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Besser 'mit' als 'für' Trans/sexualität/identität leben - Druckversion

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RE: Besser 'mit' als 'für' Trans/sexualität/identität leben - Eva_Tg - 03.07.2016

Natürlich ist das ein wichtiger Punkt, aber es ist nun nichts worüber ich ausflippe oder in Tränen ausbreche vor Freude.
Vielleicht auch, weil ich so lange gewartet habe, dass ich jetzt einfach nur glücklich bin, dass es vorbei ist.

Das andere mag auch stimmen, ich sage immer normal ist langweilig, verrückt ist lustiger. Da stimmen mir viele zu, weil sie merken, dass ich ganz viel Lebensfreude ausstrahle. Ich glaube viele finden es interessant, dass ich trotz meines Zustandes so mit mir im Reinen bin und Spaß am Leben habe.

Ich bin einfach nicht der Mensch zu hause sitzt und Trübsal bläst, ich geh lieber unter Menschen.
Gestern z.B. habe ich am Vormittag noch gearbeitet und am Nachmittag war ich noch auf einer Veranstaltung


RE: Besser 'mit' als 'für' Trans/sexualität/identität leben - Madleine - 03.07.2016

Das stimmt, Optimismus ist ansteckend und die Leute lieben es, von guter Stimmung mitgerissen zu werden. Das alleine schon ist Grund genug, jemandem mit freundlichem Respekt zu begegnen.

Aber es muss von Herzen kommen. Der Optimismus mein ich.

Spaß am Leben ist auch ganz wichtig. Wozu sollte man sonst leben. Es ist der Sinn schlechthin. Ob jemand dazu erst aus einem Hamsterrad ausbrechen muß, oder er innerhalb der Gesellschaft Spass findet, ist individuell verschieden. Aber Spaß muß sein.

LG


RE: Besser 'mit' als 'für' Trans/sexualität/identität leben - cutecutecute - 04.07.2016

Wenn ich einen Großteil meiner Freizeit damit verbringe für trans Rechte zu kämpfen leb ich eigentlich schon ziemlich fürs trans Sein.
Ist das dann auch so ur oag?


RE: Besser 'mit' als 'für' Trans/sexualität/identität leben - Eva_Tg - 04.07.2016

Wenn es dir Spaß macht, ist das doch ok.
Mir macht es mehr Spaß Menschen mit meiner Schauspielerei ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern.

Das ist doch letztlich die Kernfrage, zwingt mich mein Zustand dazu irgendwas zu machen, was ich nicht kann oder nicht will und mich das letztlich alles anpestet oder versuche ich mein Leben so zu gestalten, dass mich mein Zustand so wenig wie möglich einschränkt?


RE: Besser 'mit' als 'für' Trans/sexualität/identität leben - Chiara D. - 14.09.2016

Also ich denke das das hier am besten reinpasst.Ich habe bemerkt das man sich zumindest ein bisschen mit dem Thema Trans beschäftigen sollte,solange man noch in der Transition ist.Denn ich kümmere mich überhaupt nicht mehr um das Thema,da ich ganz normal lebe wie jede andere normale Frau auch(hätte ich jetzt noch das"Problem"die Tage zu bekommen wäre mein Leben perfekt).Und dann bekommt man die Megaohrfeige,wenn man mit dem Thema Trans wieder konfrontiert wird(rund um mein Erstgespräch wegen der Ga-OP hatte ich eine fast 2 Wochen andauernde Megakrise die bis Samstag dauerte).Ich hatte ganz normale Probleme,bin ganz normal weggegangen und wenn ich auf das Thema Trans angesprochen wurde,habe ich mich nicht betroffen gefühlt.Und dann drängt sich diesse Thema plötzlich wieder in mein Leben.Ich hatte echt eine Krise,ich habe 2 Wochen lang beinahe durchgeweint,ich hatte durch die Achterbahn in meinem Kopf nur extrem Kopfweh und ich war irgendwie nicht ich.Jetzt da die Krise vorbei ist,vergesse ich wieder mehr und mehr auf das Thema und mein Leben geht wieder in normale Bahnen.Hoffentlich vergesse ich nicht wieder alles,denn sonst ist die nächste Krise vorprogrammiert.


RE: Besser 'mit' als 'für' Trans/sexualität/identität leben - TABERA - 18.09.2016

Also wenn ich das alles hier so lese...
Warum ist man so kompliziert? Ihr solltet einfach das sein, was ihr fühlt.
Es ist vollkommen egal ob die Leute blöd schauen oder nicht.
Die Leute schauen IMMER! Egal ob jemand dick, dünn, groß, klein ist, oder grüne Haare hat. Also was solls.
Und sich deswegen zu Hause verstecken? Also DAS ist lächerlich.
Ich kann mich an Zeiten erinnern, wo ich noch diesen sogenannten "Alltagstest" machen musste. Da habe ich auch oft solche gedanken gehabt. Aber daheim verstecken ist wohl da schlechteste was man machen kann. Denn dann wird man niemals genug Selbstvertrauen haben. Und DAS ist wohl das wichtigste bei dem ganzen.
Und ich kann euch aus eigener Erfahrung sagen: Je aufrechter und bestimmter ihr euch hinstellt desto mehr werdet ihr geachtet sein von den Mitmenschen.
Wenn ihr ein "Mauerblümchen" seit, in einer Ecke herumwimmert dann werdet ihr geächtet sein.
Und diese zwei tüpfelchen auf dem "a" machen´s aus.
Natürlich gehört eine protion Mut, Selbstvertrauen und vor allem Selbstachtung dazu. Aber ihr müsst stolz darauf sein, anders als der Rest der Menschheit zu sein. Das ihr euch von der Menge abhebt. Und zwar in einer Form, die nicht jedem möglich ist. Wenn ihr euch selbst bemitleidet und bejammert wird das alles nix. Führt nur zu depressionen, selbstvrachtung, Suizidversuchen, ausschluß aus der Gesellschaft, verlust der Zukunftsperspektive.
Und ich denke, das wollt ihr alle nicht.
Es gibt nur 2 Optionen für einen betroffenen Transidenten Menschen.
a) trage es mit Humor und lasse dein Umfeld daran teilhaben
b) du gehst unter

Ich habe mich für a entschieden, und es geht mir hervorragend.
Gesundheitlich, beruflich, im sozialen Umfeld...
Fragen? Wenn ihr Hilfe braucht:
Meine Mailadresse bzw. tel. Nr. findet ihr auf unserer HP http://www.tabera.at
lg
Eure Marlene


RE: Besser 'mit' als 'für' Trans/sexualität/identität leben - Aina - 18.09.2016

Da bin ich ganz deiner Meinung Marlene. Liebe Grüsse aus dem Herbstwanderurlaub in Südtirol. Aina


RE: Besser 'mit' als 'für' Trans/sexualität/identität leben - chipsi - 18.09.2016

(18.09.2016, 14:40)TABERA schrieb: Wenn ihr ein "Mauerblümchen" seit, in einer Ecke herumwimmert dann werdet ihr geächtet sein.
Und diese zwei tüpfelchen auf dem "a" machen´s aus.
Das mag schon so sein, aber: Wenn man bspw. ein Mauerblümchen ist und gern herumjammert (und darin bin ich Meisterin), dann hat man es dadurch nicht unbedingt einfacher, allerdings ist es auch sehr schwer etwas an sich  dauerhaft zu verändern. Ich kenn auch Transfrauen, die sich nix scheissen und damit sehr gut fahren, nur ich könnte das bspw. einfach nicht, und jetzt zu sagen, ich muss eben auch so werden und dann alle an meinen Problemen teilhaben lassen und einfach mit Humor damit umgehen, ist erstens unrealistisch und würde daher zweitens nur zu Frustration führen. Man kann nur mit den Ressourcen arbeiten, die einem zur Verfügung stehen. Psychotherapie kann helfen etwas verändern, nur das dauert, und gewisse Dinge werden sich dadurch auch nicht ändern.

Zitat:Es gibt nur 2 Optionen für einen betroffenen Transidenten Menschen.
Bei Aussagen wie dieser stellt's mir ehrlichgesagt die Nackenhaare auf. Natürlich gibt es ganz viele Optionen wie Betroffene mit ihrer Situation (gut) umgehen und das auf 2 mögliche Optionen zu reduzieren, halte ich für extrem kurzsichtig. Auch wenn ich mich bspw. dafür entschieden habe meine Diagnose (und alles was damit zusammehängt) weitestgehend für mich zu behalten, und mir oftmals der Humor für meine Situation fehlt, heisst das noch lange nicht dass ich deswegen untergehen werde.

Der Schlüssel zum Glück liegt vielmehr darin, einen Weg zu finden der für einen selbst gut funktioniert und mit dem man gut zurechtkommt ohne sich auf Dauer zu überfordern, und weniger auf Patentrezepte anderer zu hören.


RE: Besser 'mit' als 'für' Trans/sexualität/identität leben - IchMachBubu - 18.09.2016

Chipsi is mir zuvorgekommen. Ich fand den schrieb von Tabera (marlene) auch etwas unsensibel und ein wenig angeberisch. Leider sieht man das in diesem Forum sehr häufig.

Etwas funktioniert für eine und schon wirds als Gesetz für alle verkündigt. Siehe Gesichts-OPs und und und. Ich unterstelle keine böse Absicht. Kann gut sein daß so manche das liest und sichs zu Herzen nimmt. Mir hilft das gar nix. Ich werd trotzdem meinen Weg gehn.


RE: Besser 'mit' als 'für' Trans/sexualität/identität leben - TABERA - 20.09.2016

OK.. das war vielleicht ein bissl zu unsensibel ausgedrückt.
ABER: Wer oder was im leben geht mit seinen Mitmenschen sensibel um? Mitfühlend? Oder gar Bedauernd? Niemand. Es liest sich zwar brutal, ist aber so. Und das hat aber schon rein gar nichts mit Trans.- Inter.- oder sonstwas zu tun. Das ist einfach das Leben. Entweder man kann sich durchsetzen, oder man schwimmt mit der Masse mit.
Ist es so besser?
Vielleicht bin ich durch eine andere "Lebensschule" gegangen und habe lernen müssen mich durchzusetzen. Sonst wäre ich verhungert. Leider ist das so wenn man Selbständig ist. Und ich habe durch diese langen 23 Jahre viel für mein derzeitiges Leben gelernt. Ja, logisch. Man kann nicht in ein Lokal kommen, sich auf einen Tisch stellen und durch die Menge schreien: "Seht alle her! Ich bin ich, und ich bin da!" Natürlich muss man all die Dinge mit Gefühl und der Situation angepasst angehen. Aber man darf sich nicht verstecken und unterkriegen lassen. So ist es gemein. Das ist ja schon in der Schule so. Alle gehen auf den/die kleinsten und schwächsten los. Und fühlen sich ur stark dabei. Und die armen Hascherln? Die verstecken sich in der Pause im Kasten. Und so ist es umgemünzt auch auf alle anderen Lebenssituationen.
Und wenn jemand gerne ein Mauerblümchen ist, so steht es dem Menschen frei so zu sein wie er ist. Natürlich. Aber, man darf dann nicht jammern wie sehr die Welt doch so schlecht ist. Wenn man nicht selbst an sich arbeitet oder das möchte, so hilft die beste Therapie nichts. Und wenn du 100 Jahre lang hingehst. 5x in der Woche. Klaro?
Aber jetzt zu etwas erfreulichem:
Am 6.10. gibt es ja wieder unsere allseits beliebte TABERA-LOUNGE
Ab 18 Uhr. Diesmal steht sie unter dem Motto:
Weißwurstessen oder: Oktoberfest beim Gerstl
Näheres auf unserer HP: http://www.tabera.at
Vielleicht ist es mir ja gelungen, mit meinen provozierenden Worten die/den einen oder anderen zu ermutigen, hinzukommen?
Ich würde mich wirklich sehr freuen, jemand von euch begrüßen zu dürfen.
eure
Marlene