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That's me. - Druckversion

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RE: That's me. - Mike-Tanja - 20.08.2013

(19.08.2013, 21:58)ønskedrøm schrieb: [hier gekürzt] Das verschärft aber auch meine Bedenken bezüglich eines Alltagstests ohne Hormonbehandlung.. Wie kann man mit einem total männlichen Äußeren so tun als wäre man eine Frau, das ist doch von vornherein zum Scheitern verurteilt?!?! Also ich würde mir dabei total lächerlich vorkommen. Natürlich ist mir das Sachargument klar, Irreversibilität und Unsicherheit "ob es nicht wieder weggeht" auf der anderen Seite, andererseits kann ich diejenigen wirklich gut verstehen die trotz aller Risiken auf eigene Faust mit Hormonen anfangen, denn sich als Mann in Frauenkleidern zum Affen zu machen, das würde ich auch auf keinen Fall wollen. [hier auch gekürzt]

Nach meinem Verständnis und nach meinen Erfahrungen ist Transsexualität vor allem eine Frage des inneren Empfindens. Es gibt ein breites Spektrum verschiedener, typisierbarer Abstufungen. Wenn man sich selber in der Frauenrolle dauerhaft besser fühlt, dann kommt man auch mit einem "unvollkommenen" Äußeren zurecht. Man sollte auch nicht zu sehr an Vergleichsmuster hängen! Nicht jede Bio-Frau entspricht dem Idealtyp der blonden, kurvigen Schönheit mit weichem Kinn und großen Augen. Und keine HRT kann Körpergröße, Schulterbreite, Fußgröße, Handgröße oder Kinnform beeinflussen, die vier ersteren nicht einmal ein plastischer Chirurg.

Die naheliegenden Schritte wären daher, sich auf eine Erprobung des Rollenwechsels in der Öffentlichkeit zuzubewegen. Wenn man das notwendige Maß an innerer Überzeugung hat, wird man sich nicht "als Mann in Frauenkleidern zum Affen zu machen", auch wenn das Passing anfangs vielleicht bescheiden ist, sondern man wird nach Überwindung der Schwellenangst Entspannung und Erleichterung empfinden. Die Schwellenangst kann freilich enorm sein kann, ich habe Jahre des Zweifelns - soll ich, soll ich nicht? - gebraucht, bis ich mich als Tanja untertags unter Menschen bewegen konnte. Es kommt aus meiner Sicht von selber, oder es wird nie etwas draus! Aber ohne einen solchen "kleinen Alltagstest" ist meines Erachtens jede weitere Selbsteinschätzung ein Ding der Unmöglichkeit.



RE: That's me. - ønskedrøm - 20.08.2013

Hallo ihr,

vielen Dank für eure Antworten!! Auf manches hätte ich vielleicht auch selbst kommen können..
Ich hänge vielleicht wirklich noch zu sehr an den Geschichten anderer und sollte mich noch mehr auf meine eigenen Empfindungen besinnen.
Blond wird auf jeden Fall nie was, außer ich helfe nach.. Wink

Ich habe gestern nach einigem Herumdrucksen doch mit meiner besten Freundin über das Thema gesprochen und ihr alles erzählt, zum Glück ist sie eine sehr verständnisvolle und ich hab den Eindruck, dass sie zu mir hält, egal was am Ende rauskommt. Das ist erstmal sehr beruhigend für mich.

Der gute Mensch bei der Beratungsstelle hat mir eben erklärt, dass der Experte erst wieder im Oktober zur Verfügung steht aber er konnte mir wenigstens noch jemand anderes nennen und ich hoffe da früher einen Termin zu kriegen.

Liebe Grüße, Chris


RE: That's me. - NiAypa - 21.08.2013

Weißt du, ich hatte immer total widerspenstige Locken und ich hab sie gehasst und wollte unbedingt glatte haare haben und egal was ich versucht hab es hat nie geklappt nach dem glätten sahen sie immer fruchtbar strohig aus und das ganze hat vielleicht einen tag gehalten und glätten beim friseur hat auch niocht funktioniert.
Dann hab ich mich endlich damit abgefunden und begonnen sie zu mögen (Locken können sehr schön sein) und jetzt auf einmal werden sie glatter (ich denke es ist die sommersonne und/oder die hormone).

Fazit: Ich finde am schönsten ist die Natürlichkeit, freilich kann man der ein wenig auf die Sprünge helfen (ich schminke mich zwar fast nie, aber zupfe meine Augenbrauen, und die Haare klemme ich jetzt ein wenig an den Kopf dann sehen sie nicht mehr wie ein schwarzbrauner busch aus, der schon mit diversen Spitznamen beehrt worden ist *g*)

lg


RE: That's me. - ønskedrøm - 21.08.2013

Hallo NiAypa,

ich sehe das an und für sich genauso und ich glaube ich habe mich in letzter Zeit durch andere ein bisschen zu sehr verrückt machen lassen. Passiert aber wohl auch schnell wenn man innerlich so zerrissen ist wie ich im Moment...

Leider habe ich immer noch niemanden von den Experten erreicht, morgen probier ichs nochmal, aber meine Hoffnung, noch diese Woche jemanden zu sprechen geht langsam gegen null. Samstag fahr ich nach Hause und dann in Urlaub mit meinen Eltern, ich weiß echt nicht ob ich mich darauf freuen soll.. Confused
Heute hab ich mich den ganzen Tag wie ein Fremdkörper in dieser Welt gefühlt und war mir meiner Gefühle überhaupt nicht sicher, die Zweifel überwogen mal wieder eher. Aber das schwankt echt immer hin und her, komm mir ziemlich bescheuert vor so. Undecided


RE: That's me. - ønskedrøm - 21.08.2013

(19.08.2013, 23:57)Yuna schrieb: Ich habe auch schon vieles gelesen, von wahren Geschichten über Fehlentscheidungen bis hin zu Menschen, die sich das Muster einer Transsexuellen einreden (ich bin 100% TS hab mit männlichen Dinge nie was zu tun gehabt wie ein typisches Mädchen - alles Blödsinn Wink )

Yuna, könntest du vielleicht dazu noch ein bisschen mehr erzählen? Hast du da ein Beispiel? Habe bisher nur von Airin gelesen.
Das ist eben einer meiner Hauptzweifel, dass ich mir das alles nur einrede und in Wahrheit etwas ganz anderes mein Problem ist. Gerade weil ich mich in meinem Leben schon einmal falsch entschieden habe, was aber zum Glück nicht irreversibel, eher ein kleiner aber lehrreicher Umweg war.

(19.08.2013, 23:57)Yuna schrieb: Was denkst du generell, wenn du dich gerade unwohl fühlst bzw. was löst dieses unwohlsein überhaupt aus?

Das versuche ich immer wieder herauszukriegen, aber es ist schwierig. Ich mache Entscheidungen oft aus dem Bauch heraus, so nach meinem Gefühl, ohne das so genau benennen zu können. Das ist eins meiner Probleme, dass ich oft ein Gefühl habe (dass irgendwas nicht richtig ist oder eben gut), aber es schwierig rational genau fassen kann...

Das führt letztenendes oft dazu, dass ich meine Gefühle nicht ernst nehme bzw. verfolge, weil ich keine rationale Erklärung finden kann.


RE: That's me. - Yuna - 22.08.2013

(21.08.2013, 22:21)ønskedrøm schrieb: Yuna, könntest du vielleicht dazu noch ein bisschen mehr erzählen? Hast du da ein Beispiel? Habe bisher nur von Airin gelesen.
Das ist eben einer meiner Hauptzweifel, dass ich mir das alles nur einrede und in Wahrheit etwas ganz anderes mein Problem ist. Gerade weil ich mich in meinem Leben schon einmal falsch entschieden habe, was aber zum Glück nicht irreversibel, eher ein kleiner aber lehrreicher Umweg war.
puh ne ich finde jetzt die Links nicht mehr. Aber selbst wenn ich sie hätte, würde es dir nichts bringen ausser einer Story über jemanden, der sich falsch entschieden hat.

Leider musst du deinen Persönlichkeitskonflikt selbst auflösen, das kann dir niemand abnehmen.

Ich empfehle dir das hier zu lesen, möglicherweise hilft es dir, dich etwas besser in eine Schublade einzusortieren sodass du sagen kannst: das bin ich.

(21.08.2013, 22:21)ønskedrøm schrieb: Das versuche ich immer wieder herauszukriegen, aber es ist schwierig. Ich mache Entscheidungen oft aus dem Bauch heraus, so nach meinem Gefühl, ohne das so genau benennen zu können. Das ist eins meiner Probleme, dass ich oft ein Gefühl habe (dass irgendwas nicht richtig ist oder eben gut), aber es schwierig rational genau fassen kann...

Das führt letztenendes oft dazu, dass ich meine Gefühle nicht ernst nehme bzw. verfolge, weil ich keine rationale Erklärung finden kann.
Es ist halt leider schwierig dir da zu helfen, da du das wirklich nur alleine kannst. Vielleicht hast du wesentliche Gefühle einfach übergangen bzw. keine Achtung geschenkt?
Ein gutes Beispiel wäre wenn du etwas isst. Das macht man ja auch "aus dem Bauch heraus", aber wenn man es genau betrachtet hat es einen Grund, warum man gerade eben genau dieses Lebensmittel isst.

Wenn ich z.B. zum Obst greife, dann nicht weil ich hunger habe, sondern weil es mir danach besser geht. Es ist einfach ein erfreuliches Gefühl.
Das gleiche ist auch mit den Gefühlen, wenn man sich gerade "umzieht" (wie es bei mir anfänglich vor dem Outing ja auch war). Ich habe mich als Frau verkleidet - rein aus dem Bauch heraus, im Inneren aber war es dann schlussendlich befreiend, eine Art gefühl irgendwo angekommen zu sein (also zur Ruhe zu kommen).
Denn in meiner damals männlichen Identität war ich quasi immer, wenn ich nichts zu tun hatte, deprimiert. Irgendwas stimmte nicht, doch lange wusste ich nicht, woran es lag.

Ich habe auch viel "versucht". Partys, viel soziale Kontakte, Sport, PC Gaming, teures Auto gekauft.... nichts davon hat mich von dem deprimierenden Gefühl gelöst. Als ich dann 20.000€ ärmer war und trotzdem nicht glücklicher, hab ich begonnen nach der Ursache zu forschen. Habe viel im Netz über trans gelesen, war auch in einem deutschen Forum angemeldet, und schlussendlich habe ich dann gemerkt, dass sich mein Gefühl ändert, wenn ich meine weibliche Identität ausleben konnte (auch wenns damals nur daheim in den 4 Wänden war).
Das war der Punkt, die Ursache war gefunden. Jetzt musste ich nur wissen, was bin ich genau? CD, TV, TS ???
Dann habe ich eben wieder meine Gefühle analysiert und beobachtet, was ich wie fühle. Für mich war das Kleiden weder sexuell erregend, noch hatte ich Lust zurückzuswitchen (wollte am liebsten so bleiben in dem Moment, damals nicht geoutet). Dann habe ich noch rückblickend Puzzleteile zusammengefügt.

So Dinge wie: jede nacht habe ich davon geträumt als normale Frau aufzuwachen und das zu tun, was Frauen eben so machen.
...
...

Somit fiel CD und TV weg. Was blieb übrig? TS. Dann habe ich mich begonnen damit auseinanderzusetzen, wollte ich das wirklich, ein leben lang als Frau zu leben und auch eben alles zu tun, was da dazugehört?
Natürlich konnte ich das damals nicht eindeutig mit ja beantworten, ich wusste ja nicht was auf mich zu kommt.

Also begann man ein vorsichtiges Outing bei einem ausgewählten Kreis an Personen.
Da hab ich aber nicht gesagt: so jetzt werd ich eine Frau weil ich will das.
Ich habe einfach das gesagt, was ich gefühlt habe (ich fühle das und mir gehts so aktuelle scheisse usw.)
Somit bekam ich Unterstützung - auch von meiner Freundin - mit der ich dann Abends spazieren ging, wenn die Straßen schon etwas leerer waren.
Wieder auf mein Gefühl gehört, ja ich wollte das so, es hat mir wieder ein Stück von diesem Gefühl gebracht irgendwo angekommen zu sein. Natürlich war das nur ein kleiner Tropfen auf dem heißen Stein, aber es zeigte mir, dass ich das richtige tat. Es ist irgendwie vergleichbar wie das Färtenlesen Blush man liest seine eigenen Färten, wie ein Hund, der Gerüche und "Markierungen" am Straßenrand analysiert und so zusammenfügt, um welchen Hund es sich handelt der da lang lief.
Das nächste war dann (als das Passing besser wurde) die Psychotherapie, anfangs noch in männlicher Identität gings aber bald als Frau zu den Sitzungen. Das Passing wurde immer besser und auch das befreinde glückliche Gefühl wurde stärker. Also war mein nächster Step die Logopädie.
Auch hier war ich den ersten Termin männlich vor Ort.
Ich hatte irgendwie Angst, man würde mich (mit einem noch nicht so optimalen Passing) als Mann aufrufen und somit wäre das peinlich³. Ich konnte aber alles mit den Ärzten klären und kam die folgenden Termine nur noch als Frau, wurde auch so aufgerufen.

Tja ich entwickelte mich immer weiter, auch mein Therapeut sah das, er sah auch, dass ich immer glücklicher war.
Bestätigen konnte das mein Umfeld, Menschen die mich normalerweise vielleicht 6 mal im JAhr sehen vorallem.
Der Satz war ungefähr: "du siehst irgendwie viel glücklicher aus und lachst mehr als früher. Früher warst du eher deprimiert und man wusste nie was los ist"

Das war dann so die Bestätigung, dass ich mir die Gefühle nicht einbilde.

Jetzt nehme ich gut 3 Monate Hormone, auch hier gab es nur positive befreiende Gefühle. Ich trauere meiner Vergangenheit in keinster Weise hinterher. Bart wird gelasert - ich bin jedes mal froh wenn ich die Sitzung habe (obwohl es sehr weh tut).
Mir wachsen Brüste und das freut mich. Ich kriege keinen mehr hoch (es sei denn ich will es so) und es ist toll Heart ich habe keine Lust auf Sex mit einem Penis und es kümmert mich nicht wirklich.

Jeder Mann würde spätestens jetzt nach einigen Monaten das Handtuch werfen.

Mit jedem big Step, mit dem das Passing besser wird, bin ich innerlich glücklicher und lebensfroher. Meine Lebensqualität hat sich bis dato insgeheimt schon sehr gesteigert, ich gehe egal wohin als Frau, lebe meine männliche Identität schon lange nicht mehr und ich vermisse rein GAR NICHTS Smile
Und so Situationen wie dauernde Mitteilungen und Freundschaftsanfragen auf Facebook sind eine Bestätigung für gutes Passing, das baut enorm auf. Manche mögen das vielleicht Selbstverliebtheit nennen - wohl wahr wenn man nicht TS ist - aber so ist das einfach eine völlig neutrale Bestätigung ohne Rücksichtsnahme (was ja Freunde gerne tun - jaja super alles toll bei dir und hinterm Rücken wird dann fest getuschelt, das sieht komisch aus, das ist komisch etc.)
Natürlich ist das nicht nur im Internet so, auch beim Einkaufen oder in der Stadt / Ubahn. Keiner guckt erschrocken, niemand diskriminiert (selbst am Land) mich und ich kann mit vielen Menschen interagieren, ohne dass die überhaupt denken, ich sei ein Mann. Viele sehen natürlich an dem Kehlkopf immer noch, dass etwas nicht stimmt, aber wie gesagt, der Rest ist so gut, da steht halt ne Frau vor ihnen. Ausser bei so pubertierenden Mädels kann es oftmal vorkommen, dass die dann schief gucken so auf die Art "eigentlich ne hübsche Frau und ich hab schon fest angenommen es wäre eine - aber durch den Kehlkopf wohl ein Mann mit Sch**z in der Hose".
Aber sowas ist mir erst zwei mal passiert, meistens merkt niemand was weil so genau sieht man ja nicht hin (und es gibt sonst nichts, was auffällt)

Wie auch immer, jetzt bin ich schon zu sehr auf mich abgedriftet, aber vielleicht war das gar nicht so schlecht - es gibt dir einwenig einen Einblick, wie etwas verlaufen kann.

Wichtig ist, finde zu dir selbst, analysiere deine Gefühle. Sie es wie eine Färte, die zum Ziel führt wenn du die Puzzleteile richtig ordnest und genau hin(ein)hörst. Ich wünsche dir dabei viel Erfolg, solltest du noch fragen haben, frag einfach. Vielleicht kann ich dir ja bei der ein oder anderen Frage doch helfen.
Aber dir sagen was du bist, das kann ich leider nicht, egal wie gut ich dich kennenlernen würde.Blush

Also dann alles liebe und gute Nacht, jetzt bin ich müde, um halb eins hab ich mit dem Schreiben begonnen - es wird Zeit fürs Betti HeartBlush


RE: That's me. - Custos - 22.08.2013

Mir ist gerade die Zigarette aus der Hand gefallen, Na Ja Du beschreibst dieses alles sehr nachvollziehbar Menschlich Yuna, Spiegel zeigen nicht immer Spiegelverkehrt den anderen. sondern oft auch Seitengleich, .............

mfg

Ella


RE: That's me. - ønskedrøm - 22.08.2013

Hallo Yuna!

Vielen Dank für deine sehr ausführliche Antwort!! Blush
Die ist nochmal eine Bestätigung für mich, ich werde weiter ein bisschen experimentieren und in mich reinhorchen. Solange wie ich niemanden von den Therapeuten erreiche, bleibt mir wohl auch gar nichts anderes übrig.

Aber eins hab ich in den letzten Tagen schon gemerkt: Ich konnte nicht mehr so viel rumheulen wie vorher. Irgendwie geht es mir schon besser.

Auf jeden Fall ein großes Danke für euren bisherigen Rat und Beistand! Heart
Chris


RE: That's me. - mike. - 22.08.2013

Sehr schön geschrieben Yuna! :-)


RE: That's me. - ønskedrøm - 03.09.2013

So also in der Zwischenzeit bin ich ein Stück weiter gekommen. Ich war mit meinen Eltern ein paar Tage im Urlaub, wo ich kein Internet und viel Zeit zum Nachdenken hatte. Außerdem konnte ich meine Gefühle in vielen verschiedenen Alltagssituationen mal genau auf den Prüfstand stellen.

Inzwischen bin ich mir recht sicher dass ich TS bin, auch wenn ich regelmäßig noch Zweifel bekomme. Vor allem im Urlaub jetzt haben viele Situationen neue Erkenntnisse in diese Richtung gebracht, vor allem beim (Einkaufs-)Bummeln und auch am Strand.
Ich habe es auch öfter gewagt ein paar femininere Klamotten zu tragen und damit sogar einige deutliche und unverhohlene Grinseblicke auf mich gezogen, was mir an und für sich zwar unangenehm war, aber doch irgendwie gar nicht soo viel ausgemacht hat, da ich mich einfach wohler so gefühlt habe. Von meiner Family gab es erstaunlicherweise gar keine Kommentare dazu. Ich hatte meinen Eltern vor dem Urlaub zwar erzählt, was mit mir los ist (obwohl ich das gar nicht geplant hatte, es ist mir mehr oder weniger rausgerutscht..), aber irgendwie hatte ich nicht den Eindruck, dass es richtig bei ihnen angekommen ist. Immerhin haben sie mir aber versichert, dass sie zu mir halten. Smile

Heute war es irgendwie ein bisschen anders als im Urlaub, als ich hier ankam und aus dem Bahnhof raus bin hab ich mich auf einmal irgendwie unwohl und beobachtet gefühlt und dann saßen an der Bushaltestelle auch noch ein paar Mädels, die sichtlich amüsiert waren und sogar ihr Handy gezückt haben. Ich hatte gar nicht gedacht, dass ich so auffalle, aber das war mir dann wirklich sehr unangenehm, genau das wollte ich überhaupt nicht. :S Ich hab dann auch echt gehofft, dass mir keiner begegnet, den ich kenne. Naja vielleicht auch einfach eine Frage wie man damit umgeht..

Aber ich bin mir mittlerweile meiner weiblichen Persönlichkeit doch sehr bewusst geworden, die Zweifel, die es öfter noch gibt, kommen denke ich eher aus der Richtung "ich will es nicht wahrhaben" und dass ich eben etwas Angst vor negativen Reaktionen habe.
Ich habe jetzt in zwei Wochen einen Termin bei einer dritten Psychologin hier, die sich wohl mit dem Thema auskennt und hoffe, dass mich das dann weiter bringt. Am Telefon machte sie schonmal nen netten Eindruck, hat mich nach meinem weiblichen Vornamen gefragt. Smile Vor allem bin ich dann auch gespannt, was sie zum Thema medizinische Behandlung sagt, was so die Voraussetzungen für sie sind usw.