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RE: LOGOPÄDIE - Eva_Tg - 21.10.2012

Nun ja, zu hoch ist definitiv nicht gut und auch nicht natürlich. Nicht umsonst muß ich mir bei einigen Übungen die Nase zu halten; nach dem Motto: Die Laute müssen vorne im Mund geformt werden, nicht im Kopf.

Wenns so einfach wäre, bräuchte man seine Stimmbänder und seinen Kehlkopf nur darauf trainieren mit der höhren Tonlage zu Recht zu kommen. Aber zwischen reiner Tonerhöhung und einer weiblichen Sprechweise liegt schon ein bißchen mehr.


RE: LOGOPÄDIE - Sarah-Michelle - 21.10.2012

mehr news für logopädie usw. im neuem trans austria forum, infos unter office@trans-austria.org


PDF - MzF-Stimmbildung - iris_evenstar - 22.10.2012

Ich habe vor einiger Zeit einen Vortrag über Stimmbildung bei MzF-Transidentität gehalten, und dachte, es wäre vielleicht für einige hier interessant, wenn ich meine schriftliche Zusammenfassung hier zur Verfügung stelle. Ich habe versucht, in so kurzer Form wie möglich 1. die wichtigsten theoretischen Konzepte und 2. meine persönlichen Erfahrungen zusammenzufassen.

Anbei das PDF zum Download.

Liebe Grüße,
Iris


RE: LOGOPÄDIE - Eva_Tg - 22.10.2012

Sehr schön, aber ich würde das noch mit den Oktaven weglassen, für die Unmusikalischen unter uns.
Das war auch das erste was ich meiner Logopädin erklärt habe, ich verstehe nichts von Musik und sie erklärt mir jede Übung an Hand der Anatomie, was ich wesentlich besser verstehe und ich weiß worauf ich achten muß. Zum Beispiel: "Wenn Sie das und das machen, dann macht ihr Kehlkopf das..."
Das klappt wunderbar und es sind deutliche Fortschritte zu hören. Ich habe zwar keine perfekte Stimme, aber ich komme ohne Probleme in einen Bereich in dem man mein Geschlecht nicht mehr genau an der Stimme festmachen kann. Tonhöhe und Melodie könnten sowohl zu einem Mann als auch zu einer Frau passen.


RE: LOGOPÄDIE - iris_evenstar - 22.10.2012

Ja, ich verstehe dich gut. Obwohl ich selbst die ganze Sache eher vom musikalischen Standpunkt angegangen bin (ich bin Musikerin), kenne ich viele, die auf diesem Weg gar nicht weiterkommen. Wir sind eben alle unterschiedlich. Aber für für diejenigen, die zumindest ein wenig musikalische Erfahrung haben, habe ich die Tonhöhe mit diesen Begriffen erklärt. Leider kann man die richtige Tonhöhe ansonsten ja wirklich nur "vormachen", mit Worten ist sie leider nicht erklärbar.


RE: LOGOPÄDIE - iris_evenstar - 22.10.2012

...und freut mich, dass du so gute Fortschritte machst!


RE: LOGOPÄDIE - Eva_Tg - 22.10.2012

Danke schön. Smile
Ich denke mal, daß liegt auch daran, daß ich wenig Skruppel habe meine weibliche Stimme auch dann zu benutzen, wenn ich nicht aussehe wie eine Frau. Also ich nutze ich meine weibliche Stimme effektiv mehrere Stunden pro Tag.

Also natürlich kannst du, daß mit den Oktaven stehen lassen, aber du mußt eben bedenken, jemand ohne musikalischen Hintergrund, dem wird das nichts sagen.
Ich weiß z.B. das ich eine höhere Tonlage habe als viele Frauen, aber frag mich nicht ob das eine Oktave oder eine halbe ist.


RE: LOGOPÄDIE - Stealth_Woman - 22.10.2012

Zitat:Aber jetzt wo ich dein Posting lese frage ich mich, ob das Ziel zur guten Sprache wirklich das Falsett ist?

Dass die Stimme höher werden muss, ist logisch. Aber für mich ist Falsett sowas wie Micky Mouse Stimme, und das hat mit guter Stimme eher wenig zu tun.

Natürlich kannst du die Mickey Mouse alias Kopfstimme anwenden zwecks Ermittlung der Tonhöhe. Keine Frage aber du wirst trotz intensiven Trainings die Stimme bis zu jenem Bereich herab senken, welcher dir gut tut. Das zeigt die Candi ganz gut in ihren Youtube Videos vor. Dein Ziel ist es also a) deinen Frequenzbereich zu ermitteln bzw. zu festigen b) den Bass zu reduzieren & c) die feminine Aussprache zu entwickeln. Pnkt c) kommt durch viel Praxis, da du NUR DURCH DIE PRAXIS in jede Gemütssituation gelangst. Da beziehe auch husten, schnpfen etc... mit ein. Die Natürlichkeit kann dir kein Arzt beibringen. Die Selbstsicherheit kommt mit der Zeit. Vertraue mir. Was den Bewegungsablauf betrifft, ...ich habe mich nie für den Catwalk interessiert und trotzdem bin ich kein "Tomboy". Allerdings hatte ich in meiner Jugend eine andere Sorge, ...ich fragte sogar meine Mutter ob ich eh nicht weibisch geh. Das war in der Tat meine Sorge, ...verrückt nicht wahr ? Smile Aus heutiger Sicht Schnee von gestern.


RE: LOGOPÄDIE - Eva_Tg - 31.10.2012

Also an der Arbeit mit meiner Logopädin gefallen mir zwei Dinge, die kein Youtube-Video und kein Buch leisten kann. Zum einen kann sie Fehler sofort bemerken und mich darauf hinweisen, was zu mindestens bei mir zu einer sehr hohen Lernkurve führt. Wenn ich eine Übung zwei, drei mal falsch mache und ich sofort darauf hingewiesen werde, dann bemerke ich den Fehler beim vierten, fünften und sechsten Mal selbst und weiß woran ich arbeiten muß. Und zum anderen kann meine Logopädin mir Alternativen aufzeigen, wenn etwas nicht klappt. Zum Beispiel ist PAW kein guter Laut für mich, um das obere Ende meines Stimmbereichs zu erreichen, mit WAU klappt es wesentlich besser und ich habe da weitaus mehr Volumen und Lautstärke.


RE: LOGOPÄDIE - Eva_Tg - 01.11.2012

Und noch zwei Dinge: 1. Mir ist auf gefallen, daß ich teilweise ziemlich hauchen muß, um die Laute weich anzuschlagen. Das ist zum einen natürlich anstrengend und zum anderen ergibt das eine komische Dehnung der Silben. Das klingt dann unnatürlich. Ich hoffe mal, daß ich das noch in den Griff kriege.
2. Hatte ich vorhin einen Anruf, mir wollte mal wieder jemand Zeitungen am Telefon verkaufen. Na ja, da mich der Gesprächpartner am anderen Ende weder mit Herr oder Frau angeredet hat, gehe ich davon aus, daß meine Stimme mein Geschlecht nicht verraten hat. Ich hab jedenfalls nicht groß drüber nachgedacht wie ich klinge und war wohl automatisch in dem Bereich zwischen männlicher und weiblicher Tonlage. Also da wo ich hin will. Wenn ich es dann noch schaffe unbewußt die Laute weicher anzuschlagen, dann sollte ich mit dem Training fertig sein.