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Wie geht ihr als Transfrau ohne VÄ/PÄ mit Zwangs-Outing um? - Druckversion

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RE: Wie geht ihr als Transfrau ohne VÄ/PÄ mit Zwangs-Outing um? - Sandra_Schmid - 23.04.2013

(20.04.2013, 16:01)Eva_Tg schrieb: Also mir wäre das viel zu kompliziert, so zu tun als wäre ich eine CIS-Frau.

jetzt klaer mich aufConfusedtehst du dazu,transfrau zu sein?stehst du dazu non-op-ts zu sein?wenn ja,warum die angst vor einem outing?oder meinst du in Wahrheit,dass man dir respekt verweigert,wenn man dich nicht als frau anspricht?trotz guten passings (nehme ich an,fotos und so).bloss wegen der falschen papiere.

respekt kann man verdienen oder ertrotzen.oder man kann so selbstbewusst werden,dass man das nicht mehr zum leben braucht.

irgendwann hast du deine papiere.ich hoffe,du kannst dann ueber diese probleme zwischendurch schmunzeln.


RE: Wie geht ihr als Transfrau ohne VÄ/PÄ mit Zwangs-Outing um? - Eva_Tg - 23.04.2013

Ja, es hat auch etwas mit Respekt zu tun. Wenn man mich trotz gutem Passing und der eindeutigen Aussage "Ich bin Frau XY..." als Herr XY anspricht, nur weil das in den Papieren steht, dann fühle ich mich einfach nicht ernstgenommen.
Und ich denke mal nicht ernstgenommen zu werden, ist jedem Menschen unangenehm und davor hat jeder Angst und genau das ist es was mir bei unfreiwilligen Outings Sorgen bereitet, daß man mich auf einmal nicht mehr ernst nehmen könnte.

Ansonsten ich keine Probleme damit zu sagen, daß ich eine Transfrau bin. Man merkt es manchmal, wenn man mit anderen Menschen interagiert, daß sie sich nicht sicher sind und meistens sage ich dann, das ich transsexuell bin, um diese Frage zu klären. Genauso beantworte ich die Frage, ob ich operiert bin wahrheitsgemäß, falls dieses Thema in einem Gespräch aufkommen sollte.

Ich hoffe auch das ich bald meine Papiere bekomme und die ganze Sache dann etwas entspannter ist.


RE: Wie geht ihr als Transfrau ohne VÄ/PÄ mit Zwangs-Outing um? - Angelika - 23.04.2013

Ich sehe das eher locker. Wenn mich jemand fragt bekommt er eine Antwort. Ist die Frage offen und ehrlich, ist es auch die Antwort. Ist die Frage provokativ, dann ignoriere ich sie entweder, oder wend as nicht geht, gibt es eine ebenso provokative Antwort.

Ich habe auch nach der GA-OP für ca. 1 1/2 Jahre noch mit männlichen Papieren leben müssen, weil ich, mangels Scheidung und infolge eines gesetzeswidrigen Erlasses, keine PÄ bekommen konnte. Also habe ich mich, da ich ja zumindest eine VÄ hatte, dumm gestellt und auf einen Computerfehler verwiesen. Das ist dann durchaus glaubwürdig, da die Menschen sowieso eher denken, dass in eienr Datenbank ein Fehler ist, als dass jemand das Geschlecht gewechselt hat. Allerdings sollte man dann zumindest eine VÄ haben. Und sei es auch nur ein geschlechtsneutraler Vorname.


RE: Wie geht ihr als Transfrau ohne VÄ/PÄ mit Zwangs-Outing um? - wildehilde - 23.04.2013

Vor einem Jahr,am Grazer Hauptbahnhof,fragte mich so ein Türke Reinigungskraft Frau oder Mann als ich aus der Damentoilette kam.
Meine Antwort suchs dir aus


RE: Wie geht ihr als Transfrau ohne VÄ/PÄ mit Zwangs-Outing um? - Eva_Tg - 23.04.2013

Tja, VÄ habe ich nicht und auch keinen geschlechtsneutralen Vornamen, also kann ich mich weder dumm stellen, noch von einem Computerfehler reden.
Also schon verständlich, warum ich das ganze nicht so locker sehe und mich die Situation schon sehr belastet.
Und da bei uns VÄ und PÄ die selben Prozesse durchlaufen, kann ich eben nicht sagen ich mache vorher mal schnell "nur" die VÄ, damit ich zu mindestens dieses Problem los bin. Es geht effektiv nicht schneller, wenn man "erstmal nur" die VÄ macht.
Bis VÄ/PÄ durch sind, hänge ich effektiv in der Luft und muß mir meinen Respekt immer wieder neu erkämpfen.


RE: Wie geht ihr als Transfrau ohne VÄ/PÄ mit Zwangs-Outing um? - jasminchen - 23.04.2013

(23.04.2013, 18:49)Eva_Tg schrieb: Ja, es hat auch etwas mit Respekt zu tun. Wenn man mich trotz gutem Passing und der eindeutigen Aussage "Ich bin Frau XY..." als Herr XY anspricht, nur weil das in den Papieren steht, dann fühle ich mich einfach nicht ernstgenommen.
Das habe ich im Vorfeld immer abgeklärt. Also beim Arzt z.B., oder wo man mich sonst aufrufen hätte müssen. Und öffentlich als Mann angesprochen wg. der Papiere ist mir nie passiert. Die musste ich ja nirgends herzeigen.

Aber ich kann dich hier schon verstehen und wenn es passiert, dann muss man da eben durch. Zu meiner Zeit gab es zwar eine VÄ, aber keine PÄ ohne OP. Allerdings fällt mir jetzt kein öst. Dokument ein, dass ich wem zeigen müsste, wo mein Geschlecht drinnen steht. Ich kann mich hier auch mit dem Führerschein ausweisen, oder ist das in DE anders?


RE: Wie geht ihr als Transfrau ohne VÄ/PÄ mit Zwangs-Outing um? - Miriam - 23.04.2013

Im Pass steht das Geschlecht drinnen - zumindest in meinem. Und ich kenne Grenzen, da reicht der Führerschein nicht. Wink

Smile


RE: Wie geht ihr als Transfrau ohne VÄ/PÄ mit Zwangs-Outing um? - Angelika - 23.04.2013

(23.04.2013, 21:58)Eva_Tg schrieb: Tja, VÄ habe ich nicht und auch keinen geschlechtsneutralen Vornamen, also kann ich mich weder dumm stellen, noch von einem Computerfehler reden.
Also schon verständlich, warum ich das ganze nicht so locker sehe und mich die Situation schon sehr belastet.
Und da bei uns VÄ und PÄ die selben Prozesse durchlaufen, kann ich eben nicht sagen ich mache vorher mal schnell "nur" die VÄ, damit ich zu mindestens dieses Problem los bin. Es geht effektiv nicht schneller, wenn man "erstmal nur" die VÄ macht.
Bis VÄ/PÄ durch sind, hänge ich effektiv in der Luft und muß mir meinen Respekt immer wieder neu erkämpfen.

Ich weiß, das ist das Problem des TSG und der Tatsache, dass da alles über die Gerichte laufen muss, die ohnehin chronisch überlastet sind.

Ich würde Euch wünschen, dass es in Deutschland auch so einfach wie in Österreich wäre. Entscheidung der Verwalötungsbehörde, VÄ innerhalb von "gleich auf den Bescheid warten" bis etwa 2 Wochen, PÄ, sofern alle Gutachten vorliegen, im Regelfall innerhalb 4 bis 6 Wochen.

Mal sehen was ich morgen Abend dazu in Potsdam zu hören bekomme.


RE: Wie geht ihr als Transfrau ohne VÄ/PÄ mit Zwangs-Outing um? - jasminchen - 23.04.2013

Das stimmt schon, aber wie oft verlässt man das Land schon während der ganzen Transition?
Ich bin auch mit männlichem Pass und männlichem Flugticket nach Thailand geflogen und es ist niemandem aufgefallen. Bin auch wieder zurück gekommen Smile

Die Menschen sehen das, was sie sehen wollen und das M/F im Pass fällt keinem wirklich auf. Sogar Maria ist mit ihrem männlichen Pass nach Ägypten eingereist, ohne Probleme.


RE: Wie geht ihr als Transfrau ohne VÄ/PÄ mit Zwangs-Outing um? - Angelika - 23.04.2013

(23.04.2013, 22:18)jasminchen schrieb: Das stimmt schon, aber wie oft verlässt man das Land schon während der ganzen Transition?
Ich bin auch mit männlichem Pass und männlichem Flugticket nach Thailand geflogen und es ist niemandem aufgefallen. Bin auch wieder zurück gekommen Smile

Die Menschen sehen das, was sie sehen wollen und das M/F im Pass fällt keinem wirklich auf. Sogar Maria ist mit ihrem männlichen Pass nach Ägypten eingereist, ohne Probleme.

Ein Führerschein ist kein Nachweis der Staatsbürgerscahft, und daher für einen Grenzübertritt nicht geeignet. Selbst wenn Du Dich innerhalb der Schengenzone bewegst, musst Du außerhalb Östereichs ein Reisedokument, Pass oder Personalausweis, mithaben und vorzeigen können. Und sowohl im österreichischen Pass als auch im österreichsichen Personalausweis steht das Geschlecht drinnen, das aktuell im Geburtenbuch eingetragen ist. Eine regelung wie in Deutschland, dass im Pass das zum Vornamen und Aussehen pasende Geschlecht eingetragen wird, gibt es bei uns nicht.

Und soweit ich mich erinnern kan hat Maria einmal geschrieben, dass sie, als sie mit den männlichen Papieren nach Ägypten geflogen ist, sich für den Flug als Mann verkleidet hat um keine Probleme am ägyptischen Zoll zu haben, dass sie das aber nie wieder tun würde. Ich glaube der Thread wo wird das diskutiert haben, existiert hier sogar noch.