Hormonstatus? - Druckversion +- TransGender.at Forum (http://community.transgender.at) +-- Forum: Trans* Themen (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Medizinisches (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=5) +--- Thema: Hormonstatus? (/showthread.php?tid=2087) |
RE: Hormonstatus? - Yuna - 07.02.2014 Nimm halt weiterhin deine Hormone, nach 5 Jahren wirst du eh niemals mehr den Status bekommen, den du vor den Hormonen hattest. Und im Juni gehst du einfach zu ihr hin und fertig, du bist sicher nicht die Einzige und es wird auch niemand böse auf dich sein. Finde diesen Hormonstatusblödsinn eh für die Fisch, klar wenn man IS oder so ist und generell ein Hormonproblem hatte, sodass man nicht vermännlicht, dann sollte das die Ärztin wissen (deshalb Hormonstatus). Wenn du früher gesund männlich warst, dann wirst auch jetzt nix anderes zu hören bekommen wie "typische Werte für nen männlichen Körper". Ob es dir das wert ist? RE: Hormonstatus? - seda_ts - 07.02.2014 Haha, stimmt eigentlich. Danke für eure lieben Antworten. Ganz besonders dir Yuna. RE: Hormonstatus? - mike. - 07.02.2014 (07.02.2014, 12:07)Eva_Tg schrieb: Man kann nicht einfach Fakten ignorieren und so tun als wäre nichts los. der Arzt kann Therapievorschläge machen. Die Entscheidung liegt beim Patienten. Wenn der Patient nicht schon vor der Pubertät mit der HRT angefangen hätte, wäre er heute eine offensichtliche "Transe".... es ist ihm viel erspart geblieben und sogar sein Gesicht ist nicht maskulin geworden (er spart sich eine komplizierte, teure und nicht immer natürlich aussehende FFS). Er hat keinen Stimmbruch erlitten etc... Auf Paragraphen herumreiten finde ich nciht ok. Auf die individuelle Sitauation muss eingegangen werden. Auch ich habe vor 2 Jahren mit meiner HRT (anfangs ohne Arzt) angefangen... die sichtbarte Vermännlichung (mit Merkmalen wo es KEIN zurück gibt (Geheimratsecken, Kinn-Mund ausprägung, Bartwuchs, Körperhaar,..)) hat eingesetzt und ich MUSSTE instinktiv handeln. Ich habe 1 Nasen-OP hinter mir... eine weitere Korrektur am Nasenrücken und Wülste folgt noch. Erst dann, wenn mein "Passing" ok ist, kann ich den Alltagstest machen .. da sich ja an meinem Leben nichts ändern würde... Jeder geht seinen eigenen Weg... der Arzt und Psychologe sollte auf die INDIVIDUELLE Situation eingehen. RE: Hormonstatus? - seda_ts - 07.02.2014 Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Ärzte wollen, dass wir männlich aussehen und von jedem als "TRANSE" erkannt werden. Ich mein, nicht jeder hat so verständnisvolle Eltern wie Kim Petras. Und das ist der Grund für die frühe Hormoneinnahme bei mir, denn meine Eltern sind türkischer Abstammung und bei denen ist das nicht wirklich "Willkommen". Und kein Arzt kann von UNS verlangen das Ganze zu unterdrücken und erst später nach der lange Therapie die HRT anzufangen, wenn das Ganze wirklich nicht mehr viel bringt. ( Außer Brustwachstum auf einem riesigen Brustkorb!) RE: Hormonstatus? - Eva_Tg - 07.02.2014 (07.02.2014, 13:04)seda_ts schrieb: Wollte eig. dieses Jahr alles zu Ende bringen mit meinem Personenstand und der Namensänderung, aber so wie es aussieht muss ich noch warten. Kann ich eigentlich den Antrag für die VÄ/PÄ stellen ohne die Hormone (offiziell) genommen zu haben? Denn die Indikation ist ja bereits festgestellt. Da die VÄ/PÄ in Deutschland allein die Sache des zuständigen Amtsgerichts ist, spielen die Hormone keine Rolle. Du stellst einen Antrag beim Gericht, der ungefähr so aussieht: [Meine Anschrift] [Anschrift Amtsgericht] Antrag auf Änderung des Vornamens und der Geschlechtszugehörigkeit nach Transsexuellengesetz (TSG) Hiermit beantrage ich, geboren am XX. XXXXXX XXXX als [alter Name + Nachname] in [Geburtsort], eine Änderung meines Vornamen in [neuer Name] sowie eine Änderung meines Personenstandes nach §8 TSG (auf Grundlage von Az. 1 BvR 3295/07). Begründung: Die dem Geburtseintrag entsprechende Geschlechtsrolle konnte ich nur unter großen Anstrengungen und nicht sehr erfolgreich leben. Seit [Monat + Jahr] lebe ich vollständig in meiner neuen Geschlechtsrolle und eine Rückkehr in die männliche Rolle ist für mich nicht denkbar. Sofern die Erstellung von Gutachten erforderlich ist, bitte ich darum, folgende Sachverständige damit zu beauftragen: 1) [Erster Gutachter mit Anschrift] 2) [Zweiter Gutachter mit Anschrift] Ich bin Deutsche im Sinne des Grundgesetzes und derzeit in [Anschrift] wohnhaft. Mit freundlichen Grüßen, [alter Name] Dem Schreiben fügt man noch einen Auszug aus den Geburtsregister, eine aktuelle Meldebescheinigung, eine beglaubigte Ausweiskopie, einen transexuellen Lebenslaufs und wenn man Prozesskostenhilfe beantragt, eine Erklärung über die aktuellen wirtschaftlichen und persönlichen Verhältnisse sowie die Belege dafür, hinzu. Dann wirst du sehen, wie lange es dauert bis dieses Verfahren abgeschlossen ist. Soweit mir bekannt hat bis jetzt jeder Richter die zwei Gutachten abgewartet bis er über den Antrag entschieden hat (der Gesetzestext läßt da auch wenig Platz zu.). Bei zwei positiven Gutachten ist der Richter nahezu automatisch gezwungen dem Antrag zu entsprechen, bei einem negativen und einem positiven Gutachten kann ein drittes Gutachten in Auftrag gegeben werden. Wenn das ebenfalls positiv ist, dann bleibt auch nichts anders übrig als dem Antrag zu entsprechen. Wenn auch das negativ ausfällt, dann liegt die Entscheidung allein beim Richter ob er dem Antrag entspricht oder nicht. Gutachten zu erstellen dauert Zeit, daß heißt, du kannst in 6 Monaten damit durch sein oder in 2 Jahren. Die Beteiligten sind zwar angehalten zügig zu arbeiten und zu einer Entscheidung zu kommen, aber zügiges Arbeiten ist ein subjektiver Begriff. Soviel zum rechtlichen Aspekt. Aber derartige Fragen in einem österreichischen Forum zu stellen ist suboptimal, da sich die Verfahren zu sehr unterscheiden. Besser ist es auf http://www.transsexuell.de/start.shtml nachzuschauen. Die sind halbwegs informativ und aktuell. Wäre ich Österreicherin hätte meine PÄ/VÄ wahrscheinlich schon lange. So oft wie mich deutsche Beamte, trotz meines Ausweises, für eine Bio-Frau halten... Na ja, ich habe teilweise echte Probleme zu beweisen, daß ich wirklich ich bin. Zuletzt heute Morgen... "Wir haben keinen Termin, ich erwarte einen Herrn XY."... Oh, wie ich es hasse, dann darauf bestehen zu müssen, daß ich die besagte Person bin. Ich finde es mega erniedrigend, zu zu geben, daß ich juristisch gesehen als Mann gelte, aber wenn man sich mit den Behörden auseinandersetzen muß, dann muß man das angeben was im Ausweis steht. Und das tut verdammt weh. RE: Hormonstatus? - Mike-Tanja - 07.02.2014 (07.02.2014, 13:35)seda_ts schrieb: Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Ärzte wollen, dass wir männlich aussehen und von jedem als "TRANSE" erkannt werden. Ich mein, nicht jeder hat so verständnisvolle Eltern wie Kim Petras. Und das ist der Grund für die frühe Hormoneinnahme bei mir, denn meine Eltern sind türkischer Abstammung und bei denen ist das nicht wirklich "Willkommen". Und kein Arzt kann von UNS verlangen das Ganze zu unterdrücken und erst später nach der lange Therapie die HRT anzufangen, wenn das Ganze wirklich nicht mehr viel bringt. Verständlich, aber versuch' bitte auch den Standpunkt des Arztes zu verstehen! Wir reden hier von einer Behandlung - HRT vor Einsetzen der Pubertät -, die die Entwicklung eines jungen Menschen nachhaltig behindert oder verändert. Eines Menschen, dem die Rechtsordnung nur teilweise die Fähigkeit zubilligt, über solche Dinge zu entscheiden. Eine solche HRT ohne Einwilligung der Eltern oder des Pflegschaftsgerichts kann den Arzt in des Teufels Küche bringen. RE: Hormonstatus? - Bonita - 07.02.2014 (07.02.2014, 18:50)Mike-Tanja schrieb: ... Eine solche HRT ohne Einwilligung der Eltern oder des Pflegschaftsgerichts kann den Arzt in des Teufels Küche bringen... Da seda die Hormone ohne Arzt besorgte und einnahm, gibt es keinen solchen, der in Teufels Küche kommen kann Da seda jetzt 18 Jahre alt ist, darf sie auch selbst entscheiden über ihren weiteren Weg bzw ob und zu welchem Arzt sie geht, ganz ohne Eltern; Und dieser Arzt hat sicher keine Probleme, wenn er ab nun sein Handwerk seda anbietet bzw sie auf ihrem Weg unterstützt... RE: Hormonstatus? - Mike-Tanja - 07.02.2014 (07.02.2014, 19:35)Bonita schrieb:(07.02.2014, 18:50)Mike-Tanja schrieb: ... Eine solche HRT ohne Einwilligung der Eltern oder des Pflegschaftsgerichts kann den Arzt in des Teufels Küche bringen... Ja, eh, aber ich habe mich auf ihre allgemeine Klage über "die Ärzte" bezogen, die jugendlichen Transsexuellen keine HRT ermöglichen würden: (07.02.2014, 13:35)seda_ts (Hervorhebungen von Mike-Tanja) schrieb: Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Ärzte wollen, dass wir männlich aussehen und von jedem als "TRANSE" erkannt werden. Ich mein, nicht jeder hat so verständnisvolle Eltern wie Kim Petras. Und das ist der Grund für die frühe Hormoneinnahme bei mir, denn meine Eltern sind türkischer Abstammung und bei denen ist das nicht wirklich "Willkommen". Und kein Arzt kann von UNS verlangen das Ganze zu unterdrücken und erst später nach der lange Therapie die HRT anzufangen, wenn das Ganze wirklich nicht mehr viel bringt. RE: Hormonstatus? - Bonita - 07.02.2014 (07.02.2014, 19:50)Mike-Tanja schrieb: ... Ja, eh, aber ich habe mich auf ihre allgemeine Klage über "die Ärzte" bezogen, die jugendlichen Transsexuellen keine HRT ermöglichen würden: Ach so, sorry Aber stimmt, da haben nur wenige sehr junge Betroffene Glück, wenn sie es 1. schon sehr früh (Kindheit) zeigen bzw wissen und 2. entsprechend eingestellte Eltern haben; Da können die Ärzte selbst gar nicht so viel dafür, denn es gibt welche, zumindest da und dort in jenem und anderem EU-Staat, wo man auch als sehr junge TS-Betroffene "Hormon"-Unterstützung bekommt (nach entsprechend "abgesicherter" Diagnose)... RE: Hormonstatus? - seda_ts - 07.02.2014 Eigentlich meinte ich damit, dass die Ärzte nichts zu meckern brauchen, wenn wir uns die Hormone schwarz besorgt haben. Seid mal ehrlich würdet Ihr es schon im Kleinkindalter wissen, könntet Ihr es euren Eltern sagen? Ich ganz sicher nicht. |