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Erfahrungen über Beeinträchtigungen als MzF-Transsexuelle - Druckversion

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RE: Erfahrungen über Beeinträchtigungen als MzF-Transsexuelle - Chiara D. - 11.04.2016

Ich weiß nicht ob es eine Beeinträchtigung ist aber mir ist vor Kurzem im Krankenhaus eine lustige Sache passiert!Ich habe mir bei meinem Trip nach Thessaloniki als wir gegen Olympiakos spielten mehrere Knochenbrüche und Quetschungen im rechten Bein zugezogen(habe einfach die Zeichen nicht erkannt und bin deshalb auf niemanden ausser mir selber sauer)!Naja auf jedenfall war ich da im Krankenhaus um denn Gips wechseln zu lassen!Ich saß da so vorm Gipszimmer und wartete,als auf einmal eine Schwester vorbeikam!ich bin mit ihr Schule gegangen!Ich habe sie sofort erkannt!Bei ihr dauerte es ein wenig!Wir kamen so ins Gespräch und natürlich war ihr sofort aufgefallen das ich "irgendwie anders als andere Männer bin Big Grin "!Also sagte ich ihr halt das ich Transident bin und eine Gegengeschlechtliche Hormontherapie mache!
Ihre Ansage war echt supi und ich wußte im ersten Moment nicht ob ich heulen oder wütend werden sollte!Sie fragte mich ob ich nicht in erwägung gezogen hätte ein Mann zu bleiben!Da erspart man sich einiges und es ist nicht so stressig!Aber zum Glück wurde mir die Entscheidung abgenommen und ich wurde ins Gipszimmer geholt(per Rollstuhl natürlich,das sich Prinzesschen nicht wehtut^^!)!Naja jetzt kann ich darüber Herzhaft lachen aber in dem Moment wo ich das Gefragt wurde,wurde mir schon mal kurz anders!

Heart Kisses Chiara Heart



RE: Erfahrungen über Beeinträchtigungen als MzF-Transsexuelle - Brandynette - 13.07.2016

Hallo an alle "lieben" in diesem Thema.
Bin ein Neuling. Die Diskussion war echt genial. Ein paar Fetzen müssen fliegen. hehe

Hat mir viele punkte gezeigt wo ich selber noch keine perfekte Antwort habe.

Ich war verheirated und hab es auch mit ihr geteilt, (vor der hochzeit), das ich einen CD Fetisch habe und es geniese, wir wollten sogar einen strap-on kaufen. Dachte das es nichts besseres geben kann wie falsch ich war, sie wollte dan doch einen "echten man" oder "großen Bär mit viel Pelz" und nicht einen Androgenen fetischistischen der es gerne von hinten hat.

Seit 2 Jahren, und meiner Scheidung bin ich endlich soweit das aus meinen "CD Fetisch" ein echtes Thema für meine Zukunft geworden ist. (heimlich habe ich mit 16 begonnen Frauen Kleidung auszuprobieren, von Mama natürlich)

Zu dem Punkt ärztlicher Hilfe habe ich eine Meinung und einen beitrag:

Bin bei einer Psychiater/in und Psychologin, (ich habe durch die Scheidung meine nerven weggeschmissen), beide habe mir sehr geholfen.
Zum Glück ist sie auch Spezialistin in Sexualität und ihre Störungen, ich konnte zum ersten mal so richtig den Schrank aufmachen und alles in mir herausholen, war auch meine echte erste outung, ich sah mich selber mit anderen Augen und verstand was mir an mir selbst nicht gefällt und was doch.

Muss aber sagen, leider sind nicht alle Ärzte normale Menschen, viele glauben sie haben die Weisheit mit dem Löffel gefressen und glauben sich Götter in weiß!

Sicher können sie uns die Entscheidung nicht abnehmen, nur unserer Mut kann denn ersten schritt machen.
Doch Sie können uns helfen die grünen zweige zu finden, einen völlig anderen Blickwinkel zu geben und auch die Unterstützung leisten die wir von unserem Elternhaus oder Freunde nicht hatten.
Ich hatte viel Glück aber ich hab mich auch zuerst informiert ob diese mir helfen können.
Ich kann nur sagen: "Probiert es, man kann nichts verlieren wen die Versicherung es zahlt"

Danke an alle für die Offenbarungen und informationen

Liebe Grüße Brandynette


RE: Erfahrungen über Beeinträchtigungen als MzF-Transsexuelle - claudia2004 - 03.02.2017

Confused Foxy Lady hat ja nur zu recht. Die meisten Transmenschen die ich kenne sind ja nicht wirklich glücklich geworden. Meist leben sie in sozialer Isolation auch wenn sie schon im Berufsleben anerkannt werden.
Eine heterogene Partnerschaft ist auch eher die Ausnahme. Wenn der/die bestehende Partnerschaft nicht in die Brüche geht ist das ein Volltreffer - wie ein Lotto 12 er.


(27.03.2016, 09:14)Foxy Lady schrieb: Eine homosexuelle Beziehung zu führen, ist (für manche!)eine durchaus lebenswerte Alternative, zugleich eine Möglichkeit zur Kompensation. Natürlich geht das nur ohne GA-OP und Hormonen. In Entwicklungsländern, wie bspw. Indien, wo Hormonbehandlungen und GA-OPs nicht bezahlt werden, ist es für viele der einzig gangbare Weg, mit ihrem Dilemma halbwegs zurechtzukommen.
Das Problem von fast allen TS ist halt, dass wir allesamt nichts hören wollen, was unsere Träume, bzw. unser illusionäres Selbstbild zerstört. Wir klammern uns an die Hoffnung, bei uns wird alles ganz anders sein, wir werden perfekt und begehrenswert aussehen, die negativen Berichte sind bloß Ausnahmen, stammen von einigen wenigen Jammertransen, zu denen wir natürlich nie gehören werden. Diese Borniertheit geht so weit, dass selbst TS die 1,90m groß sind, Schuhgröße 46 haben, in Gestalt und Gesicht aussehen wie ein kanadischer Holzfäller, mit einer Stimme wie ein Bariton, mir schon ernsthaft versichert haben, sie würden in der Öffentlichkeit nicht erkannt werden. Sie wären am Ziel ihrer Träume, endlich Frau, endlich glücklich, alles paletti. Was soll man dazu sagen?
Wir sollten uns besser schon vorher mit dem Gedanken vertraut machen, immer wieder mal von irgendwem erkannt und dann so gut wie immer geoutet zu werden. Privat wie beruflich.
Ich bin schon zweimal umgezogen, stets in der Hoffung, mit dem Wechsel meiner sozialen Umgebung würde alles anders werden.  Nichts wurde anders. Irgendwann holt dich die Vergangeneheit ein oder jemandem fällt etwas auf, mal früher, mal später, wenn es einer weiß, wissen es bald alle. 
Das ändert aber nichts daran, dass wir unseren Weg gehen müssen, wenn wir ihn denn gehen müssen. Aber wir sollten wenigstens lernen, der Realität ins Auge zu sehen. Es tut dann weniger weh, wenn es wieder mal so weit ist ...
Sich das alles vorher zu überlegen, wie Kuschelkitty anführt, ist nicht so einfach getan, wie man es hinschreibt. Wir tun das alle, aber wer unter diesem enormen Leidensdruck  steht, unter dem TS üblicherweise stehen, klammert sich schon gerne an den berühmten Strohhalm, verschließt die Augen und hofft auf ein Wunder. Nur, Wunder gibt es nicht. Es gibt Hormone, GA-OP, FFS und mehr oder weniger gute genetische Voraussetzungen. Wobei man schon sehr gute haben muß, um halbwegs durchzugehen.  Und da rede ich noch gar nicht von der Möglichkeit einer Hetero-Partnerschaft. Nicht zufällig leben die meisten von uns, wenn sie überhaupt einen Partner haben, mit dem früheren Lebensmenschen oder einer/einem anderen TS zusammen.



RE: Erfahrungen über Beeinträchtigungen als MzF-Transsexuelle - Eva_Tg - 04.02.2017

(03.02.2017, 20:19)claudia2004 schrieb: Confused Foxy Lady hat ja nur zu recht. Die meisten Transmenschen die ich kenne sind ja nicht wirklich glücklich geworden. Meist leben sie in sozialer Isolation auch wenn sie schon im Berufsleben anerkannt werden.
Eine heterogene Partnerschaft ist auch eher die Ausnahme. Wenn der/die bestehende Partnerschaft nicht in die Brüche geht ist das ein Volltreffer - wie ein Lotto 12 er.

Da sprechen die Statistiken aber eindeutig eine andere Sprache, rund 35% aller Transfrauen sind in einer festen Partnerschaft.

Und was die soziale Isolation angeht, es fällt mir schwer zu verstehen, warum andere keinen Kontakt zu Menschen finden, die sie so akzeptieren wie sie sind.
Da bin ich irgendwie komplett ratlos.
Ich weiß nicht, wie sieht denn das Leben von anderen Betroffenen aus? Gibt es da so große Unterschiede zu meinem Leben?


RE: Erfahrungen über Beeinträchtigungen als MzF-Transsexuelle - Ann Lie - 04.02.2017

Naja die einen haben halt mehr privat die Probleme, andere wieder eher beruflich. Ganz unterschiedlich. Beruflich klappts bei mir gut, privat läufts jetzt soweit, ich würd mich nicht als isoliert betrachten aber von ner Partnerschaft bin ich weit weg und denk auch nicht dran, jetzt mal nicht. Möchte übrigens eine lesbische Beziehung. Aber es gibt doch sonst auch viele die alleine leben und niemanden finden oder auch nicht wollen. Das Umfeld passt soweit, das ist für uns alle wohl das wichtigste, der Rest kann schon noch werden auch wenns schwerer ist aber nicht unmöglich.

LG Ann Lie


RE: Erfahrungen über Beeinträchtigungen als MzF-Transsexuelle - Brandynette - 04.02.2017

Ich hab mit meiner Psychiaterin und Psychologin, das letzte Jahr mein leben durcharbeitet. Es ist mein Wunsch, schon seit ganz klein, ein Mädchen zu sein.
Vor 2 Jahren begann ich mich zu verkleiden. Jetzt verkleide ich mich nicht mehr. Ich mach mich hübsch und entfalte mich so wie ich bin.
Ich will aber mehr, es ist mir nicht genug. Mein normaler Körper kommt mir fremd oder unvollständig vor. In meinen träumen hab ich fast immer einen weiblichen Körper und bin richtig entsetzt oder enttäuscht wenn ich aufwache.

Nach allen was ich im letzten Jahr gelesen hab, frag ich mich vieles über eine HRT.

Ich will den nächsten schritt gehen aber frag mich ob es Sinn macht Hormone zu nehmen. So viel schlechtes hab ich gelesen, wo gibt es den gute Ergebnisse?
Das es keine sofortigen Ergebnisse gibt ist klar.
Mir geht es sehr um die psychologischen Ergebnisse, meine Depression hat als Kern der Fakt das ich mich nicht so sehe wie ich mich fühle.

Ich weiß das ihr mir nicht die antworten geben könnt, ich halts aber nicht mehr aus.

am 7.03 ist mein nächster Psy. Termin ich werde darüber reden und dann entscheiden ob ich die Behandlung mache

LG
Brandynette


RE: Erfahrungen über Beeinträchtigungen als MzF-Transsexuelle - Kosmonautin - 04.02.2017

Das ist alles ein bissl off topic geraten hier.

@Brandynette:
"Mir geht es sehr um die psychologischen Ergebnisse, meine Depression hat als Kern der Fakt das ich mich nicht so sehe wie ich mich fühle."

Kommt wohl sehr darauf an wie realistisch dieses Bild ist in deinem Kopf. Natürlich wirds besser (oder anders) wenn du Hormone nimmst und dir Brüste wachsen, wenn du dir die Haare aus dem Gesicht lasern lässt und die nimmer nachwachsen.
Wenn du dich wohl fühlst OHNE HRT dann lass es bleiben aber wenn du dich dafür entscheidest dann schraub die Erwartungen nicht zu hoch, das kann übel enden. Mir persönlich haben die Hormone durch diese kleinen Änderungen schon geholfen. Ich bin immer noch nicht ganz der ausgeglichene Mensch der ich sein will aber es ist schon um einiges besser als vor der HRT. Und außerdem kannst du die HRT wieder beenden und die Effekte gehen wieder zurück. Darüber solltest du aber unbedingt mit deinen Hormonärzten reden.


RE: Erfahrungen über Beeinträchtigungen als MzF-Transsexuelle - chipsi - 05.02.2017

(04.02.2017, 21:14)Brandynette schrieb: Ich will den nächsten schritt gehen aber frag mich ob es Sinn macht Hormone zu nehmen. So viel schlechtes hab ich gelesen, wo gibt es den gute Ergebnisse?
Das es keine sofortigen Ergebnisse gibt ist klar.
Mir geht es sehr um die psychologischen Ergebnisse, meine Depression hat als Kern der Fakt das ich mich nicht so sehe wie ich mich fühle.
Wenn deine Depression hauptsächlich darauf zurückzuführen ist weil du im falschen Körper lebst, dann ist davon auszugehen, dass sie sich auch wesentlich bessert wenn dein Körper durch die HRT weiblicher wird. Das fehlende Testosteron kann zwar zu Antriebslosigkeit führen, aber der höhere Östrogenspiegel sorgt wiederum meist für viele positive Effekte. 

Es reagieren nicht alle gleich, aber ich kenn eigentlich nur Transfrauen die sich durch die HRT wohler fühlen als vorher und auch gut damit zurechtkommen. Mich würde interessieren, wie du gute und schlechte Ergebnisse definierst?

Ich finde aber auch, daß Foxy Lady in vielen Punkten recht hat. Wenn man nicht stealth leben kann, muss man lernen mit den Reaktionen seiner Mitmenschen umzugehen. Und wenn das nicht gut funktioniert entwickelt man möglicherweise wieder einen Leidensdruck, weil man sich vielfach ausgestossen fühlt oder auch mit Diskriminierung zu kämpfen hat. Das kann glaub ich durchaus wieder zu einer Depression führen. Wenn man sozusagen die einzige ist, die sich darüber freut endlich im richtigen Körper zu stecken.


RE: Erfahrungen über Beeinträchtigungen als MzF-Transsexuelle - Brandynette - 05.02.2017

(05.02.2017, 06:10)chipsi schrieb:  Mich würde interessieren, wie du gute und schlechte Ergebnisse definierst?

Damit meine ich zu hohe Nebenwirkungen und wenig Verbesserung in der Lebens Qualität.
Ob jetzt die Brüste wachsen oder ich die genaue Form einer Frau bekomme ist an zweiter stelle.
Nachwuchs hab ich schon.
Wie reagiert mein Hirn und Persönlichkeit auf die HRT?
Wie gefährlich ist Alkohol und Tabak? Darf ich jetzt gar nix mehr oder muss untersucht werden?


RE: Erfahrungen über Beeinträchtigungen als MzF-Transsexuelle - chipsi - 05.02.2017

(05.02.2017, 06:43)Brandynette schrieb: Wie reagiert mein Hirn und Persönlichkeit auf die HRT?
Wie gefährlich ist Alkohol und Tabak? Darf ich jetzt gar nix mehr oder muss untersucht werden?
Wenn (fast) kein Testosteron mehr im Körper ist, und der Östrogenspiegel im weiblichen Normbereich, ändert sich meiner Meinung nach allein dadurch schon die Lebensqualität ungemein.

Ich finde es etwas schwer das zu formulieren, denn einerseits bleibt die grundsätzliche Persönlichkeit schon eher gleich, andererseits wird man doch in gewisser Weise ein neuer Mensch, eben eine Frau. Das Gefühlleben ändert sich allerdings sehr, und auch das Körperempfinden und die Libido ändern sich.

Vielleicht etwas stark vereinfacht: Für TV's und CD's bspw. ist die HRT schon alleine deswegen nichts, weil die sexuelle Lust bzw. das Verlangen nach Sex dadurch meist abflacht, und eben das aber oftmals eine Motivation darstellt um sich Frauenkleider anzuziehen. TS hingegen sind meist sehr froh über diesen Effekt der HRT.

Irgendwo hab ich mal gelesen das die HRT jede einzelne Zelle im Körper verändert, keine Ahnung ob das stimmt, aber die Vorstellung find ich cool. Nur geht das alles ziemlich langsam, dafür aber relativ kontinuierlich voran, auch wenn die ersten Effekte sich schon nach ein paar Wochen einstellen.

Und durchs Rauchen steigt meines Wissens das Thromboserisiko, Alkohol (sofern nicht übermäßig konsumiert) sollte kein Problem sein. Der Hormonspiegel muss ohnehin regelmässig kontrolliert werden, und da werden dann meist auch die anderen Blut- und auch Leberwerte bestimmt.