TransGender.at Forum

Normale Version: Wie wir mit TS umgehen und was ist überhaupt TS
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33
Selten konnte ich dir so unwiedersprochen beipflichten....somit bleibt uns nur uns in Demut der Kraft die alles lenkt und leitet uns anheimzustellen.
Jasmin,danke für die Verschiebung!

Shabana

Zitat Danielle:

Zitat:Ich frage dich ganz offen,ob die Diskrepanz zwischen unserem männlichen und weiblichen Daseinsaspekt, durch die GaOp sich nicht hat aussöhnen lassen,sich nicht stimmig auf die "richtige" Seite verlagert und dort eingefunden hat.Oder ermüdet einfach der Kampf im Leben, gegen diese ewig exponierte Aussenseiterrolle und der Versuch dieser durch alle möglichen Anpassungsversuche an das weibliche Geschlecht doch unerkannt entkommen zu können.So dass wenigstens die Anderen von deinem Doppeltsein nichts mitbekommen.Oder wäre das nur ein weiteres drüber Hinwegtäuschen durch Flucht in perfektes Passing. Anders gesagt ist die erwartete stimmige Harmonie so leider nicht eingetreten und wo glaubst du könnten da die Gründe dafür liegen.??

Ich war nie glücklich mit meiner scheiß sexuellen Veranlagung und bin es auch heute nicht. Und nein, die stimmige Harmonie ist bei mir nie eingetreten. (Gibt es überhaupt unstimmige Harmonie?) Ich habe mich wohl von einem Ufer des Flusses abgestoßen, bin aber nie am anderen angekommen. So muss ich ständig gegen den Strom rudern, um nicht abgetrieben zu werden. Und das ermüdet mit der Zeit. Und ja, diese ewige Außenseiterrolle, in der ich seit meiner Anpassung lebe, strengt mich zunehmend an. Die Angst, erkannt zu werden, ist ein fixer Bestandteil meines Lebens geworden. Früher konnte ich dem Tod ins Auge sehen und ihn zwingen, den Blick zu senken. Heute beherrscht mich über weite Strecken Unsicherheit. Wo immer ich neu hinkomme, gibt es nur einen Gedanken: Bemerken sie es oder bemerken sie es nicht, bzw. wann werden sie es kneißen und wie ist die Reaktion? Damit einher geht der Verlust gesellschaftlicher Souveränität, die ich früher absolut hatte. Ich war damals zwar ein unglücklicher Mann, aber das zweifelsfrei! Heute bin ich gar nichts Richtiges und das macht mir zu schaffen und schränkt mich in meiner geistigen und physischen Bewegungsfreiheit ein.
All diese Zweifel münden in der Erkenntnis, egal was ich unternehme, ich schaffe es nicht, drüben richtig anzukommen. Ich wollte nie, niemals ein öffentlich erkennbares Transgenderleben führen. Dafür hätte ich all die Schmerzen und Demütigungen nicht auf mich genommen, die dieser steinige Anpassungsweg für uns bereithält, denn das war ich auch schon vorher. Wink
Ich wollte eine Frau werden und nichts dazwischen. Ein Stein unter Steinen zu sein und unerkannt in die Reihen zu treten, war mein Wunsch. Das ist mir leider nicht gelungen. Wohl lebe ich "weitgehend unerkannt" und bin durchaus lebensfähig, manche bezeichnen mich sogar als attraktiv, aber glücklich bin ich nicht geworden. Früher hatte ich einen Lebenspartner und viele Freunde und Bekannte, heute lebe ich alleine und zurückgezogen und scheiße zunehmend auf die Gesellschaft anderer. Cool
Und, weil du auf die fiktive Gehirn-OP von Mike-Tanja anspielst, ja, ich hätte wirklich alles getan, um das bleiben zu können, was ich ursprünglich war. Für mich ist ein Männerleben nicht schlechter, als ein Frauenleben, wenn man denn auch wirklich das ist, was man zu sein scheint. Leider ging das nicht, weil die innere Zerrissenheit und der damit verbundene Leidensdruck zu stark wurde und ich das Gefühl hatte, mein Leben würde unerfüllt verrinnen. Hätte ich die Kraft gehabt, ich wäre geblieben was ich war und mein Geheimnis wohl bis ans Totenbett behütet.

My ten cent,
Shabana
Hi Shabana,erst mal danke für deine genauso offene Antwort auf meine doch sehr intime Frage.Es ist schade,dass du mein Gefühl ,welches mir diesbezüglich schon zwischen deinen Zeilen entgegen schlich,nicht als Täuschung meinerseits entkräften konntest,sondern mir stattdessen die klar geschaute Realität deiner Empfindungen mitteilen kannst oder musst oder es ganz einfach tust.
Ich hätte mir sicher gewünscht,von dir andere Worte,eine Zurechtweisung deinerseits, bezüglich meinem Gefühl zu bekommen.
Fern davon dir unerwünschtes Mitleid,dass jemand wie du, die mit ihrer Stärke das Bisherige doch bewältigt hat,sicher als letztes braucht,darf ich dir trotzdem sagen,dass ich Schöneres gewünscht hätte.Ich kann deine Position nicht beurteilen,will es auch mir nicht anmaßen,kenne die Hintergründe deines Lebens zuwenig und will dir auch nicht hohle Worte zukommen lassen.Wenn es sich nicht wie gewünscht ergeben hat ist das tragisch genug,und deine obige Schilderung als ewig im Gegenstrom sich Mühende,das Ufer nicht erreichend,ja dieses Bild ist für sich eigentlich mit aller Tragik versehen und du verzeihst,wenn es keine klugen Worte meinerseits dazu geben kann.Ich freu mich dass es dich gibt,wenn dir das auch nur ein schwaches Licht sein mag.

Shabana

Es ist nicht so, dass ich täglich mit gesenktem Kopf und vor Kummer schwarzgeränderten Augen durchs Leben schleiche. Ich komme schon zurecht und es geht mir gut genug, wie ich oft betone. Aber, und da schließe ich mich Jacob Winter vollinhaltlich an:

(sic) "Ich halte nicht viel von der ganzen "Ach, ich bin ja so glücklich"- Geschlechtsumwandlungs-Euphorie. Sehe darin eher eine "bedenkliche Gehirnwäsche." (sic)

Lg, Shabana
Nun ja ich verstehe es wenn du in deiner Stimmung zu solch Aussagen greifst,suchen wir doch alle nach Bestätigung unserer Ansichten.
Sei jedoch versichert,diesbezüglich hat mein Gehirn niemand gewaschen....
Ich schreibe hier seit längerer Zeit,du hast meine Lebensgeschichte gelesen und weisst es besser.....kann man es gelten lassen,dass es auch Menschen gibt, die von sich sehr wohl behaupten, damit glücklich geworden zu sein,oder muß es ganz einfach von jenen die es nicht sind generell in Abrede gestellt werden.Hat dieser Winter mehr Recht auf Beurteilung unseres Lebens,nur weil er es selbst nicht erreicht hat?Wo kannst du dich denn bei seiner Behauptung vollinhaltlich anschließen, bitteschön.

Liebe Transmädels und solche die auf dem Weg dazu sind,schminkt euch euren Irrglauben irgendwann im Leben zu Frauen zu werden doch einfach ab.Nur den allerwenigsten gelingt eine ANGLEICHUNG an das ORIGINAL ,welche unbemerkt von anderen gelebt werden kann.Wenn ihr jung seid,alle OP FFS GaOP ,Kehlkopf,Stimmbänder usw. hinter euch habt,das Umfeld der Familie,Kollegen und Freunde die euch immmer schon in männlicher Rolle gekannt haben,dann verlassen habt,in unbekannte Gefilde,kann es euch möglicherweise wieder Erwarten und Statistik gelingen,euer neues Umfeld,potenzielle Partner und neue Freunde zu täuschen.....So es denn das ist was ihr beabsichtigt,habt damit den Druck und die Angst auf euch geladen,irgendwann durch kleinen Zufall,ein verräterisches Detail,enttarnt zu werden und euer wohl gehütetes Kartenhaus wird zusammenfallen!.
Das man damit nicht glücklich werden kann, dürfte klar sein,da klafft Wunschvorstellung und Realität einfach zuweit auseinander.Wer hat euch das erzählt,dass ihr Frauen werden könntet,nicht auf ewig verdammt blos eine recht unvollkommene Kopie oder Annäherung an das Ideal zu bleiben.
Nun mit der Zeit lernt der Mensch und so haben betroffene Kulturen die sich schon lange in dieser Thematik rituell bewegen ,wie die Hijras,ihren Ausweg gefunden.Sie haben erkennen müssen,dass sie nicht mehr der Mann mehr sind,und die Frau nie absolut erreichen können.Dies ist Realismus,der die Illusionen wie Schuppen von den Augen streift. Glaubt mir,mehr ist in den meisten Fällen nicht drin....wir werden immer zwischen beiden Geschlechtern pendeln.Nie zum Stein unter gleichen Steinen werden,nie uns unerkannt in die Reihe der Bio Frauen einreihen können,dies zu glauben ist Anmaßung und Größenwahn.Wir sind was gänzlich anderes und werden unsere Mitte erst finden,wenn wir aufhören von den Eislutschern, die auf Bäumen wachsen zu träumen.
Erst dann werden wir uns unserem Schicksal hingeben können ,und nicht weiteren Illusionen nachhängen,die sich immer wieder in der Realität als solche entlarven.
Dann erst können wir in Demut akzeptieren was wir wirklich sind,und Mancheine wird damit glücklich!
liebe mitschreiberinnen,

tief berührt lese ich eure selbstzeugnisse. immer wieder drängt sich mir die frage auf: was ist es, dass uns (mehr oder weniger konsequent und entschieden) dazu bringt, frau sein zu wollen? mir fehlt die letzte einsicht, das endgültige verständnis für den schritt, den körper dem eigenen geschlecht per operation angleichen zu wollen. das gefühl der heimatlosigkeit kann ich nachvollziehen. aber würde ich durch eine gaop tatsächlich zur frau werden? was macht es aus: das frau sein?

ich habe diese frage, was das frau sein nun ausmacht, mit meiner partnerin diskutiert. klar, es werden bestimmte soziale rollen vorwiegend durch männer oder durch frauen besetzt. aber es gibt keine rolle, die nicht auch von einem vertreter des anderen geschlechtes ausgefüllt werden könnte. biologisch gibt es einen entscheidenden unterschied: frauen können kinder gebären. das können m2f-menschen in der regel aber nicht. nun gibt es auch sehr viele frauen, die kinderlos bleiben, ohne dass dies ihr frausein in frage stellt.

was macht das frausein aus...? darauf fanden wir keine schlüssige antwort. aber es bleibt ein grund, der für mich freilich nicht erlebbar ist, sondern den ich nur gedanklich nachvollziehen kann: das lebensgefühl, in einem falschen körper eingesperrt zu sein, mit sich selbst nicht identisch zu sein. shabana hat eindringlich beschrieben, wie sie beim versuch, mit sich selbst identisch zu werden, zwischen den ufern im strom um ihre existenz als mensch kämpft. mein versuch ist, die beiden gegensätze des menschseins durch brückenbau miteinander zu versöhnen.

über danielles idee eines dritten geschlechtes muss ich erst noch nachdenken.

herzlichen gruß, rieke
Nein,liebe rieke,durch eine Op wirst du nicht zur Frau werden,leider auch nicht durch viele,du kannst nur angeglichen werden,was dir im besten Fall ermöglichen und helfen wird ,die von dir angesprochene Rolle halbwegst glaubwürdig leben zu können.Aber täusche dich nicht,die die es wissen werden immer den Mann in Erinnerung haben,und du auch!!!
Frauen die keine Kinder bekommen ,sind Frauen die ein Handicap haben, diesbezüglich,das macht sie nicht mit uns zum Gleichen.Da bleibt genug anderes was uns noch unterscheidet.Die Gene,der Knochenbau,die Körperchemie,und eben all das was mit Hormonen oder Op nicht nachgebaut werden kann.Ich denke da nur an die vielen Perückenträger und ähnliches.
Der von dir angesprochene versöhnliche Brückenbau kann nur darin bestehen,diesen Gefühlen unserer Unvollkommenheit,unserem Bedürfniss nach Ergänzung der fehlenden Hälfte nicht nur dadurch gerecht zu werden,diese in unserem Partner,dem Gegenüber zu suchen ,um mit ihm zu verschmelzen und Eins zu werden.Kannst du mir folgen...ich sehe da die Ursache unserer Suche nach Ganzheit und Vollkommenheit,wir machen nur den Fehler dies zur Gänze auf den fehlenden Gegenpol zu projezieren,wil wir immer noch glauben,dass es nur Männlein oder Weiblein geben kann.Solange wir diesem Gedanken an Geschlechtertrennung anhaften,werden wir nicht zu unserer Ganzheit zurückfinden,
Zur Erklärung anbei der platonsche Schöpfungsmythos aus einem ursprunglich Ganzen.Diese Einheit der Pole in uns wiederherzustellen ist der Kern des Rufes in uns.Der Brückenbau zwischen den Polen kann nur in uns selber stattfinden,nicht das Eine oder die Andere,sondern die Vereinigung von Ying und Yang.


"Und doch", begann Aristophanes, "und doch, Eriximachos, habe ich im Sinne, von Eros ganz anders als du und Pausanias zu reden. Die menschliche Natur war ja einst ganz anders. Ursprünglich gab es drei Geschlechter, drei und nicht wie heute zwei: neben dem männlichen und weiblichen lebte ein drittes Geschlecht, welches an den beiden ersten gleichen Teil hatte; sein Name ist uns geblieben, das Geschlecht selbst ist ausgestorben.
Ich sage, dieses mann-weibliche Geschlecht hatte einst die Gestalt und den Namen des männlichen und weiblichen Geschlechtes zu einem einzigen vereinigt, und heute ist uns von ihm nur der Name erhalten. Weiter, die ganze Gestalt jedes Menschen war damals rund, und der Rücken und die Seiten bildeten eine Kugel. Der Mensch hatte also vier Hände und vier Füße, zwei Gesichter drehten sich am Halse, und zwischen beiden Gesichtern stak ein Kopf, aber der Kopf hatte vier Ohren.
Der Mensch besaß die Schamteile doppelt, und denkt den Vergleich für euch selbst aus: auch alles andere war demgemäß doppelt! Der Mensch ging zwar aufrecht wie heute, aber nach vorwärts und nach rückwärts, ganz wie es ihm gefiel. Und wenn er laufen wollte, dann machte er`s wie die Gaukler, die kopfüber Räder schlagen: er lief dann mit allen acht Gliedern, und so im Rade auf Händen und Füßen kam er allerdings schneller vorwärts als wir heute.
Noch einmal, es gab einst drei Geschlechter, und das männliche hatte seinen Ursprung in der Sonne, das weibliche in der Erde, das dritte, welches den beiden ersten gemeinsam ist, hatte ihn im Mond, denn auch der Mond teilt wenn sich zwischen Sonne und Erde. Und gleich den Gestirnen, denen sie eingeboren sind, waren sie rund, und auch ihre Bahn, ihr wollt, lief im Kreise. Groß und übermenschlich war ihre Stärke, ihr Sinnen war verwegen, ja sie versuchten sich sogar an den Göttern. Was Homer von Ephialtos und Otos erzählt, sagt man auch von diesen Menschen: sie wagten den Weg zum Himmel hinauf und wollten sich an den Göttern vergreifen.
Und Zeus und alle Götter erwogen, was sie dagegen tun sollten, und waren recht in Verlegenheit, denn sie konnten weder alle Menschen töten und wie einst die Giganten mit dem Blitze das ganze Geschlecht niederschlagen - da wäre es auch mit allem Götterdienst und allen Altären vorbei - noch deren Übermut hingehen lassen.
Da fiel es aber Zeus ein, und er rief: Ich habe das Mittel! Ich habe das Mittel gefunden, die Menschen leben zu lassen und doch ihrem Übermut für immer ein Ende zu machen: ich werde jeden Menschen in zwei Teile schneiden. Sie werden uns dadurch nicht nur zahmer, sondern auch von größerem Nutzen sein, denn ihre Zahl wird gerade noch einmal so groß. Die Menschen werden von nun an auf zwei Beinen und nur aufrecht gehen. Sollte ihnen aber noch Übermut übrig geblieben sein, und sollten sie noch immer keine Ruhe geben, so schneide ich jeden noch einmal entzwei: sie mögen dann auf einem Beine gehen und hüpfen.
Und wie Zeus sprach, so handelte er auch: er nahm die Menschen her und schnitt jeden in zwei Teile, wie man Birnen, um sie einzukochen, entzwei schneidet. Und so oft er einen entzwei hatte, ließ er ihm durch Apollon das Gesicht und den halben Hals nach der Schnittfläche zu umdrehen, damit der Mensch von nun an, indem sein Blick auf sie gerichtet ist, züchtiger sei. Auch alles andere, was durch den Schnitt wund ward, ließ Zeus durch Apollon heilen. Apollon zog also die Haut nach dem sogenannten Magen hin zusammen und band sie in der Mitte des Magens wie einen Schnürbeutel ab, und ließ eine Öffnung, und diese Öffnung ist unser Nabel.
Apollon glättete dann die vielen Falten, die dadurch entstanden waren, und bildete die Brust, indem er sich dazu eines Werkzeuges bediente, wie es die Schuster heute beim Glätten des Leders haben. Nur um den Nabel und über dem Magen ließ er einige Falten übrig; auch darüber sollte der Mensch seines alten Leidens nicht vergessen. Als nun auf diese Weise die ganze Natur entzwei war, kam in jeden Menschen die große Sehnsucht nach seiner eigenen anderen Hälfte, und die beiden Hälften schlugen die Arme umeinander und verflochten ihre Leiber und wollten wieder zusammenwachsen und starben vor Hunger und wild und wirr, denn keine wollte ohne die andere etwas tun. Wenn aber nur eine Hälfte starb und die andere am Leben blieb, da suchte diese nach der toten und umarmte den Leichnam, ob sie nun auf die Hälfte eines ganzen Weibes - ich meine, was wir heute Weib nennen - oder auf die Hälfte eines ganzen Mannes stieß. Und so ging alles zugrunde.
Doch da hatte Zeus Erbarmen mit dem Menschengeschlechte und schuf ein neues Mittel: Er setzte die Schamteile nach auswärts. Bisher hatten die Menschen sie rückwärts besessen und wie die Cikaden in die Erde gezeugt und aus der Erde geboren. Und indem Zeus die Schamteile also versetzte, ließ er die Menschen ineinander zeugen und aus sich selbst gebären, damit von jetzt an, wenn der Mann dem Weibe beischläft, das Geschlecht sich fortpflanze, und wenn der Mann den Mann umarmt, ihre Begierde gestillt werde und ihr Sinnen sich beruhige und sie an die Arbeit gehen und so auch für das Allgemeine sorgen.
Auszug aus Platons Gastmahl, übersetzt von Rudolf Kassner, Eugen Diderichs-Verlag, Jena

Shabana

Nun ja, liebe Danielle. Zu behaupten, die Hijras hätten Einklang gefunden mit ihrem Anderssein, quasi das 3. Geschlecht darzustellen, finde ich schlicht überzogen. Die Hijras haben ein elendiges Scheißleben in Indien. Sie sind ausgegrenzt von so gut wie allen gesellschaftlichen Ebenen und gehören, obwohl sie offiziell keine eigene Kaste darstellen, zu den Unberührbaren. Niemand will mit ihnen etwas zu tun haben. Erwünscht sind sie bei Kindstaufen, weil sie angeblich Glück bringen, und bei Hochzeiten. Da dürfen sie für das Brautpaar gegen Bezahlung tanzen. Primär aber leben sie von Prostitution und werden in ihren Gemeinschaften von der jeweils vorstehenden Guru gnadenlos ausgebeutet.
Meiner Ansicht nach haben Hijras keinen Ausweg aus ihrem Dilemma gefunden, sondern klammern sich an die einzige Möglichkeit, die ihnen bleibt. Brutale Kastration ohne Betäubung, mit mehr oder weniger schlimmen gesundheitlichen Folgen und anschließender Prostitution. Auch befinden sich viele Schwule unter ihnen, die sich nur deshalb kastrieren lassen, um mit ihrem Geliebten ungestraft öffentlich zusammen leben zu können. Als Hijra geht das, als Schwuler nicht. Das ist in Indien verpönt. Viele der "schwulen Hijras" werden anschließend auch von ihren Lebenspartnern verlassen, ein Schwuler steht üblicherweise nicht auf kastrierte Männer. Und viel mehr stellen die meisten Hijras nicht dar, fehlt ihnen doch großteils hormonelle Unterstützung und kosmetische Chirurgie. Was ihnen letztlich bleibt, ist das Klammern an nebulose Versprechungen erfundener Götter, von denen es im Hinduismus nur so wimmelt, die ihnen angeblich günstig und gnädig gesinnt sind und sie dareinst reich beschenken werden, für das Opfer ihrer Geschlechtlichkeit. Völliger Unsinn, also.
Abgesehen davon, denke ich, dass es in diesem Forum kaum jemanden gibt, der gerne das dritte Geschlecht sein möchte. Die meisten unter uns träumen doch von einem Leben als Frau.
Wenngleich das häufig derart abstrakt beschrieben und zur Schau gestellt wird, dass man denken könnte, Frau sein hätte nur etwas mit Minirock, Nylons, Stöckelschuhen, also geilem Aussehen und Sex zu tun. Der übliche Tussy-Schnick-Schnack halt und genau so, wie sich Männer das zumeist vorstellen. Frau sein hat hingegen vielmehr mit Empfängnis und Mutterschaft zu tun, als Mann sich träumen lässt. Denn das ist der primäre weibliche Sexualtrieb. Alles andere ist nur Mittel zu genau diesem Zweck. Wink
Immer aufpassen, dass einem nicht die Hoden einen Streich spielen. Denn wenn einmal die Keimdrüsen entfernt sind, sieht Frau sein häufig ganz anders aus, als Mann sich das vorher ausgemalt hat.
Ja liebe Shabana ,du hast von deiner Sicht aus absolut recht,und du wirst damit auch viele Transgender ansprechen,Bilder wie ewiges Treiben im reissenden Strom,das Nichterreichen des rettenden Ufers,das verdammt sein zu Problemen und Schwierigkeiten in unserem Leben,nährt genau jene unbewußten Schuldkomplexe und die Sehnsucht nach Bestrafung,für den von uns begangenem Tabubruch ,der natürlichen Bipolaren Ordnung entkommen zu wollen.Wir galuben von uns selbst irgendwie krank oder gestört zu sein,desshalb können wir auch nicht wirklich an ein glückliches Gelingen glauben.Nun so wie Schönheit im Auge des Betrachters liegt,greift das Bewußtsein auch zu jenen argumentativen Bildern,die unserer Erwartung oder besser Befürchtung entsprechen.Wir glauben selber zuwenig an die Normalität des Geschehens,haben Angst den Erwartungen anderer,oder unserer Liebsten nicht genügen zu können,nähren ein schlechtes Gewissen und Schuldgefühle für unsere Transidentität.Wenn wir selber nicht an uns glauben,wie wollen wir dann erwarten dass es andere tun.
;
man kann auch unsere Gesellschaft als verdorben,dekadent,morallos,oberflächlich schwul oder was weis ich nicht sehen,so wie du oben die Hijras siehst.Du wirst damit auch recht haben,einfach weil du dazu tendierst die negative Seite herauszufiltern,und die schöne Seite von liebenswerten Menschen ausblendest.Dies bestätigt deine eigene Sicht der Dinge.Deshalb reizen ja Menschen, die behaupten mit ihrer TS glücklich geworden zu sein,so zum Wiederspruch,Es kann ja nicht sein,was einfach nicht sein darf,weil ich glauben will dass es anders sein muss.....

ZITAT SHABANA:Immer aufpassen, dass einem nicht die Hoden einen Streich spielen. Denn wenn einmal die Keimdrüsen entfernt sind, sieht Frau sein häufig ganz anders aus, als Mann sich das vorher ausgemalt hat.

Ich weiss nicht was du dir erwartet oder ausgemalt hast,aber nach entfernen der Keimdrüsen wird überhaupt alles ganz anders.Das war für mich auch Zweck der Sache.
Die Tatsache dass den Hijras Hormone und chirurgische Unterstützung fehlt,sie sich vielfach prostituieren müssen, ist ein Makel, der der Gesellschaft in ihrem Umgang mit Hijras anzulasten ist und nicht der Transgendergruppe,für die es auch schon mal anders war.Das was wir bei uns zu beklagen haben ist dort sicher nicht besser.Und Shabana,das elendige Scheissleben ,wie du es nennst,teilen die Hijras mit 90% der Normalbevölkerung ,wie du als Kennerin des Landes wohl weisst.Arme,Frauen,Subkasten,Leprakranke,westliche Junkies alle können da dazugezählt werden,

ZITAT SHABANA:Frau sein hat hingegen vielmehr mit Empfängnis und Mutterschaft zu tun, als Mann sich träumen lässt.

Ja ,genau da liegt der ewig unerreichbare Unterschied....also weiterträumen vom Frausen....wenn es hilft!
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33