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Geschlechtsangleichende Operation - Druckversion

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Geschlechtsangleichende Operation - scythe - 18.07.2013

Hallo zusammen,

ich hab mich hier heute ganz neu angemeldet, weil ich beschlossen habe, mir einer geschlechtsangleichenden Operation zu unterziehen. Der Wunsch steht fest und ist unumstößlich.
Das ist ein riesiger Schritt für mich und wird mein ganzes Leben verändern, aber ich freue mich sehr darauf.
Ich habe mich auch schon ausführlich darüber erkundigt und weiß jetzt, wie das ganze Geschehen ablaufen wird.
Ich möchte jetzt Menschen kontaktieren, die das Ganze schon durchgemacht haben oder am gleichen Punkt wie ich stehen.
Ich möchte gerne Erfahrungen austauschen und auch Hilfestellungen in Themen wie Operationen oder rechtlichen Verfahren erhalten.
Ich hoffe einfach, dass mir jemand erzählen kann wie diese Operation für ihn/sie war und mir vielleicht auch beistehen oder Tipps und Hinweise geben kann.
Ihr könnt mir auch gern positive UND negative Erfahrungen erzählen und berichten, ob ihr die Operation jederzeit wieder machen würdet oder vielleicht auch bereut...

Viele liebe Grüße

Scythe

RE: Geschlechtsangleichende Operation - jasminchen - 19.07.2013

Nun, dann stöbere im Forum. Du wirst sehr viel dazu finden. Besonders, dass diese Operation kontrovers gesehen wird.
Ich bin eine derjenigen, die dieser OP sehr kritisch gegenüberstehen, obwohl ich sie gemacht habe.
Ich will mich nicht wiederholen, steht alles in diversen Forenbeiträgen, aber wenn ich mir deinen Post so ansehe: "Der Wunsch steht fest und ist unumstößlich..", dann frage ich mich wieder einmal, ob diese Person eigentlich weiß was es wirklich heißt diesen Weg zu gehen. Ob sie sich wirklich damit beschäftigt hat, was einen Mann zum Mann und eine Frau zur Frau macht.

Wie gesagt, nimm dir die Zeit im Forum zu stöbern, es wurde eigentlich bereits alles geschrieben und sehr viel objektiv kritisches von mir. Tipp: Fang hier an, aber ließ den ganzen Thread!

RE: Geschlechtsangleichende Operation - NiAypa - 19.07.2013

Hey =)

Coole Sache Smile

Ich bin jetz vor knapp einem Jahr operiert worden^^
Für mich bedeutet die OP dass ich seitdem auch mal kurze röcke oder ne jeans tragen kann
und mich endlich wieder schwimmen getraut hab - das hätt ich ohne die OP sicher auch irgendwann, aber so ist für mich vieles einfacher geworden Smile

Und so bleiben mir denke ich auch viele Probleme erspart mit Männern, da es für viele es sicher nicht einfach ist, sich darauf einzustellen, dass ihre Freundin einen Penis hat.

Und wenn mein zukünftiger freund + ich später einmal ein kind haben wollen,
dann können wir ja eines adoptieren,
bin ja net die einzige Frau die unfruchtbar ist Wink

Liebe Grüße

RE: Geschlechtsangleichende Operation - Pia Jane - 27.07.2013

Ich wünsche Dir viel Glück mit Deiner Reise vom Männerkörper zum Frauenkörper. Wichtig ist eine erfahrene/r Psychotherapeut/in zufinden, der/die mit Transsexualität auskennt. Es kostet zwischen 4.500 und 5.000€ Gesamt für alle 50 Stunden, die vorgeschrieben sind. Ich bekomme 500,00€ Krankenkasse zurück. So die Therapie muss Dir gut tun und nicht das Bankkonto von Deinem Therapeut. Du brauchst Kontakt zu transsexual freundlichen Ärzte. Nicht jeden Arzt ist uns freudlich gegenüber.

Nach Ca. 1 Jahr laut österreiches Gesetz därfst Du mit dem Hormontherapie anfangen. Es gibt wieder Bestrebung die Therapie auf den Stand des 20. Jahrhunderts zurück zu drehen. Wir müssen immer für unseren Rechten kämpfen.

Es gibt es genügt zu tun bevor Du mit der Hormontherapie anfangst. Arbeitest an Dein Aussehen, Stimme und Benehmen. In meine Augen gibt es nichts schlimmer als einen Macho Transsexual mit Bartschatten und einer tiefen Stimme. Du hast viel zu lernen. Du solltest so viel wie möglich, so schnell wie möglich alles was eine Biofrau in 18 Jahre lernt. Kontakt und Feedback von anderen Frauen ist sehr nützlich.

Ich werde erst mein Leben als Frau anfangen, wenn das Erscheinungsbild als Mann in Frage gestellt ist. Wichtig ist Deinen Arbeitsplatz nicht zu verlieren und Dich von Mobbing beschützen. Humor ist immer gut und Selbsthumor ist noch eine besserer Methode. In meine Muttersprache gibt es ein Sprichwort "Wenn Du weinst, weinst Du allein. Wenn Du lachst, lacht die ganze Welt mit Dir." Es hilft, glaubst mir. Obwohl unsere Situation ernst ist, solltest Du in der Öffentlichkeit die Situation nicht zu ernst nehmen.

Du willst wahrscheinlich Kontakt zu einigen Freunden, Bekannten und Verwandtschaft verlieren. Vieleicht nicht sofort aber doch. Es ist überraschend wer Dir am Ende treu bleibt. Aber auf diese Beziehungen kannst Du dann zählen.

Du musst 1000% sicher sein, bevor Du die GAOP entscheidest, aber das modernes Case and Care Management in Österreich ist sehr gut. Die Ärzte wollen, dass Du ein konstruktives Mitglied unser Gesellschaft bist und nicht das Du Dich umbringst. Nach der GAOP gibt es keine Rückkehr mehr.

Betreffend die Adoption eines Säuglings oder Kind kannst Du vergessen. Es gibt nicht genüg Säuglinge und Kleinkinder den Badarf von kinderlosen Eltern zu bedecken. Die folgenden Szenarien könnte ich mich vorstellen:

1) Eine Frau Schwanger machen. Die Alimente zählen und das Recht auf Besuch erhalten. Probeleme bei der Frau und dem Jugendamt.
2) Dein eigendes Sperma in einem Spermbank abgeben und später eine Surrogatmutter finden, die für viel Geld das Säugling austragt.
3) Als Pflegeeltern Dein Dienst anbieten. Hängt von Bundesland zu Bundesland ab.
4) Vesuche ein Kind aus einem Entwicklungsland zu adoptieren. Aber viele Lände werden Dich immer noch als Mann sehen.

Ich wünsche Die trotzdem viel Glück. Deine Reise wird nicht so laufen wie Du sie vorstellst. Jeder von uns hat ihre eigene Geschichte. Halt Dein Ziel in Auge und "Go with the flow".

Viel Glück und liebe Grüße

Pia

RE: Geschlechtsangleichende Operation - NiAypa - 27.07.2013

Zitat:Du brauchst Kontakt zu transsexual freundlichen Ärzte. Nicht jeden Arzt ist uns freudlich gegenüber.
Sie braucht kontakt zu einem therapeuthen, bei dem es passt und dem sie vertraut.

Zitat:In meine Augen gibt es nichts schlimmer als einen Macho Transsexual mit Bartschatten und einer tiefen Stimme
Toleranz?

Zitat: Wichtig ist Deinen Arbeitsplatz nicht zu verlieren und Dich von Mobbing beschützen.
Ist natürlich besser so aber Arbeitsplatz < Leben (natürlich nur wenns net anders geht)

Zitat:Die Ärzte wollen, dass Du ein konstruktives Mitglied unser Gesellschaft bist und nicht das Du Dich umbringst.
Und wenn sie wollen dass du von der Brücke springst?

Zitat:Betreffend die Adoption eines Säuglings oder Kind kannst Du vergessen.
Gut dass nicht alle so negativ denken.

Zitat:Halt Dein Ziel in Auge und "Go with the flow"
[Bild: cover_daumen_hoch_original_thumb.gif]

lg

RE: Geschlechtsangleichende Operation - Pia Jane - 28.07.2013

Ich möchte niemand beleidigen oder verletzen. Deutsch ist nicht meine Muttersprache. Naturlich ist Vertreuen sehr wichtig, aber es gibt Psychotherapeuten die mit uns Schwierigkeiten, oder nicht?

Ok, mit dem Zitat "nichts schlimmer als einen Macho Transsexual mit Bartschatten und einer tiefen Stimme" habe ich übertrieben. Aber wir sollen trotzdem die Öffentlichkeit realistisch sehen. Es gibt immernoch Konfrontationen und Erlebnisse, die sehr ungemütlich sind. Ich bin nicht mehr so Jung und habe erlebt wie Transsexuelle wegen öffentliche Ruhestörung verhaftet wurden. In meinem Land wird endlich der Täter und nicht das Opfer verhaftet.

Und

RE: Geschlechtsangleichende Operation - NiAypa - 28.07.2013

Wer zu solchen Therapeuthen geht ist selber schuld (außer wenn man keine andere wahl hat) Ich finde man sollte sich bei der Suche nach dem Therapeuthen danach leiten lassen wen man sympathisch findet und sich vorstellen kann mit ihm/Ihr seine probleme zu besprechen.

Zitat:Es gibt immernoch Konfrontationen und Erlebnisse, die sehr ungemütlich sind. Ich bin nicht mehr so Jung und habe erlebt wie Transsexuelle wegen öffentliche Ruhestörung verhaftet wurden.
Das ist aber nicht die Schuld von denen, die es betrifft sondern die der Gesellschaft (oder der Bullen). Denk doch mal an die denen es z.b. aus geldmangel nicht möglich ist sich epilieren zu lassen oder zu einer logopädin zu gehen.

lg

RE: Geschlechtsangleichende Operation - Pia Jane - 28.07.2013

Falsche Knopf gedruck.
Betreffend Arbeitsplatz.

Von was sollen wir Leben? Die Arbeitslosenzahl steigt. Ein Job zu finden ist sehr schwierig und als Frau verdient man weniger als ein Mann, Fakt. Der Reise zu Frau ist nicht billig.

Wenn Ärzte wollen, dass wir uns umbringen, dann sind Sie fehl am Platz. Es gibt schon einer Unterschied ob jemand uns nicht einverstanden ist oder uns Tot sehen.

Ich kenne genügend Ehepaar, die so lang warten müssten, die dann zu Alt waren um ein Kind zu adoptieren. Ich bin nicht negativ, nur realistisch. Life is not a bed of roses. Aber es ist möglich viele Enttäuschungen zu vermeiden, wenn man weißt was machbar ist.

Ich freue mich auf Deine Antworten und Meinungen.

Liebe Grüße

Pia

RE: Geschlechtsangleichende Operation - NiAypa - 28.07.2013

Hi Pia,

Die Kosten halten sich (wenn man versichert ist & in Deutschland) sehr in Grenzen, finde ich. DieZuzahlung für die Hormone sind ungefähr 10-20 Euro im Monat, die Therapie und Logopädie, die gesichtsepilation und die OP werden fast ganz von der Krankenkasse übernommen - bedeutet halt eine menge papierkram.
Außerdem kann man sich von den Zuzahlungen befreien lassen und auch von den Prozesskosten.

Und die Krankenhaus Zuzahlung kriegt man schon irgendwie zusammen Smile

Zitat:Wenn Ärzte wollen, dass wir uns umbringen, dann sind Sie fehl am Platz. Es gibt schon einer Unterschied ob jemand uns nicht einverstanden ist oder uns Tot sehen.
Ich wollt sagen dass man sich nicht von den Ärzten sagen lassen soll wie man zu leben hat sondern lieber selber denken.


Und was das mit dem adoptieren angeht, esgibt halt auch die bei denen es geklappt hat., ich hab noch keine erfahrung damit also weiß ich auch nicht wies ist. Ich denk aber wenn man einen festen freund hat mit dem auch verheiratet ist und ein einigermaßen sicheres leben dann sollten die chancen gar nicht so schlecht stehen.

lg

RE: Geschlechtsangleichende Operation - Pia Jane - 28.07.2013

Liebe NiAypa,

das 20. Jahrhundert war keinen Leckerbissen wieder für Homosexualle noch für Transsexuelle. Die 70ziger Jahren haben mein Leben beeinflusst. Deswegen habe ich meine Transsexualität 50 Jahre lang unterdrückt. Die Gesellschäft hat sich verändert, aber nicht überall. Auch die Bullen sind sensibeler geworden und wenn Du Probleme hast, kannst Du immer zu "Gay Cops" http://gaycopsaustria.at/new/ gehen und über unangemessen Verhalten beschwerden. Ich rede von Jungen Männer, die Probleme mit uns haben.