mit einem Projekt, dann gilt ein Stillhalteabkommen, bis die EU-Richtlinie erschienen ist. Diese ist dann ab einem gewisen Datum umzusetzen, wobei aber bessere nationale Regelungen bestehen bleiben dürfen.

Würde Österreich also gesetzlichn festschreiben, dass die KK die Anpassungskosten für TS zu übwernehmen haben, würde diese Regelung auch dan weiterbestehen, wenn Brüssel das nicht in eine TS-Richtlinie schreiben würde, da es ja etwas wäre, was über den Mindeststandard hinausgeht. Was dann n icht mehr ginge, wäre zweifellos die Vorschreibung eines OP-Zwanges, wenn die Richtline festlegt, dass für eine PÄ keine GA-OP vorgechrioebenw erden darf.

So und nun sehen wir uns einmal die Mehrheitsverhältnisse in der EU an. Im EU-Parlament liegt die Mehrheit bei 369 Sitzen. Dier Konservativen und Christlichsozialen stellen derzeit 264, die liberalen 80 Abgeordnete. Zusammen also 344. Die Sozialdemokraten haben 161, die Grünen 53, zusammen also 214 Abgeordnete. Dann gibt es da noch 18 Abgeordnete der Fraktion Unabhängigkeit und Demokratie (IND/DEM) erwarten, in der die EU-Kritiker der britischen Partei UKIP mit 13 Mandaten den Ton angeben. Von hier ist wohl keine Unterstürtzung zu guten EU-weiten Trans*-Regelungen zu erwarten. Ich gehe eher davon aus, dass sich die neutral verhalten würden. Und dann gibt es noch 93 Abgeordneten, die bisher noch keiner Fraktion angehören. Dazu gehören unter anderen 25 Konservative und 21 italienische Linksdemokraten.

Gehen wir also davon aus, dass die italienischen Linksdemokraten in dieser Frage eher mit Sozialdemokraten und Grünen stimmen würden, dann hätten wir hier eine Zahl von 235, also weit unter der Mehrheit von 369. Die 25 Konservativen können wir sicher zu den restlichen Konservativen und Liberalen hinzurechnen, wodurch wir hier auf eine Zahl von 369 kommen, was bedeutet, dass dies die Mehrheit wäre.

Sehen wir uns nun die Mehrheitsverhältnisse in den einzelnen Mitgliedsstaaten, die sich jas im Ministerat wiederspiegelt, an. Hier stellen wir fest, dass es in der Mehrzahl der Mitgleidsstaaten derzeit konservative oder rechte Mehrheiten gibt, was bedeutet, dass auch im Ministerrat eine satte konservative Mehrheit gegeben ist. Ich erinner da z. B. an Ungarn, wo es eine extrem rechte Regierung gibt, oder auch an die eher minderheitenfeindlichen trans- bzw. homophoben Regierungen in Polen, Litauen, etc., etc.

Also sollten wir eher nicht dran glauben, dass Brüssel hier eine eventuelle Verschlechterungsdpolitik einer blau/schwarzen Bundesregierung in Österreich korrigieren oder bremsen würde. Es wäre vermutlich eher so, dass den Betroffenen das voll auf den Kopf fallen würde.

Wollen wir also Regelungen haben, die zu einer Besserstellung von Trans* in Österreich führen, die das bereits Erreichte absichern und noch weitere Verbesserungen schaffen, so bleibt uns wohl nur die Wahl ob wir die SPÖ oder die GRÜNEN unterstützen und das Kreuzerl im Herbst 2013 bei einer dieser beiden Parteien machen.
Eine völlige Depathologisierung könnte mitunter zu jenem führen, wie dies aktuell in Frankreich der Fall ist. Ich selbst bin als Therapeutin auch nicht begeistert ob der Einreihung im ICD 10. Aber wichtig denke ich, sollte sein, dass hier die Kostenübernahme gewährleistet sein sollte.
Ich bin da nicht so am laufenden....wie sieht es denn in Frankreich aus??
Na Frankreich ist in dieser Beziehung ein komisches Land.
Habe nur den Bericht einer Frau gelesen,ist in Frankreich beim Militär.
Der Arbeitgeber hat die Pä bewilligt,hat beim Millitär die Papiere als Frau.
Ein Gericht hat Einspruch erhoben,die Pä für ungültig erklärt,sie hat zuwenig Oberweite

Kerstin-Sophia

@wildehilde

Manchmal denke ich mir schon meinen Teil wenn ich solche Artikel lese....
Manche Leute haben wirklich einen an der Makkaroni in gewissen Ländern, aber naja so ist das mit der Menschheit mal...
(03.10.2012, 13:44)Danielle schrieb: [ -> ]Ich bin da nicht so am laufenden....wie sieht es denn in Frankreich aus??

Frankreich hat im nationealen ICD die reihe F64.x zur Gänze gestrichen. Der Erfolg ist, dass es heute für TS nur mehr sehr schwer, wenn nicht überhaupt fast unmöglich ist eine Kostenübernahme der Anpassung durch die KK zu bekommen.

Schweden ist einen anderen Weg gegangen. Dort hat man zwar alle F 64.x-Dignosen gestrichen, F 64.0 jedoch stehen lasen, wodurch es die Probleme wie in Frankreich nicht gibt, da TS weiterhin als Krankheit gilt, weshalb die schwedischen KK die Anpassungen bezahlen müssen.

Das wäre aus meiner Sicht ein Weg, den auch Österreich beschreiten könnte. Streichung aller F 64.x-Diagnosen, ausgenommen F 64.0 und F64.2, sowie Streichung von F 65.1 (fetischer Transvestitismus, eine Diagnose die auch niemand wirklich braucht).

Leider wird aber von vielen DepathologisierungsbefürworterInnen versucht die Streichung aller F 64.x-Dagnosen zu erreichen, ohne sich über die gravierenden Nachteile für TS mit Anpasungswünschen Gedanken zu machen.
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