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taz.de - Transsexualität und Politik: Die AfD-Wählerin - Druckversion

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+--- Thema: taz.de - Transsexualität und Politik: Die AfD-Wählerin (/showthread.php?tid=3714)

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RE: taz.de - Transsexualität und Politik: Die AfD-Wählerin - Eva_Tg - 29.01.2017

Keine Politik der Welt kann persönliche Probleme wegzaubern.
Anstatt irgendwelchen Demagogen zu folgen und über andere Betroffene herzuziehen, hätte die Person vielleicht schon vor Jahren an der Integration arbeiten. Zum Beispiel mal aus dem Verein austreten, wo sie nicht als Frau akzeptiert wird.
Aber einige sind halt komisch, die denken eben, sobald die PÄ und die OPs durch sind kommt alles andere automatisch. Das man sich die Integration erkämpfen muss und teilweise arge Verluste einstecken muss, dass will niemand wahr haben.


RE: taz.de - Transsexualität und Politik: Die AfD-Wählerin - Bonita - 29.01.2017

Ich denke nicht, dass Frau Dankwarth derartig naiv war oder ist, der gings und gehts nicht nur um ihr eigenes persönliches Schicksal; Ausserdem ist sie bereits aus der AfD ausgetreten (aus verständlichen Gründen), "nur" wählen tut sie sie noch (aus nicht so verständlichen Gründen) - so stehts zumindest im Artikel...


RE: taz.de - Transsexualität und Politik: Die AfD-Wählerin - Eva_Tg - 29.01.2017

Doch auf mich wirkt es sehr naiv.
Wer eine Partei wählen will, die die eigene Situation noch verschlimmert und in deren Weltbild man nicht paßt, der ist ist entweder naiv oder shizopren. Kannst du dir aussuchen.

Und zu sagen, dass es scheiße ist, wenn transsexuell ist, zeugt von einer Menge Frust.
Damit kenne ich mich aus, da meine Transition nunmal extrem verzickt verläuft.
Aber Frust und Enttäuschung sind noch lange kein Grund, denen nach dem Mund zu reden, die uns für krank und abartig halten und uns am liebsten wegsperren würden.
Auf der einen Seite jammert sie rum, auf der anderen tut sie so, als wenn man sich aussuchen könnte, ob man nun davon betroffen ist oder nicht.
Das paßt nicht zusammen, egal wie du es nun ausdrücken willst.

Und wenn etwas nicht zusammenpaßt, dann stehen zu meist innere Konflikte dahinter. Aber Parteien können weder persönliche Probleme verschwinden lassen, noch innere Konflikte.


RE: taz.de - Transsexualität und Politik: Die AfD-Wählerin - Bonita - 29.01.2017

Hm, das würde demnach bedeuten, dass jede TS/TI-Person so sein müsste - denn jede TS/TI-Person sagt schließlich dass TS/TI scheiße ist (kenne jedenfalls keine, die meint, es wäre toll). Wink2

Eine pol Partei zu wählen, die nicht alles an Grundwerten abdeckt, die einem eigentlich wichtig sind, kann man nicht per se als nur naiv oder schizophren darstellen, dann wären nämlich mindestens ein Viertel (wenn nicht noch mehr) der Bevölkerung so - wählen ja regelmäßig etwas, wovon sie inzwischen bereits wissen müssen, dass es nicht die/eine gute Wahl ist.


RE: taz.de - Transsexualität und Politik: Die AfD-Wählerin - Chiara D. - 29.01.2017

Ok Eva^^!Ich finde es extrem traurig Transident zu sein!Ich währe lieber einfach nur zufrieden mit meinem Biologischen Geschlecht,dann hätte mein Leben anders ausgesehen!Und es ist für mich Megafrustrierent und Depremierent andere zu sehen wie sie zufrieden mit sich sind und dadurch auch etwas aus ihrem Leben gemacht haben!Es ist einfach frustrierent jeden Tag aufs neue zu kämpfen um überhaupt einen weiteren Tag zu überstehen,ich finde es Deprimierent das sich in meinem Gesicht sogar nichts tut und alles was mich Auszeichnet ist Selbsthass!Wenn du damit Glücklich bist Transident zu sein,herzlichen Glückwunsch,ich hasse es über alles und ich wüßte keine einzige Positive Sache an der Transidentität!
Und wenn diese Frau die AfD Wählen will dann soll sie!Das geht meiner Meinung nach niemanden etwas an!Das ist ihre Sache!



RE: taz.de - Transsexualität und Politik: Die AfD-Wählerin - Eva_Tg - 29.01.2017

@ Bonita:
Also ist es völlig ok, wenn man radikale Meinung vertritt, nur weil man gefrustet ist?
Hm, ich bin sehr gefrustet, darf ich jetzt auch alle Betroffenen abwerten?

Tu nicht so, als wenn man komplexe Zusammenhänge und Hintergründe durch ein paar Umkehrschlüsse aufheben könnte.
So ziemlich jede Transfrau wünscht sich, sie wäre nicht betroffen, aber trotzdem schaffen es viele trotz all dieser Probleme und Nachteile ihren Weg zu finden.
Es ist eine Sache, ob man mit dem eigenen Schicksal hardert und eine völlig andere, ob man andere direkt oder indirekt dafür verantwortlich macht.
Das ist der entscheidende Unterschied, weil das hier nämlich letztlich der Fall ist. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Aussagen.

Das ist im Grunde sehr traurig, weil solche Menschen tatsächlich noch die Hoffnung haben (oder sich vielleicht auch nur vormachen), dass würde irgendwas in ihrem Leben ändern. Aber letztlich machen das alle Populisten, sie spielen mit den Hoffnungen und Ängsten der Menschen, mit besonderen Augenmerk auf den unteren Schichten.


RE: taz.de - Transsexualität und Politik: Die AfD-Wählerin - chipsi - 29.01.2017

"Remember, honey, transgender is beautiful." - Laverne Cox

Ich finde eigentlich nicht das TS grundsätzlich scheiße ist, aber ich bin ja anscheinend auch eine Vorzeige-TS  Smile

Ich glaub viel mehr daß jede TS mehr oder weniger zu kämpfen hat, so wirklich einfach und problemlos wird es für kaum eine sein. Und es gibt ja ganz viele Bereiche wie bspw. Passing, Beziehung, Job, Freunde, und was weiss ich noch alles. Bei manchen ist vielleicht vieles davon im grünen Bereich und bei anderen wieder eher weniger.

Ich persönlich finde es schon toll wie sich alles an mir verändert hat, und hübsche Brüste zu haben und ein weibliche Figur ist toll, und ebenso ist es toll überall korrekt wahrgenommen und auch angesprochen zu werden. Aber am tollsten finde ich nach wie vor wie sich auch mein Innen- bzw. Gefühlsleben verändert hat.

Aber bei mir ist ja auch über Nacht die gute Fee gekommen und hat mir all meine Wünsche erfüllt....  Angel


RE: taz.de - Transsexualität und Politik: Die AfD-Wählerin - Bonita - 29.01.2017

Ja, auch Meinungen aus Frust heraus sind vertretbar - das/ein Gegenüber (zB wir)  muss (müssen) sie ja nicht unbedingt teilen bzw gut heissen - im übrigen unabhängig davon, ob man selbst von TS/TI betroffen ist oder nicht.

Ach ja, Laverne Cox hatt/e ebenso ihre Probleme, bevor sie erst - durch ihre TS/TI - berühmt wurde, ua hier zu sehen: http://community.transgender.at/showthread.php?tid=1757&pid=37022#pid37022

Natürlich macht/e sie das Beste aus ihrer Situation, wie die meisten von uns das wohl wollen und tun - aber nicht immer (gänzlich) schaffen...