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Kann mir jemand helfen? - newin - 04.05.2014

Hallo zusammen.

Seit längerem klicke ich so durchs Pornoland. Immer wieder fasziniert mich
der Bereich Transsexualität, Transgender.
Sieht man von der Tatsache, dass es sich um rein finanzielle Dienstleistungen handelt einmal ab, bleiben doch viele Fragen.

Im Verlauf meiner beiden Ehen, in denen Sexualität sicher wichtig war,
stellte der Alltag jedoch die wesentliche Komponente dar. Damit ist meine Persönlichkeit eher auf die Realität bezogen als auf Sexualität.

Wenn ich nun die, ich nenne sie mal öffentlichen Personen, anspreche, so erhalte ich oft Reaktionen die darauf schließen lassen, dass der Wandlung MzF bzw. FzM kein intellektueller Entscheidungsprozess vorrausging.
Ist es eine Art Mode?

Auch muss es doch ein schwerer Weg sein, diese Wandlung zu vollziehen. Wobei die sozialen Folgen gravierend hinzukommen.
Gibt es Transgender die ein für Ihr Geschlecht normales Leben führen?
Oder ist es eher ein (wenn auch extravagantes) Leben auf einer sozialen, sexuellen Insel und nicht zu vergessen eine von der übrigen Welt losgelösten Einzelpersönlichkeit?
Was unterscheidet männliches Fühlen und Denken von weiblichem?
Oder ist es eher ein Wer steht auf wen oder was?
Ist das Spiegelbild des Transgenders / Transsexuellen eine Projektion seines eigenen Verlangens?

Vielleicht kann in diesem Forum jemand bei der Beantwortung helfen.

Danke
Fred


RE: Kann mir jemand helfen? - Mia - 04.05.2014

Alle die ich kenne führen ein ganz normales Leben mit ganz normalen Jobs.
Was männliches und weibliches Denken und fühlen unterscheidet würde jetzt den Rahmen sprengen, ich würde morgen noch da sitzen und tippseln.
Und nein das ist keine Projektion des eigenen Verlangens.

Pornos sind reine Illusion, die haben überhaupt nichts mit der Realität zu tun.


RE: Kann mir jemand helfen? - newin - 04.05.2014

Hi Mia,

vielen Dank für Deine Antwort.
Schön zu hören das (Du kennst sicher viele) ein ganz normales Leben möglich ist.

Zum übrigen: Sicher ist das ein umfangreiches Thema. Trotzallem aber interessant. Natürlich
möchte ich Dich nicht zur Schriftstellerin machen. Habe ehh überlegt ob solche Fragen (öffentlich gestellt nicht doch zu persönlich sind). Aber wenn sich die Frage halt stellt sucht sie auch ne Antwort. Smile
Um so mehr hab ich mich gefreut.
Danke


RE: Kann mir jemand helfen? - Mike-Tanja - 04.05.2014

(04.05.2014, 19:49)newin schrieb: Hallo zusammen.

Seit längerem klicke ich so durchs Pornoland. Immer wieder fasziniert mich
der Bereich Transsexualität, Transgender.
Sieht man von der Tatsache, dass es sich um rein finanzielle Dienstleistungen handelt einmal ab, bleiben doch viele Fragen.

Ich stelle hier die Frage, ob dieses Forum der richtige Ort ist, um Antworten auf Fragen zu erhalten, deren Ausgangspunkt ein Ort namens "Pornoland" zu sein scheint?

(04.05.2014, 19:49)newin schrieb: Im Verlauf meiner beiden Ehen, in denen Sexualität sicher wichtig war,
stellte der Alltag jedoch die wesentliche Komponente dar. Damit ist meine Persönlichkeit eher auf die Realität bezogen als auf Sexualität.

Wenn ich nun die, ich nenne sie mal öffentlichen Personen, anspreche, so erhalte ich oft Reaktionen die darauf schließen lassen, dass der Wandlung MzF bzw. FzM kein intellektueller Entscheidungsprozess vorrausging.
Ist es eine Art Mode? [hier gekürzt]

Was ist hier gemeint? Ist das eine Kritik, die in die Richtung geht, dass TS zu wenig über die Konsequenzen ihrer Schritte nachdenken?



RE: Kann mir jemand helfen? - newin - 04.05.2014

Hallo Mike-Tanja.
Auch Dir erstmal Danke für die Antwort.

Zu Deiner ersten Frage will ich folgendes sagen: Nein, ich halte den Bereich Pornografie für nicht vergleichbar mit dem in diesem Forum. Deshalb habe ich ja auch den Weg hierher gesucht (google sei Dank Smile ). Mein Entschluss mich an euch zu wenden basiert in erster Linie auf meiner Überzeugung, dass ich hier Leuten begegne, die zu Selbstreflexion fähig sind und dies auch audrücken können. Deshalb bin davon überzeugt das dies (prinzipiell) schon das geeignete Forum ist.
Was den Ausgangspunkt meiner Fragen angeht, so ist dieser sicher nicht hierher zu bringen. Allerdings gehört auch dieser Bereich (und der ist nicht gerade klein) zur Lebenswirklichkeit.

Zur zweiten Frage:
erstens:
Es geht mir erst mal nicht um Kritik an Personen und / oder ihren Entscheidungen fürs Leben, sondern darum Zusammenhänge zu verstehen, die Realität zu erfassen.

zweitens:
Eine Kritik an TS allgemein wäre dann eher ein politisches Statement. Das will ich mir (erstmal) garnicht erlauben.

drittens:
Meine og. Aussage ist, auf einzelne Personen (nicht in diesem Forum) bezogen sicherlich als kritische Meinung zu verstehen.


RE: Kann mir jemand helfen? - Mike-Tanja - 05.05.2014

(04.05.2014, 23:37)newin schrieb: [hier gekürzt]
Zur zweiten Frage:
erstens:
Es geht mir erst mal nicht um Kritik an Personen und / oder ihren Entscheidungen fürs Leben, sondern darum Zusammenhänge zu verstehen, die Realität zu erfassen.
[hier auch gekürzt]

Ich bin mir sicher, dass Transgender-Sein, wenn wir das mal so nennen möchten, keine Mode ist. Abweichungen in der geschlechtlichen Identität hat es schon immer gegeben. Früher sind die Leute halt neurotisch & depressiv geworden, auf der Psychiatrie gelandet, haben sich schlimmstenfalls etwas angetan oder einfach ein Leben geführt, das unglücklicher war, als es hätte sein müssen. Der Unterschied zwischen Gestern und Heute ist eben der, dass man heute in Österreich und anderen sogenannten "westlichen" Ländern keine Angst mehr haben muss, diese Abweichungen sichtbar zu machen. Ich habe z.B. gestern Nachmittag en femme in einem Landgasthaus mitten im Wienerwald zwischen Bodenständigen, Wanderern und Motorradlern gejausnet. Vor zwanzig, dreißig Jahren oder so hätte ich das wahrscheinlich besser noch nicht gemacht, weil man mich vielleicht rausgeschmissen oder nicht bedient hätte.

Daher sieht man uns heute, und viele ziehen daraus den falschen Schluss, es gäbe immer mehr von uns, die "Perversion" nähme zu, die Sitten würden verfallen, etc. pp., blablabla. Blödsinn! Angry



RE: Kann mir jemand helfen? - newin - 05.05.2014

Ja, da hast Du sicher Recht, vielleicht verleitet diese "neue" Sichtbarkeit wirklich zu Fehlinterpretationen.
Und man hat auch nicht immer das richtige Hintergrundwissen. (sieht man ja an mir Smile


RE: Kann mir jemand helfen? - Madleine - 05.05.2014

Also, ich möchte mal festhalten, daß TGs sehr unterschiedlich sind. Glücklicherweise sind hier alle willkommen. Die Transsexuelle, die einfach nur Frau ist. Oft durch Hormone weitgehend das Interesse an Sex, geschweige denn Porno, verloren hat, ohne was zu vermissen. Oder die Autogynophilen, die wohl deiner Beschreibung bezgl. Spiegelbild eher nahe kommen. Desweiteren die Fetische für Absätze o.ä., Bartstoppeln grosszügig ignorierend Smile.

Nur ein Teil von uns geht den ganzen Weg. Viele verstehen sich als Wandler zwischen den Welten. Das hat sehr oft erotische Beweggründe. Trotzdem existiert eine intellektuelle Sichtweise, insbesondere bezgl. Solidarität und auch Relativierung bürgerlicher Prioritäten.

Wir sind sehr unterschiedlich, doch kennen wir alle auch das Unverständnis und die Häme durch geistig minderbemittelte Intolerante, wie es sie allenthalben gibt, immer noch.

Wenn es dich aus erotischen Gründen in den TG Bereich zieht, schön. Lass fünfe gerade sein und geniess dein Leben.


RE: Kann mir jemand helfen? - NiAypa - 05.05.2014

toller text von Mike-Tanja! *Daumen hoch*


RE: Kann mir jemand helfen? - newin - 06.05.2014

Hi Madleine,

ich habe mir ein paar Webseiten der Teilnehmerinnen angesehen und glaube mittlerweile ein besseres Bild von den TG's allgemein zu bekommen. Normale Leute mit normalem Leben.
Damit war mein Entschluss mich hierhin zu begeben auch sicher kein Fehler.