"Irrtümlich operierte Männer" oder "Der Hang zu Frauenkleidern" - Druckversion +- TransGender.at Forum (http://community.transgender.at) +-- Forum: Trans* Themen (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Allgemein (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=2) +--- Thema: "Irrtümlich operierte Männer" oder "Der Hang zu Frauenkleidern" (/showthread.php?tid=907) |
RE: "Irrtümlich operierte Männer" oder "Der Hang zu Frauenkleidern" - wildehilde - 23.09.2012 @Sabana, Alle meine jetzigen Freune-innen sind Hetero,bis auf ein paar,die sind Schwul RE: "Irrtümlich operierte Männer" oder "Der Hang zu Frauenkleidern" - Danielle - 23.09.2012 Also erstmal wage ich zu behaupten,daß es "irrtümlich operierte Männer" gar nicht gibt.Keiner liegt irrtümlich auf dem Tisch und unter dem Messer.Jeder hat es so gewollt,lange genug Zeit gehabt,sicher auch alles geprüft,gut überlegt,und sich dann dafür entschieden.Möglicherweise sind aber die Erwartungshaltungen des Einzelnen falsch gewesen, die er mit dem Schritt verbunden hat. So wie die Transsexualität auch nicht die einzig auszumachende Ursache für viele Lebensumstände ist,so ist sie sicher auch nicht die Generallösung dafür,zu glauben daß mit der OP alles sich ändern wird. Viele von Shabana angedeuteten Erfahrungen sind nicht transspezifisch,nicht zwangsweise,sondern werden auch von vielen anderen Menschen irgendwann so erlebt und man könnte sie auch gesellschaftlich beding oder auch altersabhängig bezeichnen.Inkontinenz kann genausogut mit Hüftleiden oder altersbedingter Impotenz gleichgesetzt und ausgetauscht werden.Die sicher richtige Tatsache daß wir nicht immer knackige 20 bleiben,Frauen oftmals nur über Jugend und Atraktivität gewertet werden,im alter Freunde verlustig gehen und Vereinsamung drohen kann,ist nicht transspezifisch,sondern wird von allen Menschen geteilt. Transsexualität ist sicher nicht der alles verschuldende Projektionspunkt unseres Leben,nicht für alles Glück oder auch Unglück der Auslöser,sondern auch nur ein relativ kleiner Aspekt im menschlichen Dasein.Die allgemeinen Lebensprobleme werden damit weder verursacht und auch nicht gelöst.Wer da seine Erwartungen in den Himmel schraubt,wird sich bald hart auf der Erde aufschlagen spüren. Ich gestehe zu, daß Fragen der gesellschftlichen Akzeptanz zur Debatte stehen,nicht aber daß zwangsweise alle Freunde verlustig gehen. Ich gestehe zu, daß Partnersuche sich so nicht leichter löst,aber auch ein Fortbestand in seelischer und körperlicher Verbundenheit genauso vorkommt. Ich sage daß es ein Grund zum Verlust des Arbeitsplatzes sein kann,kein Chef jedoch einen guten und geschätzten Mitarbeiter wegen "sowas" verlieren will. Wir sind nicht mehr wert ,aber auch nicht weniger. Wir werden nicht mehr geliebt,aber auch nicht weniger. Wer die Besonderheiten des Weges annimmt,wird auch besondere Arrangement und Lösungen finden(können,müssen). Es sind wohl besondere und neu zu lebende Umstände ,die einen Grund zur Herausforderung bieten,aber auch kein Fluch, der einen das Leben verwünschen läßt.Die Frage ist,wie wir damit umgehen können. Liebe Shabana so gesehen würde ich die Stimmung die in deinem Posting liegt,eher als für die Jahreszeit typische Herbstmelancholie,oder schlimmstenfalls für die heraufdämmernden Beschwerlichkeiten unseres fortschreitenden Alters halten,denn als geschlechtsspezifisches oder transtypisches Charakteristikum. PS und ja, ich würde dich sicher gerne mal treffen,auch verlangt es mich nach einem persönlichen Gespräch,weil ich auch viele Gemeinsamkeiten sehe. Sofern nicht alle Transen in die Kategorie derer, mit denen du nichts anfangen kannst fallen RE: "Irrtümlich operierte Männer" oder "Der Hang zu Frauenkleidern" - Shabana - 23.09.2012 Interessante Stellungnahmen, aber dennoch kommt mir einiges davon wie das berühmte Pfeifen im Wald vor, um die eigene Angst zu übertönen. Ich bin sicherlich nicht irrtümlich operiert worden, auch war ich mir damals sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Ebenfalls fehlt mir keine neuerliche Psychotherapie, sondern nur die Gewissheit der Jugend. Ich stelle, älter geworden, zunehmend alles in Frage. Und wenn ich derartige "dunkle" Gedanken und Erfahrungen hier poste, dann nicht, um andere abzuschrecken, sich unter das Messer zu legen. Echte TS lassen sich ohnehin nicht davon abhalten. Vielmehr geht es mir darum, auch unangenehme Themen anzuschneiden, die man, solange die Fahnen der Begeisterung flattern, gerne auslässt. Nur zur Klarstellung: Ich bereue es nicht, eine Frau geworden zu sein, hatte als Mann ein weitgehend sorgloses Leben und habe heute ein ebensolches. Einsam bin ich geworden, aber damit lernt man zu leben. Ich war vorher ein attraktiver Mensch und bin es auch heute noch. Trotzdem kann ich die Frage, ob ich mir das alles noch einmal antun würde, nicht eindeutig beantworten. Das sage ich offen und ehrlich heraus, ohne deshalb gleich in Depressionen zu versinken. RE: "Irrtümlich operierte Männer" oder "Der Hang zu Frauenkleidern" - Danielle - 23.09.2012 Ja,ich habe es auch oft bedauert den Schritt erst so spät gewagt zu haben.Auch mein Leben in männlicher Rolle war nicht uninteressant,spannend und doch irgendwie wiederum nur der halbwegs geglückte Versuch, einer an mich selbst gestellten Erwartungshaltung zu entsprechen.Du kennst ja meine Geschichte.Ich habe mir auch oft gedacht, daß früher,mit einem jugendlicheren Körper, möglicherweise ein hübsches Häschen aus mir geworden wäre.So ist es halt eine reifere Frau geworden,ich bin damit nicht unglücklich,brauche auch keine Ängste wegzupfeifen. Meiner Meinung nach ist es müßig sich im Nachhinein die Frage zu stellen, ob man es wieder so machen würde,es gibt eben in jeder Situation im Leben nur die eine Möglichkeit,die eine Entscheidung,und wenn immer wir glauben uns entschieden zu haben,haben wir eigentlich nur anerkannt und akzeptiert,daß eben diese Entscheidung schon in die eine oder andere Richtung gefallen ist.Wir können sie eben nur zulassen und anerkennen. Was wäre denn die andere Alternative gewesen?Weiterhin in dem Gefühl zu leben etwas nicht gewagt zu haben,hätten wir dann nicht das Gefühl genährt,einem dringenden Ruf nicht Folge geleistet zu haben, und etwas verstreichen zu lassen,was wir doch ergreifen hätten sollen.Wäre Unwiederbringliches dann nicht auch bedauert worden. Es war halt so mein Weg,mein Schicksal,und dies sollte mir kein Grund zum Bedauern sein,sondern immerwärende Herausforderung dieses Schicksal auch zu meistern.Wie bei jedem anderen auch,gar nichts so Besonderes. Die blose Tasache, im Alter so alles in Frage zu stellen,ist sicher Teil einer Rekapitulation des Lebens,eines Resumees welches zu ziehen ist.Wer kann da schon auf einzig lobenswerte Aspekte zurückgreifen,und sicher geht den oft so konkreten Glaubenssätzen irgendwann die Substanz verloren,alles wird irgendwie Eins,um nicht zu sagen gleichförmig oder gleichgültig.Die Energie und Hoffnung, mit denen wir diese Ballons gefüllt haben wird eben kleiner,damit relativieren sich unsere Wünsche,Ansichten und Vorstellungen auf ein Nichts,als welche die Philosophen es immer schon gesehen haben. Lila Shakti...die Illusion des Lebens. PS: trotzdem finde ich es gut und wichtig, diese Themen anzusprechen,auch kritisch zu hinterfragen,da sie doch sonst immer allzuleicht in der Falle der positiv schöngeredeteten Weltsicht verschwinden,gerne ausgeklammert werden,in der trügerischen Hoffnung, daß schon alles Gut gehen werde. RE: "Irrtümlich operierte Männer" oder "Der Hang zu Frauenkleidern" - wildehilde - 23.09.2012 @Sabahna. Na das Problem,der Jugend,die immer währen sollte,ist sicher nicht das Hauptproblem. Die Umsätze in Schönheitskliniken,den Ärzten,welche immerwährende Jugent versprechen, den Umsatz machen die mit Hetro Frauen,meinetwegen,sind auch Lesben dabei und Männer. Ich bin auch gealtert,dennoch,habe ich nicht das Bedürfniss,das Rad der Zeit zurückzudrehen. Zurüchdrehen,na in den 60zigern,hätte ich da meine Gefühle kunt gedan,were in der geschlossenen Psychiatrie gelandet. Ich bin glücklich,das ich heute mein Gefühl leben kann und troz meines Alters,von der Op nicht abgelehnt werde. So mache ich mein Leben,der Rest,ist er lange oder Kurz,ich frag nicht nach,wozu auch,gehe nie zu einer Wahrsagerin Kartenlegerin ect,das Schöne erlebe ich früh genug,das Negative,muß ich nicht wissen. Ich denke nicht in Dimensionen,dies und jenes,muß ich erreichen,das muß,ist Passe. Ich möchte dies und das noch machen. Na habe ich Glück und die Gene meiner Mutter,was manchmal immer Offentsichlicher wird,so werde ich 97zig und kann noch so manches machen. Umgekehrt,ich hätte Angst,were ich heute 30sig,na ich möchte die Zeit nicht zurückdrehen RE: "Irrtümlich operierte Männer" oder "Der Hang zu Frauenkleidern" - jasminchen - 23.09.2012 (23.09.2012, 12:44)Angelika schrieb:Ich habe signos ursprünglichen Post gelesen und das dabei verstanden. Auch deshalb, weil ich und viele andere das so sehen. Das liest man auch in Shabanas Post in diesem Thread.(23.09.2012, 00:22)jasminchen schrieb: signo ist der Meinung, dass man ein sehr gutes Passing braucht, um mehr oder weniger unerkannt als Frau leben zu können. (23.09.2012, 12:44)Angelika schrieb:Diese "Weisheiten" sind auch meine Meinung! Genau deshalb hat signo diesen Thread gestartet und die Links im Beitrag von Triona zeugen auch davon.(23.09.2012, 00:22)jasminchen schrieb: Dazu gehört auch die Stimme und natürlich ein entsprechender Körperbau und auch das Gesicht. Ist das Passing nicht entsprechend, dann wird man angegafft oder Kinder zeigen mit dem Finger, kurz, das Leben wird einem erschwert und man bekommt ganz andere Probleme zu spüren, als man sich vorher gedacht hat. (23.09.2012, 12:44)Angelika schrieb: Diese Passing-Überbewertung halte ich für extrem furchtbar. Wäre das nämlich so wie Du es hier schreibst, dass würden die Kinder wohl auch auf viele Cis-Frauen zeigen, sie angaffen, etc.Sehr wenige werden tatsächlich für Männer gehalten. Ist mit selbst man in einer Disco am WC passiert, dass ich eine Frau für einen Kerl gehalten habe, bis sie ihre Stimme benutzte. Ich halte das Passing tatsächlich für das A und O der Transition. Nur wenn das perfekt ist, dann wird man den Stempel das Trans seins los. Andernfalls hat man dieses Brandmahl aben und muss damit lernen umzugehen. Genau das ist der Grund, warum es nach einigen Jahren "bereuende" gibt. Sie werden mit dem Druck der Öffentlichkeit nicht fertig, weil sie damit nicht gerechnet haben. Deshalb ist dieser Thread auch wichtig. Wichtig zu informieren und die Augen für etwas zu öffnen, was man vor lauter Euphorie und 2ter Pubertät nicht sieht. Wenn ich es sehe, dann kann ich mich jedoch darauf einstellen und es in meine Entscheidungen einbeziehen. (23.09.2012, 12:44)Angelika schrieb: Es gibt keinen weiblichen Normkörperbau, so wie es keinen männlichen Normkörperbau gibt. Wir sind alle Individuen und alle zum Glück unterschiedlich. Denn wäre es nicht so, wäre diese Welt wohl extrem fad.Es gibt eine Bandbreite unter der man in die Rosa oder Blau Schachtel vom Gegenüber gesteckt wird. Ist es nicht gleich eindeutig, kommen andere Merkmale hinzu, so wie bei meinem Beispiel aus der Disco eine eindeutig weibliche Stimme, zum recht männlichen Aussehen. Weder signo, noch Sahabana, noch Triona oder ich wollen Angst machen, sondern informieren. Informieren etwas zu sehen, was leicht übersehen wird. (23.09.2012, 12:44)Angelika schrieb: Dieser Druck, den Du hier zu erzeugen versuchst, erinnert mich sehr stark an die wahnsinnigen Besser-TSsen von diesen komischen Relao-, bzw. Elite-Klub. Bist Du am Ende dort jetzt beigetreten?Ich sehe mich weder als besser oder schlechter und du weißt, dass ich keineswegs der Realo Fraktion angehöre, sonst könnte ich wohl kaum mit Maria eine Beziehung führen. Warum andere und ich hier sehr ehrlich schreiben ... (siehe weiter oben). Ich hatte Glück bei den Voraussetzungen und die Härte vieles zu ertragen, um so weit zu kommen wie ich heute bin. Und ja, das schaffen nur wenige. Und ja, ich bin stolz darauf es so gut hinbekommen zu haben. Ich wünschte, alle TS würden das schaffen können und in Bedarfsfall eine FFS bezahlt zu bekommen. Ich kenne zwar die MzF TS nicht, die jetzt wieder als Mann leben, die Shabana kennt, aber ev. hätte die eine oder andere OP bei den beiden ein Leben als Frau möglich gemacht. Nicht falsch verstehen! Ich glaube nicht, dass OPs das Allheilmittel sind, aber sinnvoll angewandt, sind sie genau so wichtig wie eine GaOP. (23.09.2012, 12:44)Angelika schrieb: Nun, es redet sich leicht, wenn man sich erst einmal selber gefunden hat. Ich denke, dass Linda das damals ganz anders gemeint hat. Vor allem vor ihrem persönlichen Hintergrund.Sie hat mir das 2006 erzählt. Ganz am Anfang meines Weges. Ich habe sie damals nicht verstanden, aber heute tue ich es, ob der Menschen, die nicht glücklich geworden sind durch den Geschlechtswechsel. (23.09.2012, 12:44)Angelika schrieb: Tja, nur eine TS hat diese Möglichkeit nicht. Das hat erst mal nichts mit HRT und/oder GA-OP zu tun. Wer behauptet sich als Frau zu fühlen, aber kein Problem hat als Mann weiterzuleben, und ständige Ausreden erfindet warum er nicht als Frau leben kann, der ist eben in meinen Augen kein bisserl TS, und wenn er nicht einmal temporär als frau lebt, wohl auch nicht TV, sondern vermutlich ein Fetischist.Woher willst du wissen, dass signo kein Problem damit hat die Rolle des Mannes weiter zu spielen? Ich schrieb, dass es viel Kraft kostet den Weg nicht zu gehen, wenn man körperlich die Arschkarte gezogen hat. Was soll ein Mann denn tun, der 2m groß ist und Schultern und Pranken hat wie in Bär und eine Stimme wie Lee Marvin? Entweder er bringt sich um, oder lebt sein Frau sein eben anders, aber bleibt gesellschaftlich in der Rolle des Mannes. Ich würde so einem Menschen nicht empfehlen den Weg der Geschlechtsangleichung zu gehen. Wenn du das ruhigen Gewissens kannst, muss ich deine Funktion als TG Beauftragte hinterfragen. Ja, ich wiederhole mich: Deshalb dieser Thread um auch zu zeigen, dass es andere Weg gibt, wenn die Voraussetzungen sehr schlecht sind. Oder den Weg trotzdem gehen im Wissen um diese Probleme. (23.09.2012, 12:44)Angelika schrieb: Das Wort wollen ist in diesem Zusammenhang wohl grundfalsch. Es geht darum wie lange wir es unterdrücken konnten. Wäre es nach dem Wollen gegangen, würde ich auch heute noch, meiner Familie zuliebe als Mann leben. Ich konnte es nur einfach nicht mehr.Ich sage nach wie vor, bis auf sehr wenige Ausnahmen, ist ein "Ich kann nicht" ein "Ich will nicht". Das gilt in vielen Bereichen unseres Lebens und auch hier bei der TS. Ich wollte nicht mehr mein Frau sein verstecken, sondern leben. Ich habe es entschieden. Genau so hätte ich entscheiden können Jasmin nicht zum Leben zu erwecken und weiter mit meiner Frau in einer Beziehung zu leben. Ich habe Jasmin am Anfang auch nur für 3 Monate leben lassen wollen, um zu erfahren, wie sich Jasmin anfühlt und ob Jasmin eine Chance hat in der Gesellschaft akzeptiert zu werden. Hätte ich damals gespürt, dass Jasmin ein Problem für die Mitmenschen wird und somit mein Leben ein Problem mehr hat, dann hätte es Jasmin nie gegeben. Ich wollte nämlich nicht zu den TS gehören, die den Schritt bereuen. Vielleicht bin ich ja gar nicht TS, weil ich so denke, sondern nur ein Fetischist, der sich den Pimmel abschneiden hat lassen, damit er seinem Fetisch Frauenkleidung immer und überall ausleben kann. Würdest du mich so sehen Angelika? Bedenke was du über andere Menschen die du nicht kennst schreibst. Bedenke, was du über signo und seine Lebensweise schreibst und bedenke dabei meine Sätze von gerade und mein Eindruck, den du von mir persönlich hast. Weil dann müsstest du auch mir das TS sein absprechen. RE: "Irrtümlich operierte Männer" oder "Der Hang zu Frauenkleidern" - jasminchen - 23.09.2012 (23.09.2012, 14:04)wildehilde schrieb: Wenn man diese ganzen Postings liest,bist nicht stark in der Seele,wird einem Angst und Bang.Das sind aber sehr ehrliche Wort von betroffenen (Shabana). Deshalb machen diese Angst, weil man die Ehrlichkeit spüren kann. Ich finde, man sollte diese Angst hinterfragen und den Weg sehr genau bedenken. Bedenken, ob man so leben kann und will. (23.09.2012, 14:04)wildehilde schrieb: Sicher,es ist nicht zu bestreiten,jede Op,hat Risiken,wenns nur der Blindarm ist.Es geht hierbei nicht um die Risiken der GaOP, sondern um die Probleme als Frau akzeptiert zu werden. Alle "bereuenden" waren sich 100%ig sicher das Richtige zu tun. (23.09.2012, 14:04)wildehilde schrieb: Es ist schön,kommt mann in die Stadt,Na Hilde,heute sihst aber Spitze aus.Und trotzdem reden sie dann hinter deinem Rücken, was für ein verrückter Kerl du denn nicht bist. Die Gesellschaft, besonders die der Männer ist hart, das weißt du sicher, wenn du dich an deine Zeit am Stammtisch im Dorfgasthaus zurück denkst. (23.09.2012, 14:04)wildehilde schrieb: Doch solche Angst zu verbreiten,man bekommt schon fast die Meinung,last Euch ja nicht Op,werdet es bereuen,Es geht hier nicht um die OP, sondern um die ganze Transition überhaupt. Ob das ein Mensch überhaupt stemmen kann, wenn am Ende der männliche Ursprung sichtbar bleibt. Es geht darum das bewusst zu machen. Deshalb auch das Probejahr, in dem man einen Einblick bekommt, wie die Gesellschaft reagieren wird. (23.09.2012, 14:04)wildehilde schrieb: geht Schief,werdet Euer Glück nie finden ect,finde ich Krass.Das stimmt so nicht. Auch wenn etwas bei der OP Schief geht, kann man glücklich werden. Zeigt die Aussage von Iris am letzten TransX Abend, wo viele alte Post OP TS sehr ehrlich gesprochen haben. Das Glück hängt aber eben auch von der gesellschaftlichen Akzeptanz ab, und vor allem, ob man dieses Glück in sich selbst findet. (23.09.2012, 14:04)wildehilde schrieb: Ist die Erwartung,die Latte zu hoch gelegt,so ist eine Entteuschung vorprogramiert.Sehr richtig erkannt Hilde! Die Latte war für mich und wahrscheinlich für viele unerkannt als Frau leben zu können. Dieses Ziel ist aber tatsächlich eine sehr hohe Latte, was gerne übersehen wird. Deshalb dieser Thread um, um das bewusst zu machen. Wenn ich heute meine Mutter sagen höre, dass sie nichts mehr an ihren Sohn Reinhard erinnert, dann weiß ich, dass ich die Latte geschafft habe. Es ist aber auch traurig zu erleben, wenn man es so gut hin bekommen hat, dass einem der Sohn sagt: "Mein Vater ist gestorben." Alles hat zwei Seiten. (23.09.2012, 14:04)wildehilde schrieb: Ich weis genau,was ich mir vom Leben nach der Op erwarte,so wie jezt,ganz schlicht und einfach als Frau zu leben,Ich weiß nicht wie du aussiehst, aber wenn man den Mann immer noch erkennen kann, wird es möglicherweise ein Erwachen geben. Ein Mensch ohne Pimmel, muss nicht zwangsläufig eine Frau sein. Zumindest in der Wahrnehmung der anderen. RE: "Irrtümlich operierte Männer" oder "Der Hang zu Frauenkleidern" - Yuna - 23.09.2012 (23.09.2012, 22:53)jasminchen schrieb: Ich weiß nicht wie du aussiehst, aber wenn man den Mann immer noch erkennen kann, wird es möglicherweise ein Erwachen geben. Ein Mensch ohne Pimmel, muss nicht zwangsläufig eine Frau sein. Zumindest in der Wahrnehmung der anderen.Nur hier kann man das nie so genau sagen. Wer weiß schon, was die Hormone noch so alles machen und wwie stark die Veränderungen sind. Klar ein typisch männliches Gesicht wird sich nie so stark ändern können, aber vor den Hormonen weiß man das eben nie so genau. Ich habe zwar keine Zweifel an meiner Entscheidung, doch ich mache mir immer Gedanken um mein Passing. Passt es so, oder wird es DInge geben, die auch später auffallen und eben entlarven etc. Selbst kann ich das gar nicht beurteilen, bin ja über kritisch und nie passt es zu 100%. RE: "Irrtümlich operierte Männer" oder "Der Hang zu Frauenkleidern" - Sarah-Michelle - 23.09.2012 Passing ist absolut wichtig, dennoch, darf und sollte man nicht unbedingt alles lediglich auf das Passing beziehen für den ganzen eigenen, persönlcihen Prozess. RE: "Irrtümlich operierte Männer" oder "Der Hang zu Frauenkleidern" - jasminchen - 24.09.2012 (23.09.2012, 15:35)Angelika schrieb: Und wenn Männer ein Problem mit älteren Frauen haben, dann ist das rein ihr Problem, aber nicht das meine.In unserer Gesellschaft ist ein Mann um die 50 in den besten Jahren, eine Frau jedoch bereits eine alte Schachtel. Als Frau unterliegt man derzeit immer noch einem anderen Maßstab, was die Schönheit angeht. Man sagt ja, "Alles was ein Mann schöner als ein Affe ist, ist Luxus". Heißt umgekehrt, dass Frauen eben attraktiver sein müssen, als Männer bei gleichem Alter. (23.09.2012, 15:35)Angelika schrieb: Sorry, aber ich lasse gestehe es keinem Mann zu mich zu definieren, und es ist mir egal ob er michwo spürt oder nicht. Männer, die meinen mich zum Sexualobjekt degradieren zu dürfen, haben bei mir schon von vorn herein verloren.Das kannst du für dich gerne entscheiden und somit alleine leben. Wenn man aber einen männlichen Partner möchte, dann wird man diesem wohl gefallen müssen. Hier schneiden wir TS fast immer schlechter ab, als Bio Frauen. (23.09.2012, 15:35)Angelika schrieb: Ihr bewertet diese Passingsache ständig über, weil ihr das Passing immer noch mit Männeraugen und vom männlichen Standpunkt aus seht.Mir ist vieles scheiß egal, was andere über mich denken und ich bin ebenso selbstbewusst, wie du, aber auf mein Passing legte und lege ich extremen Wert. Weil nur dieses mir das Leben als Frau ohne erkannt zu werden ermöglicht. Mir ist das sehr wichtig und es macht mich sehr unsicher, wenn ich "enttarnt" werde, was sehr selten immer noch passiert. Ich halte ein gutes Passing für sehr wichtig, um nicht irgend wann den Schritt "bereuen" zu müssen. (23.09.2012, 15:35)Angelika schrieb: Fakt ist, das Cis-Frauen und auch Lesben da viel offener sind. Für die ist nicht das optische Passing wichtig, sondern das weibliche Verhalten.Und eine biologische Vagina, mit der sie spielen können. Warum sollte eine Lesbe eine TS wählen, wenn sie im sexuellen Bereich auf Vaginas steht? Es gibt genügend Bio Lesben. Ich glaube deine Aussage nicht! (23.09.2012, 15:35)Angelika schrieb: Wenn sie Dich als Frau spüren und akzeptieren, dann hast Du auch Chancen. Wenn Du Dich hingegen wie ein Kerl verhälst, dann nützt Dir acuh das tollste optische Passing nichts. Sie werden Dich nie als ihresgleichen sehen.Sie werden eine TS nie als Lesbe anerkennen. Egal wie gut dein weibliches Verhalten und das Passing ist. (23.09.2012, 15:35)Angelika schrieb:Das glaube ich nicht. Ich kenne mittlerweile 3 Paare und 2 davon sind in der Community so gut wie nicht präsent. Ich wäre es auch nicht mehr, wenn Maria nicht transgender.at ein Anliegen wäre.(23.09.2012, 09:36)Shabana schrieb: Nicht umsonst leben die meisten Transgender mit anderen Transgendern, wenn sie überhaupt einen Partner finden. (23.09.2012, 15:35)Angelika schrieb: Das finde ich sehr traurig, denn es zeigt, dass sie eine falsche Entscheidung getroffen haben. Echtes Rückoperieren geht ja leider nicht mehr.Ach Angelika. Man kann doch auch die Psychotherapie so drehen, dass man alle Gutachten bekommt, wenn man will. Wir beide kennen einen Fall. Wenn eine Mensch sich einbildet diesen Weg gehen zu wollen, dann kann er das auch. Wenn er es dann bereut, ist das zwar tragisch, aber er hat es so gewollt und die Psychotherapie missbraucht. (23.09.2012, 15:35)Angelika schrieb:Es kommt sehr wohl auf das Passing an und ob man wirklich Frau ist. Du siehst an dem Fall nur, dass eben alles passen muss.(23.09.2012, 09:36)Shabana schrieb: Bei einer der beiden lag das vermutlich am ausgesprochen schlechten Passing, bei der anderen kann ich es rein optisch gesehen nicht nachvollziehen. ...Das zeigt aber, dass es nicht auf das optische Passing ankommt. Dieser Thread soll alles bewusst machen, und dass es eben viele Reuefälle gibt. (23.09.2012, 15:35)Angelika schrieb:Ich glaub das stimmt so nicht. Ich kann bewusst den Weg mit sehr schlechtem Passing gehen und damit leben. Oder ich weiß, dass ein Leben als Frau unmöglich ist, also versuche ich die Weiblichkeit anders auszuleben. Nichts anderes habe ich 20 Jahre lang gemacht und könnt es wahrscheinlich noch länger gemacht haben (siehe vorheriger Post).(23.09.2012, 09:36)Shabana schrieb: Und ja, ich denke, es wäre für manche von uns besser, einen anderen Weg zu suchen, als die körperliche Angleichung. (23.09.2012, 15:35)Angelika schrieb:Das sehe ich nicht so. Bevor ich mich den Demütigungen aussetze, oder mir eine Kugel in den Kopf schieße, wähle ich einen Weg, der mir ein Weiterleben ermöglicht, eben so wie signo es tut. Ich denke es gibt viel mehr, die diesen Weg gehen, als du denkst Angelika. Ich wäre z.B., einen solchen anderen Weg gegangen, wenn ich es nicht so hin bekommen hätte.(23.09.2012, 09:36)Shabana schrieb: Das Leid, erkennbar als "Mann in Frauenkleidern" herumzulaufen, ist wahrscheinlich höher, als das Leid, im falschen Körper zu leben, da sich das primäre äußere Erscheinungsbild bei einigen kaum ändern lässt, sie so gut wie immer erkannt und im günstigsten Fall milde belächelt werden. (23.09.2012, 15:35)Angelika schrieb:Die Therapie soll Menschen darauf vorbereiten, dass sie in der Gesellschaft nicht als Frau akzeptiert werden, weil das Passing so schlecht ist? Hää?(23.09.2012, 09:36)Shabana schrieb: Das Leben danach wird nicht leichter, sondern nur anders. Es gibt kein Entkommen. Wir tauschen bloß ein Leid gegen ein anderes. Ob und wie wir damit zurechtkommen, zeigt allein der zeitliche Abstand. Das kann doch so nicht der Sinn der Therapie sein. Vielmehr wäre es Ziel der Therapie einen Weg zu finden als Frau im Mann zu leben, denke ich. (23.09.2012, 15:35)Angelika schrieb: Dann hattest Du die falschen Freunde. Das waren wohl sehr oberflächliche Typen. Sei froh, dass Du sie los bist.Das schreibt sich sehr leicht, aber wenn man jeden Tag alleine ins Bett geht, niemand da ist, der einen tröstet, keiner zu Weihnachten beim Feiern da ist, ... . Der Weg einer TS kann in großer Einsamkeit enden, und endet leider auch oft in dieser. (23.09.2012, 15:35)Angelika schrieb: Aber ich habe viele neue Freunde und FreundInnen gewonnen. Sowohl innerhalb als auch außerhalb der Trans*-Community.Das ist nicht die reale Welt. Uns verbindet ein Schicksal, mehr nicht. Ich würde es als Zweckgemeinschaft sehen. Freunde findet man in solchen Gemeinschaften sehr selten. (23.09.2012, 15:35)Angelika schrieb: Dabei kannst Du die Kraft bekommen, die Du benötigst um zu lernen Dich selber zu lieben.Das liebe Angelika ist der Schlüssel zu allem! Ich behaupte sogar, dass es egal ist, in welchem Körper man steckt, wenn man sich selbst lieben kann. Ich habe das bisher nur einmal gehabt dieses Gefühl (zumindest sehr stark und bewusst), dass war 2007 in der Nacht vor der GaOP in Thailand, als ich noch den Pimmerling hatte. Es gibt Meditationen, die einem helfen zu diesem Zustand zu kommen. Ich bin noch am Weg dort hin, dieses Gefühl von 2007 wieder zu erlangen. Dazu bedarf es allerdings Ruhe und Zeit, die wir uns nehmen müssen, ich aber derzeit mir nicht nehme. Ich denke aber, das wird sich bald ändern. |