Warnende Stimmen postoperativer MzF - Druckversion +- TransGender.at Forum (http://community.transgender.at) +-- Forum: Trans* Themen (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Medizinisches (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=5) +--- Thema: Warnende Stimmen postoperativer MzF (/showthread.php?tid=779) |
RE: Warnende Stimmen postoperativer MzF - Patricia1975 - 24.05.2018 Stimmt Kosmo. Wenn ich nach dem 24.09. einfach nur schmerzfrei sitzen, gehen, pinkeln und sport betreiben kann ist schon mal das meiste in ordnung. die sexualität bzw. das sexuelle verlangen in form und intensität ändert sich durch die hrt und nicht durch die op. und wie oft hat frau denn tatsächlich penetrationssex? bin mir sicher ich werde öfter gehen, sitzen und pinkeln als sex zu haben ;-) ich weiß, der vergleich hinkt, aber die op ist und bleibt nun mal eine plastische anpassung bzw. annäherung. je besser desto besser ;-) aber die hrt ändert alles - und derzeit bin ich über jeden tag veränderung glücklich - wenns auch alles ist worüber ich grad glücklich bin :-) RE: Warnende Stimmen postoperativer MzF - Lefebvre - 24.05.2018 Ich äußere mich selbst dazu nicht (kann ich nicht & steht mir auch nicht zu), aber vlt. interessiert jemanden dieser Podcast zum Thema: https://wrint.de/2013/03/30/wr165-transsexualitat/#t=0:03.817 Die grundsätzliche Ansicht von Jeanette (Interviewpartnerin) scheint ungewöhnlich zu sein (ist nicht klar Pro oder Contra) - Soweit ich mich erinnere sagte sie hier dass sie zwar jetzt (einige Zeit nach der OP) zwar schon glücklich ist, sie es aber kein zweites mal tun würde wg. der Schmerzen & Nachbehandlung etc. und anderen lieber davon abraten würde... Das ist wohlgemerkt NICHT meine Meinung (ich hab dazu keine), und entscheiden muss sowas sowieso immer der Mensch am Ende allein für sich selbst (logisch), aber Jeanette spricht halt auch über die OP selbst, die Folgen, die Behandlung & tägliche "Routine" in den Monaten(?) danach etc. ... wie gesagt, vlt. interessiert das Interview jemanden (falls ich irgendwo gerade unpräzise war sorry, ist ne Weile her dass ich mir die 2 Std. angehört hab, gibt auch ein früheres Interview der beiden aber das war eben auch noch vor der GAOP). (24.05.2018, 21:27)Patricia1975 schrieb: wenns auch alles ist worüber ich grad glücklich bin...tut mir leid das zu hören... RE: Warnende Stimmen postoperativer MzF - Chiara D. - 24.05.2018 Kosmo ich träumte insgeheim von einer Beziehung und ich dachte eine Zeitlang das ich durch die OP eben so eine bekomme!Nur ist es aus einem Grund unrealistisch!Durch die OP wird man selbstbewusster,man kann alles viel besser genießen,allerdings wird einem dennoch nichts Geschenkt!Und dieses denken hatte ich leider eine Zeitlang!Und das meinte ich mit Märchen!Und Kosmo das von Erika versteh ich auch nicht!Denn man ändert sich nicht durch die OP!Da geb ich dir Recht!Genauso wie bei fundierten Warnungen!Aber wenn eine versucht anderen die OP auszureden nur weil bei ihr was schiefging,dann ist das nicht richtig!Und leider gehen alle "Warnungen"hier im Thread in diese Richtung! Patricia!Man braucht eine Zeit bis alles wieder gut ist!Ich konnte ca.2 Monate nach der OP alles komplett Schmerzfrei machen(auch Sex),allerdings brauchte es ca. beinahe ein Jahr,bis die Schwellung komplett weg war und alles 100% heil war!Und die intensität beim Orgasmus nimmt durch die OP zu!Ich weiß nicht wie es geht,aber es ist einfach Genial!Denn eigentlich ist es das gleiche wie vorher,nur in einer anderen Form!Wahrscheinlich lässt man es eher zu wie vor der OP!Und so wie es bei mir war,hatte ich bis jetzt nach der OP öfter Sex wie vor der OP(ich war da noch Jungfrau^^!)! Und über die OP zu reden fällt mir eigentlich nur vor Pre-OP Tg schwer,da ich keine Hoffnungen schüren will!Denn ich hatte Glück das alles so gut ging!Genauso ist es mit nem Foto vom Ergebnis!Denn jede von uns hat andere Voraussetzungen und somit ist das Ergebnis anders! RE: Warnende Stimmen postoperativer MzF - Sunburst - 25.05.2018 Es ist mir keineswegs entgangen, daß Reuefälle/Detransitioner sich allzugerne darin ergehen, andere von der OP oder überhaupt der Transition abhalten zu wollen, oder sogar einem selbst nach langen Jahren noch anzunölen: "Wie konntest du nur!" Aber das bringt ihnen eben auch keine symbolische Reparatur. Es hat mich damals auch durchaus maßlos geärgert, wie Leute auf die Idee kommen, zu glauben, so mit mir reden zu können. Aber ich habe eine zeitlang echt viele Leute getroffen, und wenn ich heute in alte Terminkalender sehe, dann kann ich mich oft gar nicht mehr an die Personen hinter den Namen erinnern Insofern habe ich das aus bequemer Distanz ein bißchen abgebrüht geschrieben. Ok, ich habe auch in einigen Fällen durchaus meine Ansichten dazu, wie die so tief in die Scheiße geraten konnten, aber zum einen hassen die mich ohnehin schon abgrundtief genug dafür (immerhin stelle ich ihren Narrativ in Frage), zum anderen diskutieren wir hier aus gutem Grund keine psychiatrischen Fallbeschreibungen Ein Unterschied zu dem ganzen Unfug, den mir damals Heten (Cissen) zu erzählen versucht haben, war bezeichnenderweise nicht erkennbar. Das reichte von "Bist du dir sicher, daß das Das Richtige™ für dich ist (war)?" über "Du bist doch ein Mann (Junge)!" bis "Du läßt dich verstümmeln!" Und natürlich sollte ich schon vorher nicht schwul sein: "Und wenn das nur so eine Phase ist?", und dann natürlich auch die großartige Idee "Warum versuchst du es nicht wenigstens einmal mit einem Mädchen?" Sehr reizend, mich dazu anstiften zu wollen, ein Mädchen (das tragischerweise womöglich sogar sehr liebenswert wäre, nur daß ich gerade nicht in sie verliebt wäre) als Versuchsobjekt zu mißbrauchen Was mich angeht, so möchte ich nicht, daß irgendjemand – egal was – meinetwegen tut, aber auch auch nicht, daß er es meinetwegen läßt. Ich sehe meine Aufgabe auch nicht darin, Leuten ins Gewissen zu reden, ob sie sich denn absolut sicher sind. Ich denke mittlerweile sogar, gerade wenn man in jedweder Form queer ist, sollte man lernen, mit Unsicherheiten, gar Widersprüchen usw. irgendwie produktiv umzugehen. Heten können mal leichter so tun, als sei für sie doch alles keine Frage, als seien sie nicht sonderlich verletzbar usw. Aber oft steht das bei denen nur auf tönernen Füßen, ist also nicht gerade ein erstrebenswerter Standard. Ich habe noch nie eingesehen, was mein Allerheiligstes irgendwelche dahergelaufenen Leute angehen sollte. Die bei weitem meisten Normalsterblichen dürfen mit mir nichteinmal händchenhalten Was ich mir von der OP erwartet habe kann ich so kurz und knackig gar nicht auf den Punkt bringen. Ich hatte mir das ja schon jahrelang in den Kopf gesetzt (und da fand sicherlich immer noch eine Entwicklung statt, die ich aber kaum noch en détail nachvollziehen können werde). Und erstaunlicherweise konnte ich das sogar so durchziehen (ist ja nicht als hätte ich nicht ganz schrecklich scheitern können). Ok, also u.a. sexuelle Erwägungen waren nicht ganz unmaßgeblich Am Ende des Tages war das alles der einzige realistische Lebensentwurf, den ich hatte. Ich könnte auch nicht sagen, daß ich jemals so richtig glücklich gewesen wäre. Ok, außer in einigen leider recht flüchtigen Momenten. Man ahnt schon, das hat jetzt aber mit TS nix zum tun. Planen konnte ich eigentlich auch nie etwas, es kam immer irgendwie anders. Aber ich bin ja kein Kontrollfreak Scheiße waren natürlich die ganzen (xeno-, homo- und) transphoben Anfeindungen und daraus resultierende Lebensumstände. Aber ich war noch nie geneigt, die hinzunehmen, habe Heten schon sehr sehr böse Dinge gesagt, und die mit ihrem ganzen Müll einfach alleine dastehen lassen. Meine Situation als Teenager war allerdings derart, daß ein Verzicht auf Transition und OP es für mich nicht besser gemacht hätte. Zudem, was das anginge, was man später eine gendered performance genannt hätte, so kostete mich eine als Junge durchaus nicht weniger Mühe, und nochdazu war ich so absolut nicht davon überzeugt, daß ich diesen Aufwand betreiben sollte. (Und mir ist schon klar, daß diese Äußerung "Kritiker" auf die Palme bringen muß. Ich bin bloß nicht so naiv wie die gerne hätten.) Was also mir die OP gebracht hat? Kurzfristig, so schwer das vielleicht nun für andere verstehbar ist, habe ich mich sicherer gefühlt. Ich meine nicht sicher wie in selbstsicher, sondern sicher. Mittelfristig bin ich sehr viel entspannter geworden. Das ist schon sehr viel. Und dann natürlich erst die sexuellen Möglichkeiten Wie ich schon ab und zu mal durchblicken ließ, im Prinzip bin ich mit der Funktionalität zufrieden, nur die Ästhetik ist selbst für damalige Verhältnisse nix besonderes. Natürlich kann man bei mir mit Klitoris und keinen Schamlippen nichts machen, weil ich nichts dergleichen habe. Es gehen aber sogar multiple Orgasmen. Post-op brauchte es ca. ½ Jahr, bis die Nerven hinlänglich regeneriert waren, Probleme mit Schwellungen hatte ich keine. An Vorher-Nachher-Vergleiche habe ich erst gar nicht gedacht. Totale Scheiße war, daß ich mich zu einer Nach-OP bequatschen ließ, die völlig unnötig war, aber dafür in eine monatelange Quälerei ausartete. Das war für mich schwer demoralisierend, da mochte ich an Beziehungen erst gar nicht mehr denken. Natürlich war prä-op meine bei weitem häufigste Phantasie, es mit post-op einem Typen zu treiben. Eine sehr realistische Vorstellung war da freilich erst gar nicht zu erwarten. So ähnlich wie Analsex finde ich es übrigens nicht. Ich habe immer noch beides praktiziert. Die Bemerkung zu lesbischem Sex habe ich auch nicht verstanden. Ich ginge mal naiverweise davon aus, daß Lesben das miteinander tun könnten, was man halt so zu denken geneigt wäre, was die miteinander tun könnten Wie oft ich Penetrationssex hatte? In meinen Zwanzigern 3, 4, 5 mal die Woche, je nachdem. Danach ein bißchen weniger. Die HET alleine hat für mich nicht viel bewirkt. Ich fand nicht plötzlich alles ganz toll, da war mein Leben echt nicht danach. Phasenweise hatte ich sogar weniger Sex, was ich aber eher einigen deprimierenden Lebensumständen anzulasten geneigt bin. Probleme mit der Nachsorge hatte ich nicht. Besondere Schmerzen (außer bei dieser blöden Nach-OP) hatte ich auch nicht. RE: Warnende Stimmen postoperativer MzF - Kosmonautin - 25.05.2018 Super ehrliche Antworten. Danke (ausnahmsweise) ALLE und bitte weiter so. >----o.0----< *huggies* RE: Warnende Stimmen postoperativer MzF - Patricia1975 - 25.05.2018 Danke auch von mir. Ich weiß nur grad nicht wie ich die nächsten 4 Monate ohne totale Aufregung überstehen soll. Hoffe danach gehts mir ähnlich gut wie euch ;-) Alles passiert, wie es passieren soll... RE: Warnende Stimmen postoperativer MzF - Chiara D. - 25.05.2018 Patricia ich kann dir zumindest eines versichern.Der Tag wird kommen,egal ob du Aufgeregt bist oder nicht.Versuch so normal wie möglich zu leben und so bewußt wie möglich. Vertrau mir da bitte,ich weiß wovon ich rede.Ich hab mir die Zeit bis zur OP selbst verhaut,dadurch das ich viel zu aufgeregt war! RE: Warnende Stimmen postoperativer MzF - Patricia1975 - 25.05.2018 Chiara - wenns ginge ;-) Aber da spielt grad zuviel mit. Jedoch glaub mir - bei aller VOR der OP und dem Aufenthalt in der Rudolfstiftung - ich bereite mich auf die Zeit danach gut vor. Genauer gesagt seit 2007 ;-) Da bin ich frohen Mutes. Ich bin mir auch bewusst, dass die folgende Veränderung ausschließlich für mich ist. Für mich und nur für mich und an keinen Problemen was ändern wird. Aber das wird mein Weihnachtspackerl, auf das ich seit 35 Jahren warte ohne Erwartungen daran zu knüpfen. Und am meisten freue ich mich auf neue Tätowierungen 2019 ;-) Denn solange möchte ich derzeit noch warten, auch wenn ich lieber grade Bäume ausreissen will :-) RE: Warnende Stimmen postoperativer MzF - mrs.moustache - 25.05.2018 Zitat:Es ist mir keineswegs entgangen, daß Reuefälle/Detransitioner sich allzugerne darin ergehen, andere von der OP oder überhaupt der Transition abhalten zu wollen, oder sogar einem selbst nach langen Jahren noch anzunölen: "Wie konntest du nur!" Aber das bringt ihnen eben auch keine symbolische Reparatur. Natürlich ist der versuch jemanden abhalten zu wollen ziemlich dämlich. Im gesamten ergibt sich dadurch aber schon ein gewisses gegengewicht zu denjenigen, die jedem eine transition+Gaop als den einzigen weg verkaufen möchten. Letzteres ist momentan eh nicht mehr so extrem, als ich mich hier 2011 angemeldet hab hat sich das noch anders angefühlt. Damals war ich eine/r der jüngsten aktiven userInnen und recht verunsichert. Ehrlicher austausch hilft am ehesten bei der selbstfindung. In wirklichkeit muss ja doch jeder für sich selbst draufkommen was er möchte und braucht, die einzelnen wege können sich sehr unterscheiden. Bisschen an gegenseitigen respekt fehlt es da halt oft. RE: Warnende Stimmen postoperativer MzF - Patricia1975 - 25.05.2018 Das unterschreib ich Dir, Mous! Oft gehts einfach nur um die Art und Weise oder nen Trend. |