Erfahrungen mit Androcur und Estrogel - Druckversion +- TransGender.at Forum (http://community.transgender.at) +-- Forum: Trans* Themen (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Medizinisches (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=5) +--- Thema: Erfahrungen mit Androcur und Estrogel (/showthread.php?tid=5146) Seiten:
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RE: Erfahrungen mit Androcur und Estrogel - Ricca - 21.12.2019 Hi, meine Erfahrungen in Kurzform. Ich habe 3 Jahre lang Androcur und noch was genommen. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, weil es schon 14 Jahre her ist als ich wieder aufgehört habe. Ich hatte wegen einer Lebensumstellung nach 3 Jahren Fulltime Leben als Frau wieder aufgehört und es ist mir bis vor kurzem auch nicht abgegangen. Das hat sich vor wenigen Wochen grundlos geändert. Ich schwafle. Also. So lange ich Hormone genommen habe hat sich meine Wahrnehmung sehr verändert. Habe ich oder jemand es so beschrieben. Weiß ich auch nicht mehr. So lange ich Hormone genommen habe war die Welt wie ein Sonnenuntergang. Keine klare Sicht, aber voll Wärme und Schönheit. Danach (und natürlich davor), wieder als "Mann", hatte ich die klare Weitsicht. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Körperlich bewirkt hat es ein Brustwachstum ca. Körbchengröße A. Klingt gut ist aber nicht viel wenn man 95cm Unterbrustweite hat. Mehr ist nehme ich an nicht zu holen. Weiters konnte ich keine Änderungen an mir fest stellen. Für mich war die mentale Änderung viel ausgeprägter als die Körperliche. Ich überlege momentan wieder in mein 2.Leben als Frau zurück zu kehren. Ob Hormone da auch wieder dazu gehören bin ich mir noch nicht sicher. Gesund ist das sicher nicht und die körperlichen Veränderungen sind wenig. Ob meine Psyche das wieder will wird sich heraus stellen. Die Sonnenuntergansvariante klingt natürlich sehr schön, ist aber wenn man dann dank des transsexuellen Lebenstils wieder alleine ist gar nicht so erstrebenswert. Mein Userprofil http://transgender.at/galerie/showuser.cgi?name=Riccarda%20Jung&land=AT&attr=ks Nicht mehr sehr aktuell wird sich wohl vorerst auch nicht ändern. Die Website gibts schon kange nicht mehr. Jeder wird in das was ich hier geschrieben habe das hinein interpretieren was er will. Das ist mir klar, weil den eigenen Satus im weiten Bereich des Transgender seins zu finden sehr schwer ist und man gerne das hört was man hören will unabhängig davon was geschrieben oder gesagt wurde. Oder unmöglich? Ich habs mit meinen zarten 61 Jahren bisher nicht geschafft. Einige werden sich vielleicht noch an mich erinnern. Ich war mal Sabine und bin dann zu meinem richtigen Namen Richard-Riccarda zurück gekehrt. Ich habe transgender.at vor langer Zeit gegründet. Alles Liebe Ricca RE: Erfahrungen mit Androcur und Estrogel - Anthrazia - 21.02.2020 Ich bin mir und meinen Endokrinologen ein Rätsel, Ohne Hrt war ich ständig benommen, hatte Angstzustände, Schwindelgefühl, passive oder indirekte Suizidgeanken, Gelenkschmerzen, Probleme damit morgens aufzustehen, Konzentrations und Gedächtnisstörungen. Mit Hrt ist das alles weg. Die verordnete Kombination ist 10mg Androcur, 3 hub Estrogel. Ich habe erst das Estrogel ca 3 tage benutzt und dann langsam mit vorsicht und aus Angst vor starken Nebenwirkungen mit 5mg Androcur weitere 3 tage gestartet. Das ging gut, also bin ich auf 10mg hoch gegangen. 6:00uhr früh nehm ich die tablette und bis ca 14:00uhr ist alles ideal, dann scheint das irgendwie aufgebraucht zu sein und ich hab ein Tagesteif mit Benommenheit und Schwindelanfällen beim aufstehen vom Boden. Heute hab ich dann 14:30 nochmal 5mg nach gegeben, als test weil es wieder so seltsam wurde. Meine Tagesdosis scheint bei 15mg zu liegen. Ich habe es gescheut, mehr zu nehmen weil es wohl kumulieren kann, also sich ansammeln und dann eher schaden anrichten kann. Auch ein Tag letzte woche wo ich dann mal nur 5 mg nahm hat mir die Information gegeben, das es eindeutig zu wenig war. Aber ich werde es wiede auf 10mg nach verordnung zurück fahren und mit den Ärzten darüber reden denke ich, oder ich rufe die nochmal an. Estrogel nehm ich morgens 2 hub und abends nochmal 1 Hub. Am nächsten Tag wache ich wunderbar erholt auf und bin sofort hellwach. Ich geh sogar Montags freudestrahlend zur Arbeit und bin dadurch den anderen in dem moment unheimlich. Heute zum Freitag meinte ein kollege sogar zum Feierabend, ich sehe sehr erholt aus. Noch dazu habe ich mehr mut und einen sehr klaren Kopf, mein körper fühlt sich sehr gut an. Vor 3 tagen kam brustspannen auf, es ist schon aufregend. Mein ganzer körper wird griffiger, die Taille wird enger. Bin glücklich damit. Ich würde gern wissen, ob es anderen auch so geht. Vor allem wegen dem Androcur. Ich bin mir noch nicht 100% sicher ob ich nonbinär oder eine Frau bin, aber mein körpergefühl und meine gefühle allgemein sagen "ich bin eine Frau." Dazu will ich mich noch weiter austauschen. RE: Erfahrungen mit Androcur und Estrogel - Bonita - 22.02.2020 Liebe Anthrazia, ua solche Symptome/Beschwerden werden auch von cis Frauen beschrieben, wenn sie unter Östrogen- oder Testosteron-Dominanz leiden - schon interessant, nicht? Angeblich sei der menschliche Körper nicht immer chromosomal konsequent, vor allem im Falle von "inter(/sex)"; Also es körperliche Bereiche oder Organe geben kann, die zB XX sind im Gegensatz zum restlichen Körper mit - vermutlich überwiegend - XY; Chromosomen-(Blut-)Tests könnten deshalb wohl auch mal (aber grade bei inter(/sex)) nicht (sofort) das komplette Bild wiedergeben... Das würde also bedeuten, in diesem Fall (bei trans Männern wärs ja umgekehrt), dass die "weiblichen" Körperteile/Organe mit einer (von außen betrachtet mutmaßlich "gegengeschlechtlichen") Hormon-Therapie nun endlich "besser" funktionieren können... Ähnliches oder gleiches haben einige trans Frauen erlebt - wobei, nachdem die "passendere" Hormon-Zusammensetzung im Körper permanent wirken konnte, ebbt das Erleben / die Gefühle dabei auch wieder ab bzw pendelt sich ein, es wir quasi "normal" - also der Unterschied zu vorher einem nicht mehr so auffällt... Dass da Endos auch nicht wirklich durchblicken, braucht nicht wirklich wundern - schließlich lernten die im Grunde ein "duales" (zwei unterschiedliche Dinge stoßen einander ab (vereinfacht)) menschliches System bzw arbeiten überwiegend damit, unser tatsächlich "polares" (zwei unterschiedliche Dinge ergänzen sich sinnvoll) System kann da, so es "durcheinander" ist, freilich davon profitieren, natürlich auch bzw grade im Falle von inter/trans(/sex)... @Androcur-Dosis: die könnte in ein paar Wochen/Monaten auch weniger hoch sein dürfen, bis zu dem Punkt, wo eventuell gar keines mehr gebraucht wird; Androcur war quasi die Starter-Hilfe und bei entsprechender Estro-Dosis ist es nicht unbedingt mehr nötig; Da Du Anscheins ohnehin sehr bedacht (und eh auch immer in Rücksprache mit Deinem Endo) vorgehst, wirst Du Deine individuelle Substitution sicherlich herausfinden... Alles Gute und Liebe |