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Rückblick auf ein Transgender-Leben - Jacob Winter - 07.11.2012 Guten Tag, mit meinem ersten Beitrag möchte ich darauf aufmerksam machen, dass ein Transgender-Leben durchaus bejaht werden kann. Vielleicht ist das heutzutage problematischer aber in meiner "Hochzeit" war das anders. In den sechzigern, siebziger und achtziger Jahren war ich als "geklebte" Striptease-Tänzerin unterwegs in den Cabarets Deutschlands, Belgiens, Luxemburgs und ich habe meine damaliges (sexuell-erotisches) Leben bis in die tiefsten Poren genossen. Wir damaligen Transfrauen waren wahrlich keine Pastorentöchter aber es gab eben nur diese eine Möglichkeit direkt auf die Bühne zu gehen. Und in den Separees blühte das dazugehörige "in the heat of the night"-Nachtleben, mal brav, mal wild aber immer mit viel Spass an der Freud. "Sex'n Roll"-Zeiten eben. Darüber habe ich nach (sehr) vielen Jahren - bevor alles in den Orkus des Vergessens veschwindet - einen autobiografischen Transgender-Roman geschrieben mit dem Titel SCHLAUCHGELÜSTE - Liebesbrief an eine verlorene Männlichkeit. Dieses Buch ist seit Mitte Oktober als eBook in Berlin erschienen und bei amazon.de erhältlich . Die junge italienische Verlegerin Giada Armani war übrigens die einzige, die meinen zugegebenermassen manchmal gewagten, autobiografischen Transgender-Roman als eBook veröffentlichen wollte. Dutzende andere deutsche Verlage weigerten sich mehr oder weniger schroff - ich war ganz schön frustriert. Transgender und Sexualität ist offensichtlich noch immer eine Tabu-Thema in Deutschland. Inzwischen gibt es eine einfühlsame-positive Facebook- Rezension von Nicolas Scheerbarth bezüglich meines Buches , die auf meiner kleinen Website http://www.jacobwinter.beepworld.de nachzulesen ist . Lasst Euch überraschen von der Vielfalt meiner Erinnerungen. Denn mit "Schmuddelecke" - wie der Moderator einer Genderwebsite mir zurückschrieb - hat mein Buch wahrlich nichts zu tun. Im Gegenteil. Es ist ein gelungener Rückblick auf ein gelebtes "never give it up"-Transgender-Leben über viele Jahrzehnte. Vielleicht kann ich einigen von Euch in dieser so komplizierten Zeit mit meiner Geschichte etwas von dieser "never give it up"-Zuversicht vermitteln. Ausserdem: TG-Rückblicke über mehrere Jahrzehnte gibt es nicht so oft. LG von Jacob Winter RE: Rückblick auf ein Transgender-Leben - Shabana - 07.11.2012 Natürlich ist es üblich, wenn man ein Buch geschrieben hat, es so oft wie möglich in diversen Foren auszustellen. Ich vermute mal, das war auch dein Hauptantrieb, es hier zu präsentieren. Du schreibst von einer italienischen Velegerin, die dein Buch veröffentlichte, aber ich habe es gerade als Kindle-E-Book gefunden. Also doch Indie-Autor und self-publish? In der Amazon-Leseprobe sind noch etliche Fehlerlein enthalten, ss/ß, Kommafehler, falscher Kasus, ein Korrektorat wäre nützlich gewesen; vielleicht hätte es dann auch die Redundanz mit dem nach hinten auschlagenden Pferd beseitigt, denn: Ein Pferd kann nur nach hinten ausschlagen. Wünsche dir jedenfalls viel Erfolg mit deinem Werk, und vielleicht bringst du ja in dieses Forum auch etwas von deinen Erfahrungen als Transgender ein und nützt es nicht nur als Präsentationsplattform. Lg, Shabana RE: Rückblick auf ein Transgender-Leben - Jacob Winter - 07.11.2012 Liebe Shabana, mein Buch ist erschienen bei GiADAs Erotic Stories, einem eBook-Verlag in Berlin (http://www.giadas.de). Wie gesagt war von dreissig angeschriebenen Verlagen nur dieser Verlag bereit das Buch zu publizieren. Das selbst als eBook zu publizieren übersteigt meine Möglichkeiten und Kenntnisse als älterer Mensch wahrlich. Und dass ich hier im Forum darauf aufmerksam machen würde aus rein kommerziellen Gründen scheint mit doch wohl übertrieben: ein Rückblick über etliche Jahrzehnte zu vermitteln geht ja nun mal nicht anders. Ich kann ja keine Leseproben ins Forum stellen?. Da werden vom Verlag übrigens ganz andere Wege beschritten denn die Zielgruppe ist ja wahrlich nicht nur TG-indiziert. Denn mein Buch will auch auch vermitteln, dass der Mensch für sein Glück kämpfen muss. Und ein Transgender-Leben durchaus glücklich machen kann. Das habe ich getan und das möchte ich rüberbringen. Deine "nach hinten ausschlagenden Pferd"-Bemerkung tue ich als kleinlich ab. Vermute nicht so viel, das ist kontraproduktiv für Dein Wohlbefinden. LG. Jacob Winter RE: Rückblick auf ein Transgender-Leben - Shabana - 07.11.2012 Ich dachte eigentlich, als Autor wärst du sachliche Kritik gewöhnt und würdest nicht emotional ablehnend darauf reagieren. - Schade! http://www.amazon.de/Schlauchgel%C3%BCste-ebook/dp/B009OANK0E/ref=sr_1_1?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1352299970&sr=1-1 Ist das alles, was GiADAs für dich geleistet hat? Dafür hättest du keinen Verlag und 30 Absagen gebraucht. Das funktioniert prima mittels Kindle-Selfpublishing. Lg, Shabana RE: Rückblick auf ein Transgender-Leben - Jacob Winter - 07.11.2012 Sage mal Shabana, was ist los mit Dir? Bist Du immer so giftig? Es wird Dir nicht gelingen, mich mit Deinen unqualifizierten Meckereien unglaubwürdig oder fertig zu machen . Gleich kommt noch von Dir, dass ich das Buch abgeschrieben habe. Mache lieber Dein TS/TG/TV-Cafe in Wien auf, dann hast Du genug zu tun. Und kannst Du Deine Gäste am Tresen nerven. LG Jacob Winter RE: Rückblick auf ein Transgender-Leben - Shabana - 07.11.2012 Schau, liebe/r Jacob Winter. Niemand macht dich fertig oder unglaubwürdig. Und schon gar nicht würde ich behaupten, du hättest dein Werk irgendwo abgeschrieben. Wie kommst du auf so etwas? Aber du hast ein Buch geschrieben und es veröffentlicht, ohne ein ordentliches Korrektorat bzw. Lektorat durchzuführen oder durchführen zu lassen. Normalerweise ist das Sache des Verlags. Offenbar wurde darauf verzichtet, da so etwas Geld kostet. (Übrigens auch die Homepage dieses Verlags ist nicht fehlerfrei gestaltet.) Da dein Werk als e-book erschien, entstehen so gut wie keine Produktionskosten. Ich nehme mal an, es gibt auch keine Werbeausgaben. Also frage ich mich, was hat der Verlag für dich getan, um sich rund 80 Prozent des Buchhandels-Nettoverkaufspreises einzubehalten, wie bei den Konditionen angeführt wird. Und um es bei Amazon-Kindle anzubieten, bedarf es keines Verlags. Das kannst du ganz leicht selber machen und je nach Höhe des Preises, den du selbst festlegst, bis zu 70 Prozent pro verkauftem Buch einbehalten. Meiner Ansicht nach ist dieser italienische "Verlag" reine Abzocke. Trittbrettfahren auf Kosten der Autoren. Meine Kritik richtet sich also nicht gegen dich, als Autor, sondern primär gegen den Verlag. Und nein, ich bin nicht immer so giftig, wie es dir erscheint. Vielleicht habe ich heute nur einen schlechten Tag. Beleidigen wollte ich dich keinesfalls. Sollte es so angekommen sein, dann entschuldige ich mich gerne. Bin eben ein direkter Mensch, der schnell zum Punkt kommt, ohne lang herumzureden. In diesem Sinne, nichts für ungut und herzlich willkommen auf dieser Plattform. Shabana , die keinesfalls plant, ein TS,TV oder Sonstwas-Cafe zu eröffnen, um ihre Gäste beschimpfen zu können. RE: Rückblick auf ein Transgender-Leben - Jacob Winter - 07.11.2012 Hallo Shabana, Meine Verlegerin (sie ist Italienerin und leitet den grössten deutschen eBook-Erotik-Verlag in Berlin) riet mir noch eventuell wie folgt auf deine Kommentare zu antworten und da sie so griffig formulierte mache ich sie mir gerne zu eigen. Ich sage Dir somit: "Ich bin Autor und ich will nicht mit Sachen wie Text-Konvertierung, Grafik, Marketing, Vertrieb, Interview usw zu tun haben. Das Buch ist nicht nur bei Amazon, sondern bei allen relevanten Shops in Deutschland erhältlich. Der Verlag beliefert auch Amazon im Ausland. Ich habe ein tolles Leben und will mich nicht mit Sachen beschäftigen, die mir keinen Spaß machen. Ich weiß, dass, wenn ich das Buch alleine bei Amazon veröffentlicht hätte, hätte ich von Amazon direkt mehr Prozente gekriegt, aber es geht nicht um ein paar Hundert Euro mehr oder weniger: es geht um um mein gelebtes Transgender-Leben. Ich möchte gerne, dass meine Message sich so sehr wie möglich verbreitet und das kann ich nur mit der Hilfe eines Netzwerkes. Meine Verlegerin glaubt an mich und ich an sie. Vielleicht sind wir beide bekloppt, aber so ist es. Zusammen macht es mehr Spaß" So ist es, liebe Shabana. Leinen los! Herzlichst Jacob Winter RE: Rückblick auf ein Transgender-Leben - Mike-Tanja - 07.11.2012 O.k., jetzt sage ich also auch: "Herzliche Willkommen!" Die 15-or-more-minutes-of-fame laufen, das Marketing-Virus wurde freigesetzt (viel Erfolg! ), und ich hoffe, wir lesen hier auch das eine oder andere aus deiner Fe...Tastatur hier! RE: Rückblick auf ein Transgender-Leben - Jacob Winter - 08.11.2012 Guten Morgen liebe Shabana, Mike-Tanja und andere interessierte Forumsmitglieder, hier erzähle ich "einfach so" noch ein wenig von mir. Ich bin 70plus und noch immer noch sehr neugierig. Ich lerne gerne interessante Menschen kennen und wohne in den Niederlanden, 400 m hinter der deutschen Grenze. Ich spiele Fernschach, habe eine Schwäche für die Zahlenmystik und interessiere mich für Genealogie und Politik. Zudem liebe ich Tiere und die freie Natur. In den Niederlanden gibt es übrigens keine "Kleine Lösung", nur die "Grosse Lösung" - aber es hat ein gewisses Umdenken eingesetzt. Politisch interessant ist dass es jetzt in den Niederlanden nach der kürzlichen Wahl eine "Grosse Koalition" geben wird - und drastische Einsparungen vorgesehen sind bzw. ganz andere Prioritäten gesetzt werden. Ob das Interesse an "Neuerungen" dann anhalten wird? Zu meinem autobiografischen Roman habe ich mich übrigens nach langer (TG-Schreib-)Pause entschlossen und zwar aufgrund des niederländisch-belgisches Dokumentar/Kino-Films "I am a woman now" van Michiel van Erp. Darin erzählen altgewordene Transgender-Frauen über ihr Leben und ihren Versuch mittels der ("Casablanca"-)Transformation der ersten Stunde glücklich zu werden. Auch eine deutsche Transgender-Frau ist dabei und das hört sich in diesem Falle nicht (mehr) ganz so glücklich an. Der Film war in den Niederlanden und in Belgien ein grosser Erfolg und ein Moment lang stand Transgender im Fokus der Menschen. Im kanadischen Spielfilm "Laurence anyways" geht es um den Lehrer Laurence, der sich entschliesst als Frau durchs Leben zu gehen. Hier liegt der Fokus darauf wie die bisherige "Umwelt" (Freundin, Mutter, Schulkollegen usw.) mit diesem so einschneidenden Entschluss umgeht. In einer NL-Rezension heisst es: "Eine ambitionierte Erzählung einer grenzenlosen Liebe". Und schliesslich verweise ich noch nach dem neuen Roman "In einer Person" des US-Bestsellerautors John Irving. Darin macht der Protagonist mit 16 Jahren seine ersten Erfahrungen mit der örtlichen Bibliothekarin mrs. Frost. Die sich als dabei als Transgender-Frau (K.L.) offenbart. In Irvings Roman Garp (siebziger Jahre) ist eine gute Freundin der (Buch-)Familie die transsexuelle Roberta Muldoon, die war vor ihrer Operation als Mann ein gefeierter Football-Spieler war. Das Buch habe ich gestern bei Thalia-Kleve gekauft und bin beim Lesen. Mehr "Jacob Winter"-Infos gibt es übrigens auf meiner kleinen Website http://www.jacobwinter.beepworld.de. LG Jacob Winter RE: Rückblick auf ein Transgender-Leben - Triona - 08.11.2012 Schade, daß das Werk anscheinend nur als elektronisches Buch für amazon kindle erhältlich ist. Eine Technik, die ich nicht habe, und die ich mir wohl auch nicht so schnell anschaffen will. liebe grüße triona |