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Transgender und Religion - Druckversion

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RE: Transgender und Religion - HaleyVale - 05.06.2018

Es gibt durchaus so etwas wie die heutige Transexualität quer durch den Lauf der Geschichte und in antiken Religionen / Kulten finden sich auch einige Beispiele. Zum Beispiel den Sohn der Venus, der mit einer Nymphe, die er abweist, verschmilzt und somit ein Wesen beider Geschlechter wird- was dann natürlich eher Intersexualität wiederspiegelt. Die Venus galt bzw gilt auch als Göttin der Hermapohroditen oder allgemein Inter- und Transsexuellen. Ich trag auch häufig ein Venusamulett, aber nicht nur deswegen Tongue

Mein Glaube sieht so aus, dass ich an einen allumfassenden kosmischen Zusammenhang glaube und diesen als göttlichen Geist bezeichnen würde. Außerdem glaube ich an die Kraft von Gedanken, von Gefühl, vom Leben an sich und somit auch jeder Symbolik. Gerade auch solcher wie sie sich in Religionen findet, die immer sehr ähnliche Bilder benutzen um immer wieder gleiche Fragen zu behandeln. der einzig wesentliche Unterschied, sind die damit verknüpften gesellschaftlichen Normen und der "höchste Punkt " auf den alles hinausläuft- sind es nun mehrere Götter die etwas bestimmtes verkörpern oder ein Gott und seine Wunder und Heiligen oder ist es garkein Gott, sondern schlicht Bestandteile der irdischen und kosmischen Ordnung. Im Wesentlichen bleibt alles gleich, so wie wir Menschen in dem was uns bewegt und wer wir sind in den letzten vielen Tausend Jahren Entstehung der Zivilisation auch ziemlich gleich geblieben sind als Homo Sapiens.


RE: Transgender und Religion - Sunburst - 06.06.2018

(05.06.2018, 12:07)HaleyVale schrieb: Es gibt durchaus so etwas wie die heutige Transexualität quer durch den Lauf der Geschichte und in antiken Religionen / Kulten finden sich auch einige Beispiele.

Leider muß ich zugeben, daß ich in der Hinsicht selbst sehr begriffsschluderig bin. Eigentlich dürfte ich mich gar nicht als TS bezeichnen. Durch meine Biographie bedingt gibt es da aber einerseits sehr wohl Überschneidungen (freilich keinen kompletten Zusammenfall), andererseits aber auch Einstellungen, Verhaltensweisen usw., die immer wieder Irritationen auslösen. Ich wäre in vielen Lebenssituationen durchaus gerne einfach darüberhinweggegangen, aber irgendwann mußte ich mich damit abfinden, daß es nicht geht.

Im Bereich Religion bin ich da eigenartigerweise empfindlicher. Wahrscheinlich macht es einen Unterschied, ob ich etwas für mich haben möchte, oder ob ich mich total unverstanden und nur vereinnahmt fühlen muß. Wenigstens hat es etwas subversives, wenn ich nicht einfach nur ein Objekt von Kolonialismus/Globalisierung bin, sondern meine Lebenspraxis als Subjekt etwas eigensinnig ist.

Wenn das alles für Außenstehende keinen rechten Sinn ergeben will, dann habe ich etwas richtig gemacht (denn auch das wäre ja Teil meiner Praxis, mich erfolgreich zu widersetzen) Shy

Zitat:Zum Beispiel den Sohn der Venus, der mit einer Nymphe, die er abweist, verschmilzt und somit ein Wesen beider Geschlechter wird- was dann natürlich eher Intersexualität wiederspiegelt.

Die Metamorphosen waren meine Lieblingslektüre, auch wenn mir die Schule sonst eher Latein (wie aber so vieles andere auch) zu verleiden angetan war. Sicherlich habe ich Ovid vor dem Hintergrund meiner Kultur ein klein bißchen mißverstanden. Es gibt da ja noch sehr viel spektakulärere Verwandlungen, die ich aber alle als irgendwie doch "ganz normal" empfand.

Man sollte jedoch die Hermaphroditos-Geschichte gegenüber Intersexen besser nicht erwähnen. Manche von denen reagieren sehr empfindlich darauf, weil sie sich ohnehin schon sehr unverstanden fühlen und sich mit einer mythologischen Figur erst recht nicht identifizieren lassen wollen.


RE: Transgender und Religion - Sunburst - 08.06.2018

Bei der Gelegenheit gleich noch mal ein kleines Anschauungsmaterial über Umgangsformen, Religion, Mythologie, Literatur, Traditionen, Rechtsextremismus (Hindutva), Misogynie und Silencing:

Truschke, Audrey (2018): Silencing Sita: Why the Ramayana's many voices provoke outrage. The Caravan, 1 Jun. 2018, http://www.caravanmagazine.in/perspectives/sita-ramayana-many-voices-outrage.

Ich glaube nicht nur deshalb nicht, daß "wir" so etwas wie grundsätzlich "gleich" wären, und auch nicht, daß "wir" es jemals gewesen wären. Ich glaube nichteinmal, daß eine solche universalistische Vorstellung ein schöner Traum sein könnte.


RE: Transgender und Religion - Danielle Jan82 - 17.07.2018

(15.02.2015, 15:28)Gerlinde schrieb: Ich weiß, ein weites Feld. Manche von uns sind gläubig, andere nicht. Manche waren vor dem Wechsel in einer Religion, sind es nach dem Wechsel nicht mehr, oder haben die Religion gewechselt.
Welche Erfahrungen habt ihr mit Religionen vor, während und nach dem Wechsel gemacht?
Religion und Trans sein, ein sehr schwieriges Thema, ich habe eines jedenfalls gelernt was Religionen angeht, tolerant und friedlich ist nicht eine von ihnen, nicht einmal der Hinduismus oder Buddhismus, leider. Viel, sehr viel Hass, Gewalt, Intoleranz, Ablehnung und Ignoranz kommt von dort. Ich selbst war einst religiös im klassischen Sinne aber mit allen was ich im Leben durchmachen musste, war mir geraubt wurde verlor ich den Glauben. Stehe ich zu Jesus Worten? ja aber liebe ich Jesus und Gott? Nein, nicht mehr, meine Frage zu allen was ich erdulden musste vor Gott wäre nur ein Wort: WARUM?