Partnerschaft - Druckversion +- TransGender.at Forum (http://community.transgender.at) +-- Forum: Trans* Themen (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Ausgehen & Treffen, Beziehungskisten, Coming Out, Going Public (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=6) +--- Thema: Partnerschaft (/showthread.php?tid=64) |
RE: Partnerschaft - Sonja W - 09.11.2011 Liebe Angelika, irgendwie macht mich Deine wahrscheinlich realistische Aussage persönlich sehr traurig. Gibt es defakto wirklich nur wenige Paare, die es trotzdem schaffen oder gar keine? Wieviele kennst Du oder alle anderen hier im Forum und was haben diese besonderes gemacht? Liebe Grüße Sonja RE: Partnerschaft - jasminchen - 09.11.2011 Meine verstorbene Freundin Olivia und ihre Frau Lilli blieben nach Olivias OP bis zu Olivias Tod zusammen. Sie lebten in ihrem Haus in einer Art WG. Olivia hatte ihren eigenen Freundeskreis und Lilli den ihren. Aber sie unternahmen viel gemeinsam., waren sie doch 40 Jahre verheiratet. Sie hatten auch jeweils neue Partner. Allerdings keine fixen. Dadurch kam es zu keiner Eifersucht und die Beziehung konnte bestehen, denke ich. Ich glaube die lange Zeit ihrer Beziehung war auch ein Aspekt für die beiden zusammen zu bleiben. Außerdem liebten sie sich sicher anders, als normalerweise Mann und Frau, gab es doch diese Rollen nicht zu besetzen. Sie waren ein wunderbares Paar, allerdings das einzige, dass ich kenne. RE: Partnerschaft - Mike-Tanja - 09.11.2011 (09.11.2011, 21:58)Sonja W schrieb: [hier gekürzt]Ich fürchte, dafür gibt es kein Kochrezept! Es kommt wohl darauf an, was man als die Essenz des anderen und der Beziehung ansieht. Wenn es die heterosexuelle Spannung ist, und beide noch sexuell aktiv sind und weiter sein möchten, dann dürfte das schwierig werden. RE: Partnerschaft - hanna_w - 09.11.2011 Liebe Mike - Tanja, irgendwie kommt mir vor es ist Zeit dass ich mich einklinke in diese Sache - kurze Vorstellung, bin die Frau von Sonja. Also, meine Liebe, ich habe das Gefühl dass sich nicht ganz herumgesprochen hat wie fein sich ein aktives Liebesleben mit einer Transfrau gestalten kann! Und mein Tipp an alle anderen Partnerinnen (Hallo Romy, bist Du irgendwo?) Laßt Euch einfach darauf ein - und gebt Euch die Chance dass sich etwas entwickeln kann. Wir tun das seit mehr als fünf Jahren. Liebe Grüße Hanna RE: Partnerschaft - Mike-Tanja - 09.11.2011 (09.11.2011, 23:11)hanna_w schrieb: [Anrede gekürzt] irgendwie kommt mir vor es ist Zeit dass ich mich einklinke in diese Sache - kurze Vorstellung, bin die Frau von Sonja.Schön für euch, und ihr solltet euer Glück hegen und pflegen! Meine Erfahrung ist die - und ich bin "nur" eine Tivi, ich kann problemlos im Alltag in die Männerrolle switchen -, dass meine Partnerin mich sexuell nur und ausschließlich als Mann begehrt. Mit Tanja kann sie nichts im Bett anfangen, mit mir en femme gehen wir rein auf der freundschaftlichen Ebene miteinander um. Zwischen einem bisexuellen Transvestiten (und ich gebrauche jetzt gerade bewusst die männlich konnotierte Bezeichnung) und einer Hetera scheint es noch zu funktionieren. Aber mir ist klar, dass, sollte ich mich jemals in Richtung 24/7-Tanja entwickeln oder mich gar als TS erweisen (sieht nicht danach aus), es wahrscheinlich (wieder und dann endgültig) aus wäre (wir waren schon mal für ein halbes Jahr getrennt). Ich werde z.B. stets kritisch beäugt, ob ich irgendwie "weiblicher" werde (eine gewisse Diskussion gab es z.B., als ich am letzten Montag bei dem Vortrag von Dr. Kaufmann über Hormontherapie in der Villa war; ich musste sozusagen auf die Bibel schwören, dass es rein wissenschaftlich-theoretisches Interesse war). Wehe es macht irgendwer eine entsprechende Bemerkung! Davor hat sie spürbar Angst, so als könnte ich mich auf diese Weise vor ihren Augen in Luft auflösen. RE: Partnerschaft - Angelika - 10.11.2011 (09.11.2011, 21:58)Sonja W schrieb: Liebe Angelika, Wenn ich jetzt einmal jene Paare außen vor lasse, bei denen es zu keinen chirurgsichen Anpassungen im Genitalbereich gekommen ist (GA-OP), kenne ich derzeit nur 3 Paare, die zusammen geblieben sind. Wie die es aber mit dem Bereich des "sexuellen" halten, kann ich nicht sagen, weil ich diese Dinge nicht hinterfrage. RE: Partnerschaft - Sonja W - 12.11.2011 Danke für Eure Antworten, ich wollte nicht, dass diese Diskussion sich primär um Sex handelt. M.E. ist Sex nicht das Einzige, was eine Beziehung aus macht, sondern nur ein wichtiger Teil. LG Sonja RE: Partnerschaft - Eva_Tg - 29.11.2011 Sex wird überbewertet. *lächel* Ich wollte zwar nicht mit der Tür ins Haus fallen, ich mach es einfach mal. Also eigentlich müßte meine Freundin was dazu schreiben und nicht ich, aber ich denke ich kann ja ruhig meine Sicht der Dinge dazu geben. Meine Freundin liebt mich als Mann und als Frau und da ich beide Rollen lebe, ist das natürlich praktisch. Problematisch ist eher, daß sie mich als Mann mehr liebt, meine weibliche Seite aber die Stärkere ist. Das führt natürlich öfters zu Streitigkeiten. Zum Beispiel "Du warst jetzt 5 Tage Frau, kann jetzt nicht wieder Mann sein?" und ich antworte: "Ich fühle mich aber im Moment nicht männlich.", dann geht die Streiterei los. Bis jetzt haben wir uns immer wieder vertragen, aber ich denke das ist in jeder Beziehung so, wie weit ist man bereit sich selbst und seine eigenen Wünsche für den Partner zurückzustecken. Ein Partner der immer nur gibt und ein Partner, der immer nur fordert bzw. immer nur nimmt, so eine Beziehung kann nicht lange gut gehen. Leider sind TGs meistens auf der Fordern-Seite, weil man als TGs nunmal viel von seinem Partner verlangt. Meine Freundin sagt z.B. klipp und klar, würde ich Vollzeit als Frau leben wollen, wäre das der Punkt wo ihr das zu viel wäre. Aber wie gesagt, zum Glück bin ich ja beides und will auch beide Seiten irgendwie leben. Wäre ich nur Frau, würde ich wahrscheinlich genauso verrückt werden, als wäre ich nur Mann. So, und um die Brücke zum Sex zu schlagen, sie mag den Sex mit mir als Mann und auch den Sex mit mir als Frau. Also sie findet mich als Frau durchaus sexuell anziehend. RE: Partnerschaft - Wilhelmina - 29.11.2011 eine sehr gute Bemrkung Angelika, ich habe es gedacht, dass diese für mich eine Frage ist. Ich muss ehrlich sagen ich konnte es nicht eindeutig beantworten. Es ist sicher mehr als eine Frage, der Antwort hängt immer von dem Mensch. Wenn wir in den anderen mehr den Mensch als das ehepaar lieben, dann soll es doch möglich sein weiter zusammen zu leben. LG Wilhelmina RE: Partnerschaft - Eva_Tg - 30.11.2011 (29.11.2011, 08:53)Angelika schrieb: Man sollte sich als Transgender immer fragen wie es wäre, wenn es umgekehrt wäre. Wenn man selbst ein ganz normaler Mann wäre, die Partnerin aber beginnen würde Testosteron zu nehmen. Wenn sie Stimmbruch, Körperbehaarung und Bartwuchs bekäme, udd wenn sie sich die Brüste entfernen und die Vagina verschließen, oder gar einen Penoidaufbau machen lässt. Könnten wir selbst das akzeptieren und eine Ehe oder Partnerschaft als schwule Beziehung weiterführen?Vielleicht sollte man sich die Frage wirklich stellen, aber ich sage mal ganz direkt ich kann die Frage nicht beantworten. Ich bin kein Mann, ich weiß nicht wie Männer denken, also kann ich die Frage aus der Perspektive nicht beantworten. (29.11.2011, 08:53)Angelika schrieb: Es macht aber offensichtlich einen großen Unterschied ob sie weiß, dass sich unter der Frauenkleidung ein Männerkörper verbirgt, oder ob sie sich auf eine lesbische Partnerschaft einlassen müsste.Also diese Sichtweise ist mir ein bißchen zu sehr aufs Körperliche reduziert. Liebe, Sex und Partnerschaft haben weitaus mehr Aspekte als den Körper. Um es mal provokant zu formulieren, müßte man sich dann nicht eher fragen liebe ich den Menschen oder liebe ich nur seinen Körper? |