Wie lasse ich mich testen? - Druckversion +- TransGender.at Forum (http://community.transgender.at) +-- Forum: Trans* Themen (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Allgemein (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=2) +--- Thema: Wie lasse ich mich testen? (/showthread.php?tid=4736) |
RE: Wie lasse ich mich testen? - Falling Snow - 20.10.2018 in anderen worten. es gibt keinen "test", der ts bestätigt oder widerlegt. der einzige, bedeutende, allein entscheidende punkt ist die aussage der person über sich selbst. kein test oder whatever hat mehr aussagekraft als das eigene selbstverständnis. es wird auch kein cisgender irgendeinem test unterzogen, um das geschlechtliche selbstverständnis zu "überprüfen". im falle eines fails wird das geschlecht dann abgesprochen? ein test für die eigene unsicherheit in betracht zu ziehen heißt für mich, dass das eigene selbstverständnis auf dünnem eis steht. ich würd es ja bevorzugen, für mich selbst herauszufinden, was ich bin, anstatt auf bestätigung/verneinung von außen zu bauen? na wie auch immer, alles gute für dich, wohin auch immer es dich treiben wird. RE: Wie lasse ich mich testen? - Sunburst - 20.10.2018 (20.10.2018, 01:39)Falling Snow schrieb: es wird auch kein cisgender irgendeinem test unterzogen, um das geschlechtliche selbstverständnis zu "überprüfen". im falle eines fails wird das geschlecht dann abgesprochen? Ein Reziprozitätstest wäre nicht schlecht, aber leider sind die Verhältnisse zwischen cis* und trans* extrem asymmetrisch. Psych* aller Art können sehr wohl das Selbstverständnis eines Klienten in Frage stellen – und damit gar nichtmal so selten auch das geschlechtliche Selbstverständnis. Das fängt ja schon bei Feld-Wald-und-Wiesen-Neurosen an. Das größte Risiko, endo/cis/hetero Status abgesprochen zu bekommen, hat man aber wahrscheinlich als Minderjahrige/r seitens anderer Minderjähriger. Gleich gefolgt von boshafter Verwandtschaft oder so RE: Wie lasse ich mich testen? - Falling Snow - 21.10.2018 (20.10.2018, 15:55)Sunburst schrieb: Ein Reziprozitätstest wäre nicht schlecht, aber leider sind die Verhältnisse zwischen cis* und trans* extrem asymmetrisch. ich bin etwas unsicher, was gemeint ist mit asymmetrisch. entweder mensch ist frau/mann/inter oder eben nicht, übersehe ich etwas? ich denk, der punkt ist, das kein test der welt auch nur irgendwas über das eigene geschlecht aussagen kann. einzig das selbstverständnis ist valide, nix anderes sonst, unabhängig davon, ob cis oder trans. und natürlich kann das eigene (geschlechtliche) selbstverständnis in frage gestellt werden, nur ist es (schlimmstenfalls) anmaßend sowie respektlos und dann ist es nur mehr als fair, wenn man den spieß umdreht bzw. das verhalten spiegelt. vielleicht wird es dem gegenüber dann ja bewußt, was für eine überheblichkeit dahinter steht. oder man meidet menschen wie diese. RE: Wie lasse ich mich testen? - Bonita - 21.10.2018 (21.10.2018, 01:45)Falling Snow schrieb:Das entscheidende Wort vor asymmetrisch wäre wohl "Verhältnisse"; Überwiegend wärn da eben cis, die ihr biologisches und soziales Dingsbums nicht zur Diskussion stellen (müssen)...(20.10.2018, 15:55)Sunburst schrieb: Ein Reziprozitätstest wäre nicht schlecht, aber leider sind die Verhältnisse zwischen cis* und trans* extrem asymmetrisch. (21.10.2018, 01:45)Falling Snow schrieb: ... vielleicht wird es dem gegenüber dann ja bewußt, was für eine überheblichkeit dahinter steht. oder man meidet menschen wie diese.Da müsste mensch wohl als eremitisch Einsiedler emigrieren - die Fragen wären, will mensch das und wenn, wohin... RE: Wie lasse ich mich testen? - Mike-Tanja - 21.10.2018 (20.10.2018, 01:39)Falling Snow schrieb: in anderen worten. es gibt keinen "test", der ts bestätigt oder widerlegt.Wozu auch? Wenn jemand, der als Mann gilt, zum Psy***-Doc kommt und sagt: "Ich glaube, ich bin eigentlich eine Frau", dann ist das gängige Prozedere meines Wissens: a) Tests, um das zu bestätigen, und b) nach einer Ausschluss-Diagnose suchen. Das wären dann aber die heftigeren Sachen, Psychosen mit begleitenden Wahnvorstellungen, und so was in der Art. So weit ich das überblicke, ist noch nie jemand, der selbst zu dem festen Schluss gekommen ist, transsexuell/geschlechtlich transident zu sein, an einem Test des Typs a) "gescheitert", höchstens an einer Diagnose des Typs b). Die Selbsteinschätzung ist also ein recht sicherer Test. (20.10.2018, 01:39)Falling Snow schrieb: ein test für die eigene unsicherheit in betracht zu ziehen heißt für mich, dass das eigene selbstverständnis auf dünnem eis steht. ich würd es ja bevorzugen, für mich selbst herauszufinden, was ich bin, anstatt auf bestätigung/verneinung von außen zu bauen? [hier gekürzt]Ja, aber, Hand aufs Herz, immer schafft man das halt nicht alleine. RE: Wie lasse ich mich testen? - mrs.moustache - 21.10.2018 Tests um TS zu bestätigen gibt es nicht! es wird auch nicht nach einer ausschlussdiagnose gesucht, sondern es wird eben ausgeschlossen, dass... z.b eine paranoide schizophrenie o.ä vorliegt die den anpassungswunsch auslöst. Das ist ne ganz andere vorgehensweise. Das was du dir da ausgedacht hast klingt nämlich etwas faschistisch. Psychotische episoden sind auch nicht zwangsweise ein ausschlusskriterium. Nicht alle psychosen sind chronisch oder wiederkehrend, zuletzt wird es auch auf den inhalt der wahnvorstellungen ankommen. Ich hatte in meinem leben zwei psychosen, die auch behandelt wurden. Davon wussten die restlichen ärzte. Kein problem.. die psychotische zeit war tatsächlich auch die einzige, in der ich keine dysphorie hatte. Ich glaub du redest mal wieder bei einem thema mit, von dem du keine ahnung hast.. RE: Wie lasse ich mich testen? - Sunburst - 21.10.2018 (21.10.2018, 01:45)Falling Snow schrieb: [...] und dann ist es nur mehr als fair, wenn man den spieß umdreht bzw. das verhalten spiegelt. vielleicht wird es dem gegenüber dann ja bewußt, was für eine überheblichkeit dahinter steht. Ja, möchte man gerne denken. Aber da muß ich doch mal von meiner Altersweisheit schamlosen Gebrauch machen: Das ist nicht. Ich muß zugeben, ich habe sowas als Gegenaggression gar nichtmal so selten gemacht. Mir kann ja auch mal der Hals platzen Zu etwas wie Einsicht hat das nie, nie geführt. Hätte ich auch nicht unbedingt erwartet In solcherlei Situationen hätte ich mich besser sehr viel früher schon dazu durchringen sollen, den Kram hinzuschmeißen und zu gehen. Am besten sogar wortlos. Man sollte realistisch sein. Manche Konflikte sind nicht zu lösen. (21.10.2018, 06:59)Bonita schrieb: Das entscheidende Wort vor asymmetrisch wäre wohl "Verhältnisse" So ist es. Zitat:Überwiegend wärn da eben cis, die ihr biologisches und soziales Dingsbums nicht zur Diskussion stellen (müssen)... Unter bestimmten Bedingungen schon. Und das ist durchaus Teil des Problems. So widersinnig das alles ist. Nur wenn man nicht endo/cis/hetero ist, dann trifft das einem ungleich härter Zitat:Da müsste mensch wohl als eremitisch Einsiedler emigrieren - die Fragen wären, will mensch das und wenn, wohin... Aus den 1970-80ern weiß ich noch, daß durchaus viele TS vor lauter Verzweiflung keine andere Wahl sahen als eine Art "innerer Emigration" (wie wir bewußt häßlich sagten). Es würde mich nicht wundern, wenn dem heute noch so wäre. (21.10.2018, 12:33)Mike-Tanja schrieb: Wenn jemand, der als Mann gilt, zum Psy***-Doc kommt und sagt: "Ich glaube, ich bin eigentlich eine Frau", dann ist das gängige Prozedere meines Wissens: a) Tests, um das zu bestätigen, und b) nach einer Ausschluss-Diagnose suchen. Das wären dann aber die heftigeren Sachen, Psychosen mit begleitenden Wahnvorstellungen, und so was in der Art. So weit ich das überblicke, ist noch nie jemand, der selbst zu dem festen Schluss gekommen ist, transsexuell/geschlechtlich transident zu sein, an einem Test des Typs a) "gescheitert", höchstens an einer Diagnose des Typs b). Die Selbsteinschätzung ist also ein recht sicherer Test. Tja, was rechnen wir nun als "festen Schluß"? Man könnte befürchten, das sei seltener als man glauben möchte. Und vielleicht ist es nichteinmal das schlechteste, sich eine gewisse Skepsis zu bewahren. Ob man das mit Psych* aushandeln möchte, steht freilich auf einem anderen Blatt. Vielleicht möchte man ja den Begutachtungsprozeß nicht unnötig verkomplizieren Es ist auch wieder nur so ein häßliches TS-Cliché, diese notorisch kompromißlosen Leute gingen ohne Rücksicht auf Verluste mit dem Kopf durch die Wand. (Klar, man muß nur cissexistisch genug sein, dann kann man gar nicht mehr anders von TS denken ) Das überschneidet sich dann auch mit dem Psychose-Begriff mancher psychoanalytischer Schulen. Alleine wie den "Fall Schreber" lesen... Die ganzen "Ausschlüsse" stehen leider in dem Ruch, daß man früher ziemlich kleinkarierte Vorstellungen von "geeigneten Kandidaten" hatte (21.10.2018, 12:33)Mike-Tanja schrieb:(20.10.2018, 01:39)Falling Snow schrieb: ein test für die eigene unsicherheit in betracht zu ziehen heißt für mich, dass das eigene selbstverständnis auf dünnem eis steht. ich würd es ja bevorzugen, für mich selbst herauszufinden, was ich bin, anstatt auf bestätigung/verneinung von außen zu bauen? [hier gekürzt]Ja, aber, Hand aufs Herz, immer schafft man das halt nicht alleine. Bevorzugen ja. Aber die meisten Menschen sind nicht auch nur 0,001‰ so selbstsicher wie sie tun (und noch schlimmer: wie ihnen gesagt wird, daß sie tun sollten) Die Abhängigkeiten von anderen in selbst was man als urpersönliche Belange denken möchte, sind bei denen unvorstellbar. RE: Wie lasse ich mich testen? - KosmicBlues - 21.10.2018 @alle: Seid ihr sicher, dass ihr Rina mit dieser Dislussion in irgendeiner Weise helfen könnt? RE: Wie lasse ich mich testen? - Sunburst - 21.10.2018 Es gibt Dinge, die es wert sind gewußt zu werden RE: Wie lasse ich mich testen? - KosmicBlues - 21.10.2018 (21.10.2018, 16:10)Sunburst schrieb: Es gibt Dinge, die es wert sind gewußt zu werden ...und die Ganzheitlichkeit von Rinas Anliegen bleibt vollkommen auf der Strecke: (19.10.2018, 00:06)Rina schrieb: Also ähm… ich komme nicht mehr mit hier :/ Sollte das nicht auch mit einbezogen werden? Das ist ein verdammt ernstes Thema, das sich für mich wie ein Hilferuf liest! |