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Estrifam + Pille = Sinn? - Johanna Sophie - 17.03.2013
Ich habe schon oft gehört das einige Estrifam 2 mal 2 mg nehmen aber dann noch zusätzlich Ethinylestradiol, vor allem Diane 35.
Welchen genauen Sinn hat das? Reicht das Estrifam alleine nicht?
Danke schonmal, liebe Grüße
Johanna Sophie
RE: Estrifam + Pille = Sinn? - Betty - 23.03.2013
Hallo liebe Johanna Sophie,
die orale HRT hat schon einen guten Ansatz. Es gibt Patientinnen, die vertragen das 17-ß Estradiol (z.B. Estrifam) alleine nicht so gut, weil es damit ab und zu, zu Hormonschwankungen kommt. Das war auch bei mir anfangs so. Ich nahm von 1989 (prä-Op., Op. 1990) bis 1998 auch 3x täglich 1 Diane, hatte aber damit sehr schlechte Leberwerte. Das besserte sich, als mich meine Gyn. 1998 auf Neo-Eunomin umgesetzt hat. (50 Mikrogramm Ethinylestradiol und 1 bzw. 2 mg Chlormadinoacetat). Damit habe ich sehr gute Leberwerte, und vertrage diese Pille nun schon seit 15 Jahren nebenwirkungsfrei. Seit 2010 habe ich, weil ich mit Hormonmangelerscheinungen (hauptsächlich psychisch, ich habe dann "sehr nahe am Wasser gebaut...") die HRT mit 2 Tabletten Estrifam pro Tag substituiert.
Das EE ist dann sozusagen die "Grundversorgung", und - sollte das zu wenig sein - das E2 zur Ergänzung. In so weit hat das bei mir damals Sinn gemacht. Heute (seit Jänner 2013) nehme ich 3x 1 Tablette Estrifam2 mg, und 1x täglich eine Tablette Chlormadinan fem. 2 mg Janapharm (R) . Damit habe ich ungefähr die östrogene Wirkung, die ich vorher auch hatte. Nur - die HRT mit Estradiol (Estrifam) ist insofern besser, weil 17-ß-Estradiol keine so gravierenden Nebenwirkungen hat wie Ethinylestradiol (EE). Vor allem, die Gefahr von Thrombosen ist um vieles geringer. Außerdem ist die HRT damit auch besser zu überwachen - weil das EE wird in der normalen Hormonuntersuchung oft nicht miterfaßt.
Also Fazit: Das "Mischen" von EE und E2 macht nur dann Sinn, wenn die Patientin mit ihrer Pille immer noch mit Hormonmangelerscheinungen reagiert.
Dann sollte man versuchen, sie langfristig auf ein antiandrogenes Gestagen (Chlormadinonacetat) und einer Wirksamen, für die Patientin gut verträglichen Menge E2 umzusetzen. 
Die HRT ist dann - vor allem anfangs - engmachiger mit Hormonuntersuchungen zu Überwachen. Ich persönlich vertrage das E2 und CMA jedenfalls sehr gut, ich fühle mich besser als unter der Pille mit EE. 
Solltest Du noch mehr über die HRT wissen wollen, laß es mich bitte wissen. Gerne auch über eine P/N.
Mit lieben Grüßen
Betty