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Transgender - Mein Weg in den richtigen Körper - Druckversion

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RE: Transgender - Mein Weg in den richtigen Körper - Eva_Tg - 31.10.2012

(31.10.2012, 22:16)wildehilde schrieb:
(31.10.2012, 21:58)Eva_Tg schrieb:
(31.10.2012, 21:36)wildehilde schrieb:
(31.10.2012, 15:06)Eva_Tg schrieb: Also RTL 2 kriegt doch meist eh nur den Ausschuß, den RTL nicht sendet. Aber lassen wir die Kritik an TV-Sender mal außen vor, ich gucke mir solche Sachen eigentlich nur noch selten an; wozu auch ich erlebe das 24 Stunden am Tag aus erster Hand.

Da spricht eine,welche von Ts keine Ahnung hat

Ja, träum weiter. Wenigstens werde ich von meiner Umwelt als transsexuelle Frau akzeptiert.
Über andere urteilen war ja schon immer deine Stärke.
Dann beginne Du nicht über Andere und alles was mit Ts zu tun hat,so negativ zu urteilen.

Aha, wo habe ich denn bitte etwas negatives gesagt?


RE: Transgender - Mein Weg in den richtigen Körper - Inselmaus - 31.10.2012

JUPP - stimme Andrea voll und ganz zu!
DANKE


RE: Transgender - Mein Weg in den richtigen Körper - Mike-Tanja - 01.11.2012


Moderationshinweis: Das Thema lautet "Transgender - Mein Weg in den richtigen Körper!" (Doku-Sendereihe auf RTL2).

Für weitere Zankpostings habe ich schon einen netten Platz in "Gestreite & Gezanke" reserviert!



RE: Transgender - Mein Weg in den richtigen Körper - rieke - 01.11.2012

ich habe mir die beiträge angesehen und sitze hier nun mit gemischten eindrücken. zwar sprachen die clips eine reihe von interessanten fragen an, handelten sie jedoch in einem ungeheuren tempo und deshalb doch ziemlich oberflächlich ab. zum beispiel wurden die gründe für eine geschlechtsangleichung vereinfachend auf kleidungsfragen reduziert. ich glaube nicht, dass für ts-menschen die kleidung des anderen geschlechtes den hauptreiz für eine umwandlung ausmacht. ebenso wurde die frage, wie die freunde und angehörigen mit dem problem der nichtidentität umgehen, ziemlich wischiwaschi abgehandelt. es kam mir alles zu easy rüber. in der realität, das merke ich hier im forum und chat auch, ist es alles andere als einfach und glatt, wenn familien sich distanzieren, freunde wegbleiben, das ganze soziale netz zu reißen droht. speziell interessiert hätte mich auch, wie alternde menschen ihre transsexualität erleben. zum schluss: die clips machten mut, indem sie zeigten, dass man/frau den eigenen körper dem "wahren" geschlecht bis zu einem gewissen grad anpassen und ein zufriedenes leben erreichen können. allerdings hatte ich immer wieder den eindruck, dass die menschen im film nicht so recht ernst genommen, sondern kuriose exoten dem zuschauer vorgeführt werden sollten.

gruß, rieke


RE: Transgender - Mein Weg in den richtigen Körper - Shabana - 01.11.2012

Schau, Rieke. Es ist und bleibt ein Wahnsinn, sich geschlechtlich anzugleichen. Eine Art russisches Roulette, bei dem niemand sagen kann, was am Ende rauskommt. Die Gefahr, sämtliche soziale Beziehungen zu verlieren ist groß, ebenso drohen der Verlust des Arbeitsplatzes, finanzielle Probleme, Scheidung, Verlust der Kinder, falls vorhanden, und soziale Ausgrenzung durch die Gesellschaft. Muss aber nicht jeder Punkt zutreffen, es gibt etliche erfolgreiche Beispiele, auch hier im Forum. Also nicht verzweifeln!
Eines stimmt jedenfalls. Je "besser" man aussieht, desto besser überlebt man innerhalb der Gesellschaft. Deshalb ist das Passing auch das Um und Auf für ein ruhiges und halbwegs zufriedenes Leben im neuen Geschlecht. Und natürlich hat der Wunsch nach Angleichung nur wenig mit der Kleidung zu tun. Anfangs steht das bei vielen von uns im Vordergrund, da empfinden wir noch testosteronlastig, wollen sexy aussehen, mit der Zeit verliert sich das jedoch und macht anderen weiblichen Werten Platz. Bio-Frauen laufen auch nicht jeden Tag hoffnungslos überschminkt, in Minirock, Strapsen und High-Heels durch die Gegend.
Wie die engere soziale Umgebung auf den Geschlechtswechsel reagiert, kann nicht vorhergesagt werden, da gilt die alte Weisheit: Hinterher weiß man mehr. Viele reden vorher so und wenden sich nachher dennoch von einem ab. Es ist und bleibt ein Risiko, ein Unternehmen mit unsicherem Ausgang. Man kann es nicht probieren, man kann es nur tun oder lassen. Einzig der Alltagstest bringt etwas Klarheit. Aber dem weichen einige von uns beharrlich aus, manche sogar bis zur Ga-Op. - Leider!!!
Ich bin eine TS die langsam in die Jahre kommt. Hatte meine OP vor 15 Jahren und bin über 50 Jahre alt. Mein Passing ist gut, ich bin beruflich selbständig und sozial halbwegs integriert. Die Hormontherapie vertrage ich immer noch, meine Knochendichte ist okay, ich habe volles, dichtes Haar. Vieles, was ich mir vor der OP erträumte, hat nicht stattgefunden, anderes Schöne kam, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Natürlich auch negatives. Wie im richtigen Leben. Mein Gott, ich habe dieselben Probleme, die jede Frau hat, wenn sie älter wird. Die sexuelle Attraktivität lässt nach, Falten und graue Haare kommen, man wird eben alt. Wesentlich ist, dass man die Entscheidung, das Geschlecht zu wechseln, nie bereut. Das wäre ein Horror, da es kein Zurück gibt. Aber, wie schon oben gesagt: Hinterher weiß man mehr. Es ist und bleibt ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang. Die ultimative Entscheidung, ja oder nein, kann dir niemand abnehmen. Die musst du ganz alleine treffen.


RE: Transgender - Mein Weg in den richtigen Körper - Inselmaus - 01.11.2012

Hi @ ALL und Shabana.

Das ist sehr sehr gut von Shabana formuliert und diesen Zeilen schließe ich mich nur an!

LG Inselmaus


RE: Transgender - Mein Weg in den richtigen Körper - jennybabe - 01.11.2012

war positiv berührt, von der positiven veränderung darüber, wie über ts-menschen im fernsehen berichtet wird

witzig fand ich, dass sich die vom sender besser zu informieren wussten als die betroffenen selbst, über ihre eigene situation, so sprachen die betroffenen teils von einer geschlechtsumwandlung, rtl wiederum von einer geschlechtsangleichung, sowohl in der beschreibung als im film

sehr gut fand ich auch, dass am schluss eine mit einem schlechten passing gezeigt wurde bzw. vielleicht hätte sie ein gutes, wenn sie sich anders geschminkt und gestyled hätte, jedenfalls fand ich das gut, um den unterschied aufzuzeigen und auf diese schwierigkeit aufmerksam zu machen, damit die zuschauer merken, dass nicht alle ts wie verkleidete männer aussehen, nur die, die es schwer haben (weil ja zuvor die anderen ein sehr gutes hatten) und vielleicht wird dem einen oder anderen zuschauer bewusst, warum sie sich von menschen, die ts sind, gestört fühlen, ich glaub, es sind hauptsächlich die klischees wegen der optik (und den pornos), aber dann merken sie, worum es den betroffenen wirklich geht, dass es ihnen nicht gut geht und was es mit ts auf sich hat, und dass es auch ts männer gibt, wissen ja viele bestimmt auch gar nicht

das einzige wo ich skeptisch wäre, wo die eine meinte, sie dachte früher, sie wäre schwul, und dann war ihr klar, dass es mehr als das ist, vielleicht reimen sich einige jetzt zusammen, dass es sich um schwule männer handelt, naja, was solls

es wird nach wie vor menschen geben, die meinen, sie wollen so etwas nicht tollerieren, klar, aber die leute scheinen es schneller zu verstehen als ich dachte, nicht nur wegen der einen sendung da, sondern merk ich auch in anderen bereichen oder vielleicht seh ich nur die guten dinge, das kann auch sein

von mir ein lob

lg jenny


ps. natürlich gibt es in jeder ts community welche, die mit nichts zufrieden sind nur das negative sehen, ich verstehe zwar, dass es einigen lieber wäre, wenn sie noch besser darüber berichtet hätten und die sendung doppelt so lang gedauert hätte, damit über alle probleme von ts berichtet werden konnte, weil die paar dinge haben ja nicht ausgereicht, aber so etwas finde ich ziemlich undankbar und kindisch, denn überlegt doch mal, wie vor enigen jahren darüber berichtet wurde, alles braucht seine zeit, und wenn ihr so große ansprüche an alle anderen habt, warum macht ihr dann selbst soviele fehler, wenn ihr über ts redet? wie sagt man so schön, zuerst vor der eigenen haustüre kehren - ich fand die sendung sehr gut


RE: Transgender - Mein Weg in den richtigen Körper - Eva_Tg - 01.11.2012

Es ist nur selten eine wirklich freie Entscheidung. Meistens steht man vor der Wahl entweder ist man mit sich selbst unzufrieden, hat dafür aber sowas wie soziale und berufliche Sicherheit oder man tut etwas um mit sich selbst ins Reine zu kommen, dafür hat man dann aber eine Menge andere Probleme.


RE: Transgender - Mein Weg in den richtigen Körper - jennybabe - 01.11.2012

(01.11.2012, 12:38)Eva_Tg schrieb: Meistens steht man vor der Wahl entweder ist man mit sich selbst unzufrieden,

ich glaube, dass der ausdruck "unzufrieden" in zusammenhang mit betroffenen ts frauen und männern etwas verharmlosend klingen dürfte, denn so gesehen gäb es doch viele menschen, die einfach unzufrieden mit sich sind, es ist, glaube ich, etwas mehr als unzufriedenheit


RE: Transgender - Mein Weg in den richtigen Körper - Eva_Tg - 01.11.2012

Ja und? "Eine Menge anderer Probleme" ist auch harmlos ausgedrückt. Wie schon gesagt wir reden hier meistens von dem Verlust des Arbeitsplatzes, finanzielle Probleme, Scheidung, Verlust der Kinder, falls vorhanden, und soziale Ausgrenzung durch die Gesellschaft.
Und selbst das hört sich so nüchtern an und jedes dieses Probleme mag für sich vielleicht nicht ungewöhnlich sein, daß passiert anderen Menschen auch. Aber alles zusammen ist schon sehr hart.
Und wenn wir uns alleine mal das Berufsleben anschauen, als TS hast du es ungleich schwerer wieder einen Job zu finden nachdem du gefeuert wirst, als ein "Normalo". Und wir haben nicht alle das Glück, daß wir gut ausgebildetet Fachkräfte sind, die dringend gebraucht werden.
Also läuft es doch auf die Wahl hinaus, eine unglückliche, aber halbwegs gesicherte Existenz oder eine Existenz bei der man mit sich im reinen ist, dafür aber vielleicht am Rande der Gesellschaft lebt.
Ich hasse auch zu switchen, aber ich kann meinen Job nicht riskieren. Wenn mir jemand die Garantie geben würde: Ich stell sie ein, egal ob sie TS sind oder nicht, dann würde ich aber sowas von flott PÄ und HRT machen, so schnell kannst du gar nicht gucken.