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Arbeitsplatzverlust: Risiko? Erfahrungen? - Druckversion

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RE: Arbeitsplatzverlust: Risiko? Erfahrungen? - jasminchen - 06.01.2012

Du schreibst immer Baustelle. Was genau machst du denn?

So einfach stelle ich es mir nicht vor als Frau am Bau mit schweren Schubkarren voll Sand herum zu laufen. Das würde kaum eine Bio Frau machen. OK, mal im Garten in der Freizeit, weil kein Mann zur Stelle ist, aber immer Tag ein Tag aus, das schwere Zeugs tragen ... .



RE: Arbeitsplatzverlust: Risiko? Erfahrungen? - Mia - 06.01.2012

Geb zu das so ein Schubkarren zu viel für mich wäre Smile
Ich lass dort die Funken sprühen^^
ElektrikerIn, das machen sogar Bio-Frauen. Gibt tatsächlich welche Wink



RE: Arbeitsplatzverlust: Risiko? Erfahrungen? - Ines - 06.01.2012

Ich kann Mia ganz gut verstehen, ich selbst bin Schreinerin und arbeite bei einer Glas und Profilbau Firma wir erstellen an öffentlichen bauten
Glasfassaden und Fensterbau. Ich hab bis vor 2 Monaten als Oberpolierin auf Montage auf unseren Baustellen gearbeitet. Jetzt arbeite ich nur noch in der Werkstatt wegen den besseren Arbeitszeiten. Anfeindungen und dumme Sprüche hast du überall auf den Baustellen besonders in den Herbst - Wintermonaten da bist in dicke fleccepullis und Jacken gehüllt, da sehen sie nur deinen Kopf und die Hände, und sind sich oft nicht schlüssig darüber.

Aber zurück zum eigentlichen Thema, aus meiner Selbsthilfearbeit komme ich eher hier in meinem Arbeitskreis auf 50% bei denen die durch TS/TG arbeitslos werden. Wichtig ist in jeden Fall eine gute Vorbereitung beim Outing in der Firma.


RE: Arbeitsplatzverlust: Risiko? Erfahrungen? - Sarah-Michelle - 11.01.2012

Ein Outing, sei es nun privat oder beruflich ist niemals einfach. Man denkst so viel nach und überlegt über so vieles. Dieses gehört gründlich überlegt oftmals, vielleicht auch mittels Unterstützung von Aussen. Aber immanent ist es sicher das Outing, vor allem hinsichtlich des Themas TS.


RE: Arbeitsplatzverlust: Risiko? Erfahrungen? - Julia Moniquè Chantal - 17.03.2012

(21.11.2011, 14:43)MartinaWien schrieb: Hallo,

weiß jemand von Euch, wie häufig bzw wie wahrscheinlich es nach einem Outing im Job zum Arbeitsplatzverlust kommt?

Mit "nach dem Outing" meine ich eine etwas längere Zeitspanne, sagen wir mal ein Jahr. Ich vermute, die meisten trennungswilligen Arbeitgeber sind wohl raffiniert genug, um die Transition nicht als unmittelbares Argument für eine Kündigung zu verwenden. Sondern daß kreativ andere Gründe gesucht werden.

Statistiken scheint es für Österreich bzw Mitteleurope keine zu geben.

Wenn's keine Zahlen gibt, vielleicht habt Ihr ja ein paar Erfahrungsberichte, die Ihr hier anonymisiert wiedergeben könnt. Egal, ob positive oder negative.

Martina


Wenn Du in so einem Proll-Drecksverein bist mit IQ auf Zimmertemperatur und Testosterongestank überall, fliegst Du natürlich nicht raus weil Du eine Transe bist, weil Gerüchte umgehen dass Du schwul bist, sondern es passieren alle möglichen merkwürdigen Dinge, alle wissen Tatsachen über Dich von denen nur DUUU nichts weisst, seltsame obskure "tiefgreifende Personaländerungen" werden in Schichten vorgenommen (deren "Tiefgang" allerdings nur Deine Person betrifft), Du kannst so gut arbeiten wie Du willst "zuuuuufällig wird nichts mehr passen" und so weiter, bei jedem Mist den Du baust (Harmlosigkeiten die jeder auch noch so Professionelle macht) wirst Du "zuuufällig" UMGEHEND erwischt werden, und so weiter.
Der Drecksverein kriegt Dich auf alle Fälle aus dem Laden raus, natürlich wird im Arbeitszeugnis nicht drinstehen "wir mögen keine Leute die auf Facebook Fotos mit Nagellack haben", sondern "der Arbeitnehmer hat seine Arbeiten zufriedenstellend erfüllt" (im Google steht die jeweilige Übersetzung für Arbeitszeugnisse).
Und nacher wirst Du froh sein, aus dem Mobbing-Drecksverein raus zu sein, und das als Gelegenheit nutzen Dich in intelligenteren elaborierteren Kreisen zu bewegen. Smile

Ich bin dafür gar nicht zu "outen" und überall rumzuerzählen dass man es macht - das ist ja auch gar nicht notwendig.
Jede Woche kommt man ein wenig Laser-Enthaarter daher, die Haare wachsen, und irgendwann kommt man mit Brustimplantaten und umoperierten Gesicht an.
Alles in allem, geht die das einen Dreck an was privat mit dem Körper gemacht wird, solange der Job erledigt wird!
Und wenn man arbeitslos wird, sucht man sich dann den nächsten Job - als Sekretärin zum Beispiel, fernab von dummen Prolls.
Optimal.
Gut OK ich bin jetzt nicht der/diejenige die sich gross verkleidet und schminkt, ausser privat Minirock ist geil, mir genügt es "unmännlich" und "tuntig" zu sein, süss und gepflegt und hübsch und haarfrei und feminim, und langsam die Standart-Geschlechtsumwandlung zu machen ohne dass des gross auf Kleidung bezogen ist.
Aber wer natürlich mit Dreitagebart und Frauenkleidern am Job erscheint oder Lippenstift aufträgt oder sonstige hochprovokante typische Transvestiten-Dinge, provoziert förmlich die Kündigung zu kriegen!
Leute das solltet ihr DRINGEND unterlassen!
Frau zu sein bedeutet nicht ein Kleid anzuziehen OK????
Der Job ist weg davon!!
Frau zu sein bedeutet hübsches Gesicht, keinen Bart, lange Haare, Ganzkörperrasiert und hübsche Beine, gepflegt und so weiter - aber es ist nicht sonderlich klug provokant als Transe rumzulaufen mit vor der Geschlechtsumwandlung noch sehr unangemessener Kleidung.
Der Job, ist GARANTIERT weg davon, und mit dem Job auch sämtliches Shopping, sämtliche optische Angleichungs-Operationen (ausser ihr habt wie ich, diverse Tricks, Kreditbürgen etc.).

Finger weg von Röcken und Pailettentops im Job, und Finger weg von auch nur einem der ganzen Idioten am Arbeitsplatz den Facebook Account geben!!
Ist nur ein gutgemeinter Tip von mir, wenn euch etwas am Konto zu haben, wichtig ist...


edit:
Natürlich ist dieses Übermass an Freizeit, dass ich z.B. seit November habe, auch ganz schön. Man kann sich in Ruhe um den Körper kümmern, die Korsetts tragen auch tagsüber, chillen und relaxen, und sich nach alternativen Jobs oder privaten Freelancer Jobs umsehen.


RE: Arbeitsplatzverlust: Risiko? Erfahrungen? - mrs.moustache - 19.03.2012

Hello.
also mal mein Kommentar dazu:

Ich arbeite am Bau und mach Elektroinstallationen.
Hab immer schon lange Haare gehabt,am anfang sogar noch länger als jetzt.
Seh eher Androgyn aus in der Arbeit...
Diskriminierung? An jeder Ecke!
Angefangen von harmlosen beschimpfungen/ Gruppendiskussionen in denen Schwule/Lesben/Transen/Ausländer das Thema sind.
ALLE böse! Frau Conchita solle sich doch entscheiden ob sie jetzt lieber Mann oder Frau ist, Schwule gehören in den Keller.... kein spaß jetzt....
Bedrohungen gabs auch.
Vor kurzem hab ich den "Spitznamen" Schwule Sau von einem Mitarbeiter bekommen Smile achja ich bin glücklich *ironie*

Geh ich zum Vorgesetzen meint er ich soll mich doch anpassen und die Beleidigung hätt ich Provoziert....
Jetzt lässt er mich Mutwillig mit ihm zusammenarbeiten Smile

Der Kollege hat mich auch mal angepöbelt gefragt was ich überhaupt kann und ich sei der Dümmste Mensch den er kenne...
In 2 wochen ist Abschlussprüfung danach lass ich mich Kündigen, bevor ich noch in eine Sucht oder Depression stürze, sowas kann einen echt mitnehmen auf Dauer.

Mädels sucht euch nen Job der euch spaß macht,lasst euch von niemanden wo reindrängen Smile




RE: Arbeitsplatzverlust: Risiko? Erfahrungen? - Mia - 19.03.2012

Hi mrs.moustache,

ich mach den gleichen Mist wie du, Elektrikerin am Bau. Hatte auch schon ein paar Outings in verschiedenen Firmen bzw. Baustellen. Meine Firma selbst (Personalleasing) weiss auch Bescheid.
Also ich hab noch nie eine negative Reaktion erlebt, ausser einmal ein dummer Maler auf einer Baustelle, der sagte mal schwule Sau zu mir. Ich hab den Typen von der ersten Sekunde an nicht gemocht, er hatte Anfangs nichts gegen mich, war immer voll freundlich nur irgendwann hat er mitbekommen das ich ihn net mag und dann wars vorbei mit freundlich^^

Bei mir sind sie immer total neugierig und stellen Fragen ohne Ende, das ist ja was was die meisten noch nie real gesehen haben, man ist dann irgendwie was besonderes. Die meisten sind auch nach dem Outing voll nett, viele sogar noch freundlicher als vorher.

Ich dachte immer die Leute auf den Baustellen sind...primitive Vollid....oder so...auf alle Fälle hatte ich kein gutes Bild von denen, nur das hat sich in letzter Zeit irgendwie geändert. Vielleicht ist das auch nur reines Glück das ich bis jetzt immer mit den "richtigen" Leuten zusammen gearbeitet hab. Vielleicht läuft es das nächste mal ganz anders ab, ich weiss es nicht.


RE: Arbeitsplatzverlust: Risiko? Erfahrungen? - Mike-Tanja - 19.03.2012


Also wenn ich mir einige der Beiträge noch einmal so durchlese, dann finde ich es bemerkenswert, wie uneinheitlich die Erlebnisse und Erfahrungen sind! Alles drin von "bemerkenswert locker aufgenommen" bis "Such dir vor dem Coming-out besser gleich a andere Hackn!"

Schlussfolgerung: wenn's nicht am betreffenden Menschen liegt, muss es wohl am Mix im jeweiligen Sozialbiotop liegen.

Macht es aber verteufelt schwer, Reaktionen im Voraus zu kalkulieren!



RE: Arbeitsplatzverlust: Risiko? Erfahrungen? - jasmin conny - 19.03.2012

Um die Dinge mal ins richtige Licht zu setzen. Ich bin Transgender, bin ein halbes Jahr ohne Arbeit und hätte 1000% schon einen neuen Job ohne meine Trans-Idenität. Ich pfeiff auf eure Schlussfolgerungen und euer Verständnis. Das ist Realität und keine intellektuelle Geschwätzigkeit. In den bourgeoisen Feiräumen bei Technikern, Ärzten, Juristen sonstigen Freiberuflern wird das gang und gäbe sein sons eider nicht. Also gehabt euch wohl


RE: Arbeitsplatzverlust: Risiko? Erfahrungen? - Angelika - 19.03.2012

(19.03.2012, 19:24)mrs.moustache schrieb: Hello.
also mal mein Kommentar dazu:

Ich arbeite am Bau und mach Elektroinstallationen.
Hab immer schon lange Haare gehabt,am anfang sogar noch länger als jetzt.
Seh eher Androgyn aus in der Arbeit...
Diskriminierung? An jeder Ecke!
Angefangen von harmlosen beschimpfungen/ Gruppendiskussionen in denen Schwule/Lesben/Transen/Ausländer das Thema sind.
ALLE böse! Frau Conchita solle sich doch entscheiden ob sie jetzt lieber Mann oder Frau ist, Schwule gehören in den Keller.... kein spaß jetzt....
Bedrohungen gabs auch.
Vor kurzem hab ich den "Spitznamen" Schwule Sau von einem Mitarbeiter bekommen Smile achja ich bin glücklich *ironie*

Geh ich zum Vorgesetzen meint er ich soll mich doch anpassen und die Beleidigung hätt ich Provoziert....
Jetzt lässt er mich Mutwillig mit ihm zusammenarbeiten Smile


Der Kollege hat mich auch mal angepöbelt gefragt was ich überhaupt kann und ich sei der Dümmste Mensch den er kenne...
In 2 wochen ist Abschlussprüfung danach lass ich mich Kündigen, bevor ich noch in eine Sucht oder Depression stürze, sowas kann einen echt mitnehmen auf Dauer.

Mädels sucht euch nen Job der euch spaß macht,lasst euch von niemanden wo reindrängen Smile

Wenn ich das lese könnte ich an die decke gehen. Vor Allem Dein Vorgesetzter hätte die Verpflichtung Dich hier zu schützen und nicht den Täter in Schutz zu nehmen und Dir die Schuld zuzuschieben.

Diskriminierung, und um genau die handelt es sich hier doch, ist verboten.

Schau Dir mal diese Seite der AK an: http://www.arbeiterkammer.at/online/page.php?P=28&IP=21387

Oder wende Dich direkt an die Gleichbehandlungsanwaltschft des Bundes (http://www.gleichbehandlungsanwaltschaft.at/)

Die können oftmals auch bei derartig klaren Fällen von Diskriminierung helfen.