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Gut recherchierter Artikel in 'derStandard' - Druckversion

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Gut recherchierter Artikel in 'derStandard' - prof - 27.08.2013

http://derstandard.at/1376534393041/Transidentitaet-Wer-und-was-ist-Mann-oder-Frau


RE: Gut recherchierter Artikel in 'derStandard' - Mar - 28.08.2013

Geh bitte....

Zitat:Transidente Personen passen weder körperlich noch psychisch in die klassischen Kategorien von Mann und Frau - und stellen so tradierte Vorstellungen von Geschlechterrollen infrage

Da lese ich schon nur die Überschrift und hab keine Lust mehr weiter zu lesen. Natürlich entspreche ich der psychischen Kategorie einer Frau (deswegen bin ich ja Transident -.-) auch will ich die klassischen Vorstellungen der weiblichen Geschlechterrolle entsprechen! Ich will nicht auffallen oder als exotisch Objekt betrachtet werden.

Topic hätte mit "Queer Personen besser gepasst"


RE: Gut recherchierter Artikel in 'derStandard' - jennybabe - 29.08.2013

@#2

Vielleicht ist ja "psychisch" auf die Erziehung und Beeinflussung der Psyche bzw. Formung, im Lauf des ersten Lebensabschnitts, bezogen. Ob ja oder nein, lässt sich aber aus der Überschrift nicht herauslesen, womit man alles mögliche hineininterpretieren könnte. Ich geh davon aus, dass die meisten, in diesem Bereich ungebildeten, nicht die Beeinflussung von außen hineininterpretiert haben, sondern sich denken, dass sich alle transidente Personen psychisch von Geburt an zwischen den typischen Geschlechterspezifikationen/-kategorien befinden oder - diejenigen, die meinen, alles wäre bloss anerzogen - dass sie "androgyn" erzogen wurden und sich daher nicht eindeutig als männlich oder weiblich empfinden. (Auf einige mag es ja zutreffen, aber nicht auf alle, und die Überschrift bezieht sich doch auf alle, nicht?)

Der einfache Denker wird also schon allein durch die Überschrift zum x-ten mal fehlinformiert.

Andererseits finde ich den Artikel unterhalb der Überschrift wirklich sehr gut. Wenn man über die Überschrift hinwegsieht, ist der Artikel nahezu perfekt. Sehr gute Aufklärungsarbeit.

Das einzige, was mich im Artikel etwas irritiert, ist dass im Falle Julia* oder Sabine* (wer da grammatikalisch gemeint war), ihre zuvorige sexuelle Motivation angesprochen wird, was zwar bei einigen Betroffenen so war/ist, aber den einfachen Denker, der natürlich nicht davon ausgeht, dass es nur ein Fallbeispiel ist und es auch andere Fälle gibt, die nie was sexuelles dabei empfunden hatten, in diesem Punkt nicht ganz richtig aufklärt. Am besten wärs, wenn Artikel inhaltlich zusätzlich mit Hinweisen versehen wären.


RE: Gut recherchierter Artikel in 'derStandard' - Mar - 29.08.2013

Jenny lies dir einmal die Kommentare durch... die Menschen sind mit Vorurteilen geprägt das ist fürchterlich. Ich finde so ein Artikel sollte wenn er schon im Standart steht mit der Überschrift

Transidentität: Wer und was ist Mann oder Frau?

meint man doch das die Leute etwas aufgeklärt werden sollten... Der Artikel hat da genau 0 bewirkt. Im gegenteil, stehen so sachen drin wie das die Tendenz steigend ist: Klar ist die steigend wenn es immer mehr Medien gibt die das mehr oder minder aufklären und die betroffenen Menschen mehr Mut an den Tag bringen können weil sie wissen das sie nicht die einzigen sind. Das war früher halt schwerer. "Aber sowas steht dann natürlich nicht drin"


RE: Gut recherchierter Artikel in 'derStandard' - jennybabe - 29.08.2013

Ja, ich weiß. Hab schon begonnen, mit dem Rückwertslesen der 374, jetzt sind es mittlerweile 433 Kommentare, aber hab sie noch nicht alle durchgelesen, nur die letzten einpaar Seiten. Wird eine Weile dauern, bis ich auf Seite 1 angelangt bin.

In den ersten Kommentaren ist mir jedenfalls aufgefallen, dass viele scheinbar gerademal Halbwissen an den Tag legen. Sie wissen zwar, was sie wissen, aber das ist zuwenig. Das kommt vielleicht davon, wenn man etwas mal gelernt hat und dann auf dem Standpunkt bleibt anstatt sich noch weiter zu bilden.

Mir ist leider auch aufgefallen, dass die "von uns" auch nicht so gute Argumente denen, die mit altem Halbwissen gekommen sind, entgegenbringen konnten. So auf die Art: Man meint es gut und möchte erklären, dass das was die Halbwisser meinen, nicht wirklich ganz richtig ist, aber selbst weiß mans auch nicht so genau. Aber das bezieht sich nur auf die ersten einpaar Kommentarreihen. Übers andere kann ich ja noch nicht urteilen.

In dem Moment dachte ich mir, es wäre doch nicht schlecht, wenn ich mich dort anmelden würde und das Thema Transidentität mal so erklären würde, dass es auch ein Kleinkind verstehen könnte. Mich stört nämlich, dass auf sovielen Seiten im Internet immer nur um den heißen Brei herumgeredet wird und sich die meisten - natürlich - ultra kompliziert ausdrücken als ginge es ihnen nur darum, einen intellektuellen Eindruck zu machen und dann stimmts inhaltlich nicht oder unzureichend.

Aber naja, man soll ja nicht nur auf die schauen, die da kommentiert haben. Es haben bestimmt mehr Leute den Artikel gelesen und nicht kommentiert, und ich denk mal, dass der Autor mit seinem Artikel bestimmt einbisschen Erfolg gehabt haben könnte. Lässt sich halt nicht so einfach einschätzen.



ps. Viele weitere Kommentare (in unterschiedlichen Themen, wie Transidentität) beruhen ja auf Vermutungen. Was bringt es, bei einem wissenschaftlichen Thema, wo es sogar echte Beweisfälle gibt, die sogar für Aufklärung sorgen, mit Vermutungen zu argumentieren (so als hätte Aufklärung nicht stattgefunden)? Die meisten Vermutungen sind zudem nicht einmal wertneutral, sondern mit irgendwelchen unangenehmen Gefühlen verbunden, während sie geschrieben wurden.

Ich sag mal, 90 % der Kommentare kann man vergessen und haben mit dem Thema an sich nichts zu tun. Da könnten doch noch 300 weitere Leute irgendeinen Blödsinn hinschreiben, weil ihnen gerade danach ist. Damit wird doch nur der Server zugemüllt. Das klingt jetzt abwertend, aber es ist halt so. Für mich sind nur die objektiv-neutral-wertfreien Kommentare, die natürlich, wie immer, in der Minderzahl sind, von Bedeutung.

Um die Leute dazu zu bewegen, dem Thema offen, neutral oder positiv und akzeptant gegenüber zu treten, sind einfach (auch) andere Vorgangsweisen notwendig. Vorallem Zeit und Geduld. Mit Informationen allein scheint der Mensch nicht gerade viel anfangen zu können bzw. wissen einige (unempfehlenswerten (was ist eigentlich das Gegenteil von empfehlenswert?) Medien ja sowieso, wie sie ihre Leser/Zuschauer mit irgendwelchen Tricks manipulieren können, meistens, weils viel Geld bringt und wenn man dann später mit ernsthafter Aufklärung kommt, dauerts halt ewig und drei Jahre.

Vielleicht liegt es den Kommentarschreibern ja am Herzen, anderen zu zeigen, wie blöd sie sind, um somit aufzuklären, wie blöd die Menschen im Großen und Ganzen sind. Vielleicht stärkt das ja ihr Ego und ihren Stolz, stumpfsinniges zu schreiben. Vielleicht sollte jemand, dem mal langweilig ist, eine Liste aller Nicks erstellen, die kindische, unintelligente, diskriminierende Kommentare in diversen Medien schreiben und dann könnte man daraus eine (hoffentlich unabhängige) Studie machen.

Wieviele von denen argumentieren mit Halbwissen, wieviele von denen schreiben nur abwertenden Stumpfsinn. Tja, dann kommen wir auf ca. 98-99 %. Ja, und dann bleiben noch 1-2 % übrig. Interessant wäre auch die Meinung derer, die keinen Kommentar schreiben. Aber die können halt an der Studie nicht teilnehmen.

Wow, ganz schön viel ps.


RE: Gut recherchierter Artikel in 'derStandard' - Yuna - 29.08.2013

(28.08.2013, 14:31)Mar schrieb: Geh bitte....

Da lese ich schon nur die Überschrift und hab keine Lust mehr weiter zu lesen.
Vielleicht hast du die Überschrift aber einfach nur nicht verstanden? Smile

Die Überschrift soll keine Feststellung sein, dass Transidente einem Geschlecht entsprechen, sondern das Geschlecht wird infrage gestellt (das Anfangswort "Wer" oder "was" suggeriert eine Frage).

Ich denke die Überschrift ist so aufzufassen:
Zitat:Sind transidente einem Geschlecht zugehörig oder wie kann man das verstehen

Demnach passt die Überschrift sehrwohl zum Text Blush

Wir haben im Übrigen eine sehr ähnliche Überschrift als Topic auf Seite 2
Zitat:
TV,TS, CD - was bin ich, Mann oder Frau?


Ich finde, du schlagst im EIfer des Gefechtes etwas zu sehr um dich, liebe Mar Smile

Wie würde ein Artikel samt Überschrift deinen Vorstellungen entsprechen? Blush
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Im Übrigen sind Medien nicht gerade die beste Plattform, um Aufklärung zu betreiben.
Icch finde, es benötigt eine bekannte Persönlichkeit, um mehr Toleranz zu erreichen.
Ich sehe das ähnlich wie das Thema "schwule Politiker in Deutschland".
Heute redet niemand mehr darüber und Homosexuelle haben es (auch im beruf) weitaus einfacher als früher.
Dazu kommen noch diverse Musiker, die sich offiziell zu Homosexualität bekennen usw.

Deshalb finde ich, benötigen wir mehr Personen wie Conchita Wurst und vorallem bekanntere Personen Smile


RE: Gut recherchierter Artikel in 'derStandard' - jennybabe - 29.08.2013

Gute Idee @#6

Hiermit fordere ich alle talentierten Transmänner und Transfrauen auf, berühmt zu werden, sofern sie den Mut, den Willen, die Motivation, die Geduld und das Vertrauen in sich haben.
Vielleicht mach ich es ja selbst (aber ohne Bart).