TransGender.at Forum
Vom Leben dazwischen - Das dritte Geschlecht von Rio - Druckversion

+- TransGender.at Forum (http://community.transgender.at)
+-- Forum: Trans* Themen (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: [International] In den Medien (Rundfunk, Filmen, Büchern, Zeitschriften, ...) (http://community.transgender.at/forumdisplay.php?fid=24)
+--- Thema: Vom Leben dazwischen - Das dritte Geschlecht von Rio (/showthread.php?tid=2242)



Vom Leben dazwischen - Das dritte Geschlecht von Rio - Bonita - 04.06.2014

Noch 7 Tage nachzusehen:

http://tvthek.orf.at/program/Vom-Leben-dazwischen-Das-dritte-Geschlecht-von-Rio/8003796/Vom-Leben-dazwischen-Das-dritte-Geschlecht-von-Rio/8006278/Vom-Leben-dazwischen-Das-dritte-Geschlecht-von-Rio/8006279

http://tv.orf.at/program/orf2/20140602/717253401/378598 schrieb:Kulturmontag

VOM LEBEN DAZWISCHEN - DAS DRITTE GESCHLECHT VON RIO

Spätestens seit Gery Keszler ein provokantes Plakat von Starfotograf David LaChapelle zum Life Ball 2014 präsentiert hat, ist "Transgender" in der österreichischen Öffentlichkeit angekommen und zum heftig diskutierten Thema geworden. Der dok.film folgt dem Leben von Luana Muniz, Transsexuelle und Sexprofessionelle seit ihrem elften Lebensjahr.

Die Welt der Transsexuellen
Der Dokumentarfilm führt die Zuseherinnen und Zuseher in das Alltagsleben von Muniz, genannt auch "die Patronin von Lapa" (ärmlicher Stadtteil von Rio de Janeiro) und verrät ihre Gedanken- und Gefühlswelt.

[FOTO] Luana Muniz (c) ORF
"Ich habe die Sensibilität der Frau und die Kraft des Mannes." - Luana Muniz

In Alltagsszenen, Interviews und Inszenierungen lernt der Zuschauer die vielfältigen Aspekte ihrer Persönlichkeit kennen, ihr Selbstbewusstsein, ihre Erfahrungen, ihre Lebenseinstellung, ihre Wünsche, ihre berührende Solidarität und ihren täglichen Kampf um Respekt.

[FOTO] Luana Muniz (c) ORF/Marianne Greber
Vom Foto zum Film
Während ihrer Arbeit mit Luana Muniz im Jahr 2003 erlebte die österreichische Fotografin Marianne Greber Gespräche, Sequenzen und Szenen, die Filmabläufe waren. Sie erkannte die Beschränktheit des Mediums, all diese Geräusche, Stimmen, Körperlichkeiten, Bewegungen, Aktionen und Reaktionen zu erfassen und erweiterte ihre Arbeit auf das bewegte Bild.

[FOTO] Luana Muniz (c) ORF/Marianne Greber
Zonen jenseits sexueller Kodifizierung
Entstanden ist dabei ein äußerst kreativer Dokumentarfilm, roh und dogmatisch, der dem Leben von Luana Muniz und einer Gruppe von brasilianischen Transsexuellen und Transvestiten folgt und in deren sozialen Kontext einführt. In ein Leben, das sich in den Zonen jenseits von sexueller Kodifizierung und gesellschaftlichem Regelverhalten abspielt.

Der Körper als Stärke
In "Vom Leben dazwischen – Das dritte Geschlecht von Rio" erleben wir mit der Hauptfigur Lebenswelten fern der Dialektik von männlich und weiblich, der "anderen Familie", der Sexprofessionalität, der Show auf der Bühne und die Straße, die zu ihrer Bühne wird.

Ihr Körper ist ihre Stärke, ihm gilt ihre Lebenskonzentration. Alles, was sie macht, ist eng mit dem Körper verbunden. Tanz, Musik und Sexprofessionalität. Stolz im Charakter, unbezwingbar im Willen, individuell in der Gesellschaft. Unverwechselbar.

Es ist eine absurde, eine ebenso fröhliche wie melancholische Welt, geradezu eine "Heterotopie" im Sinne Michel Foucaults, wo Wirklichkeit nicht nur repräsentiert, sondern auch gewendet und aufgehoben wird in eine andere, komponierte Wirklichkeit, in deren Extrem sich auch ein Teil von uns widerspiegelt und verdichtet.

Das Sein einer anderen Welt, das einen Blick eröffnet auf ein Paralleluniversum unserer selbst, was wie ein Brennglas Gefühle bündelt und verdichtet.

Ein Film von Marianne Greber und Christian Riehs



RE: Vom Leben dazwischen - Das dritte Geschlecht von Rio - Madleine - 08.06.2014

Ganz interessant, ich bewundere das sonnige Gemüt dieser Frau, trotz aller Widrigkeiten.

Aber die Koks Szene muss ja gestellt gewesen sein, was die Frage aufwirft, was sonst noch gestellt war.

Ausserdem empfinde ich es als bedrückend, daß vielerorts TG fast immer in Strassenstrich "mündet", ob Rio oder Thailand. Ich mache keine Prostituierte dafür verantwortlich, aber der Strich ist der Treibstoff des Kapitalismus und ich bin kein Mensch, der sich damit beschäftigen will, weder praktisch noch theoretisch.

Nebenbei gesagt kann ich Freier nicht verstehen, der Business Charakter der Sache killt doch jede Lust.